Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung

Frank, Friday, 14.10.2005, 13:04 (vor 6972 Tagen)

MANNdat e.V. informiert:

Benachteiligung von Männern – eine Beispielsammlung
Stand: Oktober 2005

Wenn in der Öffentlichkeit über die Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts die Rede ist, ist damit in der Regel die Diskriminierung von Frauen gemeint. Bislang wenig ins öffentliche Bewusstsein getreten ist dagegen die Tatsache, dass es sehr viele Bereiche gibt, in denen Männer
gegenüber Frauen benachteiligt sind. In der nachstehenden Auflistung sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – die schwerwiegendsten Benachteiligungen von Männern aufgeführt.

1. Von Arbeitslosigkeit sind Männer stärker betroffen als Frauen. Im Jahr 2004 lag die Arbeitslosenquote bei den Männern im Durchschnitt etwa 15% höher als bei den Frauen. In der Altersgruppe bis 25 Jahren waren Männer im August 2005 sogar um 34% häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.
Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist von 1991 bis 2004 bei Männern um 95 Prozent, bei Frauen um 27 Prozent gestiegen. Trotzdem gibt die Bundesagentur für Arbeit für Frauenförderung im Arbeitsmarkt ein Vielfaches dessen aus, was sie gezielt für Männer aufwendet.

2. Die Gleichberechtigung der Frauen im Berufsleben wird immer nur für Berufe mit hohem Sozialprestige (Top-Manager, Ingenieure, Programmierer etc.) eingefordert. So gut wie alle Berufe mit hohem Verletzungs-, Erkrankungs- und Todesfallrisiko sind dagegen nach wie vor fest in Männerhand: 24 der 25 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so bezeichneten „Todesberufe“ werden fast ausschließlich von Männern ausgeübt.
Weltweit sterben der International Labor Organization (ILO) zufolge mehr Männer allein durch Industrieunfälle als durch Verkehrsunfälle, Krieg, Gewalt und AIDS zusammen. Für jeden tödlichen Berufsunfall, der einer Frau zustößt, stehen zwölf Männer, die auf diese Weise ums Leben kommen.
Denn erstens werden Männer grundsätzlich dort eingesetzt, wo die Gefahren am größten sind, und zweitens werden Frauen im Gegensatz zu Männern zusätzlich durch rechtliche Verordnungen vor stärkeren Belastungen geschützt.

3. In Gleichberechtigungs- und Gleichstellungsgesetzen wird einseitig nur die Unterbesetzung mit Frauen in Behörden als Diskriminierung definiert. Durch Verpflichtung zur begrenzten Bevorzugung bei Einstellung und Beförderung wird der Frauenanteil in den Bereichen erhöht, in denen sie
unterrepräsentiert sind. Für Männer gilt ein gleiches Recht in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind (z.B. unter 40% Männeranteil in Kommunalverwaltungen; 35% Männeranteil in
allgemeinbildenden Schulen; 4,6% Männeranteil in Kindergärten), nicht. Im Gegenteil: hier wird durch Frauenförderpläne und Frauenvertretungen die Integration von Männern behindert.
So werden jährlich etwa 300 Millionen Euro für die Förderung der Integration von Frauen in männerdominierte Berufe ausgegeben. Maßnahmen z.B. zur Erhöhung des Anteils von Männern im Erziehungsbereich sind dagegen bislang nicht über das Stadium bloßer Versprechungen hinaus
gekommen.

4. Einmal im Jahr haben Mädchen bundesweit am „Girl’s Day“ Gelegenheit, in Männerberufe hineinzuschnuppern. Eine ähnliche Möglichkeit für Jungens, klassische Frauenberufe, wie z.B. im Sozialbereich, kennen zu lernen, gibt es nur vereinzelt auf lokaler Ebene. Ansonsten gilt: am „Girl’s Day“ müssen die Jungen die Schulbank drücken. Und das, obwohl das Forum Bildung (ein Gremium der bildungspolitisch Verantwortlichen aus Bund und Ländern) seit langem die gleiche Teilhabe von Jungen und Mädchen an Maßnahmen zur
Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufsbereiche fordert.

5. Jungen weisen schlechtere Schulleistungen als Mädchen auf und stellen mittlerweile auf Haupt- und Sonderschulen die Mehrheit, auf Gymnasien die Minderheit. Pädagogen und Sozialwissenschaftler fordern seit langem mehr männliche Bezugspersonen im Schulsystem und eine stärkere Berücksichtigung der Eigenheiten von Jungen in Unterricht und Erziehung.
Laut PISA-Studie weisen die Jungen vor allem eklatante Defizite in der Lesekompetenz auf; weit höher als die Defizite der Mädchen in Mathematik/Naturwissenschaften. Trotzdem werden fast nur Initiativen in Richtung mädchenorientiertes Lernen für Mathematik/Naturwissenschaften
unternommen.

6. Obwohl Männer im Durchschnitt sechs Jahre früher sterben als Frauen, werden sie im Gesundheitswesen benachteiligt: es mangelt an flächendeckender Gesundheitsaufklärung speziell für Männer, es gibt weder Männergesundheitsberichte noch ein ausgedehntes Netz von Männerärzten
oder Männergesundheitszentren, im Gegensatz zu analogen Einrichtungen für Frauen.
Die gesetzliche Hautkrebs-Früherkennung beginnt bei Frauen mit dem 30., bei Männern aber erst mit dem 45. Lebensjahr. Die Bekämpfung des Prostatakrebs ist im Gegensatz zur Bekämpfung des Brustkrebs nicht als Gesundheitsziel des Bundesgesundheitsministeriums formuliert. Während die
Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung sich der modernsten Verfahren bedient, ist die Prostatakrebs-Vorsorge auf dem medizinischen Stand von 1970 stehen geblieben.

