Hallo Jörg!
trisch, Tuesday, 27.11.2001, 18:53 (vor 8401 Tagen)
Hallo Jörg,
da ich z.T. krank bin, treibe ich mich zuviel im Internet rum. Bei einer dabei gerade durchgeführten Schnelldurchsicht der Foren, die Parsimony bei dem Stichwort "Gleichberechtigung" ausspuckt (ich hatte dein Forum in diesem Browser nicht favorisiert ), muss ich sagen, dass dies hier das vernünftigste zu sein scheint. Möglicherweise liegt es daran, dass du eher für deine Sache sprichst, als gegen eine andere.
Als jemand, der hier zum ersten Mal postet, erlaube ich mir eine Frage zu stellen, die Grundsätzliches anspricht, das sicher schon oft hier diskutiert wurde. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass Frauen, die hier vorbeigeschneit sind, schon eine solche Frage gestellt haben .
Also: Was ist grundsätzlich gegen das Konzept Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter einzuwenden?
Dabei bedeutet grundsätzlich, dass sicher einige Missstände beseitigt werden müssen, um dieses Konzept zu verwirklichen. So müssten zum Beispiel männliche Gewaltopfer sicher die gleiche Aufmerksamkeit erfahren wie weibliche. Vor Gericht dürfte das Geschlecht alleine keine Rolle bei der Urteilsfindung spielen. Frauen müsste für die gleiche Arbeit in allen Bereichen der gleiche Lohn gezahlt werden. Die Infrastruktur müsste so verbessert werden, dass es Männern und Frauen gleichzeitig möglich ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen und Eltern zu sein.
Wie gesagt, dass an der Praxis Sachen faul sind, sehe ich auch, aber ich halte es für richtig, dass Frauen und Männer gleich viele Rechte haben und gleich viel wert sind.
Gruß trisch
P.S: Ich glaube, du hast es damals mit der mangelnden Lesbarkeit abgeschmettert, aber wie wäre es mit einem hellen grau, beige oder blau?
Re: Hallo Jörg!
Jörg, Tuesday, 27.11.2001, 20:05 (vor 8401 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Hallo Jörg! von trisch am 27. November 2001 16:53:21:
Hallo trisch!
da ich z.T. krank bin, treibe ich mich zuviel im Internet rum. Bei einer dabei gerade durchgeführten Schnelldurchsicht der Foren, die Parsimony bei dem Stichwort "Gleichberechtigung" ausspuckt (ich hatte dein Forum in diesem Browser nicht favorisiert ), muss ich sagen, dass dies hier das vernünftigste zu sein scheint.
Danke für das Lob.
Möglicherweise liegt es daran, dass du eher für deine Sache sprichst, als gegen eine andere.
Ob ein Forum wächst und gedeiht oder verkümmert ist sicherlich von mehreren
Faktoren abhängig. Was die inhaltliche Seite anbelangt, setze ich eher auf
einen Dialog als auf Konfrontation, das ist schon richtig.
Als jemand, der hier zum ersten Mal postet, erlaube ich mir eine Frage zu stellen, die Grundsätzliches anspricht, das sicher schon oft hier diskutiert wurde. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass Frauen, die hier vorbeigeschneit sind, schon eine solche Frage gestellt haben .
Also: Was ist grundsätzlich gegen das Konzept Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter einzuwenden?
Abgesehen davon, daß es mich ein wenig wundert, daß Du speziell mich
ansprichst: Deine Frage impliziert, daß es hier nicht um Gleichberechtigung
und Gleichwertigkeit der Geschlechter geht. Da muß ich Dich zunächst einmal
fragen: Wie kommst Du eigentlich zu dieser Annahme (um das Wort Unter-
stellung zu vermeiden)? Außerdem nennst Du Gleichberechtigung und Gleich-
wertigkeit zusammen in einem Atemzug. Es ist jedoch auch denkbar, daß man
gegen Gleichberechtigung eingestellt ist, aber die Gleichwertigkeit der
Geschlechter durchaus befürwortet. Warum kombinierst Du diese beiden
Gebiete?
Dabei bedeutet grundsätzlich, dass sicher einige Missstände beseitigt werden müssen, um dieses Konzept zu verwirklichen. So müssten zum Beispiel männliche Gewaltopfer sicher die gleiche Aufmerksamkeit erfahren wie weibliche. Vor Gericht dürfte das Geschlecht alleine keine Rolle bei der Urteilsfindung spielen. Frauen müsste für die gleiche Arbeit in allen Bereichen der gleiche Lohn gezahlt werden. Die Infrastruktur müsste so verbessert werden, dass es Männern und Frauen gleichzeitig möglich ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen und Eltern zu sein.
Kleiner Hinweis am Rande (nur falls Du es noch nicht bemerkt haben soll-
test): Die wichtigsten Forderungen der "Männerbewegung" findest Du übrigens
auch auf dieser Seite übersichtlich zusammengestellt.
Gruß, Jörg
Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
trisch, Tuesday, 27.11.2001, 20:48 (vor 8401 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: Hallo Jörg! von Jörg am 27. November 2001 18:05:30:
Hallo Jörg,
Abgesehen davon, daß es mich ein wenig wundert, daß Du speziell mich
ansprichst:
Das kommt davon, wenn man in einem Posting verschiedene Sachen verwurstet. Für das Lob warst du doch sicher der richtige Ansprechpartner, oder? Die Frage musst du jetzt nicht speziell beantworten, allerdings denke ich, dass du als Forumsmaster schon eine Meinung hast.
Deine Frage impliziert, daß es hier nicht um Gleichberechtigung
und Gleichwertigkeit der Geschlechter geht.
Wieso? Wenn es hier nicht um Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter ginge. wäre die Frage doch witzlos.
Da muß ich Dich zunächst einmal fragen: Wie kommst Du eigentlich zu dieser Annahme (um das Wort Unter-
stellung zu vermeiden)?
Was du mir in der Formulierung vorwerfen kannst, ist, dass ich unterstelle, dass hier im Forum Gründe gegen Gleichberechtigung und Gelcihwertigkeit der Geschlechter kursieren. Okay, ich formuliere um: Ist etwas gegen Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter zu sagen? Der Gedanke kam mir übrgens beim Titel dieses Forums.
Außerdem nennst Du Gleichberechtigung und Gleich-
wertigkeit zusammen in einem Atemzug. Es ist jedoch auch denkbar, daß man
[quote]gegen Gleichberechtigung eingestellt ist, aber die Gleichwertigkeit der[/quote]
Geschlechter durchaus befürwortet. Warum kombinierst Du diese beiden
Gebiete?
Ich glaube, dass wird aus dem letzten Satz in meinem Posting deutlich: Ich finde, Frauen und Männer sollten die gleichen Rechte und Pflichten haben, aber auch gleich viel wert sein. Darauf zielte ja genau meine Frage: Wenn jemand gegen die Gleichberechtigung der Geschlechter ist, muss er doch Gründe haben. Wahrscheinlich bin ich zu sehr in traditionellen Frauendenkmustern verhaftet , aber ich kenne keine Gründe dagegen und kann mir auch schwer etwas darunter vorstellen.
Übrigens habe ich mir die gelinkte Seite durchaus durchgelesen, der Hinweis zielt aber doch an meiner Frage vorbei, wenn ich jetzt kein Denkbrett vorm Kopf hab. Die Forderungen der Männerbewegung sind mir schon grundsätzlich klar, auch dass eine solche Bewegung natürlich ihren eigenen Ziele verfolgt. Meine Frage war aber, ob wir grundsätzlich einer Meinung sind, dass Frauen und Männerfragen in einer idealen Welt keine kontroversen Themen sein sollten?
Gruß trisch
PS: Warum so genervt?
Gleiche Rechte, gleiche Pflichten
Norbert, Tuesday, 27.11.2001, 21:08 (vor 8401 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von trisch am 27. November 2001 18:48:13:
Hi trisch.
Erst einmal willkommen.
Okay, ich formuliere um: Ist etwas gegen Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter zu sagen? Der Gedanke kam mir übrgens beim Titel dieses Forums.
Nein, sofern es wirkliche Gleichberechtigung ist.
Allerdings sind viele der Forumsteilnehmer der Meinung, daß Frauen inzwischen überprivilegiert sind, und Männer diskriminiert werden.
Deshalb der Titel des Forums.
Das die Geschlechter gleichwertig sind, zweifelt hier eigentlich niemand an.
