Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schöne neue Welt des Medienfeminismus!

Ridcully, Saturday, 23.07.2005, 22:41 (vor 7055 Tagen)

Hallo liebe Mitdiskutierer und Streiter!

Habe am Wochenende ein interessantes Buch gelesen, welches sich mit dem pathologisch anmutenden Narzißmuss von Managern beschäftigt.
So weit, so gut. Nur ist das Buch von einer Frau geschrieben, die dem ganzen Thema eine sehr geschlechtsspezifische Wendung gibt. Das Buch heißt: "Das herrschende Geschlecht. Warum Bosse zu Barbaren werden.", von Barbara Bierach. An sich gut geschrieben und auch auf dem Stand der Forschung, stört mich, dass die Autorin die Neigung zu Narzißmus und übersteigertem Ego ausschließlich Männern zuschreibt und als typisch männlich entlarvt.

Kostprobe: "Entgegen allen Vorurteilen ist dieses Buch über Eitelkeit ein Buch über Männer. Denn - Hand aufs Herz - wie viele Managerinnen oder Unternehmerinnen mit Egoproblemen sind ihnen schon begegnet? Eben."
Zwar gibt Frau Bierach zu, dass es auch darin liegen könne, dass es eben weniger Managerinnen geben könne. Aber nur um gleich wieder diese als "egostark" zu bezeichnen und zu konstatieren:"Vergleicht man diese Frauen jedoch mit ihren männlichen Kollegen, wirken sie geradezu bescheiden."
Und wenn sie doch mal ein klitze, klitzekleines bisschen arrogant sein sollten, dann doch wohl nur, um den bösen Männern mal zu zeigen was Richtig ist:"Wenn sich schon erfolgreiche Frauen in Deutschland finden, dann eher welche, die Männern das Fürchten lehren, die ihre (falschen) Glaubenssätze zu Dogmen für ihre Unternehmen gemacht haben." (Alle Zitate wörtlich aus:Bierach, Barbara. Das herschende Geschlecht. Ullstein. Berlin:2005.)

Was mich hieran ankotzt ist, mit welcher Selbstverständlichkeit hier das Klischee vom im Grunde bösen Mann geritten wird. Und dann diese Attitüde der wissenden Frau, die den dummen, triebhaften, plumpen Mann entlarvt. Es blutet mir mittlerweile aus den Ohren davon. Wenn meine Augen kotzen könnten würden sie es jetzt tun. Aber ich verschwende an diese Buch keine Träne. Umgekehrt übrigens könnte Mann sich das nicht erlauben. Merke: Weibliche Attribute zu beschreiben ist sexistisch und reaktionär, dasselbe bei Männern zu tun zeigt, dass man "verstanden hat , wie es zugeht in der Welt" und "aufgeklärt" ist.
Dies Buch ist sicherlich kaum das schlimmste in dieser Richtung. Aber wenn eine renommierte Autorin(Mitarbeiterin der Wirtschaftswoche) ganz selbstverständlich den - ja was eigentlich - Feminismus -, Schwarzer-, PC- oder Männerentlarvungsslang(?)anschlägt, so gibt das zu denken. Ich dachte fast, die 90er jahre Welle der Frechen Frauen sei Vorbei, aber womöglcih hat sich das mittlerweile zu einem festen Teil unserer Kultur entwickelt.

Ich schlage daher Folgendes vor. Man sollte ein Buch schreiben, in dem all die Blüten des Medienfeminismus, sei es aus Romanen, aus Sachbüchern(Was man denn so Sachbuch nennen mag), oder feministischer Literatur pointiert und thematisch gegliedert aneinander gereiht werden.
Zusätzlich noch etwas Analyse dieses Phänomens, sei es mit Rückgriff auf Hoffmann oder andere und Beziehen eines klaren Standpunktes, dass es sich nämlich um Volksverhetzung handelt.

Ich plane dasselbe schon länger, bin aber zu unmotiviert und habe auch das Gefühl gegen ein zu übermächtiges Paradigma anzurennen. Daher würde ich einfach vorschlagen, dass man das als Schreibkollektiv bewältigt, was die Arbeit auf viele Schultern verteilt und auch wesentlich motivierender sein dürfte. Wer sich also dafür begeistern kann, soll sich mal melden, E-mails können dann getauscht werden. Auch die Arbeit könnte teils per Mail usw koordiniert werden.

Mit hoffnungsfrohen Grüße
Ridcully

Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus!

