Hervorragender Artikel ...
... zur Problematik des Geburtenrückgangs:
http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,372174,00.html
Gruß
Ekki
Re: Hervorragender Artikel ...
Als Antwort auf: Hervorragender Artikel ... von Ekki am 31. August 2005 09:01:
... zur Problematik des Geburtenrückgangs:
http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,372174,00.html
Gruß
Ekki
Zitat aus dem Artikel:
Für die Betreuung von Kindern haben wir im Grunde ein Überangebot. Viele Kindergartenplätze bleiben unbesetzt, weil es schlicht an Kindern fehlt. Das Angebot ist falsch strukturiert. Es gibt zu viele kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten und zu wenig Ganztageskindergärten. Da ließe sich deutlich mehr ausrichten: Zum Beispiel durch die Ausweitung von ganztägigen Betreuungsangeboten
Und selbst wenn sie alle Kinder den ganzen Tag wegsperren...
Ich freue mich jetzt schon darauf, zu sehen, wie diese Idioten in 10, 20 oder 30 Jahren, feststellen werden, daß es das auch nicht war.
Flint
Re: Hervorragender Artikel ...
Als Antwort auf: Re: Hervorragender Artikel ... von Flint am 31. August 2005 12:31:06:
Hi Flint,
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Zitat aus dem Artikel:
Für die Betreuung von Kindern haben wir im Grunde ein Überangebot. Viele Kindergartenplätze bleiben unbesetzt, weil es schlicht an Kindern fehlt. Das Angebot ist falsch strukturiert. Es gibt zu viele kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten und zu wenig Ganztageskindergärten. Da ließe sich deutlich mehr ausrichten: Zum Beispiel durch die Ausweitung von ganztägigen Betreuungsangeboten
Und selbst wenn sie alle Kinder den ganzen Tag wegsperren...
Ich freue mich jetzt schon darauf, zu sehen, wie diese Idioten in 10, 20 oder 30 Jahren, feststellen werden, daß es das auch nicht war.
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...da hast du völlig Recht! Was soll das denn auch werden, bei all´den stramm gutmenschlich-feministisch-ökologisch gesinnten ErzieherInnen? Nach HJ und Jungen Pionieren nun auch noch die "Jungen Grünlinge?", die ihre eigenen Eltern wegen einer Knopfzelle in der Biotonne denunzieren?
Daß das keiner sieht!? Es geht nicht nur darum, daß Kinder ganztags betreut werden, sondern es geht auch darum, von wem!
Wenn wir ein Land von Sitzpinklern, männlichen Suizidanten, weibischen Denunzianten und "Frauenverstehern" werden wollen, dann: Ganztagsbetreuung für die Kinder!
Außerdem ist es eine Riesensauerei den Kindern gegenüber. In einer "normalen" Familie (von denen es ja auch immer weniger gibt - und das wiederum auch nicht zufällig) wollen Kinder viel Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit von ihren Eltern bekommen. Da ändert auch das ganze ideologische Wunschdenken linker Futuristen/Ignoranten nichts dran, denen noch jedes hahnebüchene Argument ausreicht, um ihren Wahn vom "Neuen Menschen" und der Familie als "Hort von Gewalt und patriarchaler Unterdrückung" zu rechtfertigen.
Bester Gruß - Moni
ein wirklich schlechter Artikel ...
Als Antwort auf: Hervorragender Artikel ... von Ekki am 31. August 2005 09:01:
Hallo Ekki
Ich finde den Artikel eher misslungen:
1. Die Schuld an der sich aktuell abzeichnenden Rentenproblematik wird einseitig den Jüngeren zugeschoben - denn die haben ja nur wenig Kinder bekommen.
Dass die gesellschaftlichen Zustände von der jetzigen Rentnergeneration gezielt so gestaltet worden sind, dass Kinder zu bekommen ein viel zu hohes Risiko geworden ist und dass es durch die von der Rentnergeneration ausgelöste Werteverschiebung/Werteauflösung kaum noch möglich ist, einen verlässlichen Partner zu finden, wird absichtsvoll übersehen.
2. Als Lösungsmöglichkeit wird gesehen:
*Höhere finanzielle Belastung der Jüngeren bei
*geringeren späteren Leistungen für die Jüngeren,
*die Leistungen für die jetzige Rentnergeneration soll ungeschmälert bleiben.
*Das Renteneintrittsalter soll auf 67 Jahre angehoben werden.
