Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Persönliches Anliegen

Beatrix, Sunday, 11.11.2001, 21:45 (vor 8417 Tagen)

Liebe Leser und Leserinnen!
Und besonders: Jörg, Arne Hoffmann, Joachim Müller,plupp

Ich würde gerne hin und wieder hier mitdiskutieren, da ich mich - wie ja einige wissen - auch sehr intensiv mit dem Thema Gleichberechtigung beschäftigt habe.
Nun habe ich aber derzeit ein technisches Problem:
Ich mußte meinen Rechner aufrüsten, und durch das Aufspielen eines neuen Betriebssystems ist mein komplettes Archiv - hoffentlich nur vorübergehend - nicht mehr zugänglich. Ich hatte alles unter einem bestimmten Benutzerprofil bei Netscape abgespeichert. Ich komme also derzeit auch nicht an mein Adreßbuch dran und kann weder Mails beantworten noch Usenet-Diskussionen fortsetzen. Ich hoffe, das Problem löst sich, sobald ich Zeit habe, eine neuere Netscape-Version zu installieren.
Ich bitte deshalb diejenigen, denen ich evtl. noch eine Antwort schulde, sich zu gedulden und außerdem meine neu eingerichtete Mailadresse zu notieren, die ich vorübergehend verwenden werde:
bepa10@web.de

Lieber Jörg!
Ich erkenne hiermit ausdrücklich einen der wichtigsten Vorteile eines Webforums an:
Man kann von jedem beliebigen Rechner aus mitschreiben und wird durch "Betriebsunfälle", wie ich ihn gerade hatte, nicht weiter behelligt.
Das finde ich gut. :-)

Frage an Joachim Müller:
Sehe ich das richtig, daß die Grünen-Abgeordnete Irmingard Schewe-Gerigk die einzige Abgeordnete war, die zumindest der Vollständigkeit halber auch die umgekehrte Opfer-Täterinnen-Perspektive erwähnt hat und daß leider die SPD-Leute das eher erheiternd fanden?:
"Die Männer entwickeln in diesem Zusammenhang plötzlich ein ganz sensibles Sprachempfinden. Sie sagen, das Gesetz sei ein reines Frauenschutzgesetz und diskriminiere Männer, da ja immer nur von Tätern, nicht aber von Täterinnen die Rede sei. Sicherlich gibt es auch Frauen, die ihren Partnern
Gewalt antun. Ich finde das genauso verwerflich wie umgekehrt. Vielleicht sollten wir deshalb im Gesetz festhalten, dass Täter im Sinne des Gesetzes auch Täterinnen sind."
(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Es würde mich beruhigen, daß zumindest die einzige von den Rednerinnen, die ich persönlich kenne und schätze, schon mal einen Ansatz von Perspektiverweiterung gezeigt hat.
Nur was soll ihr Hinweis auf die Kriminalstatistik 98?:
"Fakt bleibt jedoch: Bei den Erwachsenen sind fast ausschließlich Frauen die Opfer und Männer die Täter sexueller Gewaltdelikte; soweit das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen 1998."
Es ging doch gar nicht um _sexuelle_ Gewalt, sondern um körperliche Gewalt ganz allgemein, oder?

Soviel für heute. Wie gesagt, das Schreiben ist z.Z.schwierig, es klappt auch nicht immer, überhaupt eine online-Verbindung zu bekommen.

Schönes Restwochenende
wünscht
BEatrix

Re: Persönliches Anliegen

Arne Hoffmann, Sunday, 11.11.2001, 23:37 (vor 8417 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Persönliches Anliegen von Beatrix am 11. November 2001 19:45:43:

Ich bitte deshalb diejenigen, denen ich evtl. noch eine Antwort schulde, sich zu gedulden und außerdem meine neu eingerichtete Mailadresse zu notieren, die ich vorübergehend verwenden werde:
bepa10@web.de

Geht klar. Leider kenne ich mich selbst mit PC-Krempel so gut wie gar nicht aus und kann dir keine Tipps geben.

