Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Danke Eugen, genau das habe ich gesucht ...

Nikos, Friday, 30.09.2005, 20:22 (vor 6986 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Danke Eugen, genau das habe ich gesucht ... von Andreas am 30. September 2005 14:46:19:

Hi Andreas,

bin auch der Überzeugung, daß es sehr gefährlich und falsch sein kann, wenn man Vergleiche anstellt, die nicht haltbar sind. Wütend bin ich nicht mehr, spätestens seit ich gesehen habe, daß Wut kein guter Ratgeber ist, dies passierte schon vor vielen Jahren und wegen ganz anderen Geschichten. Und ich weiß ganz genau, daß ich nicht radikal gesinnt bin, sondern eher das genaue Gegenteil.

Lass uns kurz mal sehen, ob Vergleiche überhaupt sinnvoll sein können. Wenn man sagt, alle Griechen sind doof, oder schlau, je nachdem, welche Erfahrungen man mit Griechen gemacht hat, dann ist es sicherlich daneben. Wenn man aber leugnen will, daß fast alle Griechen gerne Mousaka und Souvlaki essen, dann ist man auch daneben. Und auch dann ist man daneben, wenn man behauptet, es würde nicht stimmen, daß, so gerne Griechen Souvlaki essen, genauso gerne trinken die Deutschen Bier. Man kann also nicht sagen, daß der Vergleich, Deutsche trinken genauso gerne Bier wie Griechen Souvlaki essen, ein blöder Vergleich ist.

Und jetzt zu unserem Thema. Würden man behaupten, in Deutschland werden Menschen auf offene Straße zum Paradigmazwecken oder ganz einfach als Strafe hingerichtet, wäre das natürlich falsch. Somit könnte man dann sagen, na ja, solange in Deutschland keine Menschen auf offene Straße hingerichtet werden, dann sind diese beide Länder, also Afghanistan und Deutschland, völlig unterschiedlich was Menschenrechte und deren Durchsetzung angeht und demnach nicht vergleichbar. Also Deutschland wäre dann ein demokratisches Land, Afghanistan hingegen ein Totalitäres.

Doch so einfach sollte man die Umstände nicht erklären. Auf der eine Seite gibt es Afghanistan unter Taliban. Ein radikal-muslimisches Land. Es hält nichts von Demokratie, wie die meisten muslimische Länder. Auch gibt es dort ganz andere Vorstellungen, was Menschenrechte angeht. Dort gehört zum Beispiel zu Menschenrechte, daß man die Frau niemals ungeschleiert aus dem Haus lässt. Und zwar denken die Taliban, daß ein solches der-Frau-ungeschleiert-draussen-lassen gegen den Willen Gottes verstoßt. Da Gott zuständig für Menschenrechte ist, genauso wie für alles andere auf Erden und in Menschenleben, befolgt man seinen "Willen" (Natürlich hat ein Gott niemals gesagt, daß Menschen egal warum nicht frei rumlaufen dürfen, das drehen die Mächtigen gerne so, wie es ihnen passt!). Da sie aber sich selbst zu Verteidigern des Gotteswillen ernannt haben, sehen sie sich zum nächsten Schritt legitimiert. Nämlich Frauen, die gegen den Willen Gottes, nämlich unverschleiert rum laufen, verstoßen, zu bestrafen. Dazu kommt dann die Härte der Moslems, die sagen, ein wenig zurechtweisen genügt nicht, da müssen peitschen, ins Gefängnis stecken, hinrichten her.