Alle Punkte halte ich für falsch:
*Eine Anhebung des Renteneintrittsalter ist nur bei bestimmten Berufen ohne körperliche Anstrengung möglich, nicht aber bei körperlich anspruchsvollen Jobs, in die man politisch versucht, die Männer zu zwingen. Psychische und körperliche Krankheiten/Alterserscheinungen hätten bei einem Teil der Bevölkerung noch häufiger Frühverrentung zur Folge. Die unterschiedliche (bevölkerungsgruppen/berufsgruppen/geschlechtsguppenabhängige Möglichkeit zur) Inanspruchnahme dieser Frühverrentung ist eine weitere Ungerechtigkeit.
*Es ist ungerecht, einen Teil der Bevölkerung, den Jüngeren, mehr Leistung abzufordern, ihnen aber bei Bedürftigkeit weniger zukommen zulassen. Das ist meinem Gerechtigkeitsempfinden diametral entgegengesetzt.
*der Besitzstandwahrer Raffelhüschen kann es sich gar nicht vorstellen, das auch die jetzigen Rentenleistungempfänger einen Beitrag leistet!
Naja - mit dem Forenthema hat das nur am Rande zu tun. Was hat Dir an dem Artikel gefallen?
Einen schönen Abend wünscht
Andi
Re: Hervorragender Artikel ...
Als Antwort auf: Re: Hervorragender Artikel ... von Moni am 31. August 2005 13:53:
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Zitat aus dem Artikel:
> > Für die Betreuung von Kindern haben wir im Grunde ein Überangebot. Viele Kindergartenplätze bleiben unbesetzt, weil es schlicht an Kindern fehlt. Das Angebot ist falsch strukturiert. Es gibt zu viele kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten und zu wenig Ganztageskindergärten. Da ließe sich deutlich mehr ausrichten: Zum Beispiel durch die Ausweitung von ganztägigen Betreuungsangeboten
Und selbst wenn sie alle Kinder den ganzen Tag wegsperren...
Ich freue mich jetzt schon darauf, zu sehen, wie diese Idioten in 10, 20 oder 30 Jahren, feststellen werden, daß es das auch nicht war. [/i]
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Hi Moni
...da hast du völlig Recht! Was soll das denn auch werden, bei all´den stramm gutmenschlich-feministisch-ökologisch gesinnten ErzieherInnen? Nach HJ und Jungen Pionieren nun auch noch die "Jungen Grünlinge?", die ihre eigenen Eltern wegen einer Knopfzelle in der Biotonne denunzieren?
Daß das keiner sieht!? Es geht nicht nur darum, daß Kinder ganztags betreut werden, sondern es geht auch darum, von wem!
Richtig. Es geht um 2 Dinge:
1) Von wem werden sie betreut
2) Wo werden sie betreut
Also ich z.B. würde nicht den ganzen Tag mit einer Gruppe zusammengeschlossen sein wollen ! Weder im Kindergarten, noch in der Schule, beim Militär oder im Altersheim. Ich bin kein Gruppenmensch und fühle mich am wohlsten abseits von Gruppen. In Gruppen halte ich es immer nur kurze Zeit aus. Und genauso wie mir, wird es auch nicht wenigen anderen Menschen, also auch Kindern, gehen. Ich halte es deshalb für eine entsetzliche Quälerei, ihnen das entgegen ihrer Natur anzutun. So etwas kann das Leben solcher Personen ruinieren und es werden Gesellschaftsfeinde in größerer Menge als bisher daraus hervorgehen. Vielleicht ist das gut so, und bereitet den Boden für eine spätere Revolution.
Nicht wenige der Größen unserer Gesellschaft berichten von einer starken Aversion darüber, in Gruppen (wie Schulklassen) hineingezwungen gewesen zu sein. Es sind oft stark ausgeprägte Persönlichkeiten und Individualisten darunter. Diese Erfahrung hat sie sich danach allein und bewußt abseits des Mainstream- weiterentwickeln lassen. Sie werden zu Antikörpern der Gesellschaft. Zu den weißen Blutkörperchen. Das funktioniert aber nur, solange das Verhältnis von aufgezwungenem Aufenthalt in der Gruppe, und für-sich-allein-sein-können, stimmt. Dieses Verhältnis geht aber befürchte ich- mit der Ganztagswegschließung verloren.
Wenn wir ein Land von Sitzpinklern, männlichen Suizidanten, weibischen Denunzianten und "Frauenverstehern" werden wollen, dann: Ganztagsbetreuung für die Kinder!
So ist es. Ich würde noch draufsetzen Ein Land von konditionierten Schafen.
Außerdem ist es eine Riesensauerei den Kindern gegenüber.