Lethargos, Saturday, 23.07.2005, 23:58 (vor 7055 Tagen) @ Ridcully

Als Antwort auf: Schöne neue Welt des Medienfeminismus! von Ridcully am 23. Juli 2005 19:41:

Ich schlage daher Folgendes vor. Man sollte ein Buch schreiben, in dem all die Blüten des Medienfeminismus, sei es aus Romanen, aus Sachbüchern(Was man denn so Sachbuch nennen mag), oder feministischer Literatur pointiert und thematisch gegliedert aneinander gereiht werden.

So ein Buch gibt es schon.
Lies mal Gogolins 'Der Puppenkasper. Weibliche Macht - Männliche Ohnmacht. Da erlebt ein jünger Mann wohl sämtliche (!) 'Errungenschaften' des real existierenden Feminismus am eigenen Leib. Anfangs war's ganz witzig, zum Ende hin nicht mehr, mir ist ziemlich die Spucke weggeblieben, obwohl es ein Roman ist und kein Sachbuch. es könnte aber eines sein. ;-)

Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus!

Ridcully, Sunday, 24.07.2005, 00:25 (vor 7055 Tagen) @ Lethargos

Als Antwort auf: Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus! von Lethargos am 23. Juli 2005 20:58:

@ Lethargos!
[/link]So ein Buch gibt es schon.

Lies mal Gogolins 'Der Puppenkasper. Weibliche Macht - Männliche Ohnmacht. Da erlebt ein jünger Mann wohl sämtliche (!) 'Errungenschaften' des real existierenden Feminismus am eigenen Leib. Anfangs war's ganz witzig, zum Ende hin nicht mehr, mir ist ziemlich die Spucke weggeblieben, obwohl es ein Roman ist und kein Sachbuch. es könnte aber eines sein. ;-)
"

Danke für den Tipp. Werds mal lesen. Allerdings kann ich mir kaum denken, dass das den ganzen medialen Zauber des Feminismus erfasst. Zudem, in der öffentlichen Diskussion dringt davon noch wenig durch. Bleibe also bei meinem Plan!

Freundliche Grüße
Ridcully

Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus!

Scipio Africanus, Monday, 25.07.2005, 13:10 (vor 7053 Tagen) @ Ridcully

Als Antwort auf: Schöne neue Welt des Medienfeminismus! von Ridcully am 23. Juli 2005 19:41:

Mit hoffnungsfrohen Grüße
Ridcully

Hallo Ridcully;

einen Titelvorschlag hätte ich schon :

Weiblicher Chauvinismus, Neosexismus und andere Dämlichkeiten.

:) Scipio

Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus!

Ridcully, Monday, 25.07.2005, 19:14 (vor 7053 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus! von Scipio Africanus am 25. Juli 2005 10:10:37:

Hallo Scipio!

[/link]einen Titelvorschlag hätte ich schon :

Weiblicher Chauvinismus, Neosexismus und andere Dämlichkeiten.
:) Scipio "

Wie wärs mit:
1. Der Abbau der Männlichkeit ( In Anlehnung an Konrad Lorenz: der Abbau der Menschlichkeit)
2. Wieviel Gleichberechtigung verträgt das Land? ( geklaut aber gut!)
3. Männerhaß. Ein gesellschafftliches Syndrom.
4. Der Medienfeminismus. Kritische Bestandsaufnahme eines Phänomens.
5. Medienfeminismus.
6. Die feministische Verschwörung. In was für einer Gesellschafft leben wir eigentlich?

Weiblicher Chauvinismus finde ich aber auch gut. Neosexismus auch. Also diskutieren wir zumindest schon mal den Titel. Komisch das hier nicht mehr antworten. Hatte eigentlich eine Welle erwartet, da es doch mittlerweile alle ankotzen müsste, was und wie über Männer geschrieben wird und das zu kondensieren auf ein Konzentrat das Phänomen doch schon halb erledigt!

Vielleicht sollte man mal mit Hera Lind und Gaby Hauptmann anfangen. Aber by the way, auch die Fantasy ist vom Medienfeminismus nicht unbeleckt! Habe ein Buch gelesen "Die Orks", indem eine Art Hohepriesterin den Männern, während sie sie vergewaltigt das Herz rausreisst, um es dann zu essen. Neinnein, kein Wunschtraum einer Feministin, dass es solche Bücher gibt, gibts wirklich. Zwischendurch hält sie die armen devoten Orkkgeneräle im Dauerstress, indem sie sie mal verbrennt, mal foltert, mal zusammenscheißt und beschimpft und mit Folter droht. Ich habe auch gezweifelt, dass es das gibt, nachdem ichs einmal las, habs mir aber gekauft und siehe da: das gibts. Könnte man auch aufnehmen. Vermittelt ein eigentümliches Bild vom menschlichen Miteinander. Fantastisch, oder?

