"Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Berthold, Wednesday, 13.07.2005, 02:42 (vor 7237 Tagen)
Die Lösung des Geburtenrückgangs - Rückbesinnung auf längst Erreichtes:
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Ekki, Wednesday, 13.07.2005, 11:41 (vor 7237 Tagen) @ Berthold
Als Antwort auf: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Berthold am 12. Juli 2005 23:42:42:
Hallo Berthold!
An dem verlinkten Artikel kannst Du eines "wunderschön" ablesen:
Eine überdurchschnittlich hohe Geburtenrate ging in früheren Zeiten - und geht in gewissen Weltgegenden auch noch heute - mit einer hohen Kindersterblichkeit einher.
Aber auch in hochzivilisierten Gegenden sind die Ursula von der Leyens, (niedersächsische Kultur- und Frauenministerin, Tochter des ehemaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht, http://www.niedersachsen.de/master/C165683_N8047_L20_D0.html) die, aus bestem Hause stammend und in beste Häuser einheiratend, in jungem Alter viele Kinder in die Welt setzen und diese zusammen mit ihrem Mann hervorragend erziehen, die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Für das, was sich in der typischen "Karnickelfamilie" abspielt, gibt es im Polnischen den Begriff der "pathologischen Familie".
Es ist darüber hinaus belegt, daß nach Kriegen besonders viele Jungen geboren werden.
Ist es nicht wunderbar[/u], wie die Natur sich selber hilft, besser, als der Mensch es mit eigenem Zutun je vermöchte?
Was die heutige niedrige Geburtenrate betrifft:
Wer würde denn den Menschen Beschäftigung verschaffen wollen, die es gäbe, wenn die Geburtenrate signifikant höher wäre?
Und was die Argumente derjenigen betrifft, die vehement bestreiten, daß eine gezielte Einwanderungs- und Einbürgerungspolitik das Geburtendefizit zumindest mildern könnte - sofern dies, siehe obiger Absatz, überhaupt als wünschenswert erachtet werden kann![/i] - so kriege ich trotz aller meiner Bereitschaft, die Argumente anderer vorurteilsfrei zu prüfen, beim besten Willen den Geruch des Völkischen und der Rasse-Reinhaltung nicht aus meiner Nase raus.
Gruß
Ekki
P.S.: Ossama bin Laden ist das 17. von fuffzich-noch-was Kindern seines Vaters.
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Cleo, Wednesday, 13.07.2005, 17:44 (vor 7237 Tagen) @ Berthold
Als Antwort auf: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Berthold am 12. Juli 2005 23:42:42:
Hallo Berthold!
Damit wirst du auch nichts erreichen. Frauen als Gebärmaschinen zu benutzen, nichts anderes ist dies in meinen Augen. Die damalige hohe Kinderzahl hat wohl andere Ursachen gehabt. Wir sollten uns lieber mit dem hier und heute beschäftigen. Ich sehe eher das Problem am Geburtenrückgang in der Massenarbeitslosigkeit. Jungen Familien wird doch jede Perspektive genommen Kinder zu planen, wenn man und frau jederzeit mit Arbeitslosigkeit und Hartz IV zu rechnen hat. Das ist doch der Kern des Problems Geburtenrückgang. Und so lange hier den Frauen die Schuld in die Schuhe geschoben wird statt an einer politischen gemeinsamen Lösung zu arbeiten, sehe ich keine Änderung des Problems. Ich habe noch einen Link zum Thema Arbeit in der Zukunft. Den sollte mann sich mal zu Gemüte führen.
Freundliche Grüsse
Cleo
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Andreas (d.a.), Wednesday, 13.07.2005, 23:33 (vor 7236 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Cleo am 13. Juli 2005 14:44:19:
Hey, das war doch mal n interessanter Beitrag (nebst Link); ist leider nicht das Thema, mit dem ich mich am besten auskenne, aber vielleicht antwortet Dir ja noch jemand anderes.
Andreas
Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Ralf, Thursday, 14.07.2005, 03:33 (vor 7236 Tagen) @ Andreas (d.a.)
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Andreas (d.a.) am 13. Juli 2005 20:33:
Hey, das war doch mal n interessanter Beitrag (nebst Link); ist leider nicht das Thema, mit dem ich mich am besten auskenne, aber vielleicht antwortet Dir ja noch jemand anderes.
Der verlinkte Artikel ist meiner Meinung nach ziemlicher Schrott, von einem typischen "Globalisierungskritiker".
U.a. wird da der alte Hut der "Maschinensteuer" wieder rausgekramt - aber dummerweise können Maschinen keine Steuern zahlen, sondern nur Menschen (in dem Fall die Käufer der maschinengefertigten Produkte). Wenn ich mir eine Hose kaufe, behauptet schließlich auch niemand, die Hose habe Mehrwertsteuer bezahlt - das muss ich leider selber machen
Zum anderen frage ich mich, was das mit den "Ehrenämtern" soll: Wenn die Sinn machen, dann ist ja offensichtlich Arbeit da, und dann kann die doch bitte schön auch jemand bezahlen.
Gruß Ralf
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 16:38 (vor 7236 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 00:33:
Hallo Ralf!
Was genau findest du denn so schrottig an diesem Artikel?
Und wie stellst du dir die Lösung des Problems vor, daß nun einmal Maschinen zunehmend die menschliche Arbeitskraft ersetzen und somit der wirtschaftliche Kreislauf zunehmend gestört wird? Weil bisher einfach die Beschäftigten der Unternehmen gleichzeitig auch Konsumenten waren und sind und sich mit sinkender Zahl der Beschäftigten nun einmal auch die Zahl der Konsumenten verringert?
Wie glaubst du, kann man diese Abwärtsspirale stoppen?
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Conny, Thursday, 14.07.2005, 17:45 (vor 7236 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Garfield am 14. Juli 2005 13:38:33:
"Wie glaubst du, kann man diese Abwärtsspirale stoppen?"
mit wellblechhütten und einer hohen kriminalität. es werden ja heute schon verstärkt sicherheitskräfte ausgebildet, die kapital schützen sollen.
freundliche grüße
Conny
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 21:39 (vor 7236 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Conny am 14. Juli 2005 14:45:
Hallo Conny!
Ja, man sollte eine Wellblechhütten-Fabrik aufbauen. Das hat bestimmt Zukunft, wenn denn die deutschen Bauvorschriften vielleicht mal an die sinkenden Realeinkommen angepaßt werden sollten...
Jobs im Wachdienst haben zwar auch Zukunft, werden deshalb aber leider trotzdem meist schlecht bezahlt. In Mecklenburg arbeiten viele Wachdienstleute 60 Stunden pro Woche (oft auch nachts), und dafür gibt es weniger als 4 Euro pro Stunde...
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
MrGee, Friday, 15.07.2005, 13:10 (vor 7235 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Garfield am 14. Juli 2005 18:39:49:
Hallo Conny!
Ja, man sollte eine Wellblechhütten-Fabrik aufbauen. Das hat bestimmt Zukunft, wenn denn die deutschen Bauvorschriften vielleicht mal an die sinkenden Realeinkommen angepaßt werden sollten...
Jobs im Wachdienst haben zwar auch Zukunft, werden deshalb aber leider trotzdem meist schlecht bezahlt. In Mecklenburg arbeiten viele Wachdienstleute 60 Stunden pro Woche (oft auch nachts), und dafür gibt es weniger als 4 Euro pro Stunde...
Freundliche Grüße
von Garfield
Scheisse !
selbst da nehmen sie uns die Arbeitsplätze
http://www.vnunet.de/news/security/news20050624007.aspx
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Ralf, Thursday, 14.07.2005, 19:20 (vor 7236 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Garfield am 14. Juli 2005 13:38:33:
Hallo Garfield,
Was genau findest du denn so schrottig an diesem Artikel?
ich will da jetzt nicht zu viel drüber diskutieren, weil es hier wie gesagt komplett offtopic ist. Trotzdem noch eine Antwort.
Und wie stellst du dir die Lösung des Problems vor, daß nun einmal Maschinen zunehmend die menschliche Arbeitskraft ersetzen und somit der wirtschaftliche Kreislauf zunehmend gestört wird?
Diese Idee von einer "Störung" zeigt m.E. nur, dass die Gedankengänge der meisten Leute. bewusst oder unbewusst, viel zu sehr auf materielle Güter fixiert sind; dass es an sich genug zu tun gibt, gibt Rifkin mit seinem Gerde von "ehrenamtlichen Tätigkeiten" ja indirekt selber zu.
Stell Dir vor, Du macht ein Hotel auf, und bietest Deinen Gästen 3 Wochen unbeschwerten Traumurluab (das ist Deine Leistung).
Der 1. Gast kommt und sagt "Will ich haben. Als Gegenleistung kümmere ich mich 3 Wochen um die Pflege Deiner altersdementen Mutter".
Der 2. Gast kommt und sagt "Will ich auch haben. Als Gegenleistung biete ich Dir Rechtsbeistand im Streit mit Deinem bösen Nachbarn.
Der 3. Gast sagt "Super Angebot! Bin bereit, dafür im Gegenzug für ein halbes Jahr Deine Versorgung zu übernehmen.
Der 4. Gast bietet Dir 2 Monate Ganztagsbetreuung für Deine beiden Kinder.
Der 5. bietet Dir 1 Jahr Rundum-Service für Deinen PC, mit 24 Std. Hotline.
Der 6. erteilt Dir ein halbes Jahr Karate-Unterricht.
Der 7. bewacht in Deiner Abwesengeit Dein Privatgrundstück.
