Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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RoteMännerInfo 88

Mirko, Thursday, 04.08.2005, 17:08 (vor 7043 Tagen)

RoteMänner!
Hiergebliebene und Davongekommene!

Dass Mütter ihre Neugeborenen töten, gibt es tragischerweise so häufig, dass es für dieses Verbrechen sogar einen Namen gibt. Man nennt das Neonatizid. Und wie immer, wenn Frauen sich schwerwiegender Delikte schuldig machen, fehlt es nicht an Erklärungs- und Entschuldigungsformeln. Wenn ein Mann irgendetwas Vergleichbares täte, käme niemals jemand auf die Idee, ihm eine schwere Persönlichkeitsstörung in positiver Weise zugute zu halten, oder „fehlende Reife oder mangelnde Bewältigungsmechanismen“ zu seiner Entlastung ins Feld zu führen. „Spiegel-online“ befand nun, bei den Kindermörderinnen gehe es um Frauen, die „nicht in der Lage sind, die üblichen Hilfsangebote zu nutzen.“ Das ist schon reichlich krude: Wenn Frauen die schlimmsten Verbrechen begehen, stellt man sie als unmündige Idioten dar, die Hilfe und Mitgefühl verdienen, wenn Männer dies tun, sind es dagegen widerliche Bestien, die man am besten ausmerzt.

Angesichts dieses offenbar verbreiteten Drangs zu geradezu grundsätzlicher Schuldfreisprechung schwerster Straftaten, wenn diese nur von Frauen begangen werden, müssten sich eigentlich noch ein paar ganz andere Fragen stellen: Wieso können Frauen, die ganz offenbar schon von Natur aus psychisch derartig labil sind, dass man sie nicht mal für einen mehrfachen – jüngst gerade wieder einen neunfachen! – Mord wirklich verantwortlich machen kann, ernsthaft beanspruchen, bei wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Führungspositionen gleichermaßen wie Männer beteiligt zu werden? Und das ist nur eine der Fragen, die man DANN wirklich mal in aller Ernsthaftigkeit diskutieren müsste! http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367808,00.html

Die „Berliner Zeitung“ toppte alles Andere mit diesem Geseiere: „Wenn wir aber lange genug auf Sabine H. blicken, dann kann es uns passieren, dass wir durch Sabine H. erfahren, wie verzweifelt und grausam wir - jeder von uns - in vergleichbaren oder auch nicht vergleichbaren Situationen sein könnten.“ Na eben, sind wir nicht allesamt insgeheim kleine Massenmörder? Wie ist eigentlich ein solches, mitfühlendes Verständnis möglich, während man sich bei vergleichbaren Straftaten, wenn sie nur Männer begehen, den Schaum gar nicht so schnell vom Mund wischen kann, wie er in ohnmächtiger Wut nachgeifert? http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/meinung/470938.html

Aber auch die Berliner Konkurrenz vom „Tagesspiegel“ lässt eine sorgsam abwägende Expertin zu Wort kommen: „Eine Frau, die so etwas macht, muss aufs Schwerste traumatisiert sein und eine schreckliche Vorerfahrung gemacht haben. Man sollte sich deshalb davor hüten, sie vorschnell als unmenschliches Monster zu verurteilen.“ http://www.tagesspiegel.de/fragen-des-tages/index.asp?ran=on&url=http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/03.08.2005/1968481.asp#art

Nun sind „vorschnelle Verurteilungen“ zugegebenermaßen ja immer Scheiße, vor allem das vorschnelle Urteil „unmenschliches Monster“. Man könnte dem Satz der Expertin aber deutlich lustvoller zustimmen, wenn der nicht nur in diesem Falle Geltung beanspruchte. Nämlich nicht nur dann, wenn es mal wieder eine Frau war, die in grausamster Weise kriminell geworden ist. Für die Opfer ändert es gleichwohl nichts. Die bleiben tot, egal ob eine durch schreckliche Vorerfahrungen geprägte Frau oder ein ebenso beeinträchtigter Mann sie umgebracht hat. Was wir indessen bisher lesen konnten, spricht alles andere als deutlich für die These von den „schrecklicher Vorerfahrungen“ der Sabine H. aus Brieskow-Finkenheerd. Ihr Mann mag ein unsympathischer Ignorant gewesen sein, aber bislang wurde ihm nicht der geringste Vorwurf gemacht. Welcher Art mögen die schrecklichen Vorerfahrungen der Sabine H. wohl gewesen sein? Null Ahnung, aber sie müssen schrecklich gewesen sein, gell?