Dann kommen wir langsam nach Deutschland. Ein demokratisches Land. Ein Aufgeklärtes. Man hält sehr viel von Demokratie und die Vorstellung von Menscherechte ist die uns bekannte von der Deklaration, "die Würde des Menschen ist unantastbar, jeder hat das Recht auf Essen, Haus, Arbeit, auf die Entwicklung der Persönlichkeit, freie Meinungsäusserung usw.". Man denkt sich, ok, hier läuft doch alles prima. Schaut man aber genauer hin, merkt man, daß die aufgestellten Regeln nicht für alle Menschen gelten. Zum Beispiel wird Vätern verboten, ihre Kinder zu sehen. "Hah, nicht zu vergleichen mit einer Hinrichtung" könnte man mir jetzt entgegnen. Und genau dann sollte das "ganz genaue Hinsehen" kommen. Ein LAnd, das behauptet, die Grundlage seines Handelns die Gleichwertigkeit aller Menschen ist, richtet ein Vater emotional und oft auch physisch hin, wenn es ihm sagt "Du darfst dein Kind nicht mehr sehen". Das Gleiche tut dieses Land mit den Kindern. Das ist insofern Barbarei, als daß die Menschen in Deutschland sich sehr wohl bewusst sind bzw es zu sein vorgeben, daß man allen Menschen gleichen Rechte und Pflichten gewähren soll. Die Täuschung und deren Manifestation, also die Gesetzgebung- und Sprechung, sind eines ganz anderen Kalibers. Ich weiß, daß etwas gegen die Rechte des Menschen ist, und ich tue es trotzdem. Und begründe dies damit, daß es auch früher so war, nur umgekehrt. Also, weil früher die Frauen unterdrückt worden sind, ist es nun geboten, die Männer zu unterdrücken. Man glaubt ein Unrecht aus der Welt schaffen zu können, indem man ein weiteres Unrecht tätigt.

Nichts anderes machen die Taliban. Weil sie das wichtige für sie Unrecht (die Gotteslästerung, die sie auch selbst definieren, übrigens genauso wie Feministinnen die Lästerung gegen Frauen immer eigenmächtiger und immer unterschiedlicher definieren) aus der Welt schaffen wollen, bringen sie die angeblichen Gotteslästerer um, und begehen ein weit schwerwiegenderes Unrecht. Zusätzlich kommen noch weitere Komponenten. Es ist nicht sicher, ob Frauen früher unterdruckt worden sind. Doch das ist völlig egal, es wird einfach behauptet, dürftig wissenschaftlich gestützt, darauf wird dann Handeln für heute gerechtfertigt, doch es ist nicht eindeutig bewiesen, und wird es wohl nie. Und wenn es nicht bewiesen wird, dann haben wir lauter Opfer für nichts.

Von ein Trabant erwarte ich 90 Stundenkilometer. Von einen neuen Mercedes 220. Ich habe deshalb mehr Geld bezahlt um nicht mit 90 fahren zu müssen.
Würde der Mercedes aber auch nur mit 90 fahren, wäre ich verarscht worden. Würde ich dann vor Gericht gehen, um mein Recht zu erlangen, und würde ich dabei auf eine Mauer der Ablehnung stoßen, wäre das eine eindeutige Verletzung meiner Persönlichkeit. Man hätte mir einen Mercedes teuer verkauft, der sich aber wie ein Trabant verhält.

Weiter zum Thema.

Wenn man als Grundlage des Handelns nicht mehr die Gleichwertigkeit der Menschen nimmt, sondern eine radikale Ideologie, dann dauert es nicht mehr lange, bis die Radikalisten merken, daß ihre Gedanken unter der demokratischen Grundordnung und unter ethischen Werten nicht haltbar sind. Dann werden sie versuchen die demokratische Grundordnung und die Ethik zu verändern. Nichts anderes sind Versuche zu Umkehr des Beweislastes oder zur Abschaffung der Unschuldsvermutug. Um sich weiter als Demokrat zu legitimieren, wird man wohl eine Partei gründen, wie derzeit in Schweden. Irgendwann kommen dann die Männersteurn, der Verbot allen Männlichens, der erste Stern für den Arm dauert ab dann auch nicht mehr lang. Und von dem Zeitpunkt sind die offentliche Hinrichtungen auch nur ein Atemzug entfernt.