7. Im Jahr 2004 starben fast dreimal so viele Männer wie Frauen durch Suizid. Das liegt vor allem daran, dass Depressionen bei Männern oft nicht als solche erkannt und behandelt werden: die Medizin orientiert sich am „Normalfall“ der depressiven Frau.
Männer stellen außerdem über 80 Prozent der Obdachlosen (ursächlich für die Obdachlosigkeit von Männern sind in etwa der Hälfte der Fälle Scheidungs- und Unterhaltsverfahren) und das Gros der Suchtkranken (hier vor allem Drogen-, Alkohol- und Spielsucht).
Die Gründe, warum Männer in unserer Gesellschaft so oft scheitern, werden in der Öffentlichkeit jedoch kaum angesprochen.

8. Nach wie vor tragen Männer im Falle einer Scheidung ein hohes Risiko zu verarmen, vor allem, wenn sie Väter sind und Unterhalt für ihre Kinder zahlen müssen. Auch der Umgang mit den Kindern wird diesen Vätern von ihren Ex-Frauen oft verwehrt. In vielen Scheidungsverfahren erheben die
Mütter gegen Väter zu diesem Zweck sogar den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an ihren Kindern. In den weitaus meisten Fällen stellen sich diese Anschuldigungen als haltlos heraus.
Und nach wie vor hängt das Sorge- und Umgangsrecht des Vaters eines nicht ehelichen Kindes vom Willen der Mutter ab. Zahlreiche Verurteilungen und Rügen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gegen die Bundesrepublik Deutschland, weil Vätern nicht ehelicher Kinder der
Umgang mit ihnen erschwert wird, änderten bislang nichts daran.

9. Vor Gericht werden Männer für die gleichen Delikte häufiger angeklagt und verurteilt als Frauen. Dabei fällt das Strafmaß im Schnitt wesentlich höher aus als bei Frauen, die wegen des gleichen Deliktes verurteilt werden. Frauen kommen außerdem häufiger als Männer in den Genuss von
Hafterleichterungen.

10. Männer sind häufiger straffällig als Frauen, werden aber auch häufiger Opfer von Gewalttaten als Frauen. Im Jahr 2004 wurden in den Deliktbereichen, über die das Bundeskriminalamt eine Opferstatistik führt, Männer zu 61,5 Prozent Opfer von Straftaten. Bei Mord und Totschlag – vollendet und versucht – waren 62,7 Prozent der Opfer männlich, bei Raub sogar 67,8 Prozent. In der Öffentlichkeit wird jedoch i.d.R. nur Gewalt gegen Frauen thematisiert. So wird z.B. auch bei Armeeangriffen, Anschlägen usw., die eine hohe Anzahl ziviler Opfer fordern, gerne gesondert hervorgehoben, dass „auch Frauen und Kinder unter den Opfern“ seien.

11. Zum Schutz gegen häusliche Gewalt gilt seit 1.Januar 2002 das sog. Gewaltschutzgesetz, das die Möglichkeit bietet, gewalttätigen Ehemännern oder –frauen für einige Tage Hausverbot zu erteilen. Doch obwohl häusliche Gewalt von Frauen praktisch genauso häufig verübt wird wie von Männern,
werden bisher nahezu ausschließlich Männer aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Politik und Medien haben über Jahre hinweg ein einseitiges männliches Täterbild gezeichnet. Männliche Opfer werden i.d.R. nicht ernst genommen, oft gar als Witzfigur verspottet, und haben deswegen oft Hemmungen, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
Von Beginn an wurde das Gewaltschutzgesetz einseitig zum Schutz der weiblichen Opfer gegen männliche Täter geplant, obwohl eine Vielzahl von Studien eine Ausgewogenheit der Täterschaft von Frauen und Männern im häuslichen Bereich belegen. Eine vom Kriminologischen Forschungsinstitut
Niedersachsen im Auftrag der Bundesregierung erhobene Untersuchung etwa spricht von 1,7 Millionen geprügelten Frauen und 1,6 Millionen geprügelten Männern. Und schon 1992 lag dem Bundesfrauenministerium eine Studie aus einer Opferbefragung vor, aus der eindeutig hervorgeht, dass die Gewalt der Frauen der Männergewalt in den Familien um nichts nachstand. Beide Studien wurden vom Ministerium indes für eine öffentliche Diskussion nicht zugänglich gemacht.

12. Während „Frauenpolitik“ in so gut wie allen Bundes- und Landesregierungen als Politikschwerpunkt definiert wird, bleibt Männerpolitik überall außen vor. Es gibt in der Bundesrepublik ein Bundesministerium und sieben Länderministerien, die sich namentlich den
Belangen der Frauen widmen, aber kein einziges Ministerium, das in seinem Namen das Wort „Männer“ aufführt. Eine männerpolitische Grundsatzabteilung nach Vorbild der österreichischen Bundesregierung gibt es in der Bundesrepublik nirgends.
Das sogenannte „Gender Mainstreaming“ als neuer Ansatz in der Geschlechterpolitik setzt sich zum Ziel, bei beiden Geschlechtern Benachteiligungen abzubauen, um so die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. In der Praxis ist „Gender Mainstreaming“ bislang aber nichts anderes als eine Fortführung der einseitigen Frauenförderung. Die Bereitschaft der Politik, gegen Benachteiligungen von Männern aktiv zu werden, ist bis dato völlig unterentwickelt. Im Gegenteil, die
Zahl der Gesetze, mit denen die Rechte von Männern eingeschränkt werden, nimmt unaufhaltsam zu.

13. Nach wie vor müssen nur junge Männer einen Zwangsdienst (Wehr- oder ersatzweise Zivildienst) ableisten, dessen Verweigerung mit Gefängnisstrafe verfolgt wird. Der Großteil der anderen EU-Staaten
hat die Wehrpflicht bereits abgeschafft. Deutschland sieht sich dazu nicht in der Lage.

14. Im Medien- und Kulturbetrieb herrscht ein einseitig negatives Männerbild vor. Populäre Romane, Fernsehfilme, Serien, aber auch Fernsehreportagen und Werbespots verunglimpfen den Mann oft als
gewalttätig, triebgesteuert, gefühlsarm und trottelig.
Gewalt gegen Männer wird verharmlost, als Zeitgeisterscheinung akzeptiert, zuweilen sogar verherrlicht. Bücher mit Titeln wie „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ oder „Ein bisschen Männerhass steht jeder Frau“ finden sich in den Bestsellerlisten wieder. Einzelne Werbespots zeigen
Szenen mit massiver körperlicher Gewalt von Frauen gegen Männer. Was unter umgekehrten Vorzeichen Protestkampagnen und Klagen vor Gericht zur Folge hätte, findet in diesem Fall kaum Beachtung.