Re: Persönliches Anliegen

Jörg, Monday, 12.11.2001, 02:23 (vor 8417 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Persönliches Anliegen von Beatrix am 11. November 2001 19:45:43:

Lieber Jörg!
Ich erkenne hiermit ausdrücklich einen der wichtigsten Vorteile eines Webforums an:
Man kann von jedem beliebigen Rechner aus mitschreiben und wird durch "Betriebsunfälle", wie ich ihn gerade hatte, nicht weiter behelligt.
Das finde ich gut. :-)

Soll das heißen, daß Du eines Tages vielleicht doch noch dem Usenet
abtrünnig wirst? ;-)

Gruß, Jörg

Schewe-Gerigk und Däubler-Gmelin

Beatrix, Tuesday, 13.11.2001, 02:15 (vor 8416 Tagen) @

Als Antwort auf: Re: Persönliches Anliegen von Joachim Müller am 11. November 2001 21:09:11:

Hallo Joachim!

es ist schon ein Kreuz mit diesem Thema. Schewe-Gerigk ist auf der einen Seite eine der heftigsten Kämpferinnen gegen "Männergewalt".

Du meinst wohl "gegen Gewalt an Frauen". Was mir dabei fehlt ist die "Gewalt an Kindern". Die kommt eindeutig zu kurz. Nunja, die Grünen haben die Kinder ja auch erst vor einigen Monaten so richtig wiederentdeckt, als auf einmal eine neue Gruppe recht gute Thesen für eine innovative kindgerechte Politik aufgestellt hat.

Auf der anderen Seite muss sie sich durch die intensive Beschäftigung damit auch mit Frauengewalt auseinandersetzen.

Wenn sie immerhin "muss", das ist doch schon was. :-) Man kann also um das Thema gar nicht mehr herum. Was mir nur auffiel, war, daß sie viele Briefe von Männern erwähnte. Diese Briefe müßten bei den anderen Politiker/innen doch auch angekommen sein. Warum erwähnen die nichts davon?
Jetzt bin ich ja wirklich mal gespannt auf Arnes Buch, das ich hie rimmer noch nicht vorliegen habe, von wegen der Zahlen zur häuslichen Gewalt. Offenbar kommen doch all die vielen Männern, "die mir mitteilten, dass mehr Frauen ihren Männern körperliche Gewalt antun als umgekehrt." zu einem etwas anderen Ergebnis als die wiss. Studien, die für den Gesetzentwurf zugrunde gelegt wurden.
Ich persönlich kenne beides, aber nur sehr selten. Ich weiß von einer Frau, die, obwohl intelligent, tüchtig und sehr emanzipiert, trotzdem mehrere Jahre lang von ihrem (mittlerweile Ex)mann schikaniert und körperlich mißhandelt worden ist. Einen Strafantrag zu stellen ist ihr nicht gelungen, der Mann hat zu gute connections zur Justiz, sie selbst war ihm gegenüber total hilflos.
Dann kenne ich einen - sehr sanften - Mann, dessen Auszug aus dem ehelichen Haus, um dem Liebhaber Platz zu machen, durch die Falschaussage unterstützt wurde, er habe Frau und Kindern Gewalt angedroht.
Irgendwie scheint mir, die Gefahr für Männer gehe doch mehr von der Möglichkeit des Mißbrauchs aus als von tatsächlicher körperlicher Gewalt, während die Frauen in der Mehrheit ganz real zusammengeschlagen etc. werden.
Weibliche Aggression äußert sich mehr auf andere Weise als durch körperliche Angriffe.

Stellvertretend für die Männer, die sich nicht als Opfer outen wollen, wird sie dann auch noch Zielscheibe des Spottes über diese.

Da kannst Du mal sehen, wie schwer es auch die Frauen haben, die mal die Perspektive der Männer einnehmen: sie werden selber belächelt.
Und früher war es ja noch viel schlimmer, wie Däubler-Gmelin schreibt. Die Sache mit dem Züchtigungsrecht und die Methoden zur Demütigung geschlagener Ehemänner finde ich gleichermaßen haarsträubend.:-(

Zahlen werden bei häuslicher Gewalt von den Politikerinnen in der Regel so hingedreht, wie man sie braucht. Sehr aufschlußreich ist dazu in der Rede der Justizministerin die Angabe, dass 85 % der Opfer häuslicher Gewalt Frauen seien.

Und der Rest sind die Kinder und Männer?

Einige Sätze später behauptet sie dann, dass 8 % der Opfer Männer wären.

Nein, sie schreibt, daß in 8% der Fälle Männer die Opfer von weiblicher Gewalt geworden sind. Es können aber auch Männer Opfer männlicher Gewalt werden.Und außerdem sind da noch die Kinder zu berücksichtigen.

So wird die Opferzahl eben mal halbiert.

