"Feminismus muss sein"
"Feminismus muss sein"
SPÖ-Frauensprecherin ortet Stillstand in der Frauenpolitik - "Größte Antifeministen" seien Schüssel und Bartenstein
Familienpolitik statt Frauenpolitik ... Heinisch-Hosek sieht das Dilemma seit Antritt von Schwarz-Blau.
Wien - In Österreich finde seit dem Jahr 2000 ein "Antifeminismus" statt. Das erklärte SPÖ-Frauensprecherin Heinisch- Hosek am Mittwoch. Als "größte Antifeministen" bezeichnete sie Bundeskanzler Schüssel und Arbeitsminister Bartenstein. "Antifeministen" meinten, für Frauen sei schon genug geschehen, so die SP-Politikerin.
Tatsächlich gibt es aus der Sicht von Heinisch-Hosek in den letzten fünf Jahren einen Stillstand in der Frauenpolitik. Von den zehn Punkten im aktuellen Regierungsprogramm, die sich mit Frauenthemen beschäftigen, sei kein einziger umgesetzt worden - weder Gender Mainstreaming noch die EU-Vorgaben bei der Gleichbehandlung.
Arbeitslosigkeit
Die aktuellen Arbeitslosenzahlen zeigten zudem, "dass es keine Chancengleichheit am Arbeitsmarkt" gebe, so Heinisch-Hosek. Bei den älteren Arbeitnehmerinnen gebe es einen "vehementen Anstieg" der Arbeitslosigkeit. Mit 10,5 Prozent gebe es in der Altersgruppe der 55 - bis 59-Jährigen die höchste Arbeitslosigkeit.
Kindergeld
Neuerlich kritisierte sie das Kinderbetreuungsgeld in der bestehenden Form. Dieses hätte zu einem "dramatischen Anstieg" der Arbeitslosigkeit von Frauen nach der Kinderpause geführt. Studien belegten, so Heinisch-Hosek, dass bei Frauen das Thema Nummer eins die Arbeit sei: "Frauen wollen eigenständig und finanziell unabhängig sein", so die SPÖ-Politikerin.
Feministische Debatten fehlen
Das Problem der derzeitigen politischen Situation aus der Sicht von Heinisch-Hosek: "Die feministische Diskussion ist abgewürgt. Sie müsste aber stattfinden, bis die Gleichstellung realisiert ist." Sie forderte eine umfassende Informationskampagne zur Gleichbehandlung sowie die Einrichtung eines parteiunabhängigen Instituts für Geschlechterforschung.
"Feminismus muss sein", so der Slogan der SPÖ-Frauensprecherin. "Wir brauchen eine neue Feminismus-Debatte, um eine Gleichstellung der Rechte von Männern und Frauen zu erreichen." Sie trete nicht für einen radikalen Feminismus, sondern für einen gemäßigten Weg ein.
Scheucher-Pichler: "Jammer-Tiraden"
"Während sich die Bundesregierung aktiv für mehr Frauenbeschäftigung einsetzt, ergeht sich die Opposition gebetsmühlenartig in 'Jammer-Tiraden'", so reagierte ÖVP- Frauensprecherin Elisabeth Scheucher-Pichler auf die Vorwürfe von Heinisch-Hosek.
Offensiven für Wiedereinsteigerinnen, Kurse zur Verhinderung eines Übertrittes in die Langzeitarbeitslosigkeit, bedarfsgerechte Öffnungszeiten in Kinderbetreuungseinrichtungen und eine leistbare Ferienbetreuung sind Initiativen, die wegbereitend für mehr Frauenbeschäftigung seien. Dass Frauen ohne Schulabschluss gefördert werden, ihren Hauptschulabschluss nachzuholen und ein verstärktes Angebot an Sprach- und Integrationskurse für Migrantinnen seien Schritte in die richtige Richtung.
Die SPÖ vergrößere durch "radikalen Feminismus" und "Wählerfang-Polemik" den "Gender-Gap". "Im Gegensatz dazu können österreichische Frauen die Bundesregierung an ihren Taten messen", so Scheucher-Pichler abschließend. (APA)
In diesem Forum gibt es 60 Postings | Posting 1 bis 25
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Rosa Stahl
| 04.08.2005 22:50 antworten
"Frauen wollen eigenständig und finanziell unabhängig sein" - so die SP-Politikerin.
Aha.
Ja, verdammt noch mal, warum sind sie es dann nicht? Warum verlangen sie gerade von Vater Staat (oder Mutter Stätin), all ihre Probleme zu lösen, am Arbeitsmarkt, in der Familie usw.
marie berg
| 05.08.2005 16:39 antworten
Re:
ein bissi komplexer denken?
frauen prinzipiell zu unterstellen, dass sie "vom vater staat verlangen, all ihre probleme zu lösen" ist wohl blödsinn.
tatsache ist nach wie vor, dass frauen im durchschnitt weniger verdienen, kinderkriegen ein karrierehindernis für die mutter und ganz selten für den vater ist, frauen in führungspositionen eher die ausnahme sind als die regel, alleinerzieherinnen extrem armutsgefärdet sind, ...
und ja, ich verlange von vater/mutter staat sich dazu lösungen auszudenken weil dafür bezahle ich unter anderem steuern!