Der 8. ..., der 9. ..., ach ja, um den häufig missverstandenen Klassiker nicht zu vergessen: Gast 10 schneidet Dir natürlich für die nächsten 2 Jahre die Haare
Nun wissen wir zwar alle, dass so ein Tauschhandel eher Mist ist, denn die Gäste werden in den seltensten Fällen die Leistungen anzubieten haben, die Du nachfragst - deswegen machen wir die Verrechnung dann lieber doch über ein allgemein anerkanntes Tausch- und Zahlungsmittel namens "Geld", mit dem jeder etwas anfangen kann.
Was aber an dem Beispiel viel wichtiger ist: Es ist kein einziges materielles Gut produziert worden, trotzdem ist ein ganz normales "Wirtschaftssystem" zustande gekommen (bei dem sich eben nicht nur "alle Leute gegenseitig die Haare schneiden").
Ob materielle Güter von Menschen, Maschinen oder kleinen grünen Männchen produziert werden, an Bäumen wachsen oder bei Betätigung der Spülung und Zählen bis 3 aus der Kloschüssel springen, ist dabei eigentlich völlig unerheblich - oder genauer gesagt, es ist zwar eine wichtige Detailfrage, die die konkrete Struktur eines Wirtschaftssystems bestimmt, aber für das Funktionieren eines Wirtschaftssystem an sich total egal ist.
Wirtschaft bedeutet, dass Du nicht nur für Dich alleine lebst, sondern einen Teil Deiner Zeit damnit verbringst, etwas für andere zu leisten, und damit im Gegenzug die Möglichkeit erwirbst, Leistungen von anderen zu bekommen; und das ist immer sowohl möglich als auch notwendig, egal, ob nun Güter von Maschinen produziert werden oder nicht.
Rifkin (hab' den Namen schon mal gehört, kann ihn aber im Moment nicht richtig einordnen - dem Tenor des Artikels nach würde ich ihn irgendwo in die "Globalisierungskritiker"-Ecke stecken) hat das anscheinend im Prinzip sogar erkannt, misstraut dabei aber - wie es sich für so einen gehört - den normalen Marktmechanismen, dem unmoralischem Geld und dem pöhsen Kapitalismus sowieso, weswegen er seine "Ehrenämter" und "Alternativ-Währungen" rauskramt: Die Leute dürfen natürlich Leistungen austauschen, aber möglichst nicht gegen schnöden Mammon, oder durch eigenständige Bewertung dieser Leistungen (Marktpreise) ... - zu dem Thema gibt es natürlich die unterschiedlichsten Meinungen, aber für mich persönlich reicht sowas immer stark nach etwas kaschiertem linken Spinnertum.
Im übrigen sage ich nur: [link=http://www.maxeiner-miersch.de"/>
Gruß Ralf
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Conny, Thursday, 14.07.2005, 21:22 (vor 7236 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 16:20:
die rechnung geht meiner meinung nicht ganz auf. je mehr maschinen unsere arbeit abnehmen desto größer wird die schieflage. der kapitalfuß ist ein anderer. es wird immer mehr ein kapitalfluß in maschinen (automaten und roboter) und immer weniger in die arbeitskraft.
dein beispiel mit dem hotel: das hotel wird von maschinen ohne menschen gebaut, die automatisierung im hotel mach personal überflüssig und das hotel funktioniert angenommen ohne arbeitskraft. ein kapital wurde investiert (mehr kapital als traditionell nötig gewesen wäre) und soll nun erträge erwirtschaften.
zu deinen beispielen:
Der 1. Gast kommt und sagt "Will ich haben. Als Gegenleistung kümmere ich mich 3 Wochen um die Pflege Deiner altersdementen Mutter".
möglich, daß hier nicht viel zu automatisieren ist.
Der 2. Gast kommt und sagt "Will ich auch haben. Als Gegenleistung biete ich Dir Rechtsbeistand im Streit mit Deinem bösen Nachbarn.
den rechtsbeistand kann auch ein computer liefern. der gast kommt nicht ins hotel
Der 3. Gast sagt "Super Angebot! Bin bereit, dafür im Gegenzug für ein halbes Jahr Deine Versorgung zu übernehmen.
essen kocht ein automat und auch für alles andere habe ich automaten. der gast kommt nicht herein
Der 4. Gast bietet Dir 2 Monate Ganztagsbetreuung für Deine beiden Kinder.
irgendwas muß ich als hotelbesitzer doch auch noch zu tun haben. um meine kinder kümmere ich mich mit meiner frau. der gast kommt auch nicht ins hotel
Der 5. bietet Dir 1 Jahr Rundum-Service für Deinen PC, mit 24 Std. Hotline.
auch pc's werden immer besser und benötigen sowas sicher bald nicht mehr. und vielleicht einen störfall im jahr ... das ist zu wenig. der gast kommt nicht ins hotel.
Der 6. erteilt Dir ein halbes Jahr Karate-Unterricht.
karate wird man nicht durch einen roboter lernen. möglich, daß er ins hotel kann. da aber löhne im keller sind (karateunterricht will ja jeder geben kanns zu wenig sein)
Der 7. bewacht in Deiner Abwesengeit Dein Privatgrundstück.
mein privatgrundstück bewacht sich selbstätig und löst alarm aus, wenn jemand unerlaubt das gelände betritt. der kommt mir auch nicht ins hotel
Der 8. ..., der 9. ..., ach ja, um den häufig missverstandenen Klassiker nicht zu vergessen: Gast 10 schneidet Dir natürlich für die nächsten 2 Jahre die Haare
gast 10 kommt auch nicht hinein, da das schon längst ein automat genauso kann.
von den 8 gästen kommen gerade mal 2 in das hotel hinein. der investor wundert sich nun, warum das hotel keine erträge erwirtschaftet.
Im übrigen sage ich nur: http://www.maxeiner-miersch.de
ein tag bei html hat immer ein schließendes. hier fehlte "</a>" (hoffentlich wird das hier richtig angezeigt). mein netscape ging beim drücken des buttons "Antwort schreiben" auf den link in im href.
Gruß Ralf
freundliche grüße
Conny
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Ralf, Friday, 15.07.2005, 00:46 (vor 7235 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Conny am 14. Juli 2005 18:22:
Hi,
>Der 3. Gast sagt "Super Angebot! Bin bereit, dafür im Gegenzug für ein halbes Jahr Deine Versorgung zu übernehmen.
essen kocht ein automat und auch für alles andere habe ich automaten. der gast kommt nicht herein
War'n Tippfehler, sollte "medizinische Versorgung" heißen.
ein tag bei html hat immer ein schließendes. hier fehlte "</a>"(hoffentlich wird das hier richtig angezeigt). mein netscape ging beim drücken des buttons "Antwort schreiben" auf den link in im href.
Ich hatte das a-Tag extra mit /> statt > abgeschlossen - das macht eigentlich das End-Tag überflüssig (und ist ein uraltes HTML-Standard-Feature, nix irgendwie doll Neues oder Spezielles). Hat mich sehr gewundert, dass das hier nicht funktioniert.
Gruß Ralf
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (noch mehr offtopic)
Conny, Friday, 15.07.2005, 01:49 (vor 7235 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 21:46:
Hi,
> > Der 3. Gast sagt "Super Angebot! Bin bereit, dafür im Gegenzug für ein halbes Jahr Deine Versorgung zu übernehmen.
essen kocht ein automat und auch für alles andere habe ich automaten. der gast kommt nicht herein[/i]
War'n Tippfehler, sollte "medizinische Versorgung" heißen.
ich gehe davon aus, daß medizinische versorgung auch noch ein großes rationalisierungspotential hat. der gang zum mediziner wird sicher seltener werden müssen.
>ein tag bei html hat immer ein schließendes. hier fehlte [/link](hoffentlich wird das hier richtig angezeigt). mein netscape ging beim drücken des buttons "Antwort schreiben" auf den link in im href.
Ich hatte das a-Tag extra mit /> statt > abgeschlossen - das macht eigentlich das End-Tag überflüssig (und ist ein uraltes HTML-Standard-Feature, nix irgendwie doll Neues oder Spezielles). Hat mich sehr gewundert, dass das hier nicht funktioniert.
wie soll das den beim A-tag funktionieren? man muß doch irgendwo drauf klicken können? ich weiß auch, daß man bei tags, die kein schließendes tag haben, den / hinein schreibt (z.b. <br />). irgend ein standard schreibt das sogar vor. was sollte dann denn z.b. ein <i /> bewirken?
Gruß Ralf
gruß
Conny
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (noch mehr offtopic)
Ralf, Friday, 15.07.2005, 02:48 (vor 7235 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (noch mehr offtopic) von Conny am 14. Juli 2005 22:49:
wie soll das den beim A-tag funktionieren? man muß doch irgendwo drauf klicken können? ich weiß auch, daß man bei tags, die kein schließendes tag haben, den / hinein schreibt (z.b. <br />). irgend ein standard schreibt das sogar vor. was sollte dann denn z.b. ein <i /> bewirken?
Standardmäßig wird dann die Verweis-URL selber angezeigt.
Gruß Ralf
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (noch mehr offtopic)
Conny, Friday, 15.07.2005, 11:45 (vor 7235 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (noch mehr offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 23:48:
wie soll das den beim A-tag funktionieren? man muß doch irgendwo drauf klicken können? ich weiß auch, daß man bei tags, die kein schließendes tag haben, den / hinein schreibt (z.b. <br />). irgend ein standard schreibt das sogar vor. was sollte dann denn z.b. ein <i /> bewirken?
Standardmäßig wird dann die Verweis-URL selber angezeigt.
das macht aber weder der internet-explorer richtig noch netscape und der / ist in der quelle noch vorhanden. wo steht das? ich mußte einfach schon html-seiten parsen und wichtig war in dem parser eben auch gerade das A-tag. das ist allerdings schon 3 jahre her.
Gruß Ralf
gruß Conny
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) 2. teil richtig
Conny, Friday, 15.07.2005, 01:55 (vor 7235 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 21:46:
>ein tag bei html hat immer ein schließendes. hier fehlte [/link](hoffentlich wird das hier richtig angezeigt). mein netscape ging beim drücken des buttons "Antwort schreiben" auf den link in im href.