Staunende Grüße
Ridcully

Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus!

Scipio Africanus, Wednesday, 27.07.2005, 12:09 (vor 7051 Tagen) @ Ridcully

Als Antwort auf: Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus! von Ridcully am 25. Juli 2005 16:14:

Vielleicht sollte man mal mit Hera Lind und Gaby Hauptmann anfangen. Aber by the way, auch die Fantasy ist vom Medienfeminismus nicht unbeleckt! Habe ein Buch gelesen "Die Orks", indem eine Art Hohepriesterin den Männern, während sie sie vergewaltigt das Herz rausreisst, um es dann zu essen. Neinnein, kein Wunschtraum einer Feministin, dass es solche Bücher gibt, gibts wirklich. Zwischendurch hält sie die armen devoten Orkkgeneräle im Dauerstress, indem sie sie mal verbrennt, mal foltert, mal zusammenscheißt und beschimpft und mit Folter droht. Ich habe auch gezweifelt, dass es das gibt, nachdem ichs einmal las, habs mir aber gekauft und siehe da: das gibts. Könnte man auch aufnehmen. Vermittelt ein eigentümliches Bild vom menschlichen Miteinander. Fantastisch, oder?
Staunende Grüße
Ridcully

Ich würde mit meiner Kritik zuerst bei den Männern ansetzen. Da hätte ich die schuldbewusst - devoten Pudel, die Frauenversteher und Frauenschützer im Visier.
All die Männer, welche die "Emanizipation des Mannes" als Auftrag auffassen, es den Frauen Recht zu machen.
Es müsste gezeigt werden, dass diese Männer, entgegen ihrer Selbstwahrnehmung, das erzkonservative Leitbild des Mannes als "Versorger und Beschützer" lediglich transformieren und dem Marienkult auf feministisch frönen.

Als Cover würde ich Goyas Gemälde "der Hampelmann" wählen.

Nur mal so als Idee, Scipio

Re: Schöne neue Welt des Medienfeminismus!

Krischan, Monday, 25.07.2005, 21:44 (vor 7053 Tagen) @ Ridcully

Als Antwort auf: Schöne neue Welt des Medienfeminismus! von Ridcully am 23. Juli 2005 19:41:

Hallo Ridcully,

Ich schlage daher Folgendes vor. Man sollte ein Buch schreiben, in dem all die Blüten des Medienfeminismus, sei es aus Romanen, aus Sachbüchern(Was man denn so Sachbuch nennen mag), oder feministischer Literatur pointiert und thematisch gegliedert aneinander gereiht werden.

Au Backe, ein 80-bändiges Werk...

Zusätzlich noch etwas Analyse dieses Phänomens, sei es mit Rückgriff auf Hoffmann oder andere und Beziehen eines klaren Standpunktes, dass es sich nämlich um Volksverhetzung handelt.

Pardong, 100 Bände.

Ich plane dasselbe schon länger, bin aber zu unmotiviert und habe auch das Gefühl gegen ein zu übermächtiges Paradigma anzurennen. Daher würde ich einfach vorschlagen, dass man das als Schreibkollektiv bewältigt, was die Arbeit auf viele Schultern verteilt und auch wesentlich motivierender sein dürfte. Wer sich also dafür begeistern kann, soll sich mal melden, E-mails können dann getauscht werden. Auch die Arbeit könnte teils per Mail usw koordiniert werden.

Ich bin dabei. Ich übernehme meine Lieblingszeitschrift: Gröfazs Kölner Käsblatt mit den vier Buchstaben. Hab noch einen guten Cognac im Schrank, den ich dann auch brauchen werde.