Wir finden: Es kann nicht im Sinne eines gedeihlichen, partnerschaftlichen Verhältnisses von Männern und Frauen sein, dass Jungen, Väter und Männer hierzulande derart massiv benachteiligt, ausgegrenzt und herabgewürdigt werden. Auch Demokratie und Rechtsstaat, die von der Beteiligung
aller Bürger – unabhängig von ihrem Geschlecht – leben, nehmen durch die einseitige Gewichtung in der Geschlechterpolitik auf Dauer Schaden.
MANNdat will diese Missstände aufdecken und zu ihrer Behebung beitragen, indem wir uns für die Rechte von Männern und Jungen einsetzen. Helfen Sie mit, indem Sie uns und unser Anliegen unterstützen!

Mehr Infos unter http://www.manndat.de


Re: Beispielsammlung und theoretische Implikationen.

Ridcully, Friday, 14.10.2005, 18:28 (vor 6972 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Frank am 14. Oktober 2005 10:04:

Hallo Frank!

Sehr gute Sammlung,die einiges aufzeigt. Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass der Hinweis auf Ursachenkomplexe nötig ist.Ihr habt bestimmt bewusst die rein faktenorientierte Argumentation gewählt, um nicht in die Ideologiefalle zu tappen.

Ursache ist aber sehr wohl sozialer Art. Das muss gesagt werden, weil sonst manch eine böswillige Zunge meint,dies sei eben Beweis für Männliche Unterlegenheit!

Sonst wird diese Sammlung mühelos in den Argumentationszusammenhang:
" A 1. Frau hat Problem? Gesellschaft ist schuld!
2. Frau ist erfolgreich? Frau hats gebracht!
B 1. Mann hat Problem? Mann ist schuld!
2. Mann ist erfolgreich? Gesellschaft ist schuld!"
eingewoben!

Dieser ist zwar falsch, denn entweder ist die Gesellschaft in einem gewissen Grad für Individuen,also Männer UND Frauen prägend oder aber nicht,dann aber auch für beide nicht, dann wäre Frau eben Frau weil "die Frauen so sind". Doch was kümmerts die Ideologen?

Keine fundamentale Kritik, nur ein Denkanstoß.

Ridcully

Was fehlt: Warum gehen kinderlose Frauen früher in Rente als Männer ? (nT)

Sven, Friday, 14.10.2005, 18:55 (vor 6972 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Frank am 14. Oktober 2005 10:04:

...

weiteres beispiel: frauen bekommen doppelt so lange Rente

gibsmir, Friday, 14.10.2005, 20:52 (vor 6972 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Frank am 14. Oktober 2005 10:04:

... bezahlen aber genau den gleichen Rentenbeitrag wie die Männer. Bei einer Lebenserwartung von 72 Jahre bekommt ein Mann im Schnitt nur 7 Jahre lang Rente, eine Frau bekommt bei einer durchschn. Lebenserwartung von 79 Jahren 14 Jahre Rente, also genau doppelt so lange und damit auch doppelt so viel (bzw. wenn man die Verzinsung mitrechnet mehr als doppelt so viel). Warum zahlen die Frauen nicht einen doppelt so hohen Rentenbeitrag?