Ich hatte das a-Tag extra mit /> statt > abgeschlossen - das macht eigentlich das End-Tag überflüssig (und ist ein uraltes HTML-Standard-Feature, nix irgendwie doll Neues oder Spezielles). Hat mich sehr gewundert, dass das hier nicht funktioniert.
wie soll das den beim A-tag funktionieren? man muß doch irgendwo drauf klicken können? ich weiß auch, daß man bei tags, die kein schließendes tag haben, den / hinein schreibt (z.b. <pcode><br /></pcode>). irgend ein standard schreibt das sogar vor. was sollte dann denn z.b. ein <pcode><i /></pcode>bewirken?
Gruß Ralf
Conny
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 21:36 (vor 7236 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 16:20:
Hallo Ralf!
Was du da andeutest, ist ja schön und gut. Nur läßt das jetzige System das so doch gar nicht zu. Das Angebot, Rechtsbeistand gegen Unterkunft im Hotel zu leisten beispielsweise würde daran scheitern, daß es verboten ist, ohne finanzielle Gegenleistung Rechtsbeistand zu leisten oder auch nur rechtlich zu beraten.
Ich habe mal eine Reportage über eine Insel in Deutschland gesehen, auf der viele Privatpersonen und Unternehmen Leistungen austauschen, ohne diese irgendwie finanziell abzurechnen. Das Finanzamt hat davon längst Wind bekommen und ermittelt gegen verschiedene Personen, um sie wegen Steuerhinterziehung dran zu bekommen. Für solche Fälle wurde ja der Begriff des "geldwerten Vorteils" erfunden.
Aber das eigentliche Problem besteht eben darin, daß immer mehr Arbeit durch Maschinen erledigt wird. Das ist eigentlich positiv, weil so den Menschen theoretisch lästige Arbeiten abgenommen werden. Leider ist das ganze System aber so organisiert, daß jeder für seinen Lebensunterhalt arbeiten MUSS. Man hat keine andere Wahl, wenn man im Rahmen der Legalität bleiben möchte. Das ist das Problem.
Dieses Problem läßt sich nur lösen, indem man Möglichkeiten findet, mit denen die Allgemeinheit von der Maschinenarbeit profitieren kann.
Dann nämlich hätten Menschen auch mehr Zeit für all die Tätigkeiten, an denen jetzt zwar Bedarf besteht, für die aber kaum jemand Geld bezahlen kann.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Ralf, Friday, 15.07.2005, 00:53 (vor 7235 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Garfield am 14. Juli 2005 18:36:02:
Hallo Garfiled,
Was du da andeutest, ist ja schön und gut. Nur läßt das jetzige System das so doch gar nicht zu. Das Angebot, Rechtsbeistand gegen Unterkunft im Hotel zu leisten beispielsweise würde daran scheitern, daß es verboten ist, ohne finanzielle Gegenleistung Rechtsbeistand zu leisten oder auch nur rechtlich zu beraten.
uups, das war jetzt ein Missverständnis. Ich hatte das nur auf die individuelle Ebene runtergezogen, um es anschaulicher zu machen, als es in einem anonymen Geldkreislauf wäre (hab' ja auch geschrieben, dass das mit Tauschhandel natürlich Unsinn ist).
Es ging mir nur darum, dass eine Wirtschaft nicht davon abhängig ist, dass materielle Güter ausgetauscht werden, sondern dass es mit Dienstleistungen genauso geht, ohne, dass sich dabei alle permanent gegenseitig die Haare schneiden müssen.
Gruß Ralf
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Garfield, Friday, 15.07.2005, 12:57 (vor 7235 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 21:53:
Hallo Ralf!
Ja, natürlich kann das theoretisch funktionieren, aber das bringt uns nicht weiter. Wir brauchen Lösungen, die praktisch anwendbar sind. Und in der Praxis sieht das nun einmal so aus, daß man nur höchst selten Produkte oder Dienstleistungen mit anderen Produkten oder Dienstleistungen bezahlen kann.
Wenn ich in den Supermarkt gehe, dann wollen die da an der Kasse Geld von mir sehen. Wenn ich eine Wohnung gemietet habe, dann will der Vermieter Geld sehen. Wenn ich ein Haus gekauft und dafür einen Kredit aufgenommen habe, dann will die Bank Geld sehen. Es wird meist nichts anderes akzeptiert. Wasser, Strom, Lebensmittel, Kleidung, Öl oder Gas und alle anderen lebenswichtigen Dinge müssen mit Geld bezahlt werden.
Und Geld bekomme ich im jetzigen System nur für Arbeit, die irgendjemandem Profit einbringt. Wenn ich für jemanden arbeite, der kein Geld hat und mir deshalb keins geben kann, dann kann ich mit dieser Arbeit meine Lebenshaltungskosten nun einmal nicht decken. Folglich bin ich gezwungen, Arbeiten zu erledigen, für die ich Geld bekomme. Und das nimmt mir dann wiederum Zeit, um gemeinnützig tätig zu sein.
Es ist also nicht so, daß die Menschen nur materiell denken wollen. Nein, das real existierende System zwingt sie dazu, materiell zu denken. Wer seinen Job kündigt, um fortan nur noch gemeinnützig, aber unentgeltlich tätig zu sein und dabei keinerlei finanzielle Rücklagen (z.B. Erspartes, Geld aus einer Erbschaft, eine Rente oder einem Lottogewinn) hat, der findet sich ganz schnell obdachlos auf der Straße wieder. So einfach ist das.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Paul, Sunday, 17.07.2005, 19:00 (vor 7233 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Ralf am 14. Juli 2005 21:53:
Hallo Garfiled,
>Was du da andeutest, ist ja schön und gut. Nur läßt das jetzige System das so doch gar nicht zu. Das Angebot, Rechtsbeistand gegen Unterkunft im Hotel zu leisten beispielsweise würde daran scheitern, daß es verboten ist, ohne finanzielle Gegenleistung Rechtsbeistand zu leisten oder auch nur rechtlich zu beraten.
uups, das war jetzt ein Missverständnis. Ich hatte das nur auf die individuelle Ebene runtergezogen, um es anschaulicher zu machen, als es in einem anonymen Geldkreislauf wäre (hab' ja auch geschrieben, dass das mit Tauschhandel natürlich Unsinn ist).
Es ging mir nur darum, dass eine Wirtschaft nicht davon abhängig ist, dass materielle Güter ausgetauscht werden, sondern dass es mit Dienstleistungen genauso geht, ohne, dass sich dabei alle permanent gegenseitig die Haare schneiden müssen.
Gruß Ralf
Du übersiehst aber eines: Nicht nur die Produktion materieller Güter ist automatisierbar, auch Dienstleistungen werden zunehmend durch Maschinen/Computer ausgeführt. Bei manchen Dingen (z.B. Haareschneiden) wird sich das noch sehr lange nicht rechnen, bei anderen dagegen funktioniert es schon.
Beispiele:
Viele Banken beispielsweise prüfen die Bonität bei Kleinkrediten (<100.000 Euro) nicht mehr per Hand, sondern diese Arbeit übernimmt ein Expertensystem.
In Japan wird fleissig daran gearbeitet, die medizinische und Altenpflege durch Roboter "abzuwickeln"
Goldman-Sachs hat neulich wieder mal einen Schwung Händler gefeuert - Grund: Das Trading (zumindest was die Ausführung angeht) wird immer weiter automatisiert.
Das war nur ein kleiner Ausschnitt. Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass jede Arbeit, die nicht kreativer Natur ist, automatisierbar ist. Diese strukturelle Veränderung kann nicht geleugnet werden. Das hat nichts mit linker Spinnerei zu tun.
Gruss,
Paul (bekennender Kapitalist)
Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic)
Norbert, Thursday, 14.07.2005, 19:58 (vor 7236 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kommentar zum verlinkten Artikel (offtopic) von Garfield am 14. Juli 2005 13:38:33:
Hallo Ralf!
Was genau findest du denn so schrottig an diesem Artikel?
Und wie stellst du dir die Lösung des Problems vor, daß nun einmal Maschinen zunehmend die menschliche Arbeitskraft ersetzen und somit der wirtschaftliche Kreislauf zunehmend gestört wird? Weil bisher einfach die Beschäftigten der Unternehmen gleichzeitig auch Konsumenten waren und sind und sich mit sinkender Zahl der Beschäftigten nun einmal auch die Zahl der Konsumenten verringert?
Wie glaubst du, kann man diese Abwärtsspirale stoppen?
Freundliche Grüße
von Garfield
Hi
Die Erfindung von Maschinen hatte immer schon die Absicht, Menschen die Arbeit leichter zu machen, oder ganz abzunehmen.
Auch wenn es Widerstände, wie z.B. die Weberaufstände dagegen gab.
Heute ist dieses Ziel in den europäischen Staaten und Nordamerika schon sehr weit erreicht, so daß die Notwendigkeit der Arbeit zum reinen Lebenserhalt nicht mehr so dringend notwendig wäre.
Aber da gibt es nun neue Ansprüche, sowie die Mißgunst mancher Kreise, daß der gemeine Pöbel nicht mehr arbeiten müsste, wie sie selbst schon lange nicht mehr.
Die könnten ja auf dumme Gedanken kommen ...
Die Diskussion darüber ist schon im zentralen Ansatz falsch.
Es ging den Menschen eigenlich nur selten um 'Arbeit', sondern vorwiegend um 'Einkommen' zum Leben.
Und dieses ist nicht zwingend eine Einheit, siehe das Auskommen des Geldadels.
Ich arbeite um zu leben, nicht: ich lebe um zu arbeiten.
