Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Anfrage an eine Politikerin der Grünen

Nick, Saturday, 10.09.2005, 06:58 (vor 7007 Tagen)

Ich finde, daß die Grünen das Prinzip der Quote ausweiten sollten. Also zum Beispiel so:

50% aller Politiker müssen Frauen sein.
50% müssen behindert sein.
50% müssen einen Migrationshintergrund haben.
50% müssen einer sexuellen Minderheit angehören.
50% müssen BrillenträgerInnen sein.
50% müssen Diskriminierungs- und Mißbrauchserfahrungen in ihrem Leben gemacht haben.
... usw. usf.

Ergebnis: Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland kann nur noch eine beinamputierte, alleinerziehende Lesbierin aus einem Krisengebiet in Afrika werden, die an Retinitis pigmentosa erkrankt ist, genital verstümmelt wurde und nachweislich sexuell mißbraucht worden ist. Wär das nicht was? Das ist jedenfalls um mehrere Zehnerpotenzen näher an der Gerechtigkeit dran, als nur "GENDER"-Mainstreaming. Allgemeines "Mainstreaming" muß jetzt auf ALLE Eigenschaften angewandt werden, durch die sich Menschen überhaupt voneinander unterscheiden!

Man könnte sich darüber hinaus beispielsweise vorstellen, allgemeine Quoten - z.B. für Beinamputationen - einzuführen. Also: Wer ein Bein zuviel hat, der bekommt es amputiert, solange bis es gleich viele Einbeinige wie Zweibeinige in Deutschland gibt. Wäre das nicht ein entscheidender Schritt weiter auf dem Weg zu Gleichheit und Gerechtigkeit?

Gleichheit und Gerechtigkeit stehen in Deutschland erst ganz am Anfang. Gut daß es die Grünen gibt! Grün wirkt! Und es gibt noch so viel zu tun. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß die grüne Gleichstellungspolitik entsprechend meinen Vorschlägen ausgeweitet wird?

Re: Anfrage an eine Politikerin der Grünen

Peaceful Warrior, Saturday, 10.09.2005, 16:59 (vor 7006 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Anfrage an eine Politikerin der Grünen von Nick am 10. September 2005 03:58:

Ich finde, daß die Grünen das Prinzip der Quote ausweiten sollten. Also zum Beispiel so:
50% aller Politiker müssen Frauen sein.
50% müssen behindert sein.
50% müssen einen Migrationshintergrund haben.
50% müssen einer sexuellen Minderheit angehören.
50% müssen BrillenträgerInnen sein.
50% müssen Diskriminierungs- und Mißbrauchserfahrungen in ihrem Leben gemacht haben.
... usw. usf.
Ergebnis: Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland kann nur noch eine beinamputierte, alleinerziehende Lesbierin aus einem Krisengebiet in Afrika werden, die an Retinitis pigmentosa erkrankt ist, genital verstümmelt wurde und nachweislich sexuell mißbraucht worden ist. Wär das nicht was? Das ist jedenfalls um mehrere Zehnerpotenzen näher an der Gerechtigkeit dran, als nur "GENDER"-Mainstreaming. Allgemeines "Mainstreaming" muß jetzt auf ALLE Eigenschaften angewandt werden, durch die sich Menschen überhaupt voneinander unterscheiden!
Man könnte sich darüber hinaus beispielsweise vorstellen, allgemeine Quoten - z.B. für Beinamputationen - einzuführen. Also: Wer ein Bein zuviel hat, der bekommt es amputiert, solange bis es gleich viele Einbeinige wie Zweibeinige in Deutschland gibt. Wäre das nicht ein entscheidender Schritt weiter auf dem Weg zu Gleichheit und Gerechtigkeit?
Gleichheit und Gerechtigkeit stehen in Deutschland erst ganz am Anfang. Gut daß es die Grünen gibt! Grün wirkt! Und es gibt noch so viel zu tun. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß die grüne Gleichstellungspolitik entsprechend meinen Vorschlägen ausgeweitet wird?

Klasse ! Hab´Bauchschmerzen vor lachen !

Re: Anfrage an eine Politikerin der Grünen

Guildo, Sunday, 11.09.2005, 02:49 (vor 7006 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Anfrage an eine Politikerin der Grünen von Nick am 10. September 2005 03:58:

Einfach genial!

Und da fällt mir sogleich ein, daß im Vorstand meines Arbeitgebers viel zu wenige Brillenträger mit großen Füßen sitzen. Also flugs zur zuständigen GleichschaltungsbeauftragtInnen und meinem Karrieresprung stets nichts mehr im Wege. Außer vielleicht einer Geschlechtsumwandlung...