Die Darstellung in der Öffentlichkeit kann da aber schon Zweifel erzeugen.
Da sind Frauen besser, klüger, ...
Meine Frage war aber, ob wir grundsätzlich einer Meinung sind, dass Frauen und Männerfragen in einer idealen Welt keine kontroversen Themen sein sollten?
Gruß trisch
Es sind die zwei Seiten einer Medaille.
Nur einige Feministinnen möchten dieses voneinander trennen, um einseitige Vorteile zu erreichen.
Das sie dabei die Medaille zerstören, sehen sie in ihrer beschränkten Sichtweise nicht.
Gruß
Norbert
Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
Chris, Tuesday, 27.11.2001, 21:16 (vor 8401 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von trisch am 27. November 2001 18:48:13:
dass Frauen und Männerfragen in einer idealen Welt keine kontroversen Themen sein sollten?
Ich bin mir sicher, dass du sehr gut die Interessen von Frauen vertreten kannst,weil es doch das Einfachste ist.Aus deinem Posting lässt sich keine klare Linie erkennen,bist du eher der weitverbreiteten Meinung der Feministinnen oder für die Männerbewegung?
Männer und Frauen sind von Natur aus verschieden, es wird nie möglich sein einen Konsenz zwischen männlichen und weiblichen Interessen geben,weil jedes Geschlecht bestimmte Klisches mit dem anderen verbindet.
Ich bin für Grau ;-)
trisch, Tuesday, 27.11.2001, 21:20 (vor 8401 Tagen) @ Chris
Als Antwort auf: Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von Chris am 27. November 2001 19:16:05:
Ich bin mir sicher, dass du sehr gut die Interessen von Frauen vertreten kannst,weil es doch das Einfachste ist.Aus deinem Posting lässt sich keine klare Linie erkennen,bist du eher der weitverbreiteten Meinung der Feministinnen oder für die Männerbewegung?
Das ist mir zu sehr schwarz - weiß. Ja, Männer und Frauen sind verschieden, daraus sollte sich aber kein gegeneinander ableiten lassen.
Gruß trisch
Re: Ich bin für Grau ;-)
Chris, Friday, 30.11.2001, 19:43 (vor 8398 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Ich bin für Grau von trisch am 27. November 2001 19:20:52:
Wenn du die Realität betrachtest brauchst du nur den Buchtitel lesen "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann",oder eine der zahlreichen Talk-Shows anschauen.
Die feministische Hätze gegen die Männer und die öffentliche Meinung,dann wirst du sehen,dass Realität und Wunschdenken zwei Gegensätze sind.
Re: Ich bin für Grau ;-)
trisch, Friday, 30.11.2001, 22:09 (vor 8398 Tagen) @ Chris
Als Antwort auf: Re: Ich bin für Grau von Chris am 30. November 2001 17:43:12:
Hallo Chris,
hm, du kämpfst nachvollziehbar gegen Diskriminierung von Männern.
Ich könnte Beispiele nennen, wo Frauen diskriminiert werden.
Du hast Recht, wir sind noch weit von einem Ideal entfernt.
Trotzdem, ich kann es nicht mit der gleichen Verbissenheit sehen wie du, sorry. Ich hab nur dieses Leben und das lass ich mir so weit wie möglich nicht mehr vermiesen,nur weil es eigentlich verbesserrungwürdig wäre. Das wollte ich mit meiner Bemerkung andeuten.
Gruß trisch
Re: Ich bin für Grau ;-)
Chris, Friday, 30.11.2001, 22:32 (vor 8398 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Re: Ich bin für Grau von trisch am 30. November 2001 20:09:38:
Dann viel Glück!
Das Frauen bevorzugt werden und Männer diskriminiert interessiert dich also nicht.
Wiso wählst du den leichten Weg -"blos nicht beschwären"?
Dir kann es doch nicht gleichgültig sein,wenn eine Frau die Macht zugesprochen wird dich für deine Liebe zum eigenen Kind zu strafen.
Wenn Gerichtsurteile gegen Männer gefällt werden!
Es gibt genug solche Männer,die lieber im Stillen leiden!
Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
Jörg, Tuesday, 27.11.2001, 22:10 (vor 8401 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von trisch am 27. November 2001 18:48:13:
Hallo nochmal,
um es kurz und knapp auszudrücken: Ich persönlich bin sehr wohl für eine
Gleichwertigkeit der Geschlechter. Allerdings hat dies nicht sehr viel zu
tun mit der Form der Gleichberechtigung, wie sie heutzutage an vielen
Orten praktiziert wird (diese baut meines Erachtens unverkennbar auf der
feministischen Ideologie auf und stellt in Wahrheit eher eine Rosinen-
pickerei und institutionelle Männerbenachteiligung dar). So wird zwar auf
gleiche Rechte Wert gelegt, nicht jedoch auf gleiche Pflichten.
Beispiel Bundeswehr: Wenn Frauen zur Bundeswehr gehen wollen, dann sollten
sie genauso zum Wehrdienst verpflichtet werden wie das bei Männern der Fall
ist (Alternative: Völlige Abschaffung der Wehrpflicht).
Beispiel gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Wenn Frauen soviel wie Männer
verdienen wollen (was ja im Prinzip durchaus nachvollziehbar ist), dann
sollen sie auch die gleiche Bereitschaft zeigen, falls nötig eine komplette
Familie zu ernähren (wie es viele Männer ganz selbstverständlich tun).
Ebenso müßte die "Sexualmacht" der Frauen in die Debatte um die Macht-
verhältnisse zwischen den Geschlechtern einfließen. Diese wird jedocht
konsequent totgeschwiegen, obwohl viele Männer aufgrund ihrer stärker
ausgeprägten Sexualität durch Frauen manipulierbar sind.
Zu Deiner Frage: Solange Frauenfragen fast sämtliche traditionellen Medien
beherrschen ist es nur legitim, wenigstens in ein paar Internetforen auch
Männerfragen zu thematisieren. Man kann nicht Frauenfragen unter das
Rampenlicht stellen und bei Männerfragen das beliebte Allround-Argument
"wir sind doch alles Menschen" aus dem Ärmel hervorzaubern, wenn man
ausgewogen und glaubwürdig sein will. (Okay, meine Antwort ist ein wenig
an Deiner Frage vorbeigegangen, die eine ideale Welt voraussetzt. Viel-
leicht bin ich einfach zu sehr Realist.)
Ein wenig genervt reagiere ich, wenn ich das Gefühl habe, daß mir jemand
von vornherein schlechte Absichten unterstellen will (ich weiß nicht, ob
das Deine Intention war aber so ist es jedenfalls bei mir angekommen).
Gruß, Jörg
Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
Katarin, Wednesday, 28.11.2001, 12:04 (vor 8400 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von Jörg am 27. November 2001 20:10:18:
Hallo Jörg,
mit Deinen Ansätzen
1) Realität statt Idealismus und
2) Verschiedenheit der Geschlechter (... der Menschen)
bin ich völlig einig.
Etwas irritierend, weil einseitig finde ich Deine Beispiel. Wenn ich es richtig verstehe, untermauerst Du damit die "Rosinenpickerei" der Gleichberechtigungs-Bewegung. Deshalb mal ein paar Ergänzungen:
- Wehrpflicht. Zum einen soll sie hier ohnehin abgeschafft werden, statt dessen steht ein soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen im Raum. Zweitens haben Frauen dafür gekämpft, zum Wehrdienst zugelassen zu werden. Das passt, finde ich, nicht ganz zur Rosinenpickerei.
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Da geht es um die Wahl Arbeiten oder Haushalt. Warum setzen sich denn Frauen dafür ein, sich beides partnerschaftlich zu teilen? Doch wegen ihrer Bereitschaft, an der Ernährerfunktion teilzunehmen. Die Tatsache, dass es meistens die Männer sind, die die ganze Familie ernähren, liegt nicht an ihrer Bereitschaft, dies zu tun. Sondern an ihrer mangelnden Bereitschaft, den Haushaltspart zu übernehmen. Ein Beispiel dafür ist die Erziehungszeit. Weil so wenig Männer sie in Anspruch nehmen, gibt es Frauenorganisationen, die sich dafür einsetzen, dass die Erziehungszeit hälftig gewährt wird. Wenn ein Elternteil ihn nicht in Anspruch nimmt, verfällt er ersatzlos. Würden sie das tun, wenn sie nicht bereit wären, ihren Teil zur finanziellen Situation beizutragen?
