Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Wodan, Wednesday, 21.09.2005, 14:14 (vor 6995 Tagen)

Sie wissen, warum die CDU gescheitert ist: Frauen werden eben nicht gewählt. Immer noch Diskriminierung! Womöglich sollte man eine Stimmenquote (mindestens 51 %) für weibliche Kanzlerkandidaten einführen!

KStA: "Hat denn die Tatsache, dass die CDU eine Kandidatin aufgestellt hat, überhaupt einen Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt?"

"LILO WANDERS: Das hat sicher mehr Einfluss gehabt als die Tatsache, dass sie Protestantin und Ostdeutsche ist.

LISA ORTGIES: Unsere Umfragen haben ergeben, dass die Frauen vor allem nach Inhalten wählen, zum Beispiel Familienpolitik - und da hatte Frau Merkel unabhängig vom Geschlecht nicht viel zu bieten.

ALICE SCHWARZER: Ich vermute: Ja. Aber anscheinend doch einen überwiegend negativen. Nur wenige Nicht-Unions-WählerInnen haben für Merkel wegen des Faktors Frau votiert: Um 87 Jahre nach Erringen des Frauenstimmrechtes endlich mal eine Kanzlerin zu haben! Doch über zwei Millionen CDU / CSU-WählerInnen haben diesmal ihr Kreuz woanders gemacht. Wohl vor allem, weil ihnen eine Frau im Kanzleramt nicht passt.

AGNES BÜCHELE: Das ist zu befürchten. Die Strukturen sind eben auf Männer ausgerichtet, die spielen sich sehr viel geübter die Bälle zu. Jede Frau wird strenger beurteilt und steht unter schärferer Beobachtung."

usw. usf.

Gruß
Wodan

http://www.ksta.de/html/artikel/1125645191519.shtml

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Odin, Wednesday, 21.09.2005, 15:37 (vor 6995 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Wodan am 21. September 2005 11:14:

Das war bereits mehrmals Thema, auch am Montag in den Tagesthemen. In einem Interview hat ein Mann gesagt, daß Deutschland wohl noch nicht reif ist für eine weibliche Kanzlerin.
Hier wird ein moralischer Druck aufgebaut, der es verunmöglicht, diese Frau zu kritisieren, ohne sich den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit einzuhandeln. So wird die CDU zu ihrem eigenen Untergang auf diese Frau festgenagelt.

So ein Wahlergebnis hätte kein männlicher Politiker überlebt!

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Nikos, Wednesday, 21.09.2005, 16:13 (vor 6995 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Wodan am 21. September 2005 11:14:

Wenn es nicht so ernst wäre, könnte ich pausenlos lachen! Wenn ich dieses "Bälle zuspielen" höre.... Das ist nicht mehr häßlich, das ist nur noch dumm.

Nikos
*den Ball zuspielend*

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Nikos, Wednesday, 21.09.2005, 16:16 (vor 6995 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Odin am 21. September 2005 12:37:05:

So ein Wahlergebnis hätte kein männlicher Politiker überlebt!<

Allerdings!

Nikos

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Pete, Wednesday, 21.09.2005, 16:30 (vor 6995 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Odin am 21. September 2005 12:37:05:

Das war bereits mehrmals Thema, auch am Montag in den Tagesthemen. In einem Interview hat ein Mann gesagt, daß Deutschland wohl noch nicht reif ist für eine weibliche Kanzlerin.
Hier wird ein moralischer Druck aufgebaut, der es verunmöglicht, diese Frau zu kritisieren, ohne sich den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit einzuhandeln. So wird die CDU zu ihrem eigenen Untergang auf diese Frau festgenagelt.
So ein Wahlergebnis hätte kein männlicher Politiker überlebt!

Einspruch! Gerd Schröder hat weit mehr überlebt! Aufgrund seiner Politik ging ein Bundesland nach dem anderen baden. Daher die vorzeitige Auflösung des Bundestages, Parteiaustritte, dazu die Gründung einer eigenen Partei durch den langjährigen Vorsitzenden. Eine Frau an der Spitze hätte das alles nicht überlebt. Andere Männer wohl auch nicht.
Ich will damit sagen, es kommt vielmehr auf die Persönlichkeit an und weniger auf das Geschlecht. Ein Gerhard Schröder paßt wesentlich besser in die heutige Mediendemokratie als eine Angela Merkel. Er ist der begnadetste aller Darsteller und würde auch in Hollywood seinen Mann stehen.
Das Gewinsel von wegen Frauendiskriminierung kann man getrost beiseite legen. Hätte sie gewonnen, wäre der Ruhm ihr zugeschrieben worden. Jetzt wo sie am Rudern ist, sind es die Männerbünde. Das ist feministische Logik und nichts anderes!