Vazlav Gattuduwifit
| 06.08.2005 02:47 antworten
Re: Re:
komplexer denken?
frauen verlangen, daß sich das schlechte, kapitalistische system, welches sie aufgrund ihrer biologischen veraussetzungen logischerweise benachteiligt, ändert, damit sie endlich dieses schlechte, kapitalistische system für sich in anspruch nehmen, und vorteil daraus ziehen können.
marie berg
| 08.08.2005 13:43 antworten
Re: Re: Re:
ja, ein bissi komplexer denken!
das schlechte kapitalistische system soll sich natürlich nicht ändern! es ist natürlich nicht die aufgabe des staates über so nichtigkeiten, wie etwa die rolle der frau in der wirtschaft nachzudenken.
die welt ist ja schließlich eine scheibe!
Vazlav Gattuduwifit
| 08.08.2005 16:40 antworten
Re: Re: Re: Re:
dann
müßten feministinnen für die zerstörung dieses systems kämpfen.
die "benachteiligung" von frauen ist system-immanent.
tun sie aber nicht, sie wollen ein teil davon werden.
so wie manche frauen die kirche kritisieren WEIL sie ein teil davon sein wollen, aber nicht dürfen (was die ausübung gewisser ämter betrifft).
das ist einfach absurd.
marie berg
| 10.08.2005 10:01 antworten
Re: Re: Re: Re: Re:
schon mal was
von weiterentwicklung gehört? natürlich hat die der zugang "mach kaputt was dich kaputt macht!" eine starke romantische schlagseite. realpolitik ist jedoch leider kein pilcher filmchen.
es ist die aufgabe der politik - insbesonders der regierung - über probleme in der gesellschaft nachzudenken und lösungsansätze zu erarbeiten.
ja, das nennt man "entwicklung".
Vazlav Gattuduwifit
| 10.08.2005 16:17 antworten
Re: Re: Re: Re: Re: Re:
kein pilcher-filmchen, da haben sie recht
realpolitik ist noch eine viel größere lachnummer.
aber wir leben ja, gott sei dank, in einer demokratie.
wählen sie ihre partei.
wenn es keine gibt, die ihre vorstellungen repräsentiert, gründen sie ihre eigene.
und dann hoffen sie, daß die mehrheit so denkt wie sie.
verschiedene ziele machen es unmöglich von einer einzigen entwicklung zu sprechen, im sinne einer einer guten entwicklung, die in genau eine richtung geht.
marie berg
| 11.08.2005 09:53 antworten
Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re:
ok,
mit der lachnummer haben sie recht.
ich bin jedoch nicht der meinung, dass entwicklung immer genau in eine richtung geht. entwicklung heisst auch, sachen ausprobieren und hin und wieder irrwege zu beschreiten.
aber dennoch: femminismus als "sudderei" von gelangweilten frauen zu bezeichnen, ist meiner meinung nach schlichtweg dumm.
da würde es ja auch nahe liegen, verteidigungspolitik als bubenspiel von impotenten männer zu bezeichnen, oder wirtschaftsförderung als abcasherei für unfähige unternehmer!
Cassius
| 04.08.2005 18:12 antworten
Femministinnen sind zum lachen komisch.
Erst fordern sie mehr Verantwortung und Freiheit. Die haben sie erhalten, dass beste ist aber, sie haben tatsächlich Geglaubt das durch mehr Druck und Verantwortung das Leben besser und schöner wird. Es ist besser und schöner geworden, für die Frauen die geplant gelernts sich Ziele gesetzt und erreicht haben. Alle anderen müssen jetzt die Erfahrung machen, dass eigenverantwortung seine Schattenseiten hat und wollen jetzt vom Staat und von den Männern davor geschützt werden, ohne sie zu fragen, was sie von dreifachbelastung haben (Neben der Arbeit bitte doch noch den Hauhalt machen und die Kinder erziehen...)
Rosa Stahl
| 04.08.2005 22:47 antworten
Re:
Und das komischste an dieser Geschichte ist, dass Feministinnen, die ja keinesfalls irgendwie untergeordnet oder beherrscht sein wollen (wer will das überhaupt...) nach der Macht des Staates rufen, wenn sie mit der individuellen Freiheit nicht zurecht kommen.
Cassius
| 04.08.2005 22:54 antworten
Re: Re:
Es ist wie kommunismus vs Kapitalismus. Der einfache Arbeiter ohne Ambitionen ist im Kommunismus besser aufgehoben, der Akademiker oder allgemein ambitionierte Mensch im Kapitalismus.
menpower
| 03.08.2005 17:00 antworten
na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
rechts liegen läßt, kann es einfach nichts werden mit der gleichberechtigung
TINKERBELL
| 04.08.2005 01:07 antworten
Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
vermutlich machen die feministinnen dies
mit dem teil der sie links liegen laesst .....