Nein, das seh ich nicht so. siehe oben.

Die wichtige Unterscheidung in Hellfeld- bzw. Dunkelfeldzahlen spart sie sich ganz.

Was meinst Du denn damit genau?

Gut finde ich übrigens, daß immerhin wenigstens die Regierungsverantwortlichen auch die Opfer-Täterinnen-Perspektive kennen und drauf eingegangen sind. Die Opposition tat ja offenbar so, als habe sie von nichts gehört und gelesen und als seien Männer zu 100% Täter. Oder hab ich was überlesen?

ciao
Beatrix

Neues vom häuslichen Unfrieden

Arne Hoffmann, Tuesday, 13.11.2001, 12:09 (vor 8415 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Schewe-Gerigk und Däubler-Gmelin von Beatrix am 13. November 2001 00:15:06:

Hi Beatrix! :-)

Jetzt bin ich ja wirklich mal gespannt auf Arnes Buch, das ich hier immer noch nicht vorliegen habe,

Also das ist ja auch ein Ärgernis. Ich bin fest von der Aussage meines Verlages ausgegangen, dass lediglich der Katalog von amazon noch nicht auf dem neuesten Stand sei. Offenbar liegt da momentan noch mehr im Argen. Ein anderer Leser hat es inzwischen z. B. bei booxtra bestellt. (DIE haben es: http://www1.booxtra.de/haupt_frame.asp?Publica_ID=KNO-21231961691560130737&bereich=...
Es nervt natürlich, wenn wir in unserer Werbung explizit auf amazon hinweisen und die nicht liefern können.

von wegen der Zahlen zur häuslichen Gewalt.

Ich sollte hier keine Anti-Reklame machen, aber DAFÜR brauchst du mein Buch nicht unbedingt. Für Deutschland liegen bislang nur zwei Studien und eine FOCUS-Umfrage vor, Zahlen aus dem Ausland kannst du leicht über die auch in meinen zines angegebenen Websites bzw. aus Jürgen Gemündens Doktorarbeit ersehen.

Ich persönlich kenne beides, aber nur sehr selten.

Es IST auch selten, sowohl mit männlichen wie mit weiblichen Opfern. Da steckt letzten Endes ein Riesenhype dahinter. Maya hat völlig Recht, was die "Entgrenzung des Gewaltbegriffes" in dieser Diskussion angeht.

Irgendwie scheint mir, die Gefahr für Männer gehe doch mehr von der Möglichkeit des Mißbrauchs aus als von tatsächlicher körperlicher Gewalt, während die Frauen in der Mehrheit ganz real zusammengeschlagen etc. werden.

Das wieder sehe ich nicht so. Also gut: Lies mein Buch (sobald Amazon endlich in die Puschen kommt).

Wurde dieser Artikel hier schon gepostet?: http://www.suedwest-presse.de/dc/html/news/news-ulm_ul/20011112ul_swp_poli0003.htm

Re: Schewe-Gerigk und Däubler-Gmelin

Norbert, Tuesday, 13.11.2001, 16:04 (vor 8415 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Schewe-Gerigk und Däubler-Gmelin von Beatrix am 13. November 2001 00:15:06:

Es gibt die Studie des Krimialistituts Niedersachsens, in dem ganz klar herauskommt, daß Angriffe ( physisch ) von Frauen und Männern in vergleichbarer Anzahl durchgeführt werden.
Und Frauen gleichen ihre körperliche Unterlegenheit durch Einsatz von Waffen aller Art aus.

KfN-Studie

Im übergeordneten Verzeichnis sind noch etliche Links zu dem Thema, auch zu Kindesmißhandlungen.

Studien

Mir fällt eines in letzter Zeit auf.
Da die Gewalt gegen Männer im häuslichen Bereich nicht mehr zu leugnen ist, nicht mal mehr von D.G*, werden verstärkt Täter als Männer gegen Männer angeführt. Desinformation.
Die Studien sprechen von Gewalt zwischen Partnern, und nicht Verwandten, wie Brüdern, usw.
Nichtwahrhabenwollen der Gewaltausübung von Frauen, treibt schon seltsame Blüten.
Gruß
Norbert

Re: Schewe-Gerigk und Däubler-Gmelin

Arne Hoffmann, Tuesday, 13.11.2001, 20:31 (vor 8415 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Schewe-Gerigk und Däubler-Gmelin von Norbert am 13. November 2001 14:04:41:

Die Studien sprechen von Gewalt zwischen Partnern, und nicht Verwandten, wie Brüdern, usw. Nichtwahrhabenwollen der Gewaltausübung von Frauen, treibt schon seltsame Blüten.