Für den Normalbürger ist es so, daß er eben nur seine Arbeitskraft anbieten kann, um Einkommen zu erreichen.
Nicht die Angst um Arbeitsplatzverlust treibt die Menschen um, sondern ihr damit verbundener Einkommensverlust.
Und der Geldadel möchte aber immer größere Stücke vom Kuchen, so lange bis er entgültig völlig überfressen ist, und daran verstirbt.
Oder vom Mob, der dann nichts mehr zu verlieren hat, in Stücke gerissen werden wird.
Die Zukunft wird zeigen, was zutreffen wird.
Für beides gab es dazu in der Geschichte Beispiele, z.B. in der Kolonialzeit.
Etliche Kolonialherren (und -herrinnen ) fanden dabei den Tod.
Bis die Kolonialherschaft nicht mehr zu halten war.
Die Wahrscheinlichkeit, daß unsere Pseudoeliten daraus etwas gelernt haben ist gering.
Ihre Gier ist einfach zu groß.
Es ist eigentlich ein schlechter Treppenwitz:
Der humanistische Gedanke, die Menschen vom Zwang zur Arbeit zu befreien, ist fast erfüllbar, und wird richtiggehend in sein Gegenteil pervertiert.
Durch pure Inhumanität.
Gruß
Norbert
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
MrGee, Friday, 15.07.2005, 13:07 (vor 7235 Tagen) @ Andreas (d.a.)
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Andreas (d.a.) am 13. Juli 2005 20:33:
Hey, das war doch mal n interessanter Beitrag (nebst Link); ist leider nicht das Thema, mit dem ich mich am besten auskenne, aber vielleicht antwortet Dir ja noch jemand anderes.
Andreas
Es könnte doch auch sein, dass Arbeit für uns Menschen von Natur aus ein wichtiger Bestandteil ist (Selbstverwirklichung...). Dann könnte man in Zukunft, wenn die Maschinen überhand nehmen einfach Regelungen bzw. Gesetze für Unternehmen schaffen, die dann eine Mindestanzahl an Mitarbeitern einstellen müssen.
Mir wäre sowas lieber, denn ich muss zugeben, dass ich mir mein Leben einfach nicht ohne Arbeit vorstellen kann. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich es nicht anders kenne.
gruss
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Conny, Friday, 15.07.2005, 20:24 (vor 7235 Tagen) @ MrGee
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von MrGee am 15. Juli 2005 10:07:
Es könnte doch auch sein, dass Arbeit für uns Menschen von Natur aus ein wichtiger Bestandteil ist (Selbstverwirklichung...). Dann könnte man in Zukunft, wenn die Maschinen überhand nehmen einfach Regelungen bzw. Gesetze für Unternehmen schaffen, die dann eine Mindestanzahl an Mitarbeitern einstellen müssen.
dann bleibt doch die entwicklung stecken. der unternehmer kauft sich doch keine maschinen, wenn er dadurch keine kostenersparnis hat. wenn immer mehr nur noch das kapital arbeitet wird man wohl oder übel nicht an einer hohen kapitalertragssteuer herum kommen.
noch dazu: sollen die arbeiter dann den maschinen zusehen wie sie die arbeit verrichten?
Mir wäre sowas lieber, denn ich muss zugeben, dass ich mir mein Leben einfach nicht ohne Arbeit vorstellen kann. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich es nicht anders kenne.
solange arbeit für dich die selbstverwirklichung ist mag das stimmen. wobei ich auch gerne dinge kostenlos machen würde, wenn ich ein auskommen habe und nicht gezwungen wäre gegen eine entlohnung zu arbeiten.
gruß
Conny
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Odin, Saturday, 16.07.2005, 05:43 (vor 7234 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Conny am 15. Juli 2005 17:24:
dann bleibt doch die entwicklung stecken. der unternehmer kauft sich doch keine maschinen, wenn er dadurch keine kostenersparnis hat. wenn immer mehr nur noch das kapital arbeitet wird man wohl oder übel nicht an einer hohen kapitalertragssteuer herum kommen.
Das ist ja der Witz der Sache
Im Moment "kauft" er keine Arbeiter, weil er dafür zu hohe Steuern zahlt
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Krischan, Wednesday, 13.07.2005, 23:36 (vor 7236 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Cleo am 13. Juli 2005 14:44:19:
Hallo Berthold!
Damit wirst du auch nichts erreichen. Frauen als Gebärmaschinen zu benutzen, nichts anderes ist dies in meinen Augen. Die damalige hohe Kinderzahl hat wohl andere Ursachen gehabt. Wir sollten uns lieber mit dem hier und heute beschäftigen. Ich sehe eher das Problem am Geburtenrückgang in der Massenarbeitslosigkeit. Jungen Familien wird doch jede Perspektive genommen Kinder zu planen, wenn man und frau jederzeit mit Arbeitslosigkeit und Hartz IV zu rechnen hat. Das ist doch der Kern des Problems Geburtenrückgang. Und so lange hier den Frauen die Schuld in die Schuhe geschoben wird statt an einer politischen gemeinsamen Lösung zu arbeiten, sehe ich keine Änderung des Problems. Ich habe noch einen Link zum Thema Arbeit in der Zukunft. Den sollte mann sich mal zu Gemüte führen.
Freundliche Grüsse
Cleo
Geburtenrückgang gibt es nicht erst seit Hartz IV, sondern gab es schon zu Beginn der Kohl-Ära, als die Dinge besser standen als hier. Ferner kennen die orientalischen Einwandererfamilien keinen Geburtenrückgang, was Nazis und Feministinnen zu seltsamen Allianzen bringt.
An den wirtschaftlichen Schieflagen liegt es also bestenfalls teilweise. Vielleicht könnte beim Scheidungs- und Unterhaltsrecht ein Hebel angesetzt werden?
Krischan
Re: Geburten(rückgang)
Bella, Thursday, 14.07.2005, 10:57 (vor 7236 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Cleo am 13. Juli 2005 14:44:19:
(...)Ich sehe eher das Problem am Geburtenrückgang in der Massenarbeitslosigkeit. Jungen Familien wird doch jede Perspektive genommen Kinder zu planen, wenn man und frau jederzeit mit Arbeitslosigkeit und Hartz IV zu rechnen hat. Das ist doch der Kern des Problems Geburtenrückgang. Und so lange hier den Frauen die Schuld in die Schuhe geschoben wird statt an einer politischen gemeinsamen Lösung zu arbeiten, sehe ich keine Änderung des Problems. (...)
Wie erklärst du dir, daß in Dritte-Welt-Ländern immer Kinder geboren werden? Das sind nämlich nicht alle "Verhütungsproblemgeburten", sondern geplant und gewollt. Und, in anderen Ländern sind die sozialen Sicherheiten (Arbeitslosengeld, Rente) noch wesentlich geringer als in D.
Uns geht es hier immernoch gut genug. Nur deshalb können wir uns überhaupt gegen Kinder entscheiden.
Re: Geburten(rückgang)
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 16:33 (vor 7236 Tagen) @ Bella
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Bella am 14. Juli 2005 07:57:
Hallo Bella!
Dritte-Welt-Länder kann man nicht mit Deutschland vergleichen. Sieh die nur mal die Verhältnisse in armen asiatischen Ländern an. Wenn dort junge Menschen Jobs finden, dann ernähren sie mit dem damit erzielten Einkommen meist auch Eltern, Geschwister und andere Verwandte mit. Selbst wenn sie ins Ausland auswandern, schicken sie häufig Geld zurück nach Hause, wenn sie das können.
Da wird klar, wieso die Menschen in solchen Ländern so viele Kinder in die Welt setzen. Sie brauchen sie tatsächlich zur Altersvorsorge. Da läuft das nicht so wie hierzulande, daß man Jahrzehnte Unsummen in die Kinder investieren muß, damit sie eine gute Ausbildung bekommen und im Alter kaum etwas dafür zurück bekommt. Oder aber daß man an der Ausbildung spart und die Kinder dafür dann noch als Rentner mit ernähren muß, weil sie keine Jobs finden. Da steigen die Kinder häufig viel früher ins Berufsleben ein und verursachen für ihre Eltern nicht nur weit weniger Kosten, sondern tragen zum Familieneinkommen bei.
Da das so hier in Deutschland nicht funktioniert, ergibt sich daraus schon ein Grund für die sinkende Geburtenrate, allerdings nur einer von mehreren.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Geburten(rückgang)
Jolanda, Thursday, 14.07.2005, 16:43 (vor 7236 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Garfield am 14. Juli 2005 13:33:13:
Lieber Garfield
Was aber unumstritten ist, das ist die Tatsache, dass man davon ausgehen kann. Je besser es einem Land geht, desto mehr gehen die Geburten zurück.
Da ist einer der Hauptgründe, wie du erwähnt hast, dass in armen Ländern, Kinder als Altervorsorge gesehen werden, wo wir doch wissen, dass wir nicht unbedingt damit rechnen müssen, dass unsere Kinder uns später mal versorgen werden.
Und dann hat das doch auch einfach damit zu tun, dass heute immer mehr junge Menschen sagen, wenn wir beide arbeiten, dann können wir uns ein Haus leisten, zwei Autos, zwei mal im Jahr einen grossen Urlaub, ein Wochenende in London und ausgehen, Theater, Kino, Konzerte, etc.
Man will gut leben, man will nicht weniger Einkommen auf mehrere Personen aufteilen müssen. Das würde ja bedeuten, dass man sich nicht mehr all diesen Luxus leisten kann.
Und dann gibt es da ja noch einige andere Gründe, warum es bei uns eben ganz anders funktioniert, einer davon ist, die ungleiche und ungerechte Machtverteilung auf Mann und Frau.