In der „Berliner Morgenpost“ äußerte der Leiter einer forensischen Psychiatrie, man könne der Frau „nur wünschen“, dass sie nicht lange in Untersuchungshaft komme, sondern in eine geschlossene psychiatrische Klinik überstellt werde. Der Mann hat die Täterin noch nie gesehen! Wäre der Vater oder ein anderer Mann der Täter gewesen, was hätte der Psycho-Onkel dann wohl geraten? Wahrscheinlich hätte er sich überhaupt nicht berufen gefühlt, weil dann tatsächlich nur noch von dem Monster von Brieskow die Rede gewesen wäre. http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/08/02/politik/770418.html Am erträglichsten, weil nüchternsten, war noch der Bericht in der „Welt“, der über eine „erstaunlich vergessliche Mutter“ spottete, die sich nur noch an die Entsorgung der ersten beiden von neun getöteten Säuglingen erinnern wollte, weil sie ansonsten zu besoffen dafür gewesen sei. http://www.welt.de/data/2005/08/03/754621.html

Wirklich erstaunlich ist die Häufung vergleichbarer Kindermorde in der Region Berlin-Brandenburg. Es kann ja nicht an der Wahrnehmung allein liegen, dass man den Eindruck hat, dass just hier mehr Säuglinge umgebracht werden als im ganzen Rest der Republik zusammen: in fünf Jahren „mindestens 20 Kleinkinder“ bilanziert die Presse. http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/08/02/politik/770419.html Mag man da völlig ausschließen, dass an der vom brandenburgischen Innenminister Schönborn diagnostizierte Zwangsproletarisierung durch die SED im ländlichen Raum der früheren DDR – so sehr sich das nach konservativer Suppenküchenphilosophie anhört – doch was dran ist? http://www.tagesspiegel.de/brandenburg/index.asp?ran=on&url=http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/03.08.2005/1968588.asp#art

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SPLITTER:

Auch im Irak schreckt der Terror nicht davor zurück, ganze Kindergruppen in die Luft zu sprengen. „Nach neuesten Zahlen wurden in der ersten Jahreshälfte bei Anschlägen 1.594 Zivilpersonen, 620 Polizisten und 275 irakische Soldaten getötet.“ meldete DPA am 14. Juli. Wäre darunter ein auch nur annähernd signifikanter Anteil von Frauen, hätte das dabei gestanden. Hat es aber nicht. Die bei weitem meisten Opfer des Krieges sind auch im 21. Jahrhundert männlich!

Was war das bloß wieder für eine Nacht: Unruhig hin und her gewälzt, Kissen aufgeschüttelt – hat alles nix genutzt. Tscha, so ist das: „Ungebildete Männer schlafen besser als gebildete, gebildete Frauen dagegen besser als ungebildete. Insgesamt jedoch schlafen selbst schlaue Frauen im Mittel schlechter als der Durchschnittsmann.“ Das haben Forscher in Taiwan herausgefunden. Doch woran das liegt und was es uns sagt, konnten diese begnadeten Wissenschaftler auch nach Analyse von 40.000 Probanden (!) nicht herausfinden. Na dann gute Nacht! http://www.taz.de/pt/2005/07/19/a0052.nf/text

In einem Schwerpunkt über Hypochondrie – „Angst vor Krankheiten ist eines der größten medizinischen Probleme in Deutschland“ – ordnete Jens Jessen in der „Zeit“ in einem Beitrag über das „Land der Vorsorger“ auch das Antidiskriminierungsgesetz ein in die krankhafte Suche einer ganzen Gesellschaft nach möglichen Gefahrenherden: „Es gibt aber ein anderes Indiz, das bei den Deutschen auf Hypochondrie deuten könnte. Es steckt in der Unzahl von Verordnungen und Gesetzen, die ständig erlassen werden, um Missständen abzuhelfen, die noch gar nicht oder doch sehr selten aufgetreten sind. Ein krasses Beispiel aus jüngster Zeit ist das Antidiskriminierungsgesetz, das zwar keine Arbeitsplätze schafft, aber für den Fall, dass doch jemand neu angestellt werden könnte, dafür sorgen möchte, dass dabei wenigstens niemand wegen seines Geschlechts, seiner Hautfarbe oder sexuellen Orientierung benachteiligt wird. Behörden und Gesetzgeber entwickeln eine schon krankhafte Fantasie für alles, was dem Bürger zustoßen oder was er falsch machen könnte. Dahinter steckt, was auch jeden Privathypochonder auszeichnet, nämlich eine übertriebene Vorstellung von Gesundheit und Ordnung.“ http://www.zeit.de/2005/31/M-Hypo-Literatur