Die Methoden der Feministinnen und der Taliban sind anders, aber nur weil die Welt genauer auf Deutschland draufschaut. Würden Feministinnen besser ihre Absurditäten begründen können, so daß sie nicht als völlig daneben von der Welten stehen, daß man z.b. unterhaltsunwillige Väter direkt exekutieren soll, dann würden sie es tun. Es gibt sogar solche Strömungen innerhalb des Feminismus, die solche Sachen direkt fordern. Doch hat bisher deren Begründung nicht gereicht. Die Grundlage von Taliban-Regime und Femi-Regime ist die Gleiche, der Radikalismus. Biggi Bender ist stolz radikal zu sein. Sie ist nciht besonnen, sie will Menschen nicht zueinander bringen, sie will trennen. Genau wie die Taliban. Sie wollen der Wert der Frau nicht erkennen. Genauso wenig wollen die Feministinnen den Wert des Mannes sehen. Trennung und Zuweisung von Gut-Böse-Rollen ist die Linie von Taliban und Femis, und zwar zwischen den Geschlechtern. Es ist eine Frage der Zeit, bis sie genauso handeln, wie die Taliban. Offentliche Hinrichtungen wird es aber wohl nicht geben, obwohl manche Feministin es auch gerne tun würden. Es kommt aber für sie nicht aus Wertschätzung aller Lebens nicht in Frage, sondern weil sie es nicht ausreichend begründen und von der Öffentlichkeit legitimieren können. Würden sie es können, würden sie es direkt tun. Genau wie die Schwedinnen, die (zunächst) Männersteuern fordern und hoffen, daß dadurch alle Probleme gelöst werden. Sobald sie merken, daß dadurch nichts gelöst wird, dann werden sie etwas noch mehr Menschenverachtendes finden.

Würde man man die Symptome dieser Ideologie genauer studieren, wären wir früher oder später zu meine Aussagen gekommen.

Ich bleibe dabei. In allen totalitären Systemen wird beteuert, daß man doch sehr demokratisch sei. Doch die Tatsachen schaffen Erkenntnisse. Wenn man hinsehen möchte natürlich. Amsonsten erkennt man nichts. Nicht ein einziger Taliban würde zugeben, daß sein Regime ein Totalitäres ist. Und am Anfang, als dieses Regime noch nicht so mächtig war, gab es wohl auch weniger Radikalismus dort. Mit der Zeit zeigt sich aber das wahre Gesicht. Das passiert immer, wenn man als Mensch, für die Befreiung aus die Unbeantwortbarkeit der Frage "was ist nach dem Tod" sich auf Ideologien verlässt, die 1) Menschen in Gute und Böse unterteilen 2) Radikal sind. Der aktuelle Feminismus in Deutschland und/oder Schweden erfüllt beide Bedingungen mehr als ausreichend. Erste Anzeichen zur Wandlung von Demokratie und Freiheit in Totalitarismus sind die Veränderungen in der Gesetzgebung- und Sprechung. Am Anfang will man ja alles besser machen. Irgendwann dann kommen die Taten. Übersieht man am diesen Anfang die Grundlagen der Veränderung, wird man zu Mittäter. Und dann sagt die ganze Welt: "Ohje, DAS hatten wir uns aber nicht vorgestellt!". In Sachen Würde des Menschen dürfen keine Kompromisse eingegangen werden. Wenn Feministinnen in ihren Gedanken die Männer miteinbezogen hätten, wären wohl auch hier im Forum viele zum Feminismus bekehrt.

Französinnen zb., scheint mir, sie haben den Feminismus besser kappiert. Eine französische Feministin ist sehr erstaunt gewesen, als sie einst nach Deutschland reiste um Vorträge zu halten und Männerfeindliche Schilder (Männer unerwunscht) vorfand. Sie sagte sinngemäß "Wir dachten nie daran, die Männer drausen zu lassen".

Das meinte ich mit "Deutsche Gründlichkeit".

Grüße
Nikos


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