Herzlicher Gruss
Jolanda
Re: Geburten(rückgang)
blendlampe, Thursday, 14.07.2005, 17:33 (vor 7236 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Jolanda am 14. Juli 2005 13:43:03:
Was aber unumstritten ist, das ist die Tatsache, dass man davon ausgehen kann. Je besser es einem Land geht, desto mehr gehen die Geburten zurück.
Da gibts aber viele Ausnahmen. Irland, Frankreich, Saudi-Arabien mit hoher Geburtenrate und hohem Wohlstand. In Ländern, bei denen es subjektiv rückwärts geht oder ging sackten trotz hohem Niveau auch die Geburtenrate ins bodenlose ab. Japan, Teile Osteuropas etwa.
Und dann kommen noch die ganz Armen mit vielen Kindern. Ohne soziale Systeme bleiben nur die Kinder als Sicherung, wie bereits bemerkt.
Es sind also viele Faktoren, nicht nur einer. Deutschland gehört zu den Reichen auf dem absteigenden Ast.
Und dann gibt es da ja noch einige andere Gründe, warum es bei uns eben ganz anders funktioniert, einer davon ist, die ungleiche und ungerechte Machtverteilung auf Mann und Frau.
Die addiert sich auf die Unsicherheit, die zur Staatsnorm geworden ist. Nichts ist mehr sicher: Arbeitsplatz, damit ein Wohnort an dem man Wurzeln schlagen kann und eben auch alle Partnerschaften und damit die emotionalen und finanziellen Folgen von Kindern.
Re: Geburten(rückgang)
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 18:29 (vor 7236 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Jolanda am 14. Juli 2005 13:43:03:
Hallo Jolanda!
Ja, ich denke, die Verhältnisse in Deutschland resultieren aus dem Wohlstand, der hier jahrzehntelang geherrscht hat und erst jetzt langsam wieder zurück geht.
So war es lange Zeit gar nicht nötig, daß Kinder ihre Eltern ernähren mußten. Jeder, der arbeiten wollte, fand auch Arbeit und wurde passabel bezahlt. Und im Alter gab es eine Rente, von der man nicht nur leben, sondern auch noch Kinder und Enkel unterstützen konnte.
Der Wohlstand führte aber auch dazu, daß die Bildungseinrichtungen immer weiter ausgebaut wurden. Anfangs ging man noch höchstens 8 Jahre zur Schule, bald waren es dann 9-10 Jahre, und immer mehr Schüler machten dann auch noch Abitur. Das erhöhte die durchschnittliche Qualifikation, und damit wiederum stiegen auch die Ansprüche der Unternehmen, vor allem, als dann die Erwerbslosigkeit wieder anstieg. Heute ist es nun so, daß man oft schon eine gute Qualifikation haben muß, um überhaupt noch einen Job zu bekommen.
Um Kinder zu entlasten und sie vor gesundheitlichen Schäden durch schwere Arbeit zu bewahren, wurden ihre Möglichkeiten zur Erwerbsarbeit immer mehr eingeschränkt. Das war zunächst durch den wachsenden Wohlstand auch gar kein Problem.
Natürlich stiegen auch die Ansprüche, aber nicht nur die Ansprüche der Kinderlosen. Auch Eltern hatten nun immer höhere Ansprüche. Mit stinkenden Textilwindeln wollten sie sich nun nicht mehr abgeben - es mußten jetzt teure Wegwerfwindeln sein. Und die Ansprüche der Kinder stiegen ebenfalls. Früher hat sich ein Kind gefreut, wenn sein Vater ihm ein paar Holzfiguren geschnitzt oder wenn die Mutter ihm eine Puppe aus Stoffresten genäht hat. Heute wird die Großmutter als Arschloch beschimpft, wenn sie statt der teuren Barbie-Puppe zu Weihnachten nur eine billige Noname-Puppe schenkt (wie bei Verwandten meiner Frau geschehen). Heute will jedes Kind ein Handy, einen Fernseher, eine Spielekonsole, einen Computer, einen Gameboy, teure Markenkleidung usw. haben, und natürlich auch all die bunten Kleinigkeiten, die gern in der Nähe der Kassen platziert werden. Wenn immer die Rede davon ist, daß Kinder ihre Eltern 500.000 Euro oder noch mehr kosten, dann ist in diese Summe auch dieser ganze Luxus mit hineingerechnet.
Die Ansprüche aller Menschen sind eben durch den allgemeinen Wohlstand gestiegen. Das war zunächst auch gut so, weil es den Binnenmarkt stärkte und die Wirtschaft ankurbelte.
Jetzt haben wir aber das Problem, daß immer mehr Menschen aus dem Wirtschaftskreislauf herausfallen und dann durch Sozialleistungen mehr schlecht als recht ernährt werden. Um diese Sozialleistungen, weiter steigende Profite und die Privilegien unserer Politiker und Wirtschafts-Führungskräfte zu finanzieren, muß man zwangsläufig die immer weniger Menschen, die noch Jobs haben, immer stärker schröpfen.
Das alles senkt das allgemeine Wohlstandsniveau nun immer weiter ab. Dummerweise haben sich die Verhältnisse aber an diesen Wohlstand angepaßt. Weil üblicherweise jeder ein Auto hat, wird das bei Arbeitssuchenden häufig vorausgesetzt, und nicht selten hat man tatsächlich gar keine andere Wahl, als mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Weil üblicherweise jeder ein Auto hat, gibt es auch kaum noch kleine Läden in den Wohngebieten, so daß man zu großen Supermärkten fahren muß, was oft ohne Auto nur schwer möglich ist. Meine Frau und ich haben auch jeder ein Auto. Ich hätte kein Problem damit, auf mein Auto zu verzichten. Ich kann es nur leider nicht, weil ich ohne Auto meine Arbeitsstelle nicht in akzeptabler Zeit und auch nicht mit akzeptablen Kosten erreichen kann. Ich kann nicht jeden Tag 8-10 Stunden arbeiten und dann auch noch 5 Stunden fahren. Das geht nicht. Irgendwann muß ich auch mal einkaufen, schlafen usw. Und meine Frau kann das leider ebenfalls nicht. Und mit einem Auto können wir nicht fahren, weil wir dann noch höhere Benzinkosten hätten. Das kostet mehr als ein zweites Auto.
Um der Wirtschaft und damit auch sich selbst Einnahmen zu verschaffen, versucht der Staat nun auch noch zunehmend, die Menschen per Gesetz oder Verordnung zum Konsum zu zwingen. Oft nimmt man dafür Umweltschutz als Vorwand. Das fängt schon damit an, daß man Müll in Deutschland meist nur über die kommunalen Entsorgungsunternehmen entsorgen lassen darf. Das schafft Monopole und treibt die Entsorgungs-Preise hoch.
Und man darf jetzt beispielsweise alte Heizkessel nicht mehr betreiben. Und selbst wenn man einen älteren Kessel hat, der die Grenzwerte gerade noch so erfüllt, dann hat man die Wahl zwischen zwei Alternativen: Entweder man gibt mindestens 6000 Euro für eine neue Heizung aus, oder man zahlt jedes Jahr mindestens 2500 Euro für Heizöl. Das wird ja auch immer teurer, und die Gaspreise steigen sowieso immer fröhlich weiter.
Auch für Wärmedämmung werden immer strengere Vorschriften erlassen. Das treibt die Kosten für Neubauten und Sanierungen weiter hoch. Heizungsrohre müssen neuerdings auch komplett isoliert sein. Dabei wird ignoriert, daß unisolierte Heizungsrohre in manchen Altbauten die Kellerräume heizen. In Rostock-Warnemünde beispielsweise gibt es ein Zollamtsgebäude, das Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Mitte der 1990er Jahre wurde die Heizung modernisiert, und dabei isolierte man auch die Heizungsrohre im Keller. Das hat mittlerweile so massive Feuchtigkeitsschäden in den Kellerräumen bewirkt, daß die nun auch für viel Geld saniert werden müssen. Mit solchen Schwachsinns-Gesetzen zwingt man nun auch alle Besitzer von Altbauten dazu, ihre Keller komplett zu sanieren. Oder aber mit Schimmel und Feuchtigkeit im Keller zu leben.
Der letzte Streich ist eine Verordnung, die alle Hausbesitzer dazu zwingt, bis spätestens 2015 die Dichtheit ihrer Kanalisationsanschlüsse nachzuweisen. Dazu muß man natürlich für viel Geld eine Firma kommen lassen, die den Hausanschluß überprüft und eventuelle Undichtigkeiten beseitigt.
Nun mag sich mancher sowas denken wie "was geht mich das an, ich wohne doch zur Miete". Der irrt sich dann aber gewaltig, denn selbstverständlich wird der Vermieter alle diese Kosten auf die Miete oder auf die Nebenkosten umlegen. Mieter zahlen das also auch mit. Das treibt die Wohnkosten immer höher. Gleichzeitig steigen die Preise für Strom, für Benzin, für Öl und Gas... Nach der nächsten Wahl kommt dann höchstwahrscheinlich noch eine Mehrwertsteuererhöhung obendrauf, was der Handel dann auch noch für weitere versteckte Preiserhöhungen nutzen wird, und bald wird auch eine PKW-Maut für die deutschen Autobahnen kommen, selbstverständlich ohne die KFZ-Steuer nennenswert zu senken.
So wird man von allen Seiten zunehmend abgezockt, nur leider fallen Gehaltserhöhungen immer spärlicher aus, wenn man überhaupt noch eine bekommt.