100 % Zustimmung.
In einer "normalen" Familie (von denen es ja auch immer weniger gibt - und das wiederum auch nicht zufällig) wollen Kinder viel Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit von ihren Eltern bekommen.
100 % Zustimmung
Da ändert auch das ganze ideologische Wunschdenken linker Futuristen/Ignoranten nichts dran, denen noch jedes hahnebüchene Argument ausreicht, um ihren Wahn vom "Neuen Menschen" und der Familie als "Hort von Gewalt und patriarchaler Unterdrückung" zu rechtfertigen.
Danke!
Grüße
Flint
@Andi - Re: ein wirklich schlechter Artikel ...
Als Antwort auf: ein wirklich schlechter Artikel ... von Andi am 31. August 2005 21:12:
Hallo Andi!
Hallo Ekki
Ich finde den Artikel eher misslungen:
1. Die Schuld an der sich aktuell abzeichnenden Rentenproblematik wird einseitig den Jüngeren zugeschoben - denn die haben ja nur wenig Kinder bekommen.
Dass die gesellschaftlichen Zustände von der jetzigen Rentnergeneration gezielt so gestaltet worden sind, dass Kinder zu bekommen ein viel zu hohes Risiko geworden ist und dass es durch die von der Rentnergeneration ausgelöste Werteverschiebung/Werteauflösung kaum noch möglich ist, einen verlässlichen Partner zu finden, wird absichtsvoll übersehen.
Ich stimme Dir zu, daß diese Punkte in Raffelhüschens Ausführungen keine Rolle spielen. Mit der Unterstellung der Böswilligkeit wäre ich vorsichtig - schließlich äußerte sich Raffelhüschen als Ökonom in einer entsprechenden Fachzeitschrift. Aber ist ja auch egal - ich will lieber kurz auflisten, was mir an dem Artikel gefallen hat und was nicht.
Eines vorweg:
Ich bin durchaus bereit, einen Artikel auch dann als "hervorragend" zu qualifizieren, wenn ich zu dem Schluß komme, daß stringent und nachvollziehbar argumentiert wird. Tatsache ist aber auch: Es gibt zu jedem Problem unterschiedliche Standpunkte, und jeden von ihnen kann man auf nachvollziehbare Weise begründen. Daß nicht jeder jeden Standpunkt teilen muß - das steht auf einem anderen Blatt.
Und nun zu den einzelnen Aspekten des Artikels.
1) Ich finde es verdienstvoll, daß Herr Raffelhüschen gleich an 3 Stellen mit Nachdruck darauf hinweist, daß Menschen nicht aus ökonomischen Gründen Kinder bekommen:
Allerdings sollten wir uns über eines im Klaren sein: Kinderkriegen hat nichts mit Kindergeld zu tun. Eltern bekommen Kinder aus anderen Gründen. Deshalb sollte man sich auch nicht zu viel Hoffnung machen, dass der Staat mit Geld viel ausrichten kann.
Wir kennen zahlreiche Länder, die trotz deutlich geringerer Zuwendungen für Familien gleichwohl statistisch mehr Kinder ausweisen.
Denn Kinder bekommt man eben nicht aus ökonomischen Gründen. Wichtig ist die Erkenntnis, dass eine Gesellschaft von ihren Kindern lebt. Eine Gesellschaft ohne Kinder ist nichts anderes als eine Ansammlung von Zombies.
Vermißt habe ich allerdings ein Eingehen darauf, warum man sich denn nun zu Kindern entschließt. Hier dürfte allerdings mein Eingangsstatement zu Deinem Vorwurf des "absichtsvollen Übersehens" wieder greifen.
2) Ich glaube nicht, dass man durch finanzielle Zuwendungen Frauen dazu bringt, Kinder zu bekommen, sondern durch die Tatsache, dass sich Kinder in den Alltag integrieren lassen. ... Für die Betreuung von Kindern haben wir im Grunde ein Überangebot. Viele Kindergartenplätze bleiben unbesetzt, weil es schlicht an Kindern fehlt. Das Angebot ist falsch strukturiert. Es gibt zu viele kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten und zu wenig Ganztageskindergärten.
Hier hätte ich vor allem einen Einwand:
Allein schon die Tatsache, daß Herr Raffelhüschen nur die Frauen dazu "bringen zu müssen" glaubt, Kinder zu bekommen, ist empörend. Männer[/u] haben, verdammt noch mal, auch eine Meinung (oder besser gesagt: viele verschiedene Meinungen) zu der Problematik, und die müssen genauso berücksichtigt werden wie die Meinung(en) der Frauen.