Das mussten wir uns von unserem humanistisch versierten Altgenossen Georg anhören: „Wermutstropfen schreibt man ohne ‚h’ (oder wolltest Du auf die besondere Wehrhaftigkeit der Roten Männer anspielen, der lonely WeHrwolves unserer Tage?). Ich habe allerdings an anderer Stelle schon mal ‚Wehmutstropfen’ gelesen, das hat dann direkt schon wieder was Elegisches. Du wirst verstehen: das musste ich jetzt einfach auf's Trapez bringen ...“ Recht hat er, der Georg! Ceterum censemus, dass die Zahl der stilistischen, orthographischen oder gar sachlichen Fehler in unseren terminlich hart auf Kante gefertigten Elaboraten dafür, dass sich unsere Lektoren immer erst hinterher melden, immer noch relativ gering ist.

Das Statistische Bundesamt rechnet mit der Möglichkeit eines Rückgangs der Ehescheidungen in den kommenden Jahren. „…weil die Zahl der Eheschließungen sinkt.“ http://www.taz.de/pt/2005/07/14/a0107.nf/text Da sieht man mal wieder: Ist die Not erst am größten, naht das Rettende auch.

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KONSERVATIVE FAMILIEPOLITIK:
DIE KONZEPTE DER UNION ZEMENTIEREN DIE LOHNSKLAVEREI DER MÄNNER

Die siegesgewisse Union hält es für unnötig, um berufstätige Stadtmenschen zu buhlen, die keine Oma als Babysitterin haben. Lieber hätschelt sie jene, die das traditionelle Ernährermodell als gar nicht verstaubt empfinden. Einzelne Unions-Bekenntnisse zur familienpolitischen Moderne waren nur Zierrat, um den Vergleich mit Rot-Grün nicht zu verlieren. Diese Phase ist jetzt überstanden. Die Heimchen-am-Herd-Ideologie hat erfolgreich überdauert. http://www.taz.de/pt/2005/07/16/a0144.nf/text Dabei gehen nur etwa 50 Prozent der Kinder unter sechs Jahren in eine Kindertagesstätte, 40 Prozent werden ausschließlich von Verwandten betreut: Für Einzelkinder ein klares Entwicklungshemmnis! Denn Kinder brauchen Kinder. Dass die Tagesbetreuung unserer Kleinen nicht nur Sache der Länder ist, machte auch die Union klar, als sie zu ihrer Regierungszeit den gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder zwischen drei und sechs beschloss. Heute will sie davon offenbar nichts mehr wissen.

CDU und CSU verfestigen damit nicht nur Strukturen, die für den unbefriedigenden Bildungsstand unserer Kinder mitverantwortlich sind: In vielen Kitas ist es inzwischen üblich, den Kids erste Fremdsprachenerfahrungen zu vermitteln. Aber was wird aus denen, die zuhause nicht mal richtig deutsch lernen? Zumal gerade das Lernen von Fremdsprachen auch zu einem bewußteren Umgang mit der Muttersprache führt. Die konservative Anschauung, das beste für Kinder sei immer noch ihre eigene Familie, ignoriert ja immer noch, dass diese Familie tagsüber vielfach nur aus einer unausgefüllten Mutter besteht, der es selbst besser täte, arbeiten zu gehen – und die das oft genug auch viel lieber täte, hätte sie für ihr Kind nur eine Ganztagskita! Konservative verstehen unter Familie immer noch die Segnung eines Dreigenerationen-Haushalts, wo den Alten zahllose Enkel und Großneffen oder -nichten um die Füße stromern, während die ungebeugten Erwachsenen das Feld bestellen, das Dach reparieren, ein Schwein schlachten oder den Zaun streichen. Nur wo gibt’s das heute noch?

