Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zu selbstbewusst zum Heiraten

Olsen-Twins-Fan, Monday, 19.09.2005, 22:31 (vor 6997 Tagen)

Zu selbstbewusst zum Heiraten

Partnersuche in China scheitert oft an hohen Anforderungen / Gut verdienende Frauen suchen Männer auf Augenhöhe

http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=25409

WWW.Saar.Echo.de zähle ich zu den Nachrichtenseiten, bei der man beim lesen nicht dümmer wird ;)

Gruß
Olsen-Twins-Fan

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Ekki, Tuesday, 20.09.2005, 11:30 (vor 6996 Tagen) @ Olsen-Twins-Fan

Als Antwort auf: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Olsen-Twins-Fan am 19. September 2005 19:31:

Hallo, Olsen-Twins-Fan und alle!

Chinesischen Frauen komme es nicht mehr nur darauf an, einen gutaussehenden Mann zu finden, sagt eine Geschäftsfrau in Peking. ”Kein Mädchen nimmt einen Mann, wenn er keinen guten Lebensstandard hat.” Die Zeiten sind vorbei, in denen sich Paare im Nachbardorf oder in der Fabrik kennenlernten. Oft führte die erste Beziehung direkt zum Standesamt, denn soziale Unterschiede gab es im Maoismus nicht. Mit Beginn der schrittweisen Öffnung zum Kapitalismus vor 20 Jahren begannen die Schwierigkeiten. Der Wohlstand wuchs, die Zahl der Hochzeiten sank. Jeder hoffte auf ein besseres Leben. ”Heute stellen viele ihre Karriere vor die Familiengründung”, sagt der Forscher Ding Juan.

Vom Maoismus mal abgesehen: Es ist in der Tat so, daß zu viel Nachdenken das beste Gegenmittel gegen eine Eheschließung ist. Je mehr Einzelheiten man sich vor Augen hält, desto mehr steigen die Bedenken.

Andererseits:

In China wird es zu Maos Zeiten wohl kaum anders gewesen sein als in den europäischen Ostblockstaaten: Man heiratete zwar schnell, ebenso schnell aber konnte man auch wieder geschieden sein, und nach außen aufrechterhaltene Ehen, die nur noch auf dem Papier existierten, gab es auch die Menge.

”Sie suchen Männer, die aufmerksam sind und sie verstehen. Das ist für Männer schwer zu akzeptieren. Traditionell ist das in China nicht so.”

Woher kennen wir das nur?!

Wenn Frauen Männer einfach mal so nehmen, wie sie sind, anstatt an ihnen herumerziehen zu wollen, dann finden sich auch wieder mehr Männer, die ihr Leben mit Frauen zu teilen bereit sind.

”Politische Ansichten sind nicht wichtig. Er muss mich verstehen, mir nicht einfach nur Blumen mitbringen oder mich von der Arbeit abholen.” Mu schließt ihre Liste mit einer Gehaltsanforderung: ”Ich verdiene 10000 Yuan. Er dürfte 8000 verdienen, aber keine 5000.”

Man muß sich ja glatt die Greuel der "Kulturrevolution" vor Augen halten, um sich nicht nach Mao zurückzusehen!

Gruß

Ekki

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Expatriate, Tuesday, 20.09.2005, 12:57 (vor 6996 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Ekki am 20. September 2005 08:30:

”Politische Ansichten sind nicht wichtig. Er muss mich verstehen, mir nicht einfach nur Blumen mitbringen oder mich von der Arbeit abholen.” Mu schließt ihre Liste mit einer Gehaltsanforderung: ”Ich verdiene 10000 Yuan. Er dürfte 8000 verdienen, aber keine 5000.”

Bei den Chinesen ist das Gehalt aber auch nicht so ein Tabu-Thema wie in D'land. Baggert man eine Chinesin an, wird die irgendwann recht unverbluemt einfach nach dem Gehalt fragen, und daraufhin wird sich zeigen, ob irgendwas weitergeht. Wenn's ihr zuwenig ist, geht eben nix mehr, das ist ueblich und ist nunmal so.

Kein Problem, wenn mir eine nicht gut genug ausschaut, geht eben auch nix weiter. Dafuer ist mir ja auch ihr Gehalt egal.

Cheers!

"suchen Männer auf Augenhöhe" - als ob jemand mit wenig Geld das nicht wäre (nT)

Sven, Tuesday, 20.09.2005, 12:41 (vor 6996 Tagen) @ Olsen-Twins-Fan

Als Antwort auf: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Olsen-Twins-Fan am 19. September 2005 19:31:

Zu selbstbewusst zum Heiraten
Partnersuche in China scheitert oft an hohen Anforderungen / Gut verdienende Frauen suchen Männer auf Augenhöhe
http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=25409
WWW.Saar.Echo.de zähle ich zu den Nachrichtenseiten, bei der man beim lesen nicht dümmer wird ;)
Gruß
Olsen-Twins-Fan

Re: "suchen Männer auf Augenhöhe" - als ob jemand mit wenig Geld das nicht wäre (nT)

Nikos, Tuesday, 20.09.2005, 14:19 (vor 6996 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: "suchen Männer auf Augenhöhe" - als ob jemand mit wenig Geld das nicht wäre (nT) von Sven am 20. September 2005 09:41:

Sind Schlechtverdiener in China nur die Kurzgeratene?