Meine Frau und ich merken das auch immer deutlicher. Vor einigen Jahren konnten wir noch ab und zu mal ins Kino oder ins Restaurant gehen. Obwohl wir damals zeitweise beide arbeitslos waren. Jetzt haben wir beide Jobs und verdienen eigentlich gar nicht schlecht, aber wir können uns trotzdem immer weniger leisten. Weil eben die puren Lebenshaltungskosten immer weiter steigen, viel schneller als die Einkommen. Für Luxus haben wir schon kaum noch Geld übrig. Ich fahre schon meist auf der Autobahn mit meinem Lupo nur noch 90 km/h, um weniger Benzin kaufen zu müssen. Ende Juli müssen wir eigentlich 4000 Liter Heizöl kaufen - soviel wird unsere Heizung nämlich im nächsten Winter verbraten (obwohl wir noch nicht einmal Brauchwasser dranhängen haben - die Stromkosten für den Durchlauferhitzer kommen noch obendrauf!). Ich rechne schon immer hin und her, komme aber immer zum selben Ergebnis: Wir können es uns nicht leisten, weil das Öl zur Zeit immer teurer wird. Ich werde maximal 3500 Liter kaufen können, und wir müssen dann später noch Öl nachkaufen. Das wird dann natürlich noch teurer, aber wir haben soviel Geld jetzt einfach nicht übrig. Notfalls müssen wir uns eben zu Hause wieder warm anziehen und Schimmel mit Chemikalien entfernen, wie im letzten Winter. Aber dauerhaft kann man das auch nicht machen, ohne die Bausubstanz zu gefährden.
So sieht das bei uns aus, Jolanda. Nichts mit Reise nach London usw. Für mich ist es schon Luxus, wenn ich mir mal ein Buch für 20 Euro kaufe. Und wie geschrieben verdienen wir eigentlich nicht schlecht. Diverse Fördermittel wie beispielsweise Arbeitnehmer-Sparzulage haben wir gar nicht bekommen, weil wir über dem Grenzwert lagen. Da frage ich mich dann immer, wo wir eigentlich die ganzen Geldsäcke gehortet haben. Ich finde leider keine.
Wenn wir jetzt auch noch Kinder hätten, dann wüßte ich nicht, wie wir finanziell über die Runden kommen sollten, wenn dafür auch noch ein Gehalt wegfallen würde. Selbst wenn meine Frau jetzt Kinder bekommen könnte - wir könnten sie uns schlichtweg finanziell nicht leisten. Es gibt keinen Luxus mehr, auf den wir für Kinder verzichten könnten.
Und ich denke, daß wir damit kein Einzelfall sind.
Herzliche Grüße
von Garfield
Re: Geburten(rückgang)
Jolanda, Thursday, 14.07.2005, 19:43 (vor 7236 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Garfield am 14. Juli 2005 15:29:04:
Lieber Garfield
Bei uns hat es nicht so viele Eigenheimbesitzer wie in Deutschland. Und die, die ein Haus besitzen, die müssen dann evtl. auch auf den Urlaub verzichten, weil die Kosten für eine neue Heizung oder neue Fenster oder was auch immer anfallen.
Wer ein eigenes Haus besitzt, der hat zwar oft weniger Belastung mtl., als einer, der eine Wohnung mietet, aber dafür musste er einiges an Eigenkapital da hinein stecken und er hat Schulden bei der Bank.
Und es kommen oftmals hohe Auslagen für das Haus, die man ja dann auch selber bezahlen muss.
Also hier geben die jüngeren Leute das Geld eher für Urlaub als für ein Haus aus.
Aber du hast schon Recht, die Kosten für eine Familie werden jedes Jahr höher und viele sind versteckt, die bemerkt man nur, wenn sie einem treffen.
Wir haben auch Müllabfuhrgebühren, ein Kerichtsack von 35 Litern kostet Fr. 2.20 und die Wassergebühren sind total hoch und das Heizöl und die Mieten, etc.
Deshalb wollen immer mehr junge Leute zwar zusammen ziehen und die Kosten teilen, aber nicht unbedingt heiraten oder Kinder auf die Welt stellen.
Zumal es schwierig werden könnte. Ein Haus mit zwei Gehältern zu bezahlen ist durchaus machbar, aber dann nur noch mit einem Gehalt und noch ein oder zwei Mäulern mehr, die zu stopfen sind, wird es unrealistisch.
Klar, das stimmt sicher. Nur ich verzichte lieber auf mein eigenes Haus und wenn es sein muss auch auf jeden Urlaub und habe dafür meine Kinder.
Wir sind gesund, haben genug zu essen, ein schönes Heim, können hin und wieder ins Kino oder uns auch sonst was leisten, was wollen wir mehr.
Wir gehören zu einer ganz kleinen Prozentzahl von ueberpriviligierten Menschen auf dieser Welt.
Wir müssen weder auf der Strasse wohnen, noch verhungern, noch leben wir im Krieg und jedes Kind kann in die Schule. Im Vergleich zu vielen Menschen auf dieser Welt ist das doch der abolute Luxus, auch ohne London und Theater oder Garfield
Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda
Re: Geburten(rückgang)
Bella, Thursday, 14.07.2005, 19:59 (vor 7236 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Jolanda am 14. Juli 2005 16:43:44:
Bei uns hat es nicht so viele Eigenheimbesitzer wie in Deutschland. Und die, die ein Haus besitzen, die müssen dann evtl. auch auf den Urlaub verzichten, weil die Kosten für eine neue Heizung oder neue Fenster oder was auch immer anfallen.
Als der Pesos vor dem Crash noch mehr Wert war, haben sich jede Menge Menschen ein Haus oder eine Wohnung gekauft. Das Besitzen eines Hauses oder einer Wohnung ist für Argentinier viel normaler als für uns (so kam es mir jedenfalls vor). Dort besitzen selbst ärmere Leute ein Haus. Außerdem leiden sie nicht unter Platzmangel.
Also hier geben die jüngeren Leute das Geld eher für Urlaub als für ein Haus aus.
Wer sich ein Studium finanziert, leistet sich auch sonst nicht allzu viel, wenn er nicht gerade reiche Eltern hat. Und selbst mit den Studiengebühren, die im nächsten Jahr kommen, geht es uns noch gut. Pro Semester werden dann knapp 750 Euro bezahlt werden müssen, allerdings ist dies in anderen Ländern längst schon gängig.
Deshalb wollen immer mehr junge Leute zwar zusammen ziehen und die Kosten teilen, aber nicht unbedingt heiraten oder Kinder auf die Welt stellen.
Ja, das denke ich auch.
Klar, das stimmt sicher. Nur ich verzichte lieber auf mein eigenes Haus und wenn es sein muss auch auf jeden Urlaub und habe dafür meine Kinder.
Wir sind gesund, haben genug zu essen, ein schönes Heim, können hin und wieder ins Kino oder uns auch sonst was leisten, was wollen wir mehr.
Wir gehören zu einer ganz kleinen Prozentzahl von ueberpriviligierten Menschen auf dieser Welt.
Stimmt genau.
Re: Geburten(rückgang)
Conny, Thursday, 14.07.2005, 20:08 (vor 7236 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Jolanda am 14. Juli 2005 16:43:44:
Deshalb wollen immer mehr junge Leute zwar zusammen ziehen und die Kosten teilen, aber nicht unbedingt heiraten oder Kinder auf die Welt stellen.
Zumal es schwierig werden könnte. Ein Haus mit zwei Gehältern zu bezahlen ist durchaus machbar, aber dann nur noch mit einem Gehalt und noch ein oder zwei Mäulern mehr, die zu stopfen sind, wird es unrealistisch.
warum denn? frau läßt sich von einem schwängern (bzw. macht diesen betrug wie bei brigitte) und der staat saugt dem bösewicht dann schon das geld mit staatlichen drohgebären heraus. und schon ginge das mit kindern wieder.
freundliche grüße
Conny
Re: Geburten(rückgang)
Jolanda, Thursday, 14.07.2005, 20:14 (vor 7236 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Conny am 14. Juli 2005 17:08:
Grinst...klar Conny...nur wenn die Frau nicht verheiratet ist, dann muss der Mann nicht für sie aufkommen, für das Kind schon, aber nicht für die Frau.
Also sollte sie schon noch ein bisschen arbeiten gehen
Gruss
Jolanda
Re: Geburten(rückgang)
Conny, Thursday, 14.07.2005, 20:28 (vor 7236 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Jolanda am 14. Juli 2005 17:14:39:
Grinst...klar Conny...nur wenn die Frau nicht verheiratet ist, dann muss der Mann nicht für sie aufkommen, für das Kind schon, aber nicht für die Frau.
Also sollte sie schon noch ein bisschen arbeiten gehen
in der brd kommt das doch, daß auch ein nicht verheirateter der mutter bis zum 12. lebensjahr unterhalt bezahlen soll. bis zum 3. lebensjahr kann auch heute ein mann dazu verdonnert werden, der frau unterhalt zu bezahlen. das richtet sich dann allerdings am verdienst der mutter vor dem kind. ja ja, der böse mann, der eine frau schwängert muß in die pfanne gehauen werden.
Gruss
Jolanda
freundliche grüße
Conny
Re: Geburten(rückgang)
Jolanda, Friday, 15.07.2005, 03:17 (vor 7235 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Conny am 14. Juli 2005 17:28:
Hallo Conny
Bei uns musst du der Mutter nur Unterhalt bezahlen, wenn du mit ihr verheiratet warst.
Also ein sehr guter Freund von mir, der lebt in der BRD und der war nie verheiratet, aus der Beziehung enstand ein Sohn und der musste nie an die Mutter Unterhalt bezahlen, wie kommt das denn?
Lieber Gruss
Jolanda
Re: Geburten(rückgang)
Conny, Friday, 15.07.2005, 04:06 (vor 7235 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Jolanda am 15. Juli 2005 00:17:22:
Hallo Conny
Bei uns musst du der Mutter nur Unterhalt bezahlen, wenn du mit ihr verheiratet warst.