MANNdat e.V. informiert:
Benachteiligung von Männern – eine Beispielsammlung
Stand: Oktober 2005
Wenn in der Öffentlichkeit über die Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts die Rede ist, ist damit in der Regel die Diskriminierung von Frauen gemeint. Bislang wenig ins öffentliche Bewusstsein getreten ist dagegen die Tatsache, dass es sehr viele Bereiche gibt, in denen Männer
gegenüber Frauen benachteiligt sind. In der nachstehenden Auflistung sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – die schwerwiegendsten Benachteiligungen von Männern aufgeführt.
1. Von Arbeitslosigkeit sind Männer stärker betroffen als Frauen. Im Jahr 2004 lag die Arbeitslosenquote bei den Männern im Durchschnitt etwa 15% höher als bei den Frauen. In der Altersgruppe bis 25 Jahren waren Männer im August 2005 sogar um 34% häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.
Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist von 1991 bis 2004 bei Männern um 95 Prozent, bei Frauen um 27 Prozent gestiegen. Trotzdem gibt die Bundesagentur für Arbeit für Frauenförderung im Arbeitsmarkt ein Vielfaches dessen aus, was sie gezielt für Männer aufwendet.
2. Die Gleichberechtigung der Frauen im Berufsleben wird immer nur für Berufe mit hohem Sozialprestige (Top-Manager, Ingenieure, Programmierer etc.) eingefordert. So gut wie alle Berufe mit hohem Verletzungs-, Erkrankungs- und Todesfallrisiko sind dagegen nach wie vor fest in Männerhand: 24 der 25 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so bezeichneten „Todesberufe“ werden fast ausschließlich von Männern ausgeübt.
Weltweit sterben der International Labor Organization (ILO) zufolge mehr Männer allein durch Industrieunfälle als durch Verkehrsunfälle, Krieg, Gewalt und AIDS zusammen. Für jeden tödlichen Berufsunfall, der einer Frau zustößt, stehen zwölf Männer, die auf diese Weise ums Leben kommen.
Denn erstens werden Männer grundsätzlich dort eingesetzt, wo die Gefahren am größten sind, und zweitens werden Frauen im Gegensatz zu Männern zusätzlich durch rechtliche Verordnungen vor stärkeren Belastungen geschützt.
3. In Gleichberechtigungs- und Gleichstellungsgesetzen wird einseitig nur die Unterbesetzung mit Frauen in Behörden als Diskriminierung definiert. Durch Verpflichtung zur begrenzten Bevorzugung bei Einstellung und Beförderung wird der Frauenanteil in den Bereichen erhöht, in denen sie
unterrepräsentiert sind. Für Männer gilt ein gleiches Recht in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind (z.B. unter 40% Männeranteil in Kommunalverwaltungen; 35% Männeranteil in
allgemeinbildenden Schulen; 4,6% Männeranteil in Kindergärten), nicht. Im Gegenteil: hier wird durch Frauenförderpläne und Frauenvertretungen die Integration von Männern behindert.
So werden jährlich etwa 300 Millionen Euro für die Förderung der Integration von Frauen in männerdominierte Berufe ausgegeben. Maßnahmen z.B. zur Erhöhung des Anteils von Männern im Erziehungsbereich sind dagegen bislang nicht über das Stadium bloßer Versprechungen hinaus
gekommen.
4. Einmal im Jahr haben Mädchen bundesweit am „Girl’s Day“ Gelegenheit, in Männerberufe hineinzuschnuppern. Eine ähnliche Möglichkeit für Jungens, klassische Frauenberufe, wie z.B. im Sozialbereich, kennen zu lernen, gibt es nur vereinzelt auf lokaler Ebene. Ansonsten gilt: am „Girl’s Day“ müssen die Jungen die Schulbank drücken. Und das, obwohl das Forum Bildung (ein Gremium der bildungspolitisch Verantwortlichen aus Bund und Ländern) seit langem die gleiche Teilhabe von Jungen und Mädchen an Maßnahmen zur
Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufsbereiche fordert.
5. Jungen weisen schlechtere Schulleistungen als Mädchen auf und stellen mittlerweile auf Haupt- und Sonderschulen die Mehrheit, auf Gymnasien die Minderheit. Pädagogen und Sozialwissenschaftler fordern seit langem mehr männliche Bezugspersonen im Schulsystem und eine stärkere Berücksichtigung der Eigenheiten von Jungen in Unterricht und Erziehung.
Laut PISA-Studie weisen die Jungen vor allem eklatante Defizite in der Lesekompetenz auf; weit höher als die Defizite der Mädchen in Mathematik/Naturwissenschaften. Trotzdem werden fast nur Initiativen in Richtung mädchenorientiertes Lernen für Mathematik/Naturwissenschaften
unternommen.
6. Obwohl Männer im Durchschnitt sechs Jahre früher sterben als Frauen, werden sie im Gesundheitswesen benachteiligt: es mangelt an flächendeckender Gesundheitsaufklärung speziell für Männer, es gibt weder Männergesundheitsberichte noch ein ausgedehntes Netz von Männerärzten
oder Männergesundheitszentren, im Gegensatz zu analogen Einrichtungen für Frauen.
Die gesetzliche Hautkrebs-Früherkennung beginnt bei Frauen mit dem 30., bei Männern aber erst mit dem 45. Lebensjahr. Die Bekämpfung des Prostatakrebs ist im Gegensatz zur Bekämpfung des Brustkrebs nicht als Gesundheitsziel des Bundesgesundheitsministeriums formuliert. Während die
Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung sich der modernsten Verfahren bedient, ist die Prostatakrebs-Vorsorge auf dem medizinischen Stand von 1970 stehen geblieben.
7. Im Jahr 2004 starben fast dreimal so viele Männer wie Frauen durch Suizid. Das liegt vor allem daran, dass Depressionen bei Männern oft nicht als solche erkannt und behandelt werden: die Medizin orientiert sich am „Normalfall“ der depressiven Frau.
Männer stellen außerdem über 80 Prozent der Obdachlosen (ursächlich für die Obdachlosigkeit von Männern sind in etwa der Hälfte der Fälle Scheidungs- und Unterhaltsverfahren) und das Gros der Suchtkranken (hier vor allem Drogen-, Alkohol- und Spielsucht).
Die Gründe, warum Männer in unserer Gesellschaft so oft scheitern, werden in der Öffentlichkeit jedoch kaum angesprochen.
8. Nach wie vor tragen Männer im Falle einer Scheidung ein hohes Risiko zu verarmen, vor allem, wenn sie Väter sind und Unterhalt für ihre Kinder zahlen müssen. Auch der Umgang mit den Kindern wird diesen Vätern von ihren Ex-Frauen oft verwehrt. In vielen Scheidungsverfahren erheben die
Mütter gegen Väter zu diesem Zweck sogar den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an ihren Kindern. In den weitaus meisten Fällen stellen sich diese Anschuldigungen als haltlos heraus.
Und nach wie vor hängt das Sorge- und Umgangsrecht des Vaters eines nicht ehelichen Kindes vom Willen der Mutter ab. Zahlreiche Verurteilungen und Rügen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gegen die Bundesrepublik Deutschland, weil Vätern nicht ehelicher Kinder der
Umgang mit ihnen erschwert wird, änderten bislang nichts daran.
9. Vor Gericht werden Männer für die gleichen Delikte häufiger angeklagt und verurteilt als Frauen. Dabei fällt das Strafmaß im Schnitt wesentlich höher aus als bei Frauen, die wegen des gleichen Deliktes verurteilt werden. Frauen kommen außerdem häufiger als Männer in den Genuss von
Hafterleichterungen.
10. Männer sind häufiger straffällig als Frauen, werden aber auch häufiger Opfer von Gewalttaten als Frauen. Im Jahr 2004 wurden in den Deliktbereichen, über die das Bundeskriminalamt eine Opferstatistik führt, Männer zu 61,5 Prozent Opfer von Straftaten. Bei Mord und Totschlag – vollendet und versucht – waren 62,7 Prozent der Opfer männlich, bei Raub sogar 67,8 Prozent. In der Öffentlichkeit wird jedoch i.d.R. nur Gewalt gegen Frauen thematisiert. So wird z.B. auch bei Armeeangriffen, Anschlägen usw., die eine hohe Anzahl ziviler Opfer fordern, gerne gesondert hervorgehoben, dass „auch Frauen und Kinder unter den Opfern“ seien.
11. Zum Schutz gegen häusliche Gewalt gilt seit 1.Januar 2002 das sog. Gewaltschutzgesetz, das die Möglichkeit bietet, gewalttätigen Ehemännern oder –frauen für einige Tage Hausverbot zu erteilen. Doch obwohl häusliche Gewalt von Frauen praktisch genauso häufig verübt wird wie von Männern,
werden bisher nahezu ausschließlich Männer aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Politik und Medien haben über Jahre hinweg ein einseitiges männliches Täterbild gezeichnet. Männliche Opfer werden i.d.R. nicht ernst genommen, oft gar als Witzfigur verspottet, und haben deswegen oft Hemmungen, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
Von Beginn an wurde das Gewaltschutzgesetz einseitig zum Schutz der weiblichen Opfer gegen männliche Täter geplant, obwohl eine Vielzahl von Studien eine Ausgewogenheit der Täterschaft von Frauen und Männern im häuslichen Bereich belegen. Eine vom Kriminologischen Forschungsinstitut
Niedersachsen im Auftrag der Bundesregierung erhobene Untersuchung etwa spricht von 1,7 Millionen geprügelten Frauen und 1,6 Millionen geprügelten Männern. Und schon 1992 lag dem Bundesfrauenministerium eine Studie aus einer Opferbefragung vor, aus der eindeutig hervorgeht, dass die Gewalt der Frauen der Männergewalt in den Familien um nichts nachstand. Beide Studien wurden vom Ministerium indes für eine öffentliche Diskussion nicht zugänglich gemacht.
12. Während „Frauenpolitik“ in so gut wie allen Bundes- und Landesregierungen als Politikschwerpunkt definiert wird, bleibt Männerpolitik überall außen vor. Es gibt in der Bundesrepublik ein Bundesministerium und sieben Länderministerien, die sich namentlich den
Belangen der Frauen widmen, aber kein einziges Ministerium, das in seinem Namen das Wort „Männer“ aufführt. Eine männerpolitische Grundsatzabteilung nach Vorbild der österreichischen Bundesregierung gibt es in der Bundesrepublik nirgends.
Das sogenannte „Gender Mainstreaming“ als neuer Ansatz in der Geschlechterpolitik setzt sich zum Ziel, bei beiden Geschlechtern Benachteiligungen abzubauen, um so die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. In der Praxis ist „Gender Mainstreaming“ bislang aber nichts anderes als eine Fortführung der einseitigen Frauenförderung. Die Bereitschaft der Politik, gegen Benachteiligungen von Männern aktiv zu werden, ist bis dato völlig unterentwickelt. Im Gegenteil, die
Zahl der Gesetze, mit denen die Rechte von Männern eingeschränkt werden, nimmt unaufhaltsam zu.
13. Nach wie vor müssen nur junge Männer einen Zwangsdienst (Wehr- oder ersatzweise Zivildienst) ableisten, dessen Verweigerung mit Gefängnisstrafe verfolgt wird. Der Großteil der anderen EU-Staaten
hat die Wehrpflicht bereits abgeschafft. Deutschland sieht sich dazu nicht in der Lage.
14. Im Medien- und Kulturbetrieb herrscht ein einseitig negatives Männerbild vor. Populäre Romane, Fernsehfilme, Serien, aber auch Fernsehreportagen und Werbespots verunglimpfen den Mann oft als
gewalttätig, triebgesteuert, gefühlsarm und trottelig.
Gewalt gegen Männer wird verharmlost, als Zeitgeisterscheinung akzeptiert, zuweilen sogar verherrlicht. Bücher mit Titeln wie „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ oder „Ein bisschen Männerhass steht jeder Frau“ finden sich in den Bestsellerlisten wieder. Einzelne Werbespots zeigen
Szenen mit massiver körperlicher Gewalt von Frauen gegen Männer. Was unter umgekehrten Vorzeichen Protestkampagnen und Klagen vor Gericht zur Folge hätte, findet in diesem Fall kaum Beachtung.
Wir finden: Es kann nicht im Sinne eines gedeihlichen, partnerschaftlichen Verhältnisses von Männern und Frauen sein, dass Jungen, Väter und Männer hierzulande derart massiv benachteiligt, ausgegrenzt und herabgewürdigt werden. Auch Demokratie und Rechtsstaat, die von der Beteiligung
aller Bürger – unabhängig von ihrem Geschlecht – leben, nehmen durch die einseitige Gewichtung in der Geschlechterpolitik auf Dauer Schaden.
MANNdat will diese Missstände aufdecken und zu ihrer Behebung beitragen, indem wir uns für die Rechte von Männern und Jungen einsetzen. Helfen Sie mit, indem Sie uns und unser Anliegen unterstützen!
Mehr Infos unter http://www.manndat.de