Ob die Ganztagsbetreuung ein Ausweg oder lediglich eine neue Sackgasse ist, wird sich weisen müssen.
3) Das wird uns gleichwohl die Babyboom-Jahre nicht zurückbringen. Von diesem Gedanken müssen wir uns verabschieden. Eine Gesellschaft wie die unsere wird immer wenig Kinder haben.
Interessant und mutig! Endlich mal einer, der nicht bloß nach Babygeplärr plärrt, sondern sich der Tatsache einer geringen Geburtenzahl stellt.
Auch hier hätte mich allerdings interessiert, worauf Herr Raffelhüschen seine Prognose gründet.
4) Das Elterngeld ist ja im Prinzip nichts anderes als die skandinavische Regelung einer Lohnersatzfunktion. Sie hat sicherlich vieles Gutes. Sie hat allerdings auch gezeigt, dass man - wie zum Beispiel in Norwegen - unter Umständen über viel Öl verfügen muss, um das zu finanzieren. Davon sind wir weit entfernt. Wir sollten uns von utopischen Vorstellungen, die schlicht nicht finanzierbar sind, jetzt im Wahlkampf nicht blenden lassen.
Auch dies ein sehr interssanter Aspekt, der bei diesem Thema nur selten zur Sprache kommt:
Reichtum an natürlichen Ressourcen ermöglicht auch eine Familienpolitik, die sonst undenkbar wäre.
5) mm.de: Sie haben unlängst erklärt, dass die langfristigen Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung mit dem Nachhaltigkeitsfaktor und anderen Instrumenten der vergangenen Jahre im Grunde erledigt seien. Dennoch empfehlen Sie auf kurze Sicht eine geringe Erhöhung des Rentenbeitrages, eine Rentenkürzung oder zumindest Nullrunden und eine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Warum?
Raffelhüschen: Wir müssen da unterscheiden: Die Erhöhung der Lebensarbeitszeit hat vor allem eine Langfristkomponente. Das ist ein demographischer Faktor, den wir noch brauchen, um die Rentenversicherung langfristig stabil zu machen. Mit einem Renteneintrittsalter von 67 hätten wir dieses Ziel auch erreicht.
Die anderen beiden Punkte haben mit der demographischen Problematik nichts zu tun.[/u] Sie hängen damit zusammen, dass die Politiker in den vergangenen Jahrzehnten die zur Abfederung des konjunkturellen Zyklus' notwendige Schwankungsreserve in der Rentenversicherung systematisch nach unten getrieben haben. Die gesetzliche Rentenversicherung verfügte früher über drei Monatsausgaben als Reserve. Heute ist diese Reserve quasi nicht mehr vorhanden, das ganze Tafelsilber ist verkauft ...
mm.de: ... und die Rentenkasse muss zum Ende des Jahres einen Kredit aufnehmen.
Raffelhüschen: Das ist der Punkt. Nur hat dies nichts mit der Bevölkerungsentwicklung, sondern mit den Fehlern der vergangenen Jahrzehnte zu tun. Um diese Fehler auszubügeln, müssen wir das Rentenversicherungssystem von seiner Konjunkturabhängigkeit befreien. Das können wir nur, wenn der Staat die Schwankungsreserve wieder aufbaut. Die damit einhergehende Belastung sollte gleichmäßig auf die Schultern der Rentner und Erwerbstätigen verteilt werden.
Hervorragend herausgearbeitet, in welchen Teilen die Ebbe in den Rentenkassen auf das generative Verhalten zurückzuführen ist, und in welchen Teilen auf ganz andere Faktoren!
6) Raffelhüschen: Solange der Mensch egoistisch denkt - und Leute ohne Kinder würde ich eher zu egoistisch Denkenden zählen -, solange der Mensch also nicht altruistisch an zukünftige Generationen denkt, solange ist das ein polit-ökonomisches Problem.
Deshalb sollten die Politiker aufhören, den Menschen Sand in die Augen zu streuen und stattdessen klar formulieren, was auf die Bürger dieses Landes zukommt. Sie müssen der jüngeren Generation den Spiegel vorhalten. Denn sie ist es schließlich, die nicht ausreichend Kinder in die Welt gesetzt hat.
Hier teile ich Deine Kritik: Zuerst wird das Geschlechterverhältnis zerdeppert, und dann sollen die davon Geschädigten noch einmal bestraft werden.
Naja - mit dem Forenthema hat das nur am Rande zu tun. Was hat Dir an dem Artikel gefallen?
Letzeres habe ich dargelegt.
