Re: Bei Vögeln ...
Als Antwort auf: Re: Wahr oder SPIEGEL? von Andi am 02. September 2005 07:39:
Aua!
Das ist ja unglaublich!
Ohne Fachwissen, allein durch Allgemeinbildung und ein wenig Nachdenken, läßt sich leicht feststellen:
1. Eingeschlechtliche Vermehrung gab es früher als Zweigeschlechtlichkeit.
Da XX-Lebewesen vorkommen, aber keine YY-Wesen, kann man davon ausgehen, dass das erste Y-Chromosom vor einigen 100 Millionen Jahren sich in einem großen Sprung aus einem anderen Chromosom, das völlig andere Gene codiert hat, entwickelt hat (vielleicht aus einem X-Chromosom).
2. Klar, dass nun nur wenige Stellen auf dem Y-Chromosom ein (neu entstandenes) Gen codiert haben, die meisten Stellen (die auf dem ursprünglichen X-Chromosom noch Gene waren) hatten nun keine Bedeutung mehr.
3. Klar dass sich das Y-Chromosom dann über die Jahrmillionen verkürzt. Die Verkürzung betrifft aber nur die Stellen, die keine Gene enthalten. Die Gen-enthaltenen Stellen auf dem Y-Chromosom können sich nur genauso selten und schwierig verändern wie auf den anderen Chromosomen auch.
4. Klar, dass XY-Wesen mehr Gene haben als XX-Wesen. Evolutionär werden sich zwingend die Gene mit vorteilhaften Proteinen durchgesetzt haben. Und klar, dass die Fähigkeiten, die die Proteine verleihen, die mit diesen Genen auf dem Y-Chromosom codierten sind, ein Vorteil sind. Der Mann ist also mitnichten ein Mängelwesen.
5. Klar dass XX-Wesen alle Gene zweimal haben, einmal vom Vater, einmal von der Mutter. Wenn ein Gen defekt ist, kann manchmal stattdessen das andere abgelesen werden.
Genauso klar dass XY-Wesen diese Möglichkeit nur bei den übrigen Chromosomen haben, nicht jedoch bei den Geschlechtschromosomen X und Y.
Männer sind auf ein "gesundes" X-Chromosom von ihrer Mutter und ein gesundes Y-Chromosom vom Vater angewiesen, da dessen Fehler nicht durch ein X oder Y-Chromosom vom andern Elternteil ausgeglichen werden können.
6. Klar, dass ein Embryo, bei dem aufgrund einer Mutation ein Y-Chromosom fehlt, sicher nicht fortpflanzungsfähig werden wird, vielleicht aber auch gar nicht lebensfähig ist.
Auch klar dass das nicht bei allen Embryos gleichzeitig passieren wird. Sollte es doch geschehen, gibt es keine fortpflanzungsfähigen Männer. Die Art "Mensch stirbt aus.
7. Die Meinung von Jennifer Marshall Graves, dass ausgerechnet in diesem Augenblick die Zweigeschlechtlichkeit ein zweites Mal aus einem anderen Chromosom entstehen wird, ist völliger Blödsinn.
Warum schreibt der Spiegel das Gegenteil? So blöd können die Spiegel-Journalisten gar nicht sein, sie müssen wissen, dass sie Blödsinn schreiben.
ist es praktisch umgekehrt. Männchen haben zwei Z-chromosomen;
weibchen ein Z- und ein W-chromosom. Das W-chromosom ist ja auch
nicht verschwunden. Und vögel gibt es schon verdammt lange. Die
theoretiker des verschwindenden Y-chromosoms haben das auch nie
berücksichtigt.
gesamter Thread:
- stabiler als vermutet. -
Antwortenschreiber,
01.09.2005, 19:40
- Wahr oder SPIEGEL? -
Sam,
01.09.2005, 20:51
- Re: Wahr oder SPIEGEL? -
Andi,
02.09.2005, 10:39
- Re: Wahr oder SPIEGEL? - Antwortenschreiber, 02.09.2005, 12:43
- Re: Bei Vögeln ... - reinecke54, 02.09.2005, 13:26
- Re: Wahr oder SPIEGEL? - Garfield, 02.09.2005, 15:49
- Re: Wahr oder SPIEGEL? - Altschneider, 03.09.2005, 01:37
- Re: Wahr oder SPIEGEL? -
Andi,
02.09.2005, 10:39
- Computer wird es bald auch nicht mehr geben -
Nils,
01.09.2005, 22:28
- Re: Computer wird es bald auch nicht mehr geben - Nikos, 02.09.2005, 00:09
- Re: stabiler als vermutet. - Nikos, 01.09.2005, 23:59
- Wahr oder SPIEGEL? -
Sam,
01.09.2005, 20:51