- Sexualmacht der Frauen.
Ein interessanter Aspekt, über den ich noch nachdenken muss. Was wäre Dein Vorschlag, wie man damit umgeht?
Spontan würde ich dazu sagen, dass dieses Ungleichgewicht im Alter bis 30 gültig sein mag. In einer späteren Altersphase jedoch ist es inzwischen bekannt, dass in den Beziehungen Frauen durchaus mehr Appetit haben können als Männer. Was machen wir dann? Ich denke mal, es ist eher eine anders geprägte Sexualtität, die die Geschlechter unterscheidet.
In der Hoffnung, nicht genervt zu haben,
Katarin
Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
Jörg, Wednesday, 28.11.2001, 19:55 (vor 8400 Tagen) @ Katarin
Als Antwort auf: Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von Katarin am 28. November 2001 10:04:47:
Hallo Jörg,
mit Deinen Ansätzen
1) Realität statt Idealismus und
2) Verschiedenheit der Geschlechter (... der Menschen)
bin ich völlig einig.
Okay, dann haben wir ja wenigstens schonmal eine Gemeinsamkeit.
Etwas irritierend, weil einseitig finde ich Deine Beispiel. Wenn ich es richtig verstehe, untermauerst Du damit die "Rosinenpickerei" der Gleichberechtigungs-Bewegung. Deshalb mal ein paar Ergänzungen:
- Wehrpflicht. Zum einen soll sie hier ohnehin abgeschafft werden, statt dessen steht ein soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen im Raum.
Wenn es wirklich so kommt wie von Dir genannt wäre das sicherlich eine richtige Entscheidung. Die jetzige Situation ist nämlich höchst unbefriedigend.
Zweitens haben Frauen dafür gekämpft, zum Wehrdienst zugelassen zu werden. Das passt, finde ich, nicht ganz zur Rosinenpickerei.
Nette Ausdrucksweise. Einen "Wehrdienst" gibt es nach wie vor nur für Männer. Die Rosinenpickerei besteht in diesem Falle halt darin, daß Frauen freiwillig zur Bundeswehr gehen können und für Männer dies nach wie vor ein Pflichtdienst darstellt.
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Da geht es um die Wahl Arbeiten oder Haushalt.
So hatte ich das eigentlich nicht unbedingt gedacht, aber nun gut.
Warum setzen sich denn Frauen dafür ein, sich beides partnerschaftlich zu teilen? Doch wegen ihrer Bereitschaft, an der Ernährerfunktion teilzunehmen. Die Tatsache, dass es meistens die Männer sind, die die ganze Familie ernähren, liegt nicht an ihrer Bereitschaft, dies zu tun. Sondern an ihrer mangelnden Bereitschaft, den Haushaltspart zu übernehmen.
Natürlich erfordert die Rolle eines Familienernährers auch eine entsprechende Bereitschaft, diese Rolle einzunehmen. Man wird nicht allein schon durch die Tatsache, daß man die Haushaltsführung ablehnt, zum Familienernährer.
Es ist wohl richtig, daß viele Männer nicht gern "den Haushaltspart" übernehmen. Auf der anderen Seite kann man nicht automatisch davon ausgehen, daß bei einer größeren Bereitschaft von Männern, die Haushaltsführung zu übernehmen, gleichzeitig auch die Bereitschaft von Frauen steigt, die Familie zu ernähren.
Ein Beispiel dafür ist die Erziehungszeit. Weil so wenig Männer sie in Anspruch nehmen, gibt es Frauenorganisationen, die sich dafür einsetzen, dass die Erziehungszeit hälftig gewährt wird. Wenn ein Elternteil ihn nicht in Anspruch nimmt, verfällt er ersatzlos. Würden sie das tun, wenn sie nicht bereit wären, ihren Teil zur finanziellen Situation beizutragen?
Zu dem Beispiel kann ich leider nicht viel sagen, weil ich es nicht kenne (insbesondere nicht die dahinterstehenden Finanzierungsüberlegungen).
- Sexualmacht der Frauen.
Ein interessanter Aspekt, über den ich noch nachdenken muss. Was wäre Dein Vorschlag, wie man damit umgeht?
Spontan würde ich dazu sagen, dass dieses Ungleichgewicht im Alter bis 30 gültig sein mag. In einer späteren Altersphase jedoch ist es inzwischen bekannt, dass in den Beziehungen Frauen durchaus mehr Appetit haben können als Männer. Was machen wir dann? Ich denke mal, es ist eher eine anders geprägte Sexualtität, die die Geschlechter unterscheidet.
Ich bin der Meinung, daß sich die Geschlechter sowohl durch die Art als auch durch die Intensität ihrer Sexualität unterscheiden. Wie man damit umgeht? Keine Ahnung. Vielleicht hat jemand anderes in diesem Forum dazu noch eine gute Idee. Aber ich denke, wenn es um die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern geht, sollte auch dieser Aspekt nicht weiter tabuisiert werden.
In der Hoffnung, nicht genervt zu haben,
Da diesbezüglich offenbar Unklarheit besteht will ich - ohne damit an vergangene Diskussionen anschließen zu wollen - nur mal jeweils ein Beispiel für das geben, was mich nervt und für das, was mich nicht nervt:
- Was mich definitiv nervt: Leute, die lügen, daß sich die Balken biegen (und dabei am besten auch noch im Sechserpack auftreten)
- Was mich definitiv nicht nervt: Leute, die lediglich eine andere Meinung haben als ich und ihre Meinung auch fundiert begründen
Gruß, Jörg
Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
sindbad, Thursday, 29.11.2001, 05:07 (vor 8400 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von Jörg am 28. November 2001 17:55:02:
Zweitens haben Frauen dafür gekämpft, zum Wehrdienst zugelassen zu werden.
Das passt, finde ich, nicht ganz zur Rosinenpickerei.
Nette Ausdrucksweise. Einen "Wehrdienst" gibt es nach wie vor nur für Männer.
Die Rosinenpickerei besteht in diesem Falle halt darin, daß Frauen freiwillig
zur Bundeswehr gehen können und für Männer dies nach wie vor ein Pflichtdienst
darstellt.
Das Problem ist doch, daß es sicher nicht Frauen waren, die diese Wehrpflicht
eingeführt haben, noch das es Frauen sind die besonders daran hängen. Wenn Du
ernsthaft etwas daran ändern wolltest, müssetst Du diese Wehrungerechtigkeit
den Verantwortlichen vortragen und auf Änderung plädieren. Die Gifterei gegen
das ach so böse Weibsvolk, das es wagt für Rechte zu kämpfen und nicht um Pflichten
zu bitten, bringt dem heutigen und morgigen Wehrpflichtigen genau gar nichts.
(Die Zeichen für die Abschaffungdes Wehrdiensts stehen nicht ganz so schlecht.
Die Wahrscheinlichkeit, das sich der Staat doppelt so viele Wehrpflichtige ans
Bein bindet, wo er doch schon die jetzigen nicht alle brauchen kann, ist eher gering.)
Etwas ungerecht zu empfinden, ist sicherlich der erste Schritt, aber da kannst Du nicht
stehenbleiben.
Warum setzen sich denn Frauen dafür ein, sich beides partnerschaftlich zu teilen?
Doch wegen ihrer Bereitschaft, an der Ernährerfunktion teilzunehmen. Die Tatsache,
dass es meistens die Männer sind, die die ganze Familie ernähren, liegt nicht an
ihrer Bereitschaft, dies zu tun. Sondern an ihrer mangelnden Bereitschaft, den
Haushaltspart zu übernehmen.[/i]
Natürlich erfordert die Rolle eines Familienernährers auch eine entsprechende
Bereitschaft, diese Rolle einzunehmen. Man wird nicht allein schon durch die Tatsache,
daß man die Haushaltsführung ablehnt, zum Familienernährer.
Es ist wohl richtig, daß viele Männer nicht gern "den Haushaltspart" übernehmen.
Auf der anderen Seite kann man nicht automatisch davon ausgehen, daß bei einer
größeren Bereitschaft von Männern, die Haushaltsführung zu übernehmen, gleichzeitig
auch die Bereitschaft von Frauen steigt, die Familie zu ernähren.
Und wenn sie nicht gestorben sind, warten sie noch heute auf das Angebot der anderen
Seite, das sich jetzt alles ändert... Merkst Du eigentlich das sich diese Diskussion
schon seit 25 Jahren in den eigenen Schwanz beißt? Wenn zwei Beziehungskistenbewohner
es nicht schaffen sich über solche Sachen zu einigen, sehe ich schwarz.