Re: weiteres beispiel: frauen bekommen doppelt so lange Rente

Christian, Friday, 14.10.2005, 23:38 (vor 6972 Tagen) @ gibsmir

Als Antwort auf: weiteres beispiel: frauen bekommen doppelt so lange Rente von gibsmir am 14. Oktober 2005 17:52:

72 Jahre Lebenserwartung der Männer ist nur das Durchschnittsalter was Männer zu erwarten haben, sollte das Renteneintrittsalter auf 70 angehoben werden, so würden viele Männer um ihre Rente betrogen. Beispielrechnung: 4 Männer sterben im Alter von 69 + 69 + 69 + 81 Jahren : 4 = Durchschnittsalter 72 Jahre und somit drei von 4 Männer niemals die Rente erreichen würden und nur Einzahler gewesen sind! Die Gewinner in der Rente sind auch hier die Frauen!

meint,
Christian

Restlebenserwartung

Ralf, Friday, 14.10.2005, 23:43 (vor 6972 Tagen) @ gibsmir

Als Antwort auf: weiteres beispiel: frauen bekommen doppelt so lange Rente von gibsmir am 14. Oktober 2005 17:52:

... bezahlen aber genau den gleichen Rentenbeitrag wie die Männer. Bei einer Lebenserwartung von 72 Jahre bekommt ein Mann im Schnitt nur 7 Jahre lang Rente, eine Frau bekommt bei einer durchschn. Lebenserwartung von 79 Jahren 14 Jahre Rente, also genau doppelt so lange und damit auch doppelt so viel

Deine Berechnungsgrundlage ist nicht ganz richtig, denn anzusetzen ist nicht die Lebenserwartung bei Geburt, sondern die Restlebenserwartung bei Renteneintritt (um den Unterschied klarzumachen: Auch ein 100-jähriger hat eine Restlebenserwartung > 0).