Nikos

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Norbert, Tuesday, 20.09.2005, 18:23 (vor 6996 Tagen) @ Olsen-Twins-Fan

Als Antwort auf: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Olsen-Twins-Fan am 19. September 2005 19:31:

Zu selbstbewusst zum Heiraten
Partnersuche in China scheitert oft an hohen Anforderungen / Gut verdienende Frauen suchen Männer auf Augenhöhe
http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=25409
WWW.Saar.Echo.de zähle ich zu den Nachrichtenseiten, bei der man beim lesen nicht dümmer wird ;)
Gruß
Olsen-Twins-Fan

Nun, auch eine Methode der Empfängnisverhütung.
Dann muß auch nicht mehr so strikt an der Ein-Kind-Ehe festgehalten werden.
Denn so reduziert sich die Bevölkerung dann auch, quasi von selbst.

Äh, woher kannten wir dieses auch schon?

Gruß
Norbert

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Ralf, Tuesday, 20.09.2005, 18:47 (vor 6996 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Norbert am 20. September 2005 15:23:38:

Hi Norbert,

Nun, auch eine Methode der Empfängnisverhütung.
Dann muß auch nicht mehr so strikt an der Ein-Kind-Ehe festgehalten werden.
Denn so reduziert sich die Bevölkerung dann auch, quasi von selbst.
Äh, woher kannten wir dieses auch schon?

ja, hmm, woher nur? Könnte hier evtl. Deutschland gemeint sein? *nixweiss*

Das eigentlich Interessante daran finde ich, dass diese Parallele zu Deutschland auch im feministisch doch eher unverseuchten China auftritt - den Feminismus zumindest als alleinige oder überwiegende Ursache für die Situation in D'land sollte man da also evtl. überdenken.

Vielleicht spielt ja auch der hier ebenfalls vorhandene, aber in China wesentlich stärker ausgepägte Männerüberschuss eine wesentliche Rolle: Die Chinesinnen können es sich leisten, sehr wählerisch zu sein, und ggf. auch sehr lange zu warten - wird sich am Ende schon trotzdem immer noch einer finden.

Gruß Ralf

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Norbert, Tuesday, 20.09.2005, 20:04 (vor 6996 Tagen) @ Ralf

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Ralf am 20. September 2005 15:47:

Hi Ralf

Hi Norbert,

Äh, woher kannten wir dieses auch schon?

ja, hmm, woher nur? Könnte hier evtl. Deutschland gemeint sein? *nixweiss*
Das eigentlich Interessante daran finde ich, dass diese Parallele zu Deutschland auch im feministisch doch eher unverseuchten China auftritt - den Feminismus zumindest als alleinige oder überwiegende Ursache für die Situation in D'land sollte man da also evtl. überdenken.

Sehe ich nicht ganz so.
Hier differenziere ich:
Wunschvorstellungen, die Frauen offenbar weltweit hatten und haben.
Diese sind nicht primär dem Feminismus zuzuordnen.
Sondern stellen eine Art Grundbedürfnis dar.

Verunglimpfung, wenn Mann obige Ansprüche nicht erfüllt, und selbst wenn dieses doch geschieht.
Schuldzuweisungen für Tausende Jahre Unterdrückung, u.ä.
So etwas ist feminstisch geprägter Müll.

Vielleicht spielt ja auch der hier ebenfalls vorhandene, aber in China wesentlich stärker ausgepägte Männerüberschuss eine wesentliche Rolle: Die Chinesinnen können es sich leisten, sehr wählerisch zu sein, und ggf. auch sehr lange zu warten - wird sich am Ende schon trotzdem immer noch einer finden.

Möglich.
Die aktuelle Tendenz soll ein zahlenmäßiges Geschlechterverhältnis von ca. 20:1 Männer/Frauen in ein paar Jahren ergeben.
Was natürlich viele Verwerfungen zur Folge haben würde.
Natürlich würde dieses zunächst auf eine massive Bevölkerungsreduzierung hinauslaufen, so Halbierung/Viertelung innerhalb einer Generation.
Da sind dann natürlich auch andere sehr grusselige Dinge möglich.

Gruß Ralf

Gruß
Norbert

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Ralf, Tuesday, 20.09.2005, 20:20 (vor 6996 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Norbert am 20. September 2005 17:04:54:

Die aktuelle Tendenz soll ein zahlenmäßiges Geschlechterverhältnis von ca. 20:1 Männer/Frauen in ein paar Jahren ergeben.