Was den Bezug zum Forenthema betriff, den so glaube ich, daß alle Aspekte der Geschlechterproblematik ineinandergreifen, ökonomische wie nicht-ökonomische. Dein Eingangsstatement:
Dass die gesellschaftlichen Zustände von der jetzigen Rentnergeneration gezielt so gestaltet worden sind, dass Kinder zu bekommen ein viel zu hohes Risiko geworden ist und dass es durch die von der Rentnergeneration ausgelöste Werteverschiebung/Werteauflösung kaum noch möglich ist, einen verlässlichen Partner zu finden, wird absichtsvoll übersehen.
zielt ja im Grunde genommen in eben diese Richtung.
Einen schönen Abend wünscht
Andi
Gleichfalls!
Ekki
Re: ein wirklich schlechter Artikel ...
Als Antwort auf: @Andi - Re: ein wirklich schlechter Artikel ... von Ekki am 01. September 2005 18:01:
Hallo Ekki
Danke für deine ausführlichen Darlegungen. Ich verstehe, was dich zu einer positiven Einschätzung bewegt, halte die von dir erkannten negativen Punkte aber für bedeutender:
Einmal die Schuldzuweisung an die Jüngeren wegen ihrer geringen Kinderzahl, ohne dass erkannt wird, dass die gesellschaftlichen Veränderungen, die die geringe Kinderzahl begründen, von der Rentnergeneration ausgelöst wurden.
Und dann noch die blödsinnige Ansicht, dass nur die Frauen über Kinder entscheiden.
Die Heraufsetzung des Rentenalters bei allen Berufen - auch bei körperlich anstrengenden, wo mir das gar nicht möglich erscheint, - scheinst Du wohl eher nicht als Problem zu sehen. Außerdem wird von Raffelhüschen die Problematik nicht beachtet, dass viele Menschen auch beim jetzigen Renteneintrittsalter schon vor Erreichen dieses Alters in Rente gehen.
Zu deinen positiven Punkten möchte ich anmerken:
zu 1. Mehrfach weist der Artikel darauf hin, dass Männer und Frauen nicht aus ökonomischen Gründen Kinder bekommen. Ich würde verbessern: nicht aus ausschließlich ökonomischen Gründen. Denn dass das Finanzielle einen Effekt hat, ist durch verbilligte Kredite und Geldzuwendungen an die Eltern von Neugeborenen in Frankreich und der DDR bewiesen, die die Kinderzahl nun mal erhöht haben. (und zu einem "Abkindern" von größeren Neuanschaffungen geführt haben.) Klar, dass dieser Effekt nur bei der eher sozial schwachen Bevölkerungsschicht nachweisbar war, wie ich einmal über die Entwicklung in Frankreich gelesen habe.
zu 2. Nebenbei bemerkt: Ich halte auch die von Raffelhüschen propagierte staatlich organisierte Ganztagskinderbetreuung für eine finanzielle Zuwendung, denn er muss ja wohl davon ausgehen, dass diese Betreuung aus Steuermitteln subventioniert wird. Sonst könnten (und können) die Eltern diese Betreuung genauso gut selbst organisieren, wobei sie die Kontrolle über die Erziehung ihrer Kinder behalten würden.
zu 3. Raffelhüschen weist darauf hin, dass diese finanziell geförderte staatliche Kinderbetreuung in unserer Gesellschaft keinen Babyboom auslösen wird.
Wie sollte sie auch, da er ja die Gesellschaft als unveränderlich sieht und deshalb der gesellschaftliche Werteverschiebung bestehen bleibt, Männer (und auch Frauen) also weiterhin nur schwer genügend verlässliche Partner finden und Kinder weiterhin für Männer ein unerträgliches Lebens-Risiko bedeuten. Natürlich muss eine Gesellschaft nicht auf Dauer gleich bleiben.
Wenn Raffelhüschen auch die Ursachen dafür vermutlich nicht erkannt hat, er hat immerhin erkannt, dass finanzielle Zuwendungen allein keinen Babyboom auslösen, was ich auch schon anders gehört habe.
zu 4. Dass finanzielle Zuwendungen finanziert werden müssen, was an anderer Stelle zu nachteiligen Veränderungen der Gesellschaft führt, ist doch selbstverständlich.
zu 5. Hier bin ich mit dir einer Meinung: Zu häufig werden die Probleme der Rentenversicherung ausschließlich mit der geringen Kinderzahl erklärt.
zu 6. Sehe ich auch so, klingt aber auch bei dir eher negativ.
Einen schönen Morgen wünscht
Andi