Allerdings. Jürgen Gemünden etwa bezieht sich in seiner Doktorarbeit zu diesem Thema explizit auf Gewalt innerhalb von "heterosexuellen Intimpartnerschaften". Die allermeisten anderen internationalen Studien auch.

Re: Neues vom häuslichen Unfrieden

Norbert, Tuesday, 13.11.2001, 23:45 (vor 8415 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Neues vom häuslichen Unfrieden von Arne Hoffmann am 13. November 2001 10:09:56:

Hi Beatrix!

Irgendwie scheint mir, die Gefahr für Männer gehe doch mehr von der

Möglichkeit des Mißbrauchs aus als von tatsächlicher körperlicher Gewalt,
während die Frauen in der Mehrheit ganz real zusammengeschlagen etc. werden.

Das wieder sehe ich nicht so. Also gut: Lies mein Buch (sobald Amazon

endlich in die Puschen kommt).

Ein paar Informationen zu dem Thema.
weibliche Aggressionen

http://www.maenner-maenner.com/gewalt_gegen_maenner_219.jpg
Liebkosung einer Frau!
Wolfgang Futter, von seiner Frau blind geprügelt.

Als Schlägerinnen geoutet:
Fr. Clinton, Fr. Beckham( Spice Girl )

Gruß
Norbert

Re: Neues vom häuslichen Unfrieden

Dieter, Wednesday, 14.11.2001, 09:55 (vor 8414 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Neues vom häuslichen Unfrieden von Arne Hoffmann am 13. November 2001 10:09:56:

Mein Buch ist gestern gekommen und es hat mich die halbe Nacht gekostet!
Durch bin ich trotzdem nicht gekommen.

Ich habe bei www.libri.de bestellt, einerseits, weil ich, wenn es um Bücher geht, nicht gerade US-Versandhäusern mein Geld überlassen will, andererseits, weil meine Bestellung bei Libri einem lokalen Buhhändler gutgeschrieben wird, was dem Buchhandel hilft und gleichzeitig ds Buch selbst dort bekannt macht, da der Händler ja mitgeteilt bekommt, was gekauft wurde.

Dieter

Klingt sehr durchdacht (n/t)

Arne Hoffmann, Wednesday, 14.11.2001, 12:03 (vor 8414 Tagen) @ Dieter

Als Antwort auf: Re: Neues vom häuslichen Unfrieden von Dieter am 14. November 2001 07:55:58:

-

Re: Persönliches Anliegen

plupp, Saturday, 17.11.2001, 19:07 (vor 8411 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Persönliches Anliegen von Beatrix am 11. November 2001 19:45:43:

hi beatrix :)
ich kann dir gut nachfühlen, hatte schliesslich diese woche auch einige probleme mit meinem system. nun gehts wieder. nachträglich dir auch noch ein schönes restwochenende, bzw ein gutes wochenende nun ;)

gruss
plupp

Re: Persönliches Anliegen

plupp, Saturday, 17.11.2001, 20:35 (vor 8411 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Persönliches Anliegen von Beatrix am 11. November 2001 19:45:43:

nochmal hi beatrix,
eigentlich wollte ich dir ja ne mail schreiben vorhin, aber mein heissgehasster pc meinte, ich bräuchte kurz vor absenden einen systemabsturz, nach dem die mail natürlich gelöscht war.

[image]

nunja, ich versuchs nachher nochmal.

gruss
plupp

ps: wieso heisst es eigentlich der pc? meine(r) ist eine zicke

Re: Persönliches Anliegen

Jörg , Monday, 19.11.2001, 03:41 (vor 8410 Tagen) @ plupp

Als Antwort auf: Re: Persönliches Anliegen von plupp am 17. November 2001 18:35:20:

Hallo plupp,

bitte nach Möglichkeit keine Grafiken oder Fotos einbauen. Jedes Bild
kostet zusätzliche Ladezeit und nicht jeder hat eine schnelle Internet-
verbindung. Ausnahmen halte ich nur dann für gerechtfertigt, wenn es sich
um Bilder handelt, die auch etwas mit der Forumsthematik zu tun haben.

Gruß, Jörg

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