Das allerdings dürfte wohl ein Missverständnis sein! Vielleicht war ein Überschuss von 20% (also 120:100, oder 6:5) gemeint?

Gruß Ralf

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Norbert, Wednesday, 21.09.2005, 11:29 (vor 6995 Tagen) @ Ralf

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Ralf am 20. September 2005 17:20:

Die aktuelle Tendenz soll ein zahlenmäßiges Geschlechterverhältnis von ca. 20:1 Männer/Frauen in ein paar Jahren ergeben.

Das allerdings dürfte wohl ein Missverständnis sein! Vielleicht war ein Überschuss von 20% (also 120:100, oder 6:5) gemeint?
Gruß Ralf

Nein.
Ich war damals auch sehr überrascht.
Aber die Zahlenrelation wurde in dem Bericht mehrmals erwähnt.

Da in China noch sehr stark der männliche Nachkomme gefragt ist, zusammen mit dem Zwang der Ein-Kind-Ehe, werden dort männliche Nachkommen präveriert.
Was dazu führt, daß wenn erkannt wird, daß ein Mädchen gezeugt wurde, eine starke Neigung zur Abtreibung besteht.
Was zu einem überproportionalen Zuwachs der männlichen Bevölkerung führte.
Die chinesische Regierung hat darauf aber inzwischen reagiert.
Die Ein-Kind-Regelung wurde aufgeweicht: Sollte nun das Erstgeborene ein Mädchen sein, so dürfen die Eltern nun noch ein zweites Kind haben.
Was das Problem zwar abschwächt, dieses aber trotzdem bestehen bleibt.

Möglicherweise wird diese Entwicklung langfristig aber auch den traditionellen Wert eines männlichen Nachkommen in gemäßigtere Bahnen führen.

Gruß
Norbert

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Andreas (d.a.), Wednesday, 21.09.2005, 12:50 (vor 6995 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Norbert am 21. September 2005 08:29:29:

Möglicherweise wird diese Entwicklung langfristig aber auch den traditionellen Wert eines männlichen Nachkommen in gemäßigtere Bahnen führen.

Nein, denn die Wertschätzung männlichen Nachwuchses in China ist vor allem an materielle Fragen der Familienökonomie und den Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft gekoppelt, weniger an bevölkerungspolitische Ideologie, wie vor allem die Bestrebungen der letzten ca. 40 Jahren zeigen. Es gibt ein extremes Wohlstandsgefälle von Süd-West nach Nord-Ost, entsprechend der Verteilung von Industrie/Handel und Landwirtschaft. In den ländlichen Gebieten ist die Neigung, die Ein-Kind-Politik zu umgehen, größer, da männliche Kinder eher gebraucht werden. In der Küstenregion wie in den Großstädten sehen materielle Situation wie Beschäftigungsmöglichkeiten anders aus, die Wertschätzung ausschließlich männlicher Arbeitskraft ist daher hier demensprechend niedriger. Im Falle des Wunsches mehrerer Kinder werden teilweise sogar Jungen - als erstes Kind - eher abgetrieben, weil das die Regelung etwas lockert. Zusätzlich steigen unter den gut situieren Städtern Lebensentwürfe, die zugunsten der Karriere ganz auf Kinder verzichten, in der Popularität.

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Expatriate, Wednesday, 21.09.2005, 13:11 (vor 6995 Tagen) @ Norbert

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Norbert am 21. September 2005 08:29:29:

Nein.
Ich war damals auch sehr überrascht.
Aber die Zahlenrelation wurde in dem Bericht mehrmals erwähnt.

Deswegen wird sie noch lange nicht richtig. Es ist 120:100, in einigen Gegenden im Extremfall 130:100.
2000:100 ist Unsinn.

Gruss!

Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten

Norbert, Wednesday, 21.09.2005, 16:35 (vor 6995 Tagen) @ Expatriate

Als Antwort auf: Re: Zu selbstbewusst zum Heiraten von Expatriate am 21. September 2005 10:11:

Nein.
Ich war damals auch sehr überrascht.
Aber die Zahlenrelation wurde in dem Bericht mehrmals erwähnt.

Deswegen wird sie noch lange nicht richtig. Es ist 120:100, in einigen Gegenden im Extremfall 130:100.
2000:100 ist Unsinn.
Gruss!

Es war nicht von der aktuellen Lage die Rede, sondern von den Endeffekt der aktuellen Entwicklungen.
Dem inzwischen auch gegengesteuert wird.
Wie erfolgsversprechend staatliche Aktivitäten aber sind, ist hinlänglich bekannt.
Vor allem, wenn an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei idiologisiert wird.

Gruß
Norbert

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