Pete

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Nikos, Wednesday, 21.09.2005, 16:32 (vor 6995 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Wodan am 21. September 2005 11:14:

"BETTINA BÖTTINGER: Schlimm! Interessant, wie Menschen in Extremsituationen zu Ehrlichkeit neigen. Schröder hat sich „nackt“ gezeigt. Sein Größenwahn war sichtbar, vor allem aber sein Hochmut Frauen gegenüber. Auch Angela Merkel hatte nichts mehr zu verbergen. Die Enttäuschung, ja der Schock darüber, dass sie ganz persönlich eine Niederlage erlitten hat, standen ihr ins Gesicht geschrieben. Insofern können Wahlabende der Politik eine Ehrlichkeit geben, die jenseits aller Taktik liegt"

Die ARME Frau Merkel.... Sie hat ja gaaaaaanz persönlich eine Niederlage erlitten...... Sie war sogar schockiert. Was ist denn das für ein böses Patriarchat, das der armen schwachen Frau so etwas bösartiges antut..

Nikos
*das war nur der Anfang*

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Altschneider, Wednesday, 21.09.2005, 16:48 (vor 6995 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Wodan am 21. September 2005 11:14:

Sie wissen, warum die CDU gescheitert ist: Frauen werden eben nicht gewählt.

Vor allem wissen sie, von den offensichtlichen Tatsachen abzulenken, dass

- Frauen offensichtlich auch nicht von einer Frau regiert werden wollen (Männer sind auch viel leichter zu manipulieren) und
- Frauen selbst dann, wenn sie von allen Seiten unterstützt werden und beste Ausgangspositionen haben, versagen.
Da hilft dann wirklich nur die Quote.
Altschneider

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Wodan, Wednesday, 21.09.2005, 22:37 (vor 6995 Tagen) @ Pete

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Pete am 21. September 2005 13:30:

Eine Frau an der Spitze hätte das alles nicht überlebt. Andere Männer wohl auch nicht.

Doch: Kohl.
Weiß
Wodan

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Odin, Thursday, 22.09.2005, 02:58 (vor 6995 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Wodan am 21. September 2005 19:37:

Eine Frau an der Spitze hätte das alles nicht überlebt. Andere Männer wohl auch nicht.

Doch: Kohl.
Weiß
Wodan

Na, da irrt ihr euch IMO beide: Sowohl Kohl als auch Schröder waren Kanzler. Merkel eine Kandidatin.
Ich meinte eigentlich: Jeder männliche Kandidat hätte so ein Disaster nicht überlebt. Als gewählter und relativ lange amtierender Kanzler hat man natürlich eine andere Macht und kann auch entsprechende Niederlagen anders verdauen.

Aber so wie es im Moment aussieht, scheint auch Merkel das ganze nicht zu überleben - ob Frau oder nicht. Also erübrigt sich die Diskussion. Gott sei Dank! Mit einem fähigeren Kandidaten / eineR fähigeren KandidatIN hätte vielleicht sogar ich diesmal CDU gewählt. Aber ne Quotenfrau kam für mich einfach nicht im entferntesten in Frage.

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Conny, Thursday, 22.09.2005, 14:13 (vor 6994 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Odin am 21. September 2005 23:58:08:

Eine Frau an der Spitze hätte das alles nicht überlebt. Andere Männer wohl auch nicht.

Doch: Kohl.
Weiß
Wodan

Na, da irrt ihr euch IMO beide: Sowohl Kohl als auch Schröder waren Kanzler. Merkel eine Kandidatin.
Ich meinte eigentlich: Jeder männliche Kandidat hätte so ein Disaster nicht überlebt. Als gewählter und relativ lange amtierender Kanzler hat man natürlich eine andere Macht und kann auch entsprechende Niederlagen anders verdauen.
Aber so wie es im Moment aussieht, scheint auch Merkel das ganze nicht zu überleben - ob Frau oder nicht. Also erübrigt sich die Diskussion. Gott sei Dank! Mit einem fähigeren Kandidaten / eineR fähigeren KandidatIN hätte vielleicht sogar ich diesmal CDU gewählt. Aber ne Quotenfrau kam für mich einfach nicht im entferntesten in Frage.