Also ein sehr guter Freund von mir, der lebt in der BRD und der war nie verheiratet, aus der Beziehung enstand ein Sohn und der musste nie an die Mutter Unterhalt bezahlen, wie kommt das denn?
den muß sie entweder einklagen oder er zahlt freiwillig (wenn ich hier einen fehler schreibe korrigiert mich bitte). die mutter meines kinds hatte davor nur sozialhilfe und da ging sie wieder zurück mit ihren dann drei kindern. daß ich nur 4 1/2 monate mit ihr unter einem dach wohnte spielt dabei keine rolle.
Lieber Gruss
Jolanda
freundliche grüße
Conny
Re: Geburten(rückgang)
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 21:21 (vor 7236 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Jolanda am 14. Juli 2005 16:43:44:
Ja Jolanda,
noch geht es uns gut. Aber die Entwicklung wird ungehemmt so weiter gehen wie bisher. Das bedeutet, daß das Risiko, erwerbslos zu werden, weiter steigen wird und daß man dann auch immer weniger Chancen haben wird, eine neue Stelle zu finden. Wenn es aber mehr Erwerbslose gibt, werden zum einen die Sozialleistungen immer weiter gekürzt werden, zum anderen wird man aber diejenigen, die noch Jobs haben, immer mehr schröpfen. Es wird also der Masse der Bevölkerung immer schlechter gehen. Was dann natürlich den Binnenmarkt immer mehr zerstören und damit die wirtschaftliche Situation immer weiter verschlechtern wird.
Und so wird sich dann auch die Kriminalitätsrate deutlich erhöhen.
Rente gibts dann nur noch auf dem Niveau der heutigen Sozialhilfe. Leben wird man davon nicht können. Meine Frau und ich müßten eigentlich jeweils mindestens 150 Euro monatlich in eine private Rente investieren. Das können wir uns aber nicht leisten, weil die wachsenden Steuern und Abgaben uns nicht genug Geld dafür übrig lassen. Wir zahlen jeweils nur 50 Euro in Privatrenten ein. Damit kommen wir im Alter auch nicht viel weiter, zumal die Rentenversicherer sich dann mit Auszahlungen auch sehr zurückhalten werden. Jetzt ist das noch ein Bombengeschäft, weil es wenig Menschen gibt, die Privatrenten bekommen, aber immer mehr, die darin einzahlen. Da zahlt man als Werbung gern ordentliche Renten aus, aber wenn meine Frau und ich alt sind, dann wird sich das umgekehrt haben. Dann wird es viele Menschen geben, die Privatrenten beziehen, aber wenige, die es sich noch leisten können, darin einzuzahlen. Das ist für die Versicherungen dann ein Verlustgeschäft und entsprechend werden sie auch nur Renten in der garantierten Mindesthöhe auszahlen und keinen Cent mehr. Alle Versprechungen auf höhere Zahlungen, die sie einem jetzt machen, kann man getrost vergessen.
Wenn wir jetzt noch Kinder hätten, würden diese zusätzlich Kosten generieren, und das bei zumindest zeitweiligem Ausfall eines Gehaltes. In der Zukunft wird man seine Kinder auch noch auf Privatschulen schicken müssen, wenn sie noch eine Chance auf einen gut bezahlten Job haben sollen.
Man kann natürlich auch einfach in den Tag hineinleben und sich am Augenblick erfreuen. Und hoffen, daß sich schon irgendwie alles hinbiegt. Vielleicht klappt das sogar. Vielleicht aber auch nicht. Dann sitzen wir mit unseren Kindern noch in 30 Jahren in einer viel zu kleinen Mietswohnung, sind vielleicht allesamt erwerbslos und überlegen täglich, wovon wir noch Lebensmittel kaufen sollen. So möchten wir im Alter nicht dastehen.
Mit einem eigenen Haus hat man wenigstens keine Miete zu zahlen. Damit fällt schon mal ein großer Kostenfaktor weg. Ich sehe das auch bei meinen Eltern - die haben kein hohes Einkommen, aber weil sie mietfrei im eigenen Haus wohnen, haben sie keine finanziellen Probleme. Man muß dann zwar auch immer wieder Geld in das Haus stecken, aber wenn man viel selbst macht, läßt sich das im Rahmen halten, außerdem kann man dann oft frei entscheiden, wann man dieses Geld investiert.
Wir sehen das Haus einfach als Altersvorsorge. Zwar zahlen wir für den Kredit mehr als früher für die Miete, aber nicht soviel mehr, und die Miete ist ja jedes Jahr fröhlich erhöht worden, während die Kreditraten gleich bleiben. Wir hoffen, noch 9 Jahre zu überstehen, und dann sind wir aus dem Gröbsten heraus. Das Haus ist auch nicht sehr groß, so daß wir noch die Hoffnung haben, daß man es uns später nicht wegnimmt, falls wir mal in die Sozialhilfe abrutschen sollten.
Und daß Kinder auch nicht immer etwas Gutes sind, mußte der Vorbesitzer des Hauses erfahren. Der hatte mit zwei Frauen insgesamt 8 Kinder. Nachdem seine letzte Frau gestorben ist, bestanden die Kinder auf Auszahlung ihres Erbteils. Da er Sozialhilfeempfänger war und außer dem Haus keinen Besitz hatte, mußte das Haus schließlich zwangsversteigert werden. Er soll auch nicht freiwillig ausgezogen sein, wie uns Nachbarn erzählten. Wir haben uns anfangs noch gewundert, weil das Schloß an der Haustür schon einmal aufgebohrt worden war... Der Mann ist dann zu seiner Schwester gezogen und kurz darauf gestorben. Er war ja schon über 80.
Aber selbst, wenn die Kinder Glück haben und ihren Weg machen, heißt das noch lange nicht, daß man im Alter Unterstützung oder gar Pflege von ihnen bekommt. Vor einigen Monaten las ich mal einen Artikel über Schüler an einem Gymnasium in unserer Gegend. Fast alle wollten studieren, aber mehr als die Hälfte sagte, daß sie in Deutschland keine Perspektive sehen und deshalb ins Ausland möchten. Dazu kommt noch, daß jetzt immer häufiger auch schon ein mindestens mehrmonatiger Auslands-Aufenthalt für Jobs vorausgesetzt wird. Deshalb gehen immer mehr junge Leute z.B. über Au-Pair ins Ausland. Dabei wird es dann auch immer wieder vorkommen, daß Menschen, die eigentlich die Absicht hatten, wieder nach Deutschland zurück zu kommen, dann doch im Ausland bleiben. Z.B. weil sie dort einen Partner gefunden haben, oder eine sehr gute berufliche Chance. Dann hat zumindest die Gesellschaft umsonst in ihre Ausbildung investiert. Und die Eltern kriegen sie dann auch kaum noch zu sehen.
Man kann sich so oder so in die Nesseln setzen...
Herzliche Grüße
von Garfield
Re: Geburten(rückgang)
Jolanda, Friday, 15.07.2005, 03:14 (vor 7235 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Garfield am 14. Juli 2005 18:21:58:
Lieber Garfield
In die Nesseln setzen kann man sich immer
Fragt sich einfach, was einem wichtig ist und was man wagen will und wieviel Sicherheit man um sich haben muss, damit man ruhig schlafen kann.
Mir würde ein Haus fürs Alter zwar eine gewisse Sicherheit bieten und ob wir mal auf die Kinder zählen können, das weiss keiner, da hast du sicher recht. Aber trotzdem, ich habe weder Zukunftsängste noch trauere ich irgend etwas hinter her im Leben.
Es ist gut so, wie es ist
Lieber Gruss
Jolanda
Re: Geburten(rückgang)
Bella, Thursday, 14.07.2005, 20:08 (vor 7236 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Garfield am 14. Juli 2005 13:33:13:
Sich nicht für ein Kind entscheiden zu müssen, ist meines Erachtens ein Hinweis auf unseren Wohlstand. Kinder sind nicht nur in "Geldwert" (wie du schriebst, daß Kinder ihren Eltern Geld schicken, sie also finanzieren) zu messen, sondern in Arbeit. So kannst du dir vorstellen, daß älter gewordene Kinder ihre Eltern im Alter unterstützen - bei täglichen Verrichtungen, bei der Pflege, mit Unterhaltung. Das ist nicht zu unterschätzen, und das wird wieder mehr werden. Denn die hilfebedürftigen alten Menschen werden weiter zunehmen - die Arbeit, die dadurch entsteht, wird kaum wer bezahlen können. Und glaub mir, da wird es einem Paar mit Sicherheit zugute kommen, wenn sie Kinder haben. In dem Fall sind Kinder auch eine Altersvorsorge.
Re: Geburten(rückgang)
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 20:40 (vor 7236 Tagen) @ Bella
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Bella am 14. Juli 2005 17:08:
Hallo Bella!
Das stimmt, aber das klappt auch ohne Kinder. Wenn alte Menschen ohne eigene Kinder beispielsweise Pflege brauchen und ein Haus oder sonst etwas Wertvolles zu vererben haben, dann können sie sich jemanden suchen, der ihre Pflege übernimmt und dafür entweder Geld oder aber das Haus überschrieben bekommt. Bei letzterem kann man sich ja ein lebenslanges Wohnrecht sichern. Dafür braucht man also nicht zwangsläufig Kinder.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Geburten(rückgang)
Scipio Africanus, Friday, 15.07.2005, 14:15 (vor 7235 Tagen) @ Bella
Als Antwort auf: Re: Geburten(rückgang) von Bella am 14. Juli 2005 07:57:
(...)Ich sehe eher das Problem am Geburtenrückgang in der Massenarbeitslosigkeit. Jungen Familien wird doch jede Perspektive genommen Kinder zu planen, wenn man und frau jederzeit mit Arbeitslosigkeit und Hartz IV zu rechnen hat. Das ist doch der Kern des Problems Geburtenrückgang. Und so lange hier den Frauen die Schuld in die Schuhe geschoben wird statt an einer politischen gemeinsamen Lösung zu arbeiten, sehe ich keine Änderung des Problems. (...)