- Sexualmacht der Frauen.
Ein interessanter Aspekt, über den ich noch nachdenken muss.
Was wäre Dein Vorschlag, wie man damit umgeht?
Ich bin der Meinung, daß sich die Geschlechter sowohl durch die Art
als auch durch die Intensität ihrer Sexualität unterscheiden.
Faszinierend, Du legst Dir ein Minenfeld selber vor die Füße . Warum?
Wie man damit umgeht? Keine Ahnung. Vielleicht hat jemand anderes in diesem
Forum dazu noch eine gute Idee. Aber ich denke, wenn es um die Machtverhältnisse
zwischen den Geschlechtern geht, sollte auch dieser Aspekt nicht weiter tabuisiert
werden.
Ich gebe Dir insofern recht, daß ein Machtverhältnis immer besteht wenn einer der
Beteiligten es als solches wahrnimmt. Trotzdem halte ich diese Konstruktion für einen
Mindfuck, den sich Männer selber antuen, zumal diese Macht eben auch nur einer Minderheit
der Frauen zufällt und von denen sind die meisten sich nicht einmal bewußt darüber.
Ansonsten könnten vielleicht Totalverschleierung und Ausgangsverbot für Frauen das Problem
lösen .
Gruss
S.
Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
Chris, Friday, 30.11.2001, 22:56 (vor 8398 Tagen) @ Katarin
Als Antwort auf: Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von Katarin am 28. November 2001 10:04:47:
Zweitens haben Frauen dafür gekämpft, zum Wehrdienst zugelassen zu werden. Das passt, finde ich, nicht ganz zur Rosinenpickerei.
Da muss dich leider enttäuschen,die Tatsache,dass Frauen zum Millitär dürfen und Männer es müssen ist die besagte "Rosinenpickerei".
Frauen haben eine Sonderrolle in diesem Theater,sie können Studieren und ihre Kariere machen,wärend einige Männer ihrer Verpflichtung auf Zwangsdienst nachkommen müssen und Zivildienst leisten oder zum Wehrdienst verpflichtet werden und ich denke,dass ist es was Joerg als Rosinenpickerei betitelt.
Die Wehrpflicht ist außerdem nur ein Kapitel im Katalog der Diskriminierung des Mannes vom Gesetz aus,ein anderes das Scheidungsrecht.
Du als Frau bist doch in der Position zu sagen:
"Was beschwert ihr euch denn,ist doch alles bestens"!
Dafür wirst du doch nicht öffentlich deffamiert!
Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig ;-)
Maesi, Friday, 30.11.2001, 23:42 (vor 8398 Tagen) @ Katarin
Als Antwort auf: Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von Katarin am 28. November 2001 10:04:47:
Hallo Katarin
Etwas irritierend, weil einseitig finde ich Deine Beispiel. Wenn ich es richtig verstehe, untermauerst Du damit die "Rosinenpickerei" der Gleichberechtigungs-Bewegung. Deshalb mal ein paar Ergänzungen:
- Wehrpflicht. Zum einen soll sie hier ohnehin abgeschafft werden, statt dessen steht ein soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen im Raum. Zweitens haben Frauen dafür gekämpft, zum Wehrdienst zugelassen zu werden. Das passt, finde ich, nicht ganz zur Rosinenpickerei.
Die Wehrpflicht wurde im Forum schon mehrmals durchdiskutiert. Es gibt Diskussionen in der Oeffentlichkeit eine Berufsarmee einzufuehren (uebrigens auch in der Schweiz); konkrete Plaene bestehen IMHO aber noch nicht. Nimm bitte zur Kenntnis, dass Deutschland nicht voellig autonom entscheiden kann. Immerhin ist das Land Mitglied der NATO mit den daraus resultierenden Verpflichtungen. Ausserdem wurde gerade in den letzten paar Jahren bei den europaeischen Buendnispartnern wenig fuer die Verteidigung getan, man verliess sich immer auf den grossen Freund ennet dem grossen Teich; dies wurde von den USA jahrelang immer wieder kritisiert. Vor diesem Hintergrund ist das fachliche Know how in der Bundeswehr wohl eher gesunken als gestiegen, was den Wechsel zu einer Berufsarmee mit hoher Sachkompetenz weiter erschwert. Ein Uebergang von einer Milizarmee zu einer Berufsarmee ist sowohl organisatorisch als auch militaerisch eine sehr komplexe Angelegenheit und ausserdem mit erheblichen Kosten verbunden. Ob zurzeit der politische (auch finanzpolitische) Wille tatsaechlich da ist, eine glaubwuerdige Berufsarmee auf die Beine zu stellen, wage ich zu bezweifeln. Die nominelle Wehrpflicht wird IMHO noch ein paar Jahre bestehen bleiben, insbesondere da ja auch die Wirtschaft ein massives Interesse an den Zwangsverpflichteten (Zivildienst) hat.
Auch Du vergleichst wieder einmal das Recht der Frauen, Wehrdienst zu leisten mit der Wehrpflicht der Maenner. Gleiche Rechte aber weniger Pflichten; genau das nenne ich Rosinenpickerei. Der Hinweis, dass am St. Nimmerleinstag vielleicht die Berufsarmee kommt, ist fuer mich voellig wertlos, solange keine konkreten Plaene dafuer bestehen. Und sage mir bloss nicht, dass die Gleichstellungsaemter sich in dieser Beziehung besonders engagiert haetten, obwohl es eigentlich deren Job waere, Geschlechterdiskriminierungen zu beseitigen.
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Da geht es um die Wahl Arbeiten oder Haushalt. Warum setzen sich denn Frauen dafür ein, sich beides partnerschaftlich zu teilen? Doch wegen ihrer Bereitschaft, an der Ernährerfunktion teilzunehmen. Die Tatsache, dass es meistens die Männer sind, die die ganze Familie ernähren, liegt nicht an ihrer Bereitschaft, dies zu tun. Sondern an ihrer mangelnden Bereitschaft, den Haushaltspart zu übernehmen.
Hier vermengst Du gleich mehrere Probleme miteinander. Die Forderung 'gleicher Lohn fuer gleiche Arbeit' hat vorerst gar nichts mit der Aufteilung der Hausarbeit zwischen den Lebensabschnittspartnern zu tun. Wie in den einzelnen Familien diese Arbeit verteilt wird, ist ganz allein deren Angelegenheit; ich finde in diesem Bereich staatliche Vorschriften, wie sie z.B. die Gruenen vor einigen Jahren gefordert hatten, schlichtweg ueberfluessig wenn nicht sogar schaedlich.
Desweiteren postulierst Du die Moeglichkeit des Mannes eine Wahl zu haben bezueglich beruflicher Karriere und Haushalt/Kindererziehung. Die immense Macht, die Muetter in dieser ihrer Domaene haben, ignorierst Du voellig. Schon ob ein Kind ueberhaupt das Licht der Welt erblickt, liegt in der Macht der Mutter (Abtreibung); der Vater kann zwar Druck auf die Mutter ausueben, die Entscheidung darueber liegt jedoch ausschliesslich bei ihr. Genauso wie viele Maenner Frauen im Beruf als Rivalinnen ansehen, empfinden offenbar auch Frauen in der Familie. Bei der Trennung/Scheidung werden dann regelmaessig die alten 'Kinder gehoeren zur Mutter'-Argumente aus der ideologischen Mottenkiste geklaubt, gewuerzt mit der Bemerkung, der Typ habe sich ja schon waehrend der Partnerschaft nicht um die Kinder gekuemmert; d.h. der Anteil des Vaters an der Kindererziehung wird konsequent negiert bzw. nur der eigene Anteil wahrgenommen. So wird der Durchschnittspapa dann auf die obligaten zwei Wochenenden im Monat und die Haelfte der Ferien gedrueckt, was dann wiederum zur logisch korrekten Behauptung fuehrt: der Vater kennt die Kinder ja nur vom Wochenende/Ferien, den Alltag bekommt er gar nicht mit. Wohlgemerkt: ich behaupte nicht, dass es keine verantwortungslosen Vaeter gibt, die sich einen Dreck um ihre Kinder kuemmern. Aber Deine Behauptung der mangelnden Bereitschaft der Maenner, den Hausmann zu spielen, sei der Grund fuer deren Haupternaehrer-Rolle geht einfach an der Realitaet vorbei; es handelt sich hier uebrigens um das typische feministische Standardargument: der Mann wolle gewissermassen nichts mit der Familie zu tun haben und fluechte sich deshalb in seine Karriere. Die Mitverantwortung der Frau faellt bei Deiner Behauptung voellig unter den Tisch.