kann das ganze nicht auch ein problem des zeitgeistes sein? als thatcher in gb an die macht kam, wußten die menschen noch nicht so viel über die frau und sie war damals auch noch nicht so mächtig wie heute.

freundliche grüße
Conny

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Odin, Thursday, 22.09.2005, 17:46 (vor 6994 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Conny am 22. September 2005 11:13:

kann das ganze nicht auch ein problem des zeitgeistes sein? als thatcher in gb an die macht kam, wußten die menschen noch nicht so viel über die frau und sie war damals auch noch nicht so mächtig wie heute.

Naja, persönlich denke ich, daß den meisten schon klar war, daß Frau Merkel nicht das Zeug dazu hat. Aber man kann einfach niemanden absetzen, der durch die Umfrageergebnisse so hochgepuscht wird. Klar, daß da "jeder" gesagt hätte, das ist, weil sie eine Frau ist. Wären die Umfrageergebnisse vorher auch nur einmal nennenswert in den Keller gegangen, wäre die CDU mit einem besseren Kandidaten ins Rennen gegangen.
Ich glaube, das gabs noch nie, daß eine Partei einen Kandidaten gestellt hat, der nicht vorher irgendwo Ministerpräsident war - oder wenigstens Bürgermeister. Merkel hatte hauptsächlich "Parteierfahrung". Das war ihr großes Plus: Den Parteiapparat kannte sie in und auswendig.

Merkel und der Wahlausgang

Magnus, Thursday, 22.09.2005, 20:58 (vor 6994 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Odin am 22. September 2005 14:46:58:

Ich denke, dass Merkel einer der meist unterschätzten Politiker ist. Fakt ist nämlich, dass sie bis jetzt tatsächlich noch kein Amt ausgeübt hat, so gesehen ist jeder Einschätzung ihrerseits auf Vermutungen aufgebaut. Was man nur tun kann, ist alles abzuschätzen. Wäre sie im Amt, so würden auch ihre Sympathie-Werte steigen, da sie dann nämlich die Möglichkeit hätte, sich zu profilieren, was sie auch tun würde.

Mein Eindruck von Frau Merkel und alles was dazugehört ist daher der:

1. Wer Bundeskanzler wird oder das Ergebnis der Wahl hat NICHTS aber auch rein GAR NICHTS damit zu tun, dass hier "Mann vs. Frau" auftraten. Das ganze war eine Sympathiewahl. Immer wenn man die Leute gefragt hat, wer denn Bundeskanzler werden sollte und warum, wurde 90% bei der Schröderbekundung gesagt: weil er "sympathischer" ist. Die Sympathie hat er mit seinem besoffen-ähnlichem Verhalten in der Elefantenrunde inzwischen verloren, denn laut letzter Umfrage ist nun angeblich die Mehrheit der Deutschen für Merkel als Kanzlerin.

2. Die SPD hat die Wahl - wie immer - mit Lügen "gewonnen". Die Behauptungen, dass eine Krankenschwester etc. so und so viel Euro weniger im Jahr hat, war vollkommen falsch, da nicht das gesamte Steuerreform berücksichtigt wurde. Tatsächlich hätte die Krankenschwester mit der CDU-Steuerreform mehr in der Tasche gehabt als vorher. Die Behauptung, dass das CDU-Steuermodell "unsozial" war, war völlig daneben gegriffen und eine Propagandalüge. Fakt ist nämlich, dass eine selbstständige Hebamme, die in der Nacht arbeitet ihr Gehalt vollständig versteuern muss, während das andere Tarifangestellte das nicht tun müssen. Leider wurde hier alles selektiv betrachtet und nicht im Kontext der größeren Freibeträge herangezogen. Die Hoffnungen nun ein verständliche Lohnsteuererklärung abgeben zu können sind nun leider dezimiert. Das eine Reform der Steuervereinfachung notwendig gewesen wäre, zeigt der Wahlausgang. Würde nämlich jeder sein Einkommensteuermodell verstehen, hätten alle CDU gewählt und wäre nicht auf die SPD-Propaganda hereingefallen. Hier wäre es Aufgabe der Kanzlerkandidatin gewesen, das genau klarzustellen. Offenbar folgen die Leute aber lieber leeren Versprechungen.

