Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Lebenserwartung - Frauen-Vorsprung schmilzt

Ekki, Friday, 02.09.2005, 15:42 (vor 7014 Tagen) @ Beobachter

Als Antwort auf: Lebenserwartung - Frauen-Vorsprung schmilzt von Beobachter am 02. September 2005 11:47:

Hallo allerseits!

Dieses Posting ist eine schöne Gelegenheit für mich, ein Anekdötchen darüber loszuwerden, wie ich mich in meiner Jugend Maienblüte von den Frauen verkackeiern ließ, bevor mich Leute wie Ester Vilar auf den Pfad der Erkenntnis brachten.

In meiner Kindheit hörte ich immer wieder den Satz:

"Frauen bekommen keinen Herzinfarkt."[/i]

So richtig Gedanken zu machen begann ich mir darüber, als ich mit 20 im Gespräch mit meiner damaligen gleichaltrigen Freundin irgendwie "Frauen" und "Herzinfarkt" zusammenbrachte. Meine Freundin lächelte - wie mir damals schien - auf eine Weise, auf die man zu lächeln pflegt, wenn ein anderer Mensch etwas peinlich Blödes gesagt hat.

Na, und was glaubt Ihr wohl, wie der Ekki reagiert hat?

Zunächst einmal habe ich mich ob meiner "Dummheit" in Grund und Boden geschämt, das Gespräch schnell auf ein anderes Thema gelenkt, im Übrigen aber in der darauffolgenden Zeit alle Nachschlagewerke gewälzt, die mir in die Finger kamen, um einen Beleg für meine Vermutung zu finden, es gebe zwischen Frauen und Männern außer dem berühmten kleinen Unterschied noch einen anderen, kardiologischer Art, der dazu führe, daß Herzinfarkt eben eine Männerkrankheit sei.

Und als ich diesen Beleg partout nicht finden konnte, sprach ich schließlich, als ich mal wieder bei meinem Hausarzt war, diesen darauf an, mich immer noch ungeheuer schämend ob meiner "Bildungslücke".

Der Hausarzt lächelte nun wirklich so, die man zu lächeln pflegt, wenn ein anderer Mensch etwas peinlich Blödes gesagt hat, und meinte, nein, einen solchen Unterschied gebe es nicht.

Die endgültige Antwort erhielt ich dann einige Jahre später in den Büchern von Joachim Bürger, der Anfang der 90er Jahre sinngemäß schrieb, in den letzten Jahren seien verstärkt Herzinfarkt-Tode bei Frauen aufgetreten. "Nie gab es früher eine solche Todesursache bei den Mädchen."[/i] Bürger führte dies - mit einiger Schadenfreude - darauf zurück, daß die "Mädchen" sich dies mit ihrem Emanzipationswahn selbst eingebrockt hätten, da sie nunmehr der männlichen Unterstütung entbehren müßten und einem früher nicht gekannten beruflichen Streß ausgesetzt seien[/i]. Und auch Ester Vilar schrieb, daß "unter Streß arbeitende Frauen so früh sterben wie unter Streß arbeitende Männer".[/i]

Ich kann da kein Mitleid aufbringen:

Endlich mal ein Stück Geschlechter-Gerechtigkeit.

Gruß

Ekki


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