Ein Beispiel dafür ist die Erziehungszeit. Weil so wenig Männer sie in Anspruch nehmen, gibt es Frauenorganisationen, die sich dafür einsetzen, dass die Erziehungszeit hälftig gewährt wird. Wenn ein Elternteil ihn nicht in Anspruch nimmt, verfällt er ersatzlos. Würden sie das tun, wenn sie nicht bereit wären, ihren Teil zur finanziellen Situation beizutragen?
Was Frauenorganisationen tun und was Frauen tun sind zwei verschiedene Dinge. Jahrzehntelang hat der traditionelle Feminismus gepredigt, die Frauen muessten weg von den drei 'K' (Kueche, Kinder und Kirche). Der Erfolg unter der weiblichen Anhaengerschaft war ziemlich gering; zwar sind heutzutage die meisten Frauen erwerbstaetig, aber eben nur Teilzeit. Und von den beiden ersten 'K' scheinen viele gar nicht wegkommen zu wollen. Deshalb hat der moderne Feminismus aus dieser Not eine Tugend gemacht und beklagt sich zwar dauernd ueber die mangelnde Vaeterbeteiligung an Erziehung/Haushalt und engagiert sich auch in solchen Projekten wie eben der Erziehungszeit. Gleichzeitig postulieren Feministinnen, dass der Mann eine geringere Sozialkompetenz aufweisen, dass nur die Mutter wisse, was das beste ist fuer die Kinder, dass der beste Weg, die Kinder zu unterstuetzen ueber die Mutter fuehre, dass der Mann ja sowieso kein Interesse an Kindern habe, usw., usf. Beweisen laesst sich keine einzige dieser Behauptungen, aber die Inkonsistenz zwischen der Aufforderung an den Vater, sich staerker in der Familie zu engagieren und dem gleichzeitigen Absprechen von der dazu notwendigen Kompetenz/Interesse verursacht natuerlich bei Maennern Verunsicherung und Verwirrung. In der Realitaet will frau die Kontrolle ueber die Familie nur selten aus der Hand geben, was sich beispielsweise auch an der weit verbreiteten Praxis niederschlaegt, bei der Trennung die Kinder zu behalten. Diese doppelboedige Argumentation ist einzig und allein zur Aufrechterhaltung des Status quo nuetzlich, womit diese Organisationen dann wiederum begruenden, dass sie auch weiterhin notwendig seien, um ebendiese Missstaende zu beseitigen; die Gleichberechtigung sei natuerlich noch laengst nicht erreicht.
- Sexualmacht der Frauen.
Ein interessanter Aspekt, über den ich noch nachdenken muss. Was wäre Dein Vorschlag, wie man damit umgeht?
Spontan würde ich dazu sagen, dass dieses Ungleichgewicht im Alter bis 30 gültig sein mag. In einer späteren Altersphase jedoch ist es inzwischen bekannt, dass in den Beziehungen Frauen durchaus mehr Appetit haben können als Männer. Was machen wir dann? Ich denke mal, es ist eher eine anders geprägte Sexualtität, die die Geschlechter unterscheidet.
Im obigen Abschnitt vermischst Du willkuerlich Appetit auf Sex mit Sexualmacht. Die Sexualmacht kann auch eingesetzt werden ohne notwendigerweise Appetit auf Sex zu haben. Ausserdem ist die Sexualmacht laengst nicht nur auf Aussehen und Alter zu reduzieren, ebenso wichtig sind die erotische Ausstrahlung, der Charme, usw. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Du Joergs Hinweis auf den Einfluss der Sexualmacht in der Machtkonstellation zwischen den Geschlechtern nicht verstanden hast.
In der Hoffnung, nicht genervt zu haben,
So schnell lass' ich mich nicht nerven.
Gruss
Maesi
Das nenne ich eine Antwort ;-)
trisch, Wednesday, 28.11.2001, 12:36 (vor 8400 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: Okay, der Titel war weder prägnant noch aussagekräftig von Jörg am 27. November 2001 20:10:18:
Hallo auch nochmal ,
um es kurz und knapp auszudrücken: Ich persönlich bin sehr wohl für eine
Gleichwertigkeit der Geschlechter. Allerdings hat dies nicht sehr viel zu
tun mit der Form der Gleichberechtigung, wie sie heutzutage an vielen
Orten praktiziert wird (diese baut meines Erachtens unverkennbar auf der
feministischen Ideologie auf und stellt in Wahrheit eher eine Rosinen-
pickerei und institutionelle Männerbenachteiligung dar). So wird zwar auf
gleiche Rechte Wert gelegt, nicht jedoch auf gleiche Pflichten.
Für mich macht dieser Absatz den Eindruck, dass wir uns hier um Begriffe streiten. Ich hatte Gleichberechtigung so verstanden, dass es um die gesetzliche Festschreibung der gleichen Rechte für beide Geschlechter geht, bzw. um die Durchsetzung dieser Rechte vor Gesetz. Du scheinst dagegen die Umsetzung dieser Gesetze heute im Blick zu haben.
Deine Kritik an der "feministischen Ideologie" ist für mich zu einem gewisssen Grad nachzuvollziehen. - Ich merke gerade, dass das hier ein Minenfeld ist und ich mit meinen Formulierungen vorsichtig sein muss. Wenn ich schreibe, dass mir als Frau die durch den Femininismus angestoßenen gesellschaftliche Entwicklung ja Vorteile verschafft hat, höre ich schon, wie es dahingehend missverstanden wird, dass ich mich noch dafür bedanke, dass "Frau den Mann überholt" (Sinnzitat) hat. Ich befürworte aber nicht das, was hier im Forum als Auswüchse angesehen wird. Dennoch wäre ich nicht hier (da, wo ich heute im Leben stehe), wenn Frauen ihre Belange nicht kämpferisch vertreten hätten. So hätte ich ohne gesellschaftliche Entwicklung sicher als weibliches Arbeiterkind vom Land keine Chance auf höhere Bildung (alles, was über Hauptschule hinausgeht) gehabt.
Ein Beispiel: Quotierung, oder mal genauer Bevorzugung von Frauen bei Beförderungen im öffentlichen Dienst. Das ist meiner Meinung nach ein Auswuchs. Ich kann die Hintergründe verstehen, die dazu geführt haben, dieses Mittel der Frauenförderung anzuwenden, schön ist es auf gar keinen Fall. Ideal wäre es, wenn keine Regelung nötig wäre, Frauen und Männer sich ungefähr gleichzahlig bewerben würden, angenommen und befördert würden und dass das eine Selbstverständlichkeit wäre. Quotenregelung will das alles ganz schnell, ohne die Voraussetzungen (in vielen Bereichen) zu schaffen
Beispiel Bundeswehr: Wenn Frauen zur Bundeswehr gehen wollen, dann sollten
sie genauso zum Wehrdienst verpflichtet werden wie das bei Männern der Fall
ist (Alternative: Völlige Abschaffung der Wehrpflicht).
Da habe ich ja schon in der Antwort an Joachim drauf geantwortet: Abschaffung der Wehrpflicht, Berufsarmee, bei der Frauen und Männer nach dem oben gezeichneten Idealbild ihrer Qualifikation und Eignung entsprechend eingestellt werden.
Beispiel gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Wenn Frauen soviel wie Männer
verdienen wollen (was ja im Prinzip durchaus nachvollziehbar ist), dann
sollen sie auch die gleiche Bereitschaft zeigen, falls nötig eine komplette
Familie zu ernähren (wie es viele Männer ganz selbstverständlich tun).