Gruß vom Guildo

Re: Anfrage an eine Politikerin der Grünen

Maesi, Monday, 12.09.2005, 22:24 (vor 7004 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Anfrage an eine Politikerin der Grünen von Nick am 10. September 2005 03:58:

Hallo Nick

Ich finde, daß die Grünen das Prinzip der Quote ausweiten sollten. Also zum Beispiel so:
50% aller Politiker müssen Frauen sein.
50% müssen behindert sein.
50% müssen einen Migrationshintergrund haben.
50% müssen einer sexuellen Minderheit angehören.
50% müssen BrillenträgerInnen sein.
50% müssen Diskriminierungs- und Mißbrauchserfahrungen in ihrem Leben gemacht haben.
... usw. usf.
Ergebnis: Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland kann nur noch eine beinamputierte, alleinerziehende Lesbierin aus einem Krisengebiet in Afrika werden, die an Retinitis pigmentosa erkrankt ist, genital verstümmelt wurde und nachweislich sexuell mißbraucht worden ist. Wär das nicht was? Das ist jedenfalls um mehrere Zehnerpotenzen näher an der Gerechtigkeit dran, als nur "GENDER"-Mainstreaming. Allgemeines "Mainstreaming" muß jetzt auf ALLE Eigenschaften angewandt werden, durch die sich Menschen überhaupt voneinander unterscheiden!
Man könnte sich darüber hinaus beispielsweise vorstellen, allgemeine Quoten - z.B. für Beinamputationen - einzuführen. Also: Wer ein Bein zuviel hat, der bekommt es amputiert, solange bis es gleich viele Einbeinige wie Zweibeinige in Deutschland gibt. Wäre das nicht ein entscheidender Schritt weiter auf dem Weg zu Gleichheit und Gerechtigkeit?
Gleichheit und Gerechtigkeit stehen in Deutschland erst ganz am Anfang. Gut daß es die Grünen gibt! Grün wirkt! Und es gibt noch so viel zu tun. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß die grüne Gleichstellungspolitik entsprechend meinen Vorschlägen ausgeweitet wird?

Heute noch rabenschwarzer Humor, morgen vielleicht schon Realitaet. Eine der groessten 'Ungerechtigkeiten' der Geschlechterquoten besteht ja darin, dass bislang eben nicht alle gesellschaftlich relevanten Menschengruppen eine Quote haben; und benachteiligt sind nach 'moderner' Auffassung irgendwie alle - ausser natuerlich maennliche Weisse ohne Behinderungen. Deshalb darf man letztere auch 'positiv diskriminieren'.

Gruss

Maesi

Antwort von Schewe-Gerigk

Nick, Tuesday, 13.09.2005, 03:05 (vor 7004 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Anfrage an eine Politikerin der Grünen von Maesi am 12. September 2005 19:24:40:

Guten Abend Maesi!

Ja ja, diese abgebrühten, amoralischen Zyniker wissen schon ganz genau, wohin ihre Sache gehen soll.
Die totalitärste Bewegung in Europa sind die Grünen, gefolgt von den heutigen Sozen, die im Prinzip mitmachen.

Die Antwort ist in Stil und Diktion übrigens vom Typ "Herrenmensch".
Heute nenn ich's Gender-Arier: Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen.

"Heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt!"
Könnte in der Tat wahr werden, wenn man nicht sehr aufpaßt.

Nick

Antwort von Schewe-Gerigks Kofferträgerin:

Herzlichen Dank für Ihre ebenso fantasievollen wie amüsanten Ideen zur Quote und zum Gender Mainstreaming - das übrigens heute schon viel mehr beinhaltet als nur das Geschlecht eines Menschen. Unsere Quote ist ein sehr erfolgreiches Instrument, mit einer Beinamputation nicht zu vergleichen - es hat dazu geführt, dass unsere Partei lebendiges Beispiel dafür ist, wieviele fähige Frauen politisch etwas bewegen, wenn man sie nur lässt. Schade, dass Sie sich nicht darüber mit uns freuen können, statt sich in solch überflüssigen Anfragen zu ergehen.

Mit freundlichen Grüßen
Irmingard Schewe-Gerigk
i.A. Nina Katzemich

Antwort von Kristina Köhler (CDU): Der kleine Unterschied...