Mag allerdings sein, dass dann trotzdem noch das Doppelte für Frauen rauskommt, die entsprechenden Zahlen kenne ich nicht.

Gruß Ralf

Re: Beispielsammlung

Jeremin, Friday, 14.10.2005, 21:39 (vor 6972 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Frank am 14. Oktober 2005 10:04:

Mir würde es mehr helfen, wenn ich wüßte, wo diese Zahlen alle herstammen. Statistisches Jahrbuch? Gesammelte Studienergebnisse? Zeitschriftenzitate?

Das Jahrbuch mag ja als Quelle seriös sein, Studien sind es nie. Wenn ich genügend Geld investiere, kann ich jedes Ergebnis bekommen, das ich will. Und was von Pressezitaten zu halten ist, weiß ich. Nichts.

Re: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung

Doc Morris, Friday, 14.10.2005, 23:39 (vor 6972 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Frank am 14. Oktober 2005 10:04:

MANNdat e.V. informiert:
Benachteiligung von Männern – eine Beispielsammlung
Stand: Oktober 2005
Wenn in der Öffentlichkeit über die Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts die Rede ist, ist damit in der Regel die Diskriminierung von Frauen gemeint. Bislang wenig ins öffentliche Bewusstsein getreten ist dagegen die Tatsache, dass es sehr viele Bereiche gibt, in denen Männer
gegenüber Frauen benachteiligt sind. In der nachstehenden Auflistung sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – die schwerwiegendsten Benachteiligungen von Männern aufgeführt.
1. Von Arbeitslosigkeit sind Männer stärker betroffen als Frauen. Im Jahr 2004 lag die Arbeitslosenquote bei den Männern im Durchschnitt etwa 15% höher als bei den Frauen. In der Altersgruppe bis 25 Jahren waren Männer im August 2005 sogar um 34% häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.
Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist von 1991 bis 2004 bei Männern um 95 Prozent, bei Frauen um 27 Prozent gestiegen. Trotzdem gibt die Bundesagentur für Arbeit für Frauenförderung im Arbeitsmarkt ein Vielfaches dessen aus, was sie gezielt für Männer aufwendet.
2. Die Gleichberechtigung der Frauen im Berufsleben wird immer nur für Berufe mit hohem Sozialprestige (Top-Manager, Ingenieure, Programmierer etc.) eingefordert. So gut wie alle Berufe mit hohem Verletzungs-, Erkrankungs- und Todesfallrisiko sind dagegen nach wie vor fest in Männerhand: 24 der 25 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so bezeichneten „Todesberufe“ werden fast ausschließlich von Männern ausgeübt.
Weltweit sterben der International Labor Organization (ILO) zufolge mehr Männer allein durch Industrieunfälle als durch Verkehrsunfälle, Krieg, Gewalt und AIDS zusammen. Für jeden tödlichen Berufsunfall, der einer Frau zustößt, stehen zwölf Männer, die auf diese Weise ums Leben kommen.
Denn erstens werden Männer grundsätzlich dort eingesetzt, wo die Gefahren am größten sind, und zweitens werden Frauen im Gegensatz zu Männern zusätzlich durch rechtliche Verordnungen vor stärkeren Belastungen geschützt.
3. In Gleichberechtigungs- und Gleichstellungsgesetzen wird einseitig nur die Unterbesetzung mit Frauen in Behörden als Diskriminierung definiert. Durch Verpflichtung zur begrenzten Bevorzugung bei Einstellung und Beförderung wird der Frauenanteil in den Bereichen erhöht, in denen sie
unterrepräsentiert sind. Für Männer gilt ein gleiches Recht in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind (z.B. unter 40% Männeranteil in Kommunalverwaltungen; 35% Männeranteil in
allgemeinbildenden Schulen; 4,6% Männeranteil in Kindergärten), nicht. Im Gegenteil: hier wird durch Frauenförderpläne und Frauenvertretungen die Integration von Männern behindert.
So werden jährlich etwa 300 Millionen Euro für die Förderung der Integration von Frauen in männerdominierte Berufe ausgegeben. Maßnahmen z.B. zur Erhöhung des Anteils von Männern im Erziehungsbereich sind dagegen bislang nicht über das Stadium bloßer Versprechungen hinaus
gekommen.
4. Einmal im Jahr haben Mädchen bundesweit am „Girl’s Day“ Gelegenheit, in Männerberufe hineinzuschnuppern. Eine ähnliche Möglichkeit für Jungens, klassische Frauenberufe, wie z.B. im Sozialbereich, kennen zu lernen, gibt es nur vereinzelt auf lokaler Ebene. Ansonsten gilt: am „Girl’s Day“ müssen die Jungen die Schulbank drücken. Und das, obwohl das Forum Bildung (ein Gremium der bildungspolitisch Verantwortlichen aus Bund und Ländern) seit langem die gleiche Teilhabe von Jungen und Mädchen an Maßnahmen zur
Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufsbereiche fordert.
5. Jungen weisen schlechtere Schulleistungen als Mädchen auf und stellen mittlerweile auf Haupt- und Sonderschulen die Mehrheit, auf Gymnasien die Minderheit. Pädagogen und Sozialwissenschaftler fordern seit langem mehr männliche Bezugspersonen im Schulsystem und eine stärkere Berücksichtigung der Eigenheiten von Jungen in Unterricht und Erziehung.
Laut PISA-Studie weisen die Jungen vor allem eklatante Defizite in der Lesekompetenz auf; weit höher als die Defizite der Mädchen in Mathematik/Naturwissenschaften. Trotzdem werden fast nur Initiativen in Richtung mädchenorientiertes Lernen für Mathematik/Naturwissenschaften
unternommen.
6. Obwohl Männer im Durchschnitt sechs Jahre früher sterben als Frauen, werden sie im Gesundheitswesen benachteiligt: es mangelt an flächendeckender Gesundheitsaufklärung speziell für Männer, es gibt weder Männergesundheitsberichte noch ein ausgedehntes Netz von Männerärzten
oder Männergesundheitszentren, im Gegensatz zu analogen Einrichtungen für Frauen.
Die gesetzliche Hautkrebs-Früherkennung beginnt bei Frauen mit dem 30., bei Männern aber erst mit dem 45. Lebensjahr. Die Bekämpfung des Prostatakrebs ist im Gegensatz zur Bekämpfung des Brustkrebs nicht als Gesundheitsziel des Bundesgesundheitsministeriums formuliert. Während die
Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung sich der modernsten Verfahren bedient, ist die Prostatakrebs-Vorsorge auf dem medizinischen Stand von 1970 stehen geblieben.
7. Im Jahr 2004 starben fast dreimal so viele Männer wie Frauen durch Suizid. Das liegt vor allem daran, dass Depressionen bei Männern oft nicht als solche erkannt und behandelt werden: die Medizin orientiert sich am „Normalfall“ der depressiven Frau.
Männer stellen außerdem über 80 Prozent der Obdachlosen (ursächlich für die Obdachlosigkeit von Männern sind in etwa der Hälfte der Fälle Scheidungs- und Unterhaltsverfahren) und das Gros der Suchtkranken (hier vor allem Drogen-, Alkohol- und Spielsucht).
Die Gründe, warum Männer in unserer Gesellschaft so oft scheitern, werden in der Öffentlichkeit jedoch kaum angesprochen.
8. Nach wie vor tragen Männer im Falle einer Scheidung ein hohes Risiko zu verarmen, vor allem, wenn sie Väter sind und Unterhalt für ihre Kinder zahlen müssen. Auch der Umgang mit den Kindern wird diesen Vätern von ihren Ex-Frauen oft verwehrt. In vielen Scheidungsverfahren erheben die
Mütter gegen Väter zu diesem Zweck sogar den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an ihren Kindern. In den weitaus meisten Fällen stellen sich diese Anschuldigungen als haltlos heraus.
Und nach wie vor hängt das Sorge- und Umgangsrecht des Vaters eines nicht ehelichen Kindes vom Willen der Mutter ab. Zahlreiche Verurteilungen und Rügen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gegen die Bundesrepublik Deutschland, weil Vätern nicht ehelicher Kinder der
Umgang mit ihnen erschwert wird, änderten bislang nichts daran.
9. Vor Gericht werden Männer für die gleichen Delikte häufiger angeklagt und verurteilt als Frauen. Dabei fällt das Strafmaß im Schnitt wesentlich höher aus als bei Frauen, die wegen des gleichen D