Mit diesem Abschnitt habe ich Schwierigkeiten, weil du individuelle Lebensentscheidungen zum gesamtgesellschaftlichen Problem erhebst. Sicher, heute ernähren mehr Männer ihre Familien als Frauen. (Meiner Wahrnehmung nach zeigen sich hier aber z.B. durch veränderte Familienstrukturen Tendenzen, die diese "Norm" aufweichen.) Aber die Entscheidungen, die in einer "Idealfamilie", Patchworkfamilie, Ein-Erwachsener-Familien (hab ich sie jetzt bis auf Einzelfälle alle ) dazu führen, sind doch so vielfältig, dass ich nicht den Frauen die Bereitschaft dazu absprechen kann. Mögliche Gründe, die ich mir Vorstellen kann, sind z.B. traditionelle Familien-, Männer- und Frauenbilder, bessere Verdienstmöglichkeiten des Mannes, bessere Ausbildung des Mannes. Der Konflikt entsteht doch nur da, wo Partner aufeinandertreffen, die unterschiedliche Konzepte verfolgen. Wenn aber ein Mann und eine Frau mit tradionellen Denkmustern aufeinandertreffen, der Mann es gar nicht anders könnte, als "das Geld ranzuschaffen", die Frau ihre Aufgabe im Leben darin sieht Kinder zu erziehen? Kann ich denen einen Vorwurf machen, nur weil das nicht mein Lebenskonzept ist?
Ebenso müßte die "Sexualmacht" der Frauen in die Debatte um die Macht-
verhältnisse zwischen den Geschlechtern einfließen. Diese wird jedocht
konsequent totgeschwiegen, obwohl viele Männer aufgrund ihrer stärker
ausgeprägten Sexualität durch Frauen manipulierbar sind.
Okay, ich kenne dich ja aus einem anderen Forum (Hm, mir fällt gerade auf, dass du das ja gar nicht erkannt haben musst, da ich dort keine Stammposterschreibberechtigung beantragt habe und deshalb schon lange nicht mehr gepostet habe. Offene Foren sind mir halt lieber ) Da die Diskussion über den stärkeren Sexualtrieb der Männer da schon zu genüge diskutiert wurde, würde ich den Punkt gerne mehr oder weniger überspringen. Ich meine, dass aus einer qualitativen Erkenntnis (Männer haben im Allgemeinen einen gleichbleibend hohen Sexualtrieb, bei Frauen ist dieser hormonellen Schwankungen unterworfen) keine quantitaive Aussage gemacht werden kann, aber ich kenne deine Gegenargumente. Können wir uns darauf einigen, dass du noch nichts gelesen hast, was dich vom Gegenteil überzeugt hat und ich noch nichts, was mich dazu bringt, dir in diesem Punkt zuzustimmen?
Meine Frage an dich nach dem Lesen des Absatzes ist auch eine etwas anders geartete: Welche Handlungskonsequenzen sollten den für wen daraus folgen, wenn eine "Manipulierbarkeit der Männer durch Frauen wegen eines (ich sag mal ) anders gearteten Sexualtriebs" in die Debatte einfließen würde? Alles, was ich mir da vorstellen könnte, ist ziemlich unappetitlich Außerdem möchte ich, dass dann die hormonell bedingte "Manipulierbarkeit der Frauen durch Männer wegen eines anders gearteten Sexualtriebs" zu gewissen Zeiten auch in die Debatte einfließt , aber für diesen Spruch bekomme ich bestimmt Schläge *seufz*
Ein wenig genervt reagiere ich, wenn ich das Gefühl habe, daß mir jemand
von vornherein schlechte Absichten unterstellen will (ich weiß nicht, ob
das Deine Intention war aber so ist es jedenfalls bei mir angekommen).
Okay, war nicht meine Absicht. Ich habe dich in einem der allerersten Postings, die ich je in einem Internetforum geschrieben habe - ich denke zu Unrecht - abgekanzelt, seitdem versuche ich dieses vor mir selbst in soweit wieder gerade zu rücken, dass ich wenigstens deine Postion einer genauer Prüfung unterziehe, bevor ich versuche, Kritik zu äußern. Die Formulierung der Frage war wie gesagt etwas unglücklich. Ich hätte aber schreiben können, dass ich den Eindruck habe, dass bei aller meiner Ansicht berechtigter Kritik, die hier im Forum an den gesellschaflichen Auswüchsen auf dem Weg in eine Welt ohne Benachteilung auf der Ebene des Geschlechtes geübt wird, ein Ziel, das die Männerbewegung zusammen mit Frauen erreichen will, nicht immer mehr zu erkennen ist. Deshalb habe ich nachgefragt.
Gruß trisch
Re: Hallo Jörg!
Holger, Tuesday, 27.11.2001, 20:58 (vor 8401 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: Hallo Jörg! von Jörg am 27. November 2001 18:05:30:
Jörg,
kann man so unterschreiben.
Nur- das setzt Vernunft und Einsicht bei den Angehörigen des weiblichen Geschlechts voraus. Ihre Apologetinnen hast Du zur Genüge in Deinem Forum kennengelernt. Ich zweifle daran, daß sich Vernunft durchsetzt. Zuviele Blutbäder wurden angerichtet.
Re: Hallo Jörg!
Jörg, Tuesday, 27.11.2001, 22:02 (vor 8401 Tagen) @ Holger
Als Antwort auf: Re: Hallo Jörg! von Holger am 27. November 2001 18:58:53:
Jörg,
kann man so unterschreiben.
Oh, und das aus Holgers Tastatur.
Nur- das setzt Vernunft und Einsicht bei den Angehörigen des weiblichen Geschlechts voraus. Ihre Apologetinnen hast Du zur Genüge in Deinem Forum kennengelernt.
Wohlgemerkt handelte es sich hier jedoch nur um einen kleinen renitenten
Teil der Apologetinnen. Ich hoffe nicht, daß alle so sind.
Ich zweifle daran, daß sich Vernunft durchsetzt. Zuviele Blutbäder wurden angerichtet.
Woran Männer aber auch nicht ganz unschuldig sind. Zu lange haben sie sich
im Tiefschlaf befunden.
Gruß, Jörg
Re: Hallo Jörg!
Holger, Wednesday, 28.11.2001, 02:54 (vor 8401 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: Hallo Jörg! von Jörg am 27. November 2001 20:02:07:
>Jörg,
kann man so unterschreiben.[/i]
Oh, und das aus Holgers Tastatur.
>Nur- das setzt Vernunft und Einsicht bei den Angehörigen des weiblichen Geschlechts voraus. Ihre Apologetinnen hast Du zur Genüge in Deinem Forum kennengelernt.
Wohlgemerkt handelte es sich hier jedoch nur um einen kleinen renitenten
Teil der Apologetinnen. Ich hoffe nicht, daß alle so sind.
Ich zweifle daran, daß sich Vernunft durchsetzt. Zuviele Blutbäder wurden angerichtet.
Woran Männer aber auch nicht ganz unschuldig sind. Zu lange haben sie sich
im Tiefschlaf befunden.
Gruß, Jörg
Schon wieder muß ich Dir recht geben und das schmerzt mich in einem ganz gewissen Sinne....
Re: Hallo Jörg!
Norbert, Wednesday, 28.11.2001, 08:29 (vor 8400 Tagen) @ Holger
Als Antwort auf: Re: Hallo Jörg! von Holger am 28. November 2001 00:54:40:
>Jörg,
kann man so unterschreiben.[/i]
Oh, und das aus Holgers Tastatur.
>Nur- das setzt Vernunft und Einsicht bei den Angehörigen des weiblichen Geschlechts voraus. Ihre Apologetinnen hast Du zur Genüge in Deinem Forum kennengelernt.
Wohlgemerkt handelte es sich hier jedoch nur um einen kleinen renitenten
Teil der Apologetinnen. Ich hoffe nicht, daß alle so sind.
Ich zweifle daran, daß sich Vernunft durchsetzt. Zuviele Blutbäder wurden angerichtet.
Woran Männer aber auch nicht ganz unschuldig sind. Zu lange haben sie sich
im Tiefschlaf befunden.
Gruß, Jörg
Schon wieder muß ich Dir recht geben und das schmerzt mich in einem ganz gewissen Sinne....
Nicht zu vergessen:
Mann soll im Tiefschlaf bleiben, koste ihn was es wolle.
( Zumindest ist dies der Wunsch gewisser <s>Damen</s> )
In dem Sinn von 'nicht ganz unschuldig' zu sprechen, finde ich rethorisch so nicht richtig.
Es gibt aber schuldige Männer, die z.B. Gelder für Kampagnen gegen Männer bewilligen.
Gruß
Norbert
Re: Hallo Jörg!
Joachim, Tuesday, 27.11.2001, 20:34 (vor 8401 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Hallo Jörg! von trisch am 27. November 2001 16:53:21:
Wie gesagt, dass an der Praxis Sachen faul sind, sehe ich auch, aber ich halte es für richtig, dass Frauen und Männer gleich viele Rechte haben und gleich viel wert sind.