3. Die SPD hat ein zweites mal gelogen, indem sie gegen Kirchhof wetterte. Kirchhof sollte zwar eine Position in der neuen Regierung einnehmen, allerdings nicht sein Konzept. An erster Linie stand das Dreistufensystem der CDU und als mögliche Vision - was immer das auch heißen soll - das Kirchhofmodell, sofern möglich.

4. Merkel hat einen inhaltsbezogenen und vor allem ehrlichen Wahlkampf gemacht. Das war scheinbar ein Fehler. Die SPD hingegen hat keinen Inhaltsbezogenen sondern einen Hetz-Wahlkampf gemacht, indem sie falsche Behauptungen über die CDU aufstellte und Themen anbrachte, die schon im letzten Wahlkampf Thema waren. Neue Reformen oder Ideen wurden nicht angebracht, sondern alte Themen wieder aufgefrischt. Auch da wurde wieder das Volk beschissen, denn unter der CDU wären auch nie Soldaten in den Irak gekommen und unter der SPD hat sich Deutschland entgegen alle SPD-Behauptungen doch am Krieg beteiligt (AWACS, Spürpanzer, Überflugrechte, Krankenversorgung etc....). Auch hier wurde der Wähler - offenbar gewollt - wieder belogen. Das Problem von Merkel war jedoch, dass sie nicht kompetent genug war, ihre Positionen inhaltlich rüberzubringen und sie hat dabei versäumt, SPD-Behauptungen schnell und energisch zu entkräften. Wie einfach wäre das alles gewesen: Schröder, der sich als Friedenskanzler hinstellt aber Waffen nach China liefern will etc. Ebenso hat eine Absprache mit Kirchhof gefehlt. Auch Stoibers Aussage in Bayern hat sein übriges getan.

5. Die Medien waren mitnichten gegen die SPD gerichtet. Insbesondere der Spiegel hat reinen Wahlkampf für die SPD gemacht.

6. Für Merkel selbst spielt das Geschlecht keine Rolle und hat es auch nie. Inwieweit nun die jetzigen Handlungen darauf zurückzuführen sind, dass sie eine Frau ist, ist Spekulation. Auch die Sympathie-Frage ist nicht an das Geschlecht gebunden, sondern an der "hohl-mir-mal-ne-Flasche-Bier"-Mentalität, Irak-Kriegslüge, Steuer-Lüge etc.

Soweit meine Einschätzung zur Wahl, Merkel und Geschlechterfrage. Es spielen eben ganz andere Faktoren eine Rolle - auch wenn manche Femis das halt nicht wahrhaben wollen.

Magnus

Re: Das finde ich zu einfach argumentiert

Der Ungläubige, Thursday, 22.09.2005, 23:00 (vor 6994 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Merkel und der Wahlausgang von Magnus am 22. September 2005 17:58:05:

Hallo Magnus,
hallo All,

ich muß sagen, es stimmt, was Du sagst, keine Frage.
Aber ich finde das sich da beide Seiten nix geben.

Natürlich sind die Arbeitslosenzahlen höher, aber es ist genauso schäbig, wenn die Union das behauptet, aber unterschlägt, daß von den "mehr" Arbeitslosen auch schon früher die meisten arbeitslos waren, aber nicht in der Statistik auftauchten, weil sie in einer anderen waren (Sozi-Statistik zB).

Oder wenn die Union anführt, jeden Tag 1000 Arbeitslose mehr, dabei aber die Frage vollkommen offen lässt, woran das liegt, sondern unterschwellig damit behauptet, das liegt nur an Rot-Grün.

Ich will hier weder für Rot-Grün, noch für die Union Partei ergreifen, da ist der eine, wie der andere.

Und ich persönlich glaube auch nicht daran, daß die Union es besser machen würde, bzw. machen kann/darf.

Es gibt Zeitgenossen unter uns, die an die große Weltverschwörung durch Geheim-Bünde glauben. Man kann diese Leute als paranoide Wahnsinnige abtun. Aber eines ist doch klar, die großen "Geld-Inhaber" haben großen Einfluß auf unsere Politiker, egal welcher Partei die angehören.
Wenn ein Politiker wirklich vorhaben würde, z.B. große Konzerene mit satten Gewinnen höher durch Steuern zu belasten, um Einkommens-Schwache zu entlasten, dann wird offen mit dem Abzug der Arbeitsplätze ins Ausland gedroht. Wir haben es erlebt, es ist noch nicht so lange her, daß ein Arbeitgeber-Präsident hier in Deutschland öffentlich gedroht hat: "... dann werden wir unsere Arbeitsplätze in großem Maß ins Ausland verlegen".
Könnte man als Prognose deuten, oder als offene Erpressung, mag sich jeder selber sein Bild dazu machen.
Welcher Politiker würde da noch an ehrenhaften Vorhaben festhalten, wenn er damit verursacht, tausende Menschen arbeitslos zu machen.