Krischan

Barbara Bierach

Jim, Wednesday, 27.07.2005, 04:52 (vor 7052 Tagen) @ Ridcully

Als Antwort auf: Schöne neue Welt des Medienfeminismus! von Ridcully am 23. Juli 2005 19:41:

Die hat auch zbsp "Böse Männer kommen in jedes Bett" geschrieben. Im Ergebnis natürlich richtig, ist das Buch eine einzige Rechtfertigung , warum Frauen zielsicher nur die Männer auswählen, die sie durchpimpern und anschliessend mit den Hintern voran auf den Müll werfen.. wer hätts gedacht es liegt natürlich mal wieder an uns, Männer! Also bitte etwas betroffenhenheit zeigen. Falls ihr mal ne gute Realsatire lesen wollt kann ich das guten Gewissens empfehlen. Aber bitte ausleihen und nicht kaufen.

mfg
Jim

Hallo liebe Mitdiskutierer und Streiter!
Habe am Wochenende ein interessantes Buch gelesen, welches sich mit dem pathologisch anmutenden Narzißmuss von Managern beschäftigt.
So weit, so gut. Nur ist das Buch von einer Frau geschrieben, die dem ganzen Thema eine sehr geschlechtsspezifische Wendung gibt. Das Buch heißt: "Das herrschende Geschlecht. Warum Bosse zu Barbaren werden.", von Barbara Bierach. An sich gut geschrieben und auch auf dem Stand der Forschung, stört mich, dass die Autorin die Neigung zu Narzißmus und übersteigertem Ego ausschließlich Männern zuschreibt und als typisch männlich entlarvt.
Kostprobe: "Entgegen allen Vorurteilen ist dieses Buch über Eitelkeit ein Buch über Männer. Denn - Hand aufs Herz - wie viele Managerinnen oder Unternehmerinnen mit Egoproblemen sind ihnen schon begegnet? Eben."
Zwar gibt Frau Bierach zu, dass es auch darin liegen könne, dass es eben weniger Managerinnen geben könne. Aber nur um gleich wieder diese als "egostark" zu bezeichnen und zu konstatieren:"Vergleicht man diese Frauen jedoch mit ihren männlichen Kollegen, wirken sie geradezu bescheiden."
Und wenn sie doch mal ein klitze, klitzekleines bisschen arrogant sein sollten, dann doch wohl nur, um den bösen Männern mal zu zeigen was Richtig ist:"Wenn sich schon erfolgreiche Frauen in Deutschland finden, dann eher welche, die Männern das Fürchten lehren, die ihre (falschen) Glaubenssätze zu Dogmen für ihre Unternehmen gemacht haben." (Alle Zitate wörtlich aus:Bierach, Barbara. Das herschende Geschlecht. Ullstein. Berlin:2005.)
Was mich hieran ankotzt ist, mit welcher Selbstverständlichkeit hier das Klischee vom im Grunde bösen Mann geritten wird. Und dann diese Attitüde der wissenden Frau, die den dummen, triebhaften, plumpen Mann entlarvt. Es blutet mir mittlerweile aus den Ohren davon. Wenn meine Augen kotzen könnten würden sie es jetzt tun. Aber ich verschwende an diese Buch keine Träne. Umgekehrt übrigens könnte Mann sich das nicht erlauben. Merke: Weibliche Attribute zu beschreiben ist sexistisch und reaktionär, dasselbe bei Männern zu tun zeigt, dass man "verstanden hat , wie es zugeht in der Welt" und "aufgeklärt" ist.
Dies Buch ist sicherlich kaum das schlimmste in dieser Richtung. Aber wenn eine renommierte Autorin(Mitarbeiterin der Wirtschaftswoche) ganz selbstverständlich den - ja was eigentlich - Feminismus -, Schwarzer-, PC- oder Männerentlarvungsslang(?)anschlägt, so gibt das zu denken. Ich dachte fast, die 90er jahre Welle der Frechen Frauen sei Vorbei, aber womöglcih hat sich das mittlerweile zu einem festen Teil unserer Kultur entwickelt.
Ich schlage daher Folgendes vor. Man sollte ein Buch schreiben, in dem all die Blüten des Medienfeminismus, sei es aus Romanen, aus Sachbüchern(Was man denn so Sachbuch nennen mag), oder feministischer Literatur pointiert und thematisch gegliedert aneinander gereiht werden.
Zusätzlich noch etwas Analyse dieses Phänomens, sei es mit Rückgriff auf Hoffmann oder andere und Beziehen eines klaren Standpunktes, dass es sich nämlich um Volksverhetzung handelt.
Ich plane dasselbe schon länger, bin aber zu unmotiviert und habe auch das Gefühl gegen ein zu übermächtiges Paradigma anzurennen. Daher würde ich einfach vorschlagen, dass man das als Schreibkollektiv bewältigt, was die Arbeit auf viele Schultern verteilt und auch wesentlich motivierender sein dürfte. Wer sich also dafür begeistern kann, soll sich mal melden, E-mails können dann getauscht werden. Auch die Arbeit könnte teils per Mail usw koordiniert werden.
Mit hoffnungsfrohen Grüße
Ridcully

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