Diesem zweifellos etwas überzeichneten Idyll nachzuhängen ist für gestandene Christdemokraten bis heute kein Problem. Wenn die Realität ihren Wunschträumen nicht standhält, umso schlimmer für die Realität, mögen sie denken. Erst neulich bewies das der Fraktionsgeschäftsführer der Union Norbert Röttgen. (s. RoteMännerInfo 86!) Dass längst jede zweite Ehe geschieden wird, ist ja auch nicht schön – vor allem für die betroffenen Kinder! Aber nachdem man diese Scheidungsindustrie auch seitens der Konservativen über 16 Jahre hinweg nicht austrocknen wollte, soll doch jedenfalls das Unterhaltsrecht so bleiben, dass man sagen kann „bis dass der Tod euch scheide!“ Mit der Konsequenz, dass im Kampf der Weltanschauungen die Männer ökonomisch zerrieben und nicht selten ruiniert werden.

Man mag ja verstehen, dass der fahrlässige Umgang mit dem Lebensbund Menschen nicht begeistert, die an alten Werten hängen, und die aus eigener Anschauung die Wichtigkeit familiärer Bezugspersonen besonders für Kinder - weit über deren Kindheit hinaus - schätzen. Die Bindung dann aber gerade noch auf der finanziellen Ebene – als dem letzten Faden, der nicht gekappt werden soll – aufrecht zu erhalten, ist bare Heuchelei. Die Ökonomisierung der Gesellschaft hat längst auch den Konservatismus korrumpiert: Um den Preis der Degradierung zum Lohnsklaven soll die Illusion vom „Pater familias“ erhalten bleiben? Welch ein Schwachsinn!

Den Linken hat man nicht zuletzt auch wegen ihrer inkonsistenten Haltung gegenüber dem von der sozialliberalen Koalition Mitter der Siebzigerjahre etablierten Scheidungsrecht berechtogte Vorwürfe machen können. Seit ein paar Jahren wächst gerade dort die Neigung, den Friktionen und Härtefällen, die dies erzeugt hat, Gerechtigkeit zuzubilligen. Durch verstärkte Bemühungen für die Kinderbetreuung, damit materielle Abhängigkeiten in den fragil gewordenen Ehen nicht länger zu Unterhaltsregelungen führen, über die jeder Gesunde nur lachen – oder bei eigener Betroffenheit verbittern – kann. Eine entsprechende Novellierung des Unterhaltsrechts kommt jüngst dazu, für das vermittels einer ordentlichen Betreuung Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Doch die Christenunion sagt zu beidem Nein.

Man fragt sich: Was will die Union familienpolitisch eigentlich? Haben diese Vorgestrigen wirklich ein Interesse an der Aufrechterhaltung der nachehelichen Lohnsklaverei? Wenn nicht, dann müssten sie konsequenterweise entweder das Scheidungsrecht re-reformieren. Dazu haben wir aus Unionskreisen aber nichts gehört, auch nicht in 16 Jahren unter Kohl. Oder sie müssten der rotgrünen Regierung in diesem Falle tatsächlich mal beispringen, ja ihr vielleicht sogar Beine machen, um ihr Konzept konsequent abzurunden. Das Gegenteil ist der Fall. Und deswegen steht zu fürchten, dass es geschiedenen und getrennten Männern unter einer Frau Merkel künftig eher noch schlechter geht als unter einem Kanzler Schröder!

Es geht um die Entwicklung des Geschlechterberhältnisses und um die Rollenverteilung im „Turbokapitalismus“: Mobilitätsanforderungen zersetzen das Familienleben und tragen mindestens soviel zum Scheidungsunwesen bei wie ein Recht, das dieses nur durchwinkt. Über Jahrzehnte war keine politische Partei hier auf der Höhe der Zeit. Die Union ist davon heute noch am weitesten entfernt! Sie spekuliert darauf, dass wenigstens noch eine Oma am Familiestandort das Faktotum gibt. Tatsächlich hängt von diesem Kriterium häufig die Bereitschaft ab, überhaupt Kinder zu bekommen. Weil man sich auf eine Ganztagsbetreuung in Deutschland nach wie vor nicht verlassen kann. Mit einer christdemokratischen Kanzlerin wird das auch so bleiben. Mit allen Konsequenzen für die Väter, an denen die alleinige Verantwortung fürs Geldverdienen dann noch länger hängenbleibt.