eliktes verurteilt werden. Frauen kommen außerdem häufiger als Männer in den Genuss von

Hafterleichterungen.
10. Männer sind häufiger straffällig als Frauen, werden aber auch häufiger Opfer von Gewalttaten als Frauen. Im Jahr 2004 wurden in den Deliktbereichen, über die das Bundeskriminalamt eine Opferstatistik führt, Männer zu 61,5 Prozent Opfer von Straftaten. Bei Mord und Totschlag – vollendet und versucht – waren 62,7 Prozent der Opfer männlich, bei Raub sogar 67,8 Prozent. In der Öffentlichkeit wird jedoch i.d.R. nur Gewalt gegen Frauen thematisiert. So wird z.B. auch bei Armeeangriffen, Anschlägen usw., die eine hohe Anzahl ziviler Opfer fordern, gerne gesondert hervorgehoben, dass „auch Frauen und Kinder unter den Opfern“ seien.
11. Zum Schutz gegen häusliche Gewalt gilt seit 1.Januar 2002 das sog. Gewaltschutzgesetz, das die Möglichkeit bietet, gewalttätigen Ehemännern oder –frauen für einige Tage Hausverbot zu erteilen. Doch obwohl häusliche Gewalt von Frauen praktisch genauso häufig verübt wird wie von Männern,
werden bisher nahezu ausschließlich Männer aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Politik und Medien haben über Jahre hinweg ein einseitiges männliches Täterbild gezeichnet. Männliche Opfer werden i.d.R. nicht ernst genommen, oft gar als Witzfigur verspottet, und haben deswegen oft Hemmungen, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
Von Beginn an wurde das Gewaltschutzgesetz einseitig zum Schutz der weiblichen Opfer gegen männliche Täter geplant, obwohl eine Vielzahl von Studien eine Ausgewogenheit der Täterschaft von Frauen und Männern im häuslichen Bereich belegen. Eine vom Kriminologischen Forschungsinstitut
Niedersachsen im Auftrag der Bundesregierung erhobene Untersuchung etwa spricht von 1,7 Millionen geprügelten Frauen und 1,6 Millionen geprügelten Männern. Und schon 1992 lag dem Bundesfrauenministerium eine Studie aus einer Opferbefragung vor, aus der eindeutig hervorgeht, dass die Gewalt der Frauen der Männergewalt in den Familien um nichts nachstand. Beide Studien wurden vom Ministerium indes für eine öffentliche Diskussion nicht zugänglich gemacht.
12. Während „Frauenpolitik“ in so gut wie allen Bundes- und Landesregierungen als Politikschwerpunkt definiert wird, bleibt Männerpolitik überall außen vor. Es gibt in der Bundesrepublik ein Bundesministerium und sieben Länderministerien, die sich namentlich den
Belangen der Frauen widmen, aber kein einziges Ministerium, das in seinem Namen das Wort „Männer“ aufführt. Eine männerpolitische Grundsatzabteilung nach Vorbild der österreichischen Bundesregierung gibt es in der Bundesrepublik nirgends.
Das sogenannte „Gender Mainstreaming“ als neuer Ansatz in der Geschlechterpolitik setzt sich zum Ziel, bei beiden Geschlechtern Benachteiligungen abzubauen, um so die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. In der Praxis ist „Gender Mainstreaming“ bislang aber nichts anderes als eine Fortführung der einseitigen Frauenförderung. Die Bereitschaft der Politik, gegen Benachteiligungen von Männern aktiv zu werden, ist bis dato völlig unterentwickelt. Im Gegenteil, die
Zahl der Gesetze, mit denen die Rechte von Männern eingeschränkt werden, nimmt unaufhaltsam zu.
13. Nach wie vor müssen nur junge Männer einen Zwangsdienst (Wehr- oder ersatzweise Zivildienst) ableisten, dessen Verweigerung mit Gefängnisstrafe verfolgt wird. Der Großteil der anderen EU-Staaten
hat die Wehrpflicht bereits abgeschafft. Deutschland sieht sich dazu nicht in der Lage.
14. Im Medien- und Kulturbetrieb herrscht ein einseitig negatives Männerbild vor. Populäre Romane, Fernsehfilme, Serien, aber auch Fernsehreportagen und Werbespots verunglimpfen den Mann oft als
gewalttätig, triebgesteuert, gefühlsarm und trottelig.
Gewalt gegen Männer wird verharmlost, als Zeitgeisterscheinung akzeptiert, zuweilen sogar verherrlicht. Bücher mit Titeln wie „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ oder „Ein bisschen Männerhass steht jeder Frau“ finden sich in den Bestsellerlisten wieder. Einzelne Werbespots zeigen
Szenen mit massiver körperlicher Gewalt von Frauen gegen Männer. Was unter umgekehrten Vorzeichen Protestkampagnen und Klagen vor Gericht zur Folge hätte, findet in diesem Fall kaum Beachtung.
Wir finden: Es kann nicht im Sinne eines gedeihlichen, partnerschaftlichen Verhältnisses von Männern und Frauen sein, dass Jungen, Väter und Männer hierzulande derart massiv benachteiligt, ausgegrenzt und herabgewürdigt werden. Auch Demokratie und Rechtsstaat, die von der Beteiligung
aller Bürger – unabhängig von ihrem Geschlecht – leben, nehmen durch die einseitige Gewichtung in der Geschlechterpolitik auf Dauer Schaden.
MANNdat will diese Missstände aufdecken und zu ihrer Behebung beitragen, indem wir uns für die Rechte von Männern und Jungen einsetzen. Helfen Sie mit, indem Sie uns und unser Anliegen unterstützen!
Mehr Infos unter http://www.manndat.de

