Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Sprache

Rainer, Saturday, 17.09.2005, 16:51 (vor 6999 Tagen) @ Leserli

Als Antwort auf: Sprache von Leserli am 16. September 2005 18:10:

Hallo

Gerade jetzt in der Wahlkampfzeit taucht ein Phänomen vermehrt auf, das ich schon länger beobachte. Das nennen beider Geschlechter, z.B. ...Arbeiter und Arbeiterinnen..., bedeutet für fast alle Redner eine Anstrengung. Wenn die Redner im Stress sind wird diese Anstrengung oft nicht mehr erbracht. Dann wird von ...Studenten und Studenten... ...Arbeitern und Arbeitern... geredet und fast Niemand bemerkt es. Am wenigsten der Redner. Selbst dem Obergrünling Fischer ist das gestern passiert.

Daran sieht man das trotz jahrelangen Trainings solche Formulierungen keinen Eingang in die Natürlichkeit der Sprache finden.

Das folgende Beispiel ist wohl eher zum weinen. Der Sinn geht völligst verloren. Aus einer Verordnung über das Fleischhygienerecht der Schweiz:

"1 Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin oder der
beziehungsweise die an seiner beziehungsweise ihrer Stelle eingesetzte
Tierarzt beziehungsweise Tierärztin leitet in fachlicher Hinsicht die
Tätigkeit der Fleischinspektoren beziehungsweise Fleischinspektorinnen
und Fleischkontrolleure beziehungsweise Fleischkontrolleurinnen.

2 Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin und der
leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin können auch die
Funktion eines Fleischinspektors beziehungsweise einer Fleischinspektorin
ausüben, der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin, der
leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin und der
Fleischinspektor beziehungsweise die Fleischinspektorin die eines Fleisch-
kontrolleurs beziehungsweise die einer Fleischkontrolleurin."

Rainer


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