Was sind dann für dich Pflichten? Tatsache ist, dass fast ausschliesslich nur den Männern die Pflichten (Wehrpflicht, Zivildienst, Unterhaltspflicht, Sorge- und Umgangsverweigerungen) auferlegt werden! Wenn Recht zu Unrecht wird, dann wird Widerstand zur Pflicht! Jeder der versucht sich mit nicht haltbaren Pflichtendrückebergeragumenten den Zwangsdiensten zu entziehen, befürwortet gleichzeitig die einseitige Männerwehrpflicht und ist an einer Abschaffung dieser Zwangsdienste nicht interessiert!
Hallo Joachim!
trisch, Tuesday, 27.11.2001, 21:06 (vor 8401 Tagen) @ Joachim
Als Antwort auf: Re: Hallo Jörg! von Joachim am 27. November 2001 18:34:32:
Hallo Joachim,
Was sind dann für dich Pflichten?
Erwischt! Die Pflichten hatte ich vergessen. Aber die habe ich in meiner Antwort an Jörg ja wieder drin.
Wehrpflicht, Zivildienst
Für eine Berufsarmee sollten sich Frauen und Männer bewerben können.
Unterhaltspflicht
In einer Welt, in der Frauen und Männer gleich viel verdienen, würde das anders aussehen. Jedenfalls stelle ich mir das in meinem jugendlichen Leichtsinn so vor .
Sorge- und Umgangsverweigerungen
Ich nehme an, dass du Recht hast und dies immer noch mehr Männer trifft als Frauen, auch wenn ich persönlich auch viele alleinerziehende Väter kenne (wobei ich nicht weiß, ob den ehemaligen Partnern der Alleinerziehenden, die ich kenne,männlich als auch weiblich, der Umgang mit ihrem Kindern verweigert wurde). Ich hatte aber doch geschrieben, dass ich finde, dass das Kriterium Mann oder Frau vor Gericht nicht ausschlaggebend sein sollte in einer idealen Welt? Das verstehe ich durchaus auch unter Gleichberechtigung.
Der Rest hat ja nun nichts mehr mit meiner Fragestellung zu tun, deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein.
Gruß trisch
Re: Hallo Jörg!
Maesi, Tuesday, 27.11.2001, 23:22 (vor 8401 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Hallo Jörg! von trisch am 27. November 2001 16:53:21:
Hallo trisch
da ich z.T. krank bin, treibe ich mich zuviel im Internet rum. Bei einer dabei gerade durchgeführten Schnelldurchsicht der Foren, die Parsimony bei dem Stichwort "Gleichberechtigung" ausspuckt (ich hatte dein Forum in diesem Browser nicht favorisiert ), muss ich sagen, dass dies hier das vernünftigste zu sein scheint. Möglicherweise liegt es daran, dass du eher für deine Sache sprichst, als gegen eine andere.
Zuerst einmal: willkommen hier im Forum. Ich hoffe, dass Du Dich hier wohlfuehlen wirst. Ist 'trisch' die Koseform von Patricia?
Als jemand, der hier zum ersten Mal postet, erlaube ich mir eine Frage zu stellen, die Grundsätzliches anspricht, das sicher schon oft hier diskutiert wurde. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass Frauen, die hier vorbeigeschneit sind, schon eine solche Frage gestellt haben .
Also: Was ist grundsätzlich gegen das Konzept Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter einzuwenden?
Wie so oft sind Theorie und Praxis zwei Paar Schuhe; gegen die Ideale der Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit ist nichts einzuwenden. Dabei ist zu vermerken, dass zusaetzlich noch die Gleichverpflichtung zu nennen ist; hier ist der Mann auf der gesetzlichen Stufe gegenueber der Frau eindeutig benachteiligt (Wehrpflicht und hoeheres Rentenalter).
Dabei bedeutet grundsätzlich, dass sicher einige Missstände beseitigt werden müssen, um dieses Konzept zu verwirklichen. So müssten zum Beispiel männliche Gewaltopfer sicher die gleiche Aufmerksamkeit erfahren wie weibliche. Vor Gericht dürfte das Geschlecht alleine keine Rolle bei der Urteilsfindung spielen. Frauen müsste für die gleiche Arbeit in allen Bereichen der gleiche Lohn gezahlt werden. Die Infrastruktur müsste so verbessert werden, dass es Männern und Frauen gleichzeitig möglich ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen und Eltern zu sein.
Stimmt alles. Wie aber die oben zitierten Gegebenheiten korrigiert werden sollen, steht auf einem anderen Blatt. Nehmen wir beispielsweise die letzte Forderung: 'Die Infrastruktur müsste so verbessert werden, dass es Männern und Frauen gleichzeitig möglich ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen und Eltern zu sein.' Du sprichst damit wahrscheinlich Kindertagesstaetten an. Hier ist es oftmals eine Frage der Kosten und ob es uns Steuerzahlern wert ist, ein flaechendeckendes Netz zu unterhalten; wie Du siehst haben wir bereits nach kurzen Nachdenken weitere Komponenten neben der Gleichberechtigung gefunden, die beruecksichtigt werden muessen: naemlich ein Organisationsproblem bezueglich flaechendeckender Kindertagesstaetten sowie das damit verbundene Finanzierungsproblem. Die Aufzaehlung ist natuerlich nicht vollstaendig.
Ausserdem gehst Du von der Idealfamilie (Vater, Mutter und Kinder zusammenlebend) aus, vergisst jedoch die getrennten Familien, Stieffamilien und alle anderen moeglichen Familienformen, die wiederum spezielle Loesungsansaetze erfordern. Von der absoluten Gerechtigkeit, welche es ohnehin nie gegeben hat, muessen wir uns angesichts solch heterogener Familienstrukturen vollends verabschieden.
Wie gesagt, dass an der Praxis Sachen faul sind, sehe ich auch, aber ich halte es für richtig, dass Frauen und Männer gleich viele Rechte haben und gleich viel wert sind.
Gesetzlich ist die Gleichberechtigung (noch nicht aber die Gleichverpflichtung) Tatsache; die Frage ist jedoch: Wie weit kann die Gesellschaft die Gleichstellung der Geschlechter auch durchsetzen ohne allzu tief in die persoenliche Freiheit der einzelnen Individuen einzugreifen? Eine abschliessende Antwort wird Dir niemand geben koennen. Der Konsens muss von den verschiedenen Anspruchsgruppen (darunter auch die beiden Geschlechter) immer wieder in zaehem Ringen gefunden werden. Trotz der Gesetzeslage sind noch viele Frauen der Ansicht, sie seien benachteiligt; umgekehrt sind immer mehr Maenner derselben Ansicht, wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen. In jeweils verschiedenen Bereichen haben wohl beide Gruppen recht, wobei IMHO den Maennern derzeit ein wesentlich frostigerer Wind ins Gesicht blaest.
Gruss
Maesi
Hallo Maesi!
trisch, Tuesday, 27.11.2001, 23:56 (vor 8401 Tagen) @ Maesi
Als Antwort auf: Re: Hallo Jörg! von Maesi am 27. November 2001 21:22:39:
Hallo Maesi,
Zuerst einmal: willkommen hier im Forum. Ich hoffe, dass Du Dich hier wohlfuehlen wirst. Ist 'trisch' die Koseform von Patricia?
Danke für das Willkommen. Nein, ich heiße im RL nicht Patricia.
Stimmt alles. Wie aber die oben zitierten Gegebenheiten korrigiert werden sollen, steht auf einem anderen Blatt. Nehmen wir beispielsweise die letzte Forderung: 'Die Infrastruktur müsste so verbessert werden, dass es Männern und Frauen gleichzeitig möglich ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen und Eltern zu sein.' Du sprichst damit wahrscheinlich Kindertagesstaetten an.
Nicht nur. Ich kann mir viele Formen denken und habe auch schon von Firmen gehört und gelesen, die ganz individuelle Lösungen für die Betreuung der Kindern ihrer Firmenangehörigen suchen und finden.
Hier ist es oftmals eine Frage der Kosten und ob es uns Steuerzahlern wert ist, ein flaechendeckendes Netz zu unterhalten; wie Du siehst haben wir bereits nach kurzen Nachdenken weitere Komponenten neben der Gleichberechtigung gefunden, die beruecksichtigt werden muessen: naemlich ein Organisationsproblem bezueglich flaechendeckender Kindertagesstaetten sowie das damit verbundene Finanzierungsproblem. Die Aufzaehlung ist natuerlich nicht vollstaendig.