Ist nur ein Beispiel, aber ich bin der Überzeugung, da können wir bis zum Sankt-Nimmerleinstag warten, bis wir eine wirklich gerechte Einkommen-Verteilung unter allen haben.

Ist nur ein Beispiel, aber das zeigt uns schon, Politiker sind nur Marionetten von Konzernen, Banken und anderen finanziel Mächtigen.

Und genauso zieht es sich durch fast alle politischen Themen, beschlossen werden kann nur, was diesen "Mächtigen" dient, und das steht meist im Gegensatz zu dem, was für uns "Kleinen Leute" gut ist.

Und wenn man eine so tollkühne Verschwörungs-Theorie weiterspinnen möchte könnte man sogar zu dem Schluß kommen, daß dieser ganze Gleichberechtigungs-Wahn hausgemacht ist, bewusst forciert wird, nach dem Motto, beschäftige die kleinen Leute mit Themen und "Kämpfen" untereinander, dann haben sie keine Zeit um sich bewusst zu machen, was wir Schlimmes mit ihnen machen. Wie gesagt, könnte man denken, muß aber nicht.

Viel Spaß beim Grübeln ;-)
Der Ungläubige

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Garfield, Friday, 23.09.2005, 14:29 (vor 6993 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Wodan am 21. September 2005 11:14:

Hallo Wodan!

Dabei ist doch noch gar nicht raus, ob die CDU wirklich gescheitert ist. Ein vergleichsweise schlechtes Wahlergebnis ist dafür nicht zwangsläufig entscheidend. Ich erinnere mich da an die erste Landtags-Wahl in Mecklenburg-Vorpommern: Die CDU wollte mit der FDP eine Regierung bilden, nur leider reichte es dafür nicht so ganz. Ein einziger Sitz im Landtag fehlte noch. Ganz zufällig wechselte dann ein SPD-Abgeordneter die Partei, und damit war die erforderliche Mehrheit plötzlich da. So kann man das Votum der Wähler auch zurecht biegen, und das war natürlich viel geschickter als die 99,8%-Märchen der SED zu DDR-Zeiten.

Jetzt will die Union mit den Grünen über eine schwarz/gelb/grüne Koalition verhandeln. Super - wenn diese Verhandlungen erfolgreich enden, dann hätten wir ja tatsächlich alle Schwachsinns-Konzepte in einer Regierung vereinigt. CDU/CSU und FDP würden mit ihrem unverhohlen neoliberalen Kurs und mit der angedrohten Mehrwertsteuererhöhung die Kaufkraft im Land und damit den Binnenmarkt vollends abwürgen, und die Grünen würden sich, da sie sich mit ihren Öko-Konzepten gegen die schwarz/gelbe Mehrheit nicht durchsetzen werden, umso mehr auf ihr neues großes Thema Frauenbevorzugung konzentrieren. Obendrein würden mit der CDU und den Grünen auch noch zwei Parteien an die Macht kommen bzw. da bleiben, die von den Wählern mit Stimmenverlusten abgemahnt worden sind.

Die Merkel kann also durchaus noch Kanzlerin werden, aber ihre Regierungszeit wird dann wahrscheinlich die katastrophalste in der Geschichte der Bundesrepublik werden. Aber selbstverständlich werden dann wieder die bösen Männer um sie herum daran schuld sein...

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern

Antwortenschreiber, Friday, 23.09.2005, 15:12 (vor 6993 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Kaffeeklatsch: Frauen über Weiblichkeit der Politik und Merkels Scheitern von Garfield am 23. September 2005 11:29:32:

Hallo

"Die Merkel kann also durchaus noch Kanzlerin werden, aber ihre Regierungszeit wird dann wahrscheinlich die katastrophalste in der Geschichte der Bundesrepublik werden."

Das habe ich auch die ganze Zeit im Hinterkopf, den da sie immer mit Thatcher verglichen wird, gab es zu der Zeit in England nicht auch massenhaft Demonstrationen?

vg

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