"Wie soll eine so zarte Person einen Mann mit Türsteher-Statur angreifen?"
Weil sich eine 55-jährige Archäologin nicht von ihrer Fahrkarte trennen wollte, geriet sie mit einem Mitarbeiter in Streit und soll den Mann dabei schwer verhauen haben.
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Seit 30 Jahren fährt die 55-Jährige täglich mit der Bahn zur Arbeit. Auf dem Heimweg wollte dann der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes plötzlich ihr Ticket sehen, erinnerte sie sich im Prozess. Doch die Passagierin zeigte sich misstrauisch und wollte ihre Fahrkarte nicht aus der Hand geben. [...]
An der nächsten Haltestelle sei sie dann von dem Kontrolleur und seinem Kollegen an den Oberarmen gepackt und aus der Bahn gedrängt worden. "Meine Muskeln waren dadurch so verspannt, dass ich Migräne bekam und eine Woche krank geschrieben war", betonte sie.
Sie habe dann dem 37-Jährigen gegen das Bein getreten, ihm ins Gesicht gespuckt und seine Hand blutig gekratzt, gab sie zu. Kollegen des Sicherheitsmitarbeiters schilderten den Vorfall anders: Die Frau habe wie eine Furie geschrieen und mit ihrer Stofftasche auf den 37-Jährigen eingeschlagen, sagte einer. In dem Beutel habe obendrein eine Flasche gesteckt. Durch die Attacke der Frau sei der Kontrolleur an den Schultern und am Kopf verletzt worden. [...]
Amtsrichter Clemens Bösken zeigte Zweifel an der Schilderung: "Wie soll eine so zarte Person einen Mann mit Türsteher-Statur angreifen?" [...]
Diese Argumentationsweise treibt mir doch immer wieder den Mageninhalt hoch. Hätte der grundlos angegriffene Kontrolleur sich nämlich gewehrt, würde er bei dieser Hypochonderin, die gleich eine Woche krankgeschrieben werden muß, wenn sie an den Armen angefasst wird, ganz schnell selbst auf der Anklagebank sitzen. Ob der gute Richter dann immer noch so sehr Opfer-kritisch wäre?
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