Naja, ich bin keine Expertin, aber andere Länder regeln Kindererziehung anders, oder? Da kann man sich sicher das eine oder andere abschauen. Für den anderen Einwand habe ich mal das mir durchaus eingängige Argument gehört, dass die Frauen und Männer, die sich im Moment um die Erziehung ihrer Kinder kümmern, aber bei der entsprechenden Möglichkeit gerne arbeiten würden, ja auch zum Bruttosozialprodukt beitragen. Frankreich, wo es ja gang und gäbe ist, dass Eltern arbeiten, geht ja auch nicht pleite.
Ausserdem gehst Du von der Idealfamilie (Vater, Mutter und Kinder zusammenlebend) aus, vergisst jedoch die getrennten Familien, Stieffamilien und alle anderen moeglichen Familienformen, die wiederum spezielle Loesungsansaetze erfordern. Von der absoluten Gerechtigkeit, welche es ohnehin nie gegeben hat, muessen wir uns angesichts solch heterogener Familienstrukturen vollends verabschieden.
Das ist ein Missverständnis. Ich war nur zu faul, den Satz so zu formulieren, dass alle diese Fälle darunterfallen. Jedem sollte es möglich sein, zu arbeiten und gleichzeitig allein oder mit anderen Kinder zu erziehen. Besser?
Trotz der Gesetzeslage sind noch viele Frauen der Ansicht, sie seien benachteiligt; umgekehrt sind immer mehr Maenner derselben Ansicht, wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen. In jeweils verschiedenen Bereichen haben wohl beide Gruppen recht, wobei IMHO den Maennern derzeit ein wesentlich frostigerer Wind ins Gesicht blaest.
Da sprichst du mir ja aus der Seele, in manchen Bereichen werden Frauen benachteiligt, in manchen Männer. Aber soweit, dass die Frauen eigentlich die Macht haben und viele Männer es nur nicht merken, halte ich nun wieder für übertrieben . Okay, dass stammt nicht von dir, ist klar.
Gruß trisch
Re: Hallo Maesi!
Maesi, Friday, 30.11.2001, 23:13 (vor 8398 Tagen) @ trisch
Als Antwort auf: Hallo Maesi! von trisch am 27. November 2001 21:56:42:
Hallo trisch
Leider komme ich erst heute dazu, Dir zu antworten.
Stimmt alles. Wie aber die oben zitierten Gegebenheiten korrigiert werden sollen, steht auf einem anderen Blatt. Nehmen wir beispielsweise die letzte Forderung: 'Die Infrastruktur müsste so verbessert werden, dass es Männern und Frauen gleichzeitig möglich ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen und Eltern zu sein.' Du sprichst damit wahrscheinlich Kindertagesstaetten an.
Nicht nur. Ich kann mir viele Formen denken und habe auch schon von Firmen gehört und gelesen, die ganz individuelle Lösungen für die Betreuung der Kindern ihrer Firmenangehörigen suchen und finden.
Natuerlich gibt es Betriebe, die auf die besonderen Beduerfnisse von Familien eingehen. Die sind jedoch eindeutig in der Minderzahl. Und spaetestens wenn Du in hoehere Positionen aufsteigen willst, dann verlangt man eine zeitliche Flexibilitaet und Mobilitaet von Dir, welche den Familieninteressen diametral entgegenstehen; zwar nicht immer, aber meistens.
Ein weiteres Problem ist die Finanzierung. Ob die jetzt durch eine oeffentliche Institution (Staat, Gemeinde), private Initiative (gemeinnuetziger Verein) oder durch Unternehmen erbracht wird, ist letztlich einerlei.
Naja, ich bin keine Expertin, aber andere Länder regeln Kindererziehung anders, oder? Da kann man sich sicher das eine oder andere abschauen. Für den anderen Einwand habe ich mal das mir durchaus eingängige Argument gehört, dass die Frauen und Männer, die sich im Moment um die Erziehung ihrer Kinder kümmern, aber bei der entsprechenden Möglichkeit gerne arbeiten würden, ja auch zum Bruttosozialprodukt beitragen. Frankreich, wo es ja gang und gäbe ist, dass Eltern arbeiten, geht ja auch nicht pleite.
Zustimmung. IMHO ist auch die unbezahlte Familienarbeit ein Beitrag zum BSP, sie wird volkswirtschaftlich jedoch nicht erfasst. Waere vielleicht sinnvoll, wenn man diese Leistungen ebenfalls (gesondert) ausweist. So koennte deren gesellschaftlicher Stellenwert auch Unternehmen gegenueber besser dargestellt werden.
Wie die Verhaeltnisse in Frankreich sind, weiss ich leider nicht.
Das ist ein Missverständnis. Ich war nur zu faul, den Satz so zu formulieren, dass alle diese Fälle darunterfallen. Jedem sollte es möglich sein, zu arbeiten und gleichzeitig allein oder mit anderen Kinder zu erziehen. Besser?
Bezueglich der Formulierung: ja. Die Komplexitaet betreffend der verschiedenartigen Familienformen bleibt trotzdem erhalten.
Trotz der Gesetzeslage sind noch viele Frauen der Ansicht, sie seien benachteiligt; umgekehrt sind immer mehr Maenner derselben Ansicht, wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen. In jeweils verschiedenen Bereichen haben wohl beide Gruppen recht, wobei IMHO den Maennern derzeit ein wesentlich frostigerer Wind ins Gesicht blaest.
Da sprichst du mir ja aus der Seele, in manchen Bereichen werden Frauen benachteiligt, in manchen Männer. Aber soweit, dass die Frauen eigentlich die Macht haben und viele Männer es nur nicht merken, halte ich nun wieder für übertrieben . Okay, dass stammt nicht von dir, ist klar.
Natuerlich halten Frauen ebensowenig die ganze Macht in den Haenden wie die Maenner. Viele (wenn nicht alle) Maenner merken auch sehr wohl, dass Frauen eine gewisse Macht ueber sie haben; sie sind dieser Machtausuebung jedoch nicht schutzlos ausgeliefert.
Ein kleines Gegenbeispiel muss trotzdem sein: Die Deutungshoheit ueber haeusliche Gewalt liegt zum grossen Teil bei feministisch gesinnten Gruppen; sie sind jedoch bis heute nicht in der Lage zu dieser Form von Macht bzw. deren konsequentem Missbrauch zu stehen. Trotz der ueberwaeltigenden wissenschaftlichen Erkenntnisse aus soziologischen Untersuchungen, kolportieren feministisch indoktrinierte Gewaltexperten/innen weiterhin die ueberholten, alten Opfer/Taeter-Klischees. Solange diese (Um)Deutungsmacht nicht offenbar wird, bleibt sie bestehen. Hier werden weite Teile der Bevoelkerung von einer kleinen Gruppe manipuliert, ohne dass sie das wissen.
Ziel einer konstruktiven Geschlechterdebatte sollte (auch) das Aufzeigen der wahren Machtkonstellationen und nicht der blossen Fassade sein. Tendenziell wird IMHO maennliche Macht eher ueber- und weibliche Macht eher unterschaetzt. Aber es ist gefaehrlich fuer eine Maennerbewegung von einem Extrem (Maenner haben alle Macht der Welt) ins andere Extrem (Frauen haben alle Macht der Welt) zu fallen; weil es ebensowenig der Realitaet entspricht.
Da Frauen und Maenner gesellschaftlich tendenziell (noch) verschiedene Rollen wahrnehmen, sind Machtungleichgewichte in diversen Teilbereichen unvermeidlich. Teil der Geschlechterdiskussion sollte auch sein, wie weit die Gleichmacherei gehen soll; denn Gleichwertigkeit heisst ja nicht notwendigerweise absolute Gleichheit. Diese Aufgabe ist sozusagen ein Dauerauftrag an die Gesellschaft, d.h. die Geschlechterrollen muessen immer wieder neu definiert werden. Deshalb sind auch die verschiedenen Machtschwerpunkte der Geschlechter gegeneinander abzuwaegen. Machtmissbrauch darf durch diese ungleich verteilten, aber insgesamt sich aufwiegenden Machtschwerpunkte nie entschuldigt werden. Einfach ein paar philosophische Gedanken von mir zur Machtdebatte zwischen den Geschlechtern.
Gruss
Maesi