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„HINTEN SIND DIE ENTEN FETT“:
KOMMUNIKATIONSTALENTE SIND NOCH KEINE FÜHRUNGSKRÄFTE

Ein wirklich schöner Spruch des amtierenden Bundeskanzlers war dessen Antwort auf George W. Bushs tückische Frage nach dem voraussichtlichen Wahlausgang im deutschen Spätsommer. „Hinten sind die Enten fett.“ erläuterte der deutsche Regierungschef seine Philisophie über Prognosen und Fakten. Deutsche Kanzler neigen zu einer bildhaften Sprache nicht zuletzt deswegen, weil sie sonst wenig Gelegenheit haben, für ihr Volk mal ein Späßchen zu machen. Schröders Vorgänger Helmut Kohl pflegte – weniger geistreich, wie er nun mal war – stets zusagen „Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“

Dies ist offenbar auch die Maxime im deutschen PR-Gewerbe. Dort arbeiten zu 80 Prozent Frauen. Schandmäuler behaupten, das liege daran, dass nirgends sonst so hemmungslos und anhaltend dummes Zeug in Telefone gepladdert werden oder auf endlosen „Meetings“ ausgewalzt werden kann wie in dieser Branche. Weil dort so unendlich und ziellos mäandernd schwadroniert wird, sitzen die Mitarbeiter von PR-Agenturen oft noch lange nach 21 Uhr an ihren chaotisch unaufgeräumten Schreibtischen und bestätigen sich zwischen Pizzaresten, halbleeren Kaffeetassen, überquillenden Aschenbechern und längst verworfenen Mauskripten mit müden Augen ihrer eigenen Wichtigkeit. Hier bringen viele „moderne“ Frauen gerne vollen Einsatz.

Eine Studie hat nunmehr ergeben, dass trotz des übermäßigen Anteils der Frauen in dieser Branche die Leitungsposten mal wieder weit überwiegend von Männern besetzt werden, die immer auch die höheren Löhne beziehen. Das dürfte in diesem Beruf, in dem der Arbeitsvertrag Verhandlungssache ist, sogar stimmen! „Beim Berufseinstieg und auf unteren Hierarchiestufen funktionieren vermeintlich typisch weibliche Kommunikationsfähigkeiten wie Emotionalität, Konsensorientierung, natürliche Intuition, besonderes ethisches Verantwortungsgefühl, Kreativität und ausgeprägte Teamfähigkeit noch als Karrierevorteil. Bei den weiteren Karriereschritten bis hinauf ins Management erweisen sich solche Eigenschaften aber häufig als ‚Eigentor’ - dann nämlich, wenn das viel gelobte weibliche Kommunikations- und Dienstleistungstalent plötzlich als mangelnde Durchsetzungsfähigkeit, schwach ausgebildete Führungskompetenz und konfliktscheues Teamverhalten im harten Wettbewerb mit Männern (vor allem von männlichen Entscheidern) uminterpretiert wird.“ Die Studie sprich von einer „Freundlichkeitsfalle“.

Dies belegt einmal mehr, dass Männer im Durchschnitt offenbar besser verhandeln – anstatt hinterher über die frauenfeindlichen Ergebnisse ihres mangelnden Geschicks zu jammern. Wer schon bei den Gehaltsverhandlungen besser ist, der dürfte auch bei der Erstellung von Konzepten, Strategien, Performances und Kampagnen nicht nur mehr Zug und damit Effizienz an den Tag legen. Er hat schlicht auch eine konkretere Vorstellung davon, was er denn eigentlich WILL. Und dies dürfte für jede berufliche Führungsposition – im Gegensatz zu zeitfressender Empathie – ein entscheidendes Kriterium sein. Buchstäblich stundenlanges Telefonieren mag zwar im Einzelfall der Kundenbindung dienen (auch wenn sie ein merkwürdiges Verständnis davon offenbart!) – einen Betrieb hat diese Arbeitsauffassung bisher aber nachweislich noch nicht gerettet. Sehr imGegensatz zu macher beherzten Entscheidung zur richtigen Zeit! Just da sind Männer aber einfach besser. http://www.sueddeutsche.de/,jkm3/jobkarriere/berufstudium/artikel/140/57083/

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Okay, Freunde, das Wetter ist lausig, aber es sind immer noch Große Ferien. Darum ist auch jetzt schon wieder Feierabend. Wir haben den Sommer nur aus dem aktuellem Anlass des bemerkenswerten Medienechos auf die Säuglingsmorde von Brieskow-Finkenheerd unterbrochen. Am Wochenende wird auch das Wetter wieder besser, versprochen! Dann gibt’s wieder kühles Bier und heiße Höschen.

Weiter frohes Verschnaufen wünscht
Euer RedMan Alex
(03.08.05)


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