Wie erklärst du dir, daß in Dritte-Welt-Ländern immer Kinder geboren werden? Das sind nämlich nicht alle "Verhütungsproblemgeburten", sondern geplant und gewollt. Und, in anderen Ländern sind die sozialen Sicherheiten (Arbeitslosengeld, Rente) noch wesentlich geringer als in D.
Uns geht es hier immernoch gut genug. Nur deshalb können wir uns überhaupt gegen Kinder entscheiden.
Kinder sind ohne Zweifel ein Armutsrisiko. Im Trennungs - oder Scheidungsfall bieten Kinder aber der Frau in der Regel eine minimale Sicherheit. Noch sind wir nicht soweit, dass wir Kinder durch alle sozialen Sicherungssysteme fallen lassen, und damit auch nicht die Sorgeberechtigte.
Es ist heute nicht selten so, dass sich die finanzielle Lage der Alleinerziehenden durch die im Rahmen der Trennungs - und Scheidungsverhandlungen einsetzende staatliche Unterstützung verbessert. Die institutionalisierte Unterstützung ist verlässlich und ist durchaus geeignet, ein Gefühl minimaler Sicherheit zu vermitteln.
Die Alleinerziehende geniesst - entgegen der Vulgärpropaganda - hohe soziale Akzeptanz. Sie wird als Opfer einer ungerechten patriarchalen Ordnung dargestellt, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz "durchkämpft". Sie ist eine der Ikonen des Feminismus, nämlich die Frau, die sich aus ihrem Abhängigkeitsverhältnis gegenüber dem Mann "emanzipiert" hat.
Somit wären wir bei den Leitbildern oder Vorbildern, an denen sich Frauen und Männer (!) vermehrt orientieren.
Die nach feministischer Vorstellung emanzipierte Frau lebt ein Leben, dass sich durch völlige Unabhängigkeit vom Mann auszeichnet. Totale Unabhängigkeit bedeutet aber auch Beziehungslosigkeit. Beziehungslosigkeit wiederum begünstigt Kinderlosigkeit.
Ganztagesschulen und Kinderhorte werden deshalb nicht zu einer Geburtensteigerung führen. Sie dienen einzig und allein dem Ziel, Frauen unabhängiger zu machen. Vaterschaft wird noch entbehrlicher und endgültig auf die Versorgerfunktion reduziert.
Ich bin nicht gegen Ganztagesschulen und Kinderhorte, weil sie für entsorgte Väter einen gewissen Kollateralnutzen (nicht beabsichtigter Nutzen) bringen, indem Mütter zur Arbeit angehalten werden können, da die Betreuung staatlich garantiert wird.
Feminismus und Kinder, das verträgt sich nicht. Kinder bedeuten Einschränkungen und Abhängigkeiten, und, was für Feministinnen besonders schlimm ist, Verantwortung.
Die feministische Lösung aus dem Dilemma ist, wie könnte es anders sein, die Verantwortungsverschiebung;
- die Erziehungsverantwortung soll vermehrt durch staatliche Kinderkrippen, Kinderhorte und Ganztagesschulen wahrgenommen werden
- die materielle Absicherung der "unabhängigen und beruflich erfolgreichen Mutter" obliegt dem "gesetzlichen Vater". Wo sein Einkommen zur Versorgung nicht ausreicht, werden die Fehlbeträge durch den Staat geleistet.
Damit haben wir die Gründe für die tiefen Geburtenraten :
Kinder sind in den dominanten Leitbildern feministischer Prägung Hindernisse auf dem Weg zur Emanzipation der Frau. Feministinnen sprechen nie liebevoll über Kinder, meistens haben sie keine und wollen auch keine.
Die "Vorbildsfrau" der Radikalfeministinnen ist die kinderlose Lesbe, der "ideale Mann" ist schwul.
Diese ständig durch die StaatsfeministInnen propagierten Leitbilder, im Kern Ausdruck eines gestörten Verhältnisses zu Partnerschaft und Sexualität, prägen viele Männer und Frauen, und sie zeigen auch Wirkung.
Väter sind ausschliesslich dann auch soziale Väter, wenn es der Lebensentwurf der Frau so vorsieht. Vaterschaft bedeutet heute für einen Mann, solange sozialer Vater zu sein, solange er als Ergänzung zum Lebensentwurf der Frau vorgesehen ist. Eine derart schwerwiegende Entwertung der Vaterschaft kann nicht ohne Folgen bleiben.
scipio
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Garfield, Thursday, 14.07.2005, 16:46 (vor 7236 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Cleo am 13. Juli 2005 14:44:19:
Hallo Cleo!
Den von dir verlinkten Artikel finde ich sehr gut und treffend. Es ist heute selten, daß sich jemand traut, so offen Klartext zu reden. Viele Wirtschaftswissenschaftler sind bei Großunternehmen angestellt und sagen deshalb nur das, was denen gerade genehm ist.
Ich stimme dir auch zu, wenn du meinst, daß die wirtschaftliche Situation für viele Menschen heute genügend Gründe gegen Kinder liefert.
Aber die bestehenden Ungerechtigkeiten im Unterhalts- und Sorgerecht liefern noch weitere Gründe gegen Kinder. Welcher Grund nun gerade der ausschlaggebende ist, hängt von der jeweiligen Situation ab; das kann man nicht generell sagen. Unterschätzen sollte man diese Ungerechtigkeiten jedoch keinesfalls!
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Bella, Thursday, 14.07.2005, 20:40 (vor 7236 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Cleo am 13. Juli 2005 14:44:19:
Weißt du, was ich an dir so schlimm finde? Ich sags dir.
Wenn du von Arbeit sprichst, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln, bist du doch ein Paradebeispiel dafür, wie jemand immer noch ganz gut vom Staat (und Partner) leben kann. Du redest davon, daß Männer erfahren sollen, was Arbeit bedeutet. Und hier benutzt du einen Text dafür, dich für deine Nichtarbeit rechtfertigen zu können. Für Menschen wie dich, entschuldige, für die bin ich für die Einführung von Hartz VIII.
Kein Stück Anstand, kein Stück Respekt, kein Stück Peilung ist von dir zu erwarten.
Deine Einstellung ist widerlich. Und ewig und drei Tage kannst du dich auf deinen persönlichen Werdegang nicht berufen.
Damit wirst du auch nichts erreichen. Frauen als Gebärmaschinen zu benutzen, nichts anderes ist dies in meinen Augen. Die damalige hohe Kinderzahl hat wohl andere Ursachen gehabt. Wir sollten uns lieber mit dem hier und heute beschäftigen. Ich sehe eher das Problem am Geburtenrückgang in der Massenarbeitslosigkeit. Jungen Familien wird doch jede Perspektive genommen Kinder zu planen, wenn man und frau jederzeit mit Arbeitslosigkeit und Hartz IV zu rechnen hat. Das ist doch der Kern des Problems Geburtenrückgang. Und so lange hier den Frauen die Schuld in die Schuhe geschoben wird statt an einer politischen gemeinsamen Lösung zu arbeiten, sehe ich keine Änderung des Problems. Ich habe noch einen Link zum Thema Arbeit in der Zukunft. Den sollte mann sich mal zu Gemüte führen.
Freundliche Grüsse
Cleo
Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie"
Krischan, Saturday, 16.07.2005, 10:52 (vor 7234 Tagen) @ Bella
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Bella am 14. Juli 2005 17:40:
Weißt du, was ich an dir so schlimm finde? Ich sags dir.
Wenn du von Arbeit sprichst, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln, bist du doch ein Paradebeispiel dafür, wie jemand immer noch ganz gut vom Staat (und Partner) leben kann. Du redest davon, daß Männer erfahren sollen, was Arbeit bedeutet. Und hier benutzt du einen Text dafür, dich für deine Nichtarbeit rechtfertigen zu können. Für Menschen wie dich, entschuldige, für die bin ich für die Einführung von Hartz VIII.
Kein Stück Anstand, kein Stück Respekt, kein Stück Peilung ist von dir zu erwarten.
Deine Einstellung ist widerlich. Und ewig und drei Tage kannst du dich auf deinen persönlichen Werdegang nicht berufen.
Das (Und nicht nur das) sind doch beste Voraussetzungen für eine Politikkarriere. Hannibal hat es ihr schon vorausgesagt: "Und ehe Du Dich versiehst bist Du Kanzlerin." Für so unmöglich halte ich das nicht mal.
Krischan
Re:
Nikos, Friday, 15.07.2005, 17:18 (vor 7235 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: "Superfrauen 11 - Feminismus und Familie" von Cleo am 13. Juli 2005 14:44:19:
Hi Cleo!
Ich sehe eher das Problem am Geburtenrückgang in der Massenarbeitslosigkeit<
Vergiss es einfach! Was durch Feministinnen zertretten worden ist, kannst Du nicht der Gemeinschaft anhaengen!
Vergiss es. Wenn auch Arbeitslosigkeit ein Grund sein kann, so betrifft dies mit Sicherheit nicht Deutschland, eins der reichsten Laender der Erde! Vielmehr ist meine Geschichte fuer den Geburtenrueckgang ausschlaggebend, die auch viele andere Vaeter betrifft. Und so geht diese Geschichte: Ein Kind ist das Fleisch und Blut (auch) eines Vaters. Manche Vaeter lernen das Oberelend, das eigene Fleisch und Blut durch den Staatsfeminismus geklaut zu bekommen, durch eigen bittere Erfahrung, und dann bleiben sie bei ihrem einen Kind. Manche andere (potentielle) Vaeter lernen das gleiche Oberelend aus der Erfahrung anderer und schaffen sich erst keine eigene Kinder an. Also, Scheuklappen herunter und die bittere Realitaet erkennen, deren kompletten Auswirkungen wir nicht mal im Ansatz erkennen koennen.
So ein Schrott (Sorry..)
Nikos