Für die wirkliche Gleichberechtigung
| 04.08.2005 09:10 antworten
Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
das wird nicht reichen, denn es gibt immer
noch frauen, die ihre männer tatsächlich mögen und die sehen das geschlechterk(r)ampf keinen weiterbringt.
eba
| 04.08.2005 17:25 antworten
Re: Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
na und gottseidank gibts auch männer, die ihre frauen wirklich mögen, und sehen, dass feminismus kein kampf männer gegen frauen sondern der weg zu gleichberechtigtem leben ist.
und gottseidank gibts auch frauen, die ihre frauen wirklich mögen, und männer, die ihre männer wirklich mögen, und frauen die ihre männer und frauen und männer die ihre männer und frauen, und männer und frauen, die ihr single-leben, und...
;)
Mitzi Tant
| 03.08.2005 22:15 antworten
Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
Feministinnen, die sich primär für Frauenrechte einsetzen sind genauso gemein wie Martin Luther King, der sich einst für die Rechte von Menschen mit schwarzer Hautfarbe einsetzte!
menpower
| 04.08.2005 12:23 antworten
Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
der vergleich hinkt gute frau
MLK wollte keine sonderregelungen für schwarze, er wollte nur die gleichen rechte wie sie weiße hatten das ist ein unterschied,
wenn alle gesetze, die der staat einführt für alle gelten würden wäre ja nichts gegen feministinnen einzuwenden, aber wenn es darum geht gleich lange zu arbeiten und um die landesverteidigung, (beides = für männer staatlich verordnet), soziale und medizinische einrichtungen zu installieren, dann wollen sie plötzlich keine gleichberechztigung mehr, sondern sprechen von armen weiblichen geschlecht, dem diese arbeitszeiten bzw regelungen einfach nicht zumutbar sein sollen, das wirkt dann schon ein wenig komisch, zum einen starke taffen frauen, die aber irgendwie lt. feministinnen nicht so leistungsfähig sein sollen
MarioV
| 04.08.2005 12:39 antworten
Re: Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
[...<]MLK wollte keine sonderregelungen für schwarze[&>...]
So ganz stimmt das nicht. Er hat staatliche Sonderbeschäftigungsprogramme nur für Schwarze gefordert.
menpower
| 04.08.2005 13:51 antworten
Re: Re: Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
na abgesehen davon, dass es die schon gibt
habe bzw hätte ich gegen sonderbeschäftigungsprogramme nicht einmal etwas, aber gesetze unterschiedlich auf die geschlechter anwenden, das gibt es nur gegen männer aber nicht gegen frauen, keine wird vom staat durch gesetzte dazu verdonnert ihre eltern zu pflegen oder kinder zu bekommen, die in diesem zusammenhang von den feminstinnen gebracht werden, dass eben frauen mehr alte pflegen würden und kinder bekommen würden, das ist deren freier wille
wenn ich als mann mich freiwillig dazu entscheide 5 jahre länger zu arbeiten, kann ich mich auch nicht aufregen es wäre ja mein freier wille, aber es ist ja vom gesetzgeber so bestimmt worden,
ich möchte ein gesetz kennen, das nur frauen in dem land zu etwas verpflichtet, ich kenne keines
MarioV
| 04.08.2005 22:03 antworten
Re: Re: Re: Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
[...<]kenne keines[&>...] Der Lebensgefährte muss den Haushalt führen
TINKERBELL
| 04.08.2005 01:08 antworten
Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
hab ich hier schon mal geschrieben -
für manche ist die rice sicher ein horror
menpower
| 05.08.2005 10:46 antworten
Re: Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
was soll jetzt das?
also wirklich, das gibt es ja nicht, das ist ein forderung von feministinnen, dass sich männer mehr beteiligen sollten (halbe halbe wäre aber auch wieder unfair, denn frauen haben meist mehr, bekleidung und schuhe als männer, und kosmetikartikel) wenn ein mann dies nun zu gleichen teilen aufräumen müßte, wäre ihm gegenüber das nicht fair
ein gerechtes aufteilen würde bedeuten, dass jeder seinen "dreck" wegräumen muß bzw zu sorgen hat, dass er weggeräumt wird (ev. durch angestellte, reinigung usw)
das dürfte aber in einem gemeinsamen haushalt aber nie möglich sein und daher immer zu streiterein führen
Markus H.
| 03.08.2005 22:40 antworten
Re: Re: na wenn die feministin die hälfte der bevölkerung
Waere schoen wenn es nur so waere und Feministinnen nicht neue diskriminierende Bestimmungen eingefuehrt haetten.
Ich bin klug
| 03.08.2005 16:21 antworten
Wie das Bild schon sagt:
Die Barbiepuppe und all die damit verbundenen Erziehungsklischees sind die größten Antifeministen! 15 Jahre Mädchenerziehung richtet mehr Schaden an als 5000 Jahre Schüssel und Co.
TINKERBELL
| 04.08.2005 01:10 antworten
Re: Wie das Bild schon sagt:
ich hab als kind immer lieber piratin und
indianer gespielt mit buben - aber später hat
das nix genutzt - ab 13 war's vorbei..
gesamter Thread:
- "Feminismus muss sein" -
Antwortenschreiber,
19.08.2005, 02:45
- Psychatrie muss auch sein ! (nT) - Sven, 19.08.2005, 13:01