Schlechte Ehe schadet der Gesundheit
Schlechte Ehe schadet der Gesundheit [Psychologie / Gesundheit]
Waltham (USA)/London (Großbritannien) - "Bis dass der Tod euch
scheidet..." sollen Eheleute zusammen bleiben. So heißt es bei der
kirchlichen Trauung. In unserer modernen Gesellschaft halten Ehen oft
nicht so lange. Man kann das beklagen. Doch jetzt zeigt eine
amerikanisch-britische Studie in den "Annals of Behavioral Medicine",
dass eine schlechte Ehe ernsthaft die Gesundheit gefährden kann.
Entgegen der landläufigen Annahme, dass Frauen mehr unter
Beziehungsproblemen litten als Männer, stellten die Forscher fest:
Männer und Frauen sind in gleicher Weise und in gleicher Intensität
gesundheitlich gefährdet, wenn die Ehe zum Problem geworden ist.
"Ehe-Probleme wirken sich auf das Berufsleben aus", erklärt Rosalind
Barnett von der Brandeis University. "Und wenn diese Spannungen über
eine längere Zeit bestehen bleiben, können daraus ernsthafte
gesundheitliche Probleme entstehen." Barnett und ihre Kollegen befragten
105 Angestellte des Öffentlichen Dienstes zu ihrem Leben. Diejenigen,
die von Eheproblemen berichteten, klagten auch über größeren Stress.
Medizinisch zeigte sich bei ihnen ein durchweg höherer Blutdruck als bei
denen, die keine Schwierigkeiten in ihrer Ehe hatten.
Die Eheprobleme waren sowohl für Frauen als auch für Männer eine große
Belastung. "Es wird generell angenommen, dass primäre Beziehungen das
psychische Wohlbefinden von Frauen eher berühren als das von von
Männern", sagt Barnett. "Aber das ist nicht der Fall. Wenn es um
eheliche Probleme geht, sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen."
Das Gefährliche am Ehe-Stress ist, dass er wie jede Form von Stress mit
sechs der häufigsten Todesursachen verbunden ist: Herzkrankheiten,
Krebs, Lungenkrankheiten, Unfälle, Leberzirrhose und Suizid. (wsa050915dm1)
Autor: Doris Marszk
Quelle: Brandeis University