Nick, Tuesday, 13.09.2005, 15:47 (vor 7003 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Anfrage an eine Politikerin der Grünen von Maesi am 12. September 2005 19:24:40:

Ich hatte Frau Köhler folgendes gefragt (und im Anschluß meinen Text an Schewe-Gerigk angehängt):

Ich würde gerne wissen, wie die Union mit der rotgrünen "Gleichstellungspolitik" verfahren wird? Einstampfen? Oder passiv weiterlaufen lassen? Was wird z.B. mit dem Heer von Frauenbeauftragten geschehen (heute "Gleichstellungsbeauftragte")? Stimmen Sie mir zu, daß es sich dabei um "PolitkommissarInnen" der verkorksten rotgrünen Ideologie handelt? Ist das Ihres Erachtens mit unserer Freiheitsordnung vereinbar? Wie stehen Sie zum sog. Gendermainstreaming?

Ich bring hier mal eine ironische Frage an Irmingard Schewe-Gerigk, um meine Haltung zu illustrieren. Wie sieht die Union das? Vor allem: was werden Sie gegen diesen Wahn TUN?

(Es folgt meine "Frage" an Frau Schewe-Gerigk)...

Kristina Köhler antwortet darauf:

ich sehe jede Art staatlicher Gleichstellungspolitik sehr kritisch. Ziel muß es doch sein, dass Menschen auf Grund ihrer Kompetenz, ihrer Persönlichkeit und ihrer Fähigkeiten beurteilt werden. Durch Gleichstellungspolitik betont man aber nicht diese Kriterien, sondern soziale Merkmale, wie z. B. Frau-Sein.

Damit zementiert man bestehende Ungerechtigkeiten und schafft neue.
Daher: Wenn man erreichen will, dass Frauen nicht wegen ihres Frau-Seins benachteiligt werden, darf man sie auch nicht deswegen bevorzugen.

Mit freundlichen Grüßen,

Kristina Köhler

Eine der wenigen anständigen Antworten in diesem Thema!

Magnus, Thursday, 15.09.2005, 14:24 (vor 7001 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Antwort von Kristina Köhler (CDU): Der kleine Unterschied... von Nick am 13. September 2005 12:47:

Kristina Köhler antwortet darauf:
[quote]ich sehe jede Art staatlicher Gleichstellungspolitik sehr kritisch. Ziel muß es doch sein, dass Menschen auf Grund ihrer Kompetenz, ihrer Persönlichkeit und ihrer Fähigkeiten beurteilt werden. Durch Gleichstellungspolitik betont man aber nicht diese Kriterien, sondern soziale Merkmale, wie z. B. Frau-Sein.
Damit zementiert man bestehende Ungerechtigkeiten und schafft neue.
Daher: Wenn man erreichen will, dass Frauen nicht wegen ihres Frau-Seins benachteiligt werden, darf man sie auch nicht deswegen bevorzugen.
Mit freundlichen Grüßen,
Kristina Köhler
[/quote]

Die Frau hat es begriffen! So eine Antwort hätte man von einem Grünen wohl nicht erwarten können.

Magnus

Re: Eine der wenigen anständigen Antworten in diesem Thema!

Wodan, Thursday, 15.09.2005, 14:42 (vor 7001 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Eine der wenigen anständigen Antworten in diesem Thema! von Magnus am 15. September 2005 11:24:36:

Kristina Köhler antwortet darauf:

ich sehe jede Art staatlicher Gleichstellungspolitik sehr kritisch. Ziel muß es doch sein, dass Menschen auf Grund ihrer Kompetenz, ihrer Persönlichkeit und ihrer Fähigkeiten beurteilt werden. Durch Gleichstellungspolitik betont man aber nicht diese Kriterien, sondern soziale Merkmale, wie z. B. Frau-Sein.
Damit zementiert man bestehende Ungerechtigkeiten und schafft neue.
Daher: Wenn man erreichen will, dass Frauen nicht wegen ihres Frau-Seins benachteiligt werden, darf man sie auch nicht deswegen bevorzugen.
Mit freundlichen Grüßen,
Kristina Köhler[/i]

Die Frau hat es begriffen! So eine Antwort hätte man von einem Grünen wohl nicht erwarten können.
Magnus

Zustimmung. Eine sehr gute Antwort. Inwiefern sie auf Parteilinie liegt, ist freilich eine andere Frage. Und inwiefern man Mitgliedern anderer Parteien a priori nicht den gleichen Individualismus zugestehen kann, steht auch auf einem anderen Blatt.
Wichtig bleibt: was wird politisch umgesetzt, und hier sind die Grünen sicher nicht zu empfehlen. Noch weniger aber, wie man sehen konnte, die LinkePDSWASG.

Gruß
Wodan

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