Schöne neue Welt des Medienfeminismus!
Hallo liebe Mitdiskutierer und Streiter!
Habe am Wochenende ein interessantes Buch gelesen, welches sich mit dem pathologisch anmutenden Narzißmuss von Managern beschäftigt.
So weit, so gut. Nur ist das Buch von einer Frau geschrieben, die dem ganzen Thema eine sehr geschlechtsspezifische Wendung gibt. Das Buch heißt: "Das herrschende Geschlecht. Warum Bosse zu Barbaren werden.", von Barbara Bierach. An sich gut geschrieben und auch auf dem Stand der Forschung, stört mich, dass die Autorin die Neigung zu Narzißmus und übersteigertem Ego ausschließlich Männern zuschreibt und als typisch männlich entlarvt.
Kostprobe: "Entgegen allen Vorurteilen ist dieses Buch über Eitelkeit ein Buch über Männer. Denn - Hand aufs Herz - wie viele Managerinnen oder Unternehmerinnen mit Egoproblemen sind ihnen schon begegnet? Eben."
Zwar gibt Frau Bierach zu, dass es auch darin liegen könne, dass es eben weniger Managerinnen geben könne. Aber nur um gleich wieder diese als "egostark" zu bezeichnen und zu konstatieren:"Vergleicht man diese Frauen jedoch mit ihren männlichen Kollegen, wirken sie geradezu bescheiden."
Und wenn sie doch mal ein klitze, klitzekleines bisschen arrogant sein sollten, dann doch wohl nur, um den bösen Männern mal zu zeigen was Richtig ist:"Wenn sich schon erfolgreiche Frauen in Deutschland finden, dann eher welche, die Männern das Fürchten lehren, die ihre (falschen) Glaubenssätze zu Dogmen für ihre Unternehmen gemacht haben." (Alle Zitate wörtlich aus:Bierach, Barbara. Das herschende Geschlecht. Ullstein. Berlin:2005.)
Was mich hieran ankotzt ist, mit welcher Selbstverständlichkeit hier das Klischee vom im Grunde bösen Mann geritten wird. Und dann diese Attitüde der wissenden Frau, die den dummen, triebhaften, plumpen Mann entlarvt. Es blutet mir mittlerweile aus den Ohren davon. Wenn meine Augen kotzen könnten würden sie es jetzt tun. Aber ich verschwende an diese Buch keine Träne. Umgekehrt übrigens könnte Mann sich das nicht erlauben. Merke: Weibliche Attribute zu beschreiben ist sexistisch und reaktionär, dasselbe bei Männern zu tun zeigt, dass man "verstanden hat , wie es zugeht in der Welt" und "aufgeklärt" ist.
Dies Buch ist sicherlich kaum das schlimmste in dieser Richtung. Aber wenn eine renommierte Autorin(Mitarbeiterin der Wirtschaftswoche) ganz selbstverständlich den - ja was eigentlich - Feminismus -, Schwarzer-, PC- oder Männerentlarvungsslang(?)anschlägt, so gibt das zu denken. Ich dachte fast, die 90er jahre Welle der Frechen Frauen sei Vorbei, aber womöglcih hat sich das mittlerweile zu einem festen Teil unserer Kultur entwickelt.
Ich schlage daher Folgendes vor. Man sollte ein Buch schreiben, in dem all die Blüten des Medienfeminismus, sei es aus Romanen, aus Sachbüchern(Was man denn so Sachbuch nennen mag), oder feministischer Literatur pointiert und thematisch gegliedert aneinander gereiht werden.
Zusätzlich noch etwas Analyse dieses Phänomens, sei es mit Rückgriff auf Hoffmann oder andere und Beziehen eines klaren Standpunktes, dass es sich nämlich um Volksverhetzung handelt.
Ich plane dasselbe schon länger, bin aber zu unmotiviert und habe auch das Gefühl gegen ein zu übermächtiges Paradigma anzurennen. Daher würde ich einfach vorschlagen, dass man das als Schreibkollektiv bewältigt, was die Arbeit auf viele Schultern verteilt und auch wesentlich motivierender sein dürfte. Wer sich also dafür begeistern kann, soll sich mal melden, E-mails können dann getauscht werden. Auch die Arbeit könnte teils per Mail usw koordiniert werden.
Mit hoffnungsfrohen Grüße
Ridcully