Super Zusammenfassung! Nur die ein oder ander Quellenangabe würde ich gerne haben. Besonders die ungleiche Behandlung vor Gericht würde mich interessieren. Manche Radfem behauptet da glatt das Gegenteil. Deshalb mein Nachhaken.

Ihr seid auf dem richtigen Weg! Abei bei dieser Gelegenheit eine Frage: Seid ihr progressiv-antifeministisch oder regressiv-antifeministisch oder ein Mittelweg? Letzteres wäre mein Rezept.

Doc Morris

Re: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung

Eugen, Saturday, 15.10.2005, 01:27 (vor 6971 Tagen) @ Doc Morris

Als Antwort auf: Re: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Doc Morris am 14. Oktober 2005 20:39:

Super Zusammenfassung! Nur die ein oder ander Quellenangabe würde ich gerne haben. Besonders die ungleiche Behandlung vor Gericht würde mich interessieren. Manche Radfem behauptet da glatt das Gegenteil. Deshalb mein Nachhaken.
Ihr seid auf dem richtigen Weg! Abei bei dieser Gelegenheit eine Frage: Seid ihr progressiv-antifeministisch oder regressiv-antifeministisch oder ein Mittelweg? Letzteres wäre mein Rezept.
Doc Morris

Eigentlich definieren wir uns nicht in Abhängigkeit vom Feminismus. Wir wollen das was wir wollen, und das steht hier zu lesen. Also geht es darum, das durchzusetzen, und nicht darauf zu schauen, was Feministinnen wollen. Wir haben selber Sorgen genug.

Gruß von
Eugen
www.manndat.de

Re: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung

Doc Morris, Saturday, 15.10.2005, 21:38 (vor 6971 Tagen) @ Eugen

Als Antwort auf: Re: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Eugen am 14. Oktober 2005 22:27:16:

Eigentlich definieren wir uns nicht in Abhängigkeit vom Feminismus. Wir wollen das was wir wollen, und das steht hier zu lesen. Also geht es darum, das durchzusetzen, und nicht darauf zu schauen, was Feministinnen wollen. Wir haben selber Sorgen genug.
Gruß von
Eugen
www.manndat.de

Dennoch ist es sonnenklar dass der Feminismus die Suppe eingebrockt hat.
Wenn ihr nun die - absolut berechtigten - Anliegen Schritt für Schritt zur Diskussion bringt, wird der feministische Zeitgeist unvermeidlich euch das Handwerk legen wollen. Grabenkämpfe werden sich nicht vermeiden lassen, ob ihr das wollt oder nicht. Ihr werdet angefeindet werden. Das ist so siche wie das Amen in der Kirche. Davon werdet ihr euch nicht abbringen lassen, denn ihr habt den Backlash mit einkalkuliert, davon gehe ich mal aus.
Parallel zu euren Aktivitäten wird der Feminismus seinerseits seinen Aktivismus fortführen - mit altbekanntem Muster.
Frank hat dargelegt, dass auf den Mann tendenziell immer neue Belastungen zukommen.Werdet ihr euch um diese Vorstöße kümmern oder werdet ihr euch auf eure Anliegen konzentrieren und den Femitross vorerst ignorieren in der Hoffnung, dass eure Strategie 'bottom up' zu wirken beginnt?

Grüsse von
Doc Morris

Re: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung

Eugen, Sunday, 16.10.2005, 01:28 (vor 6970 Tagen) @ Doc Morris

Als Antwort auf: Re: Beispielsammlung "Benachteiligungen von Männern": neue Fassung von Doc Morris am 15. Oktober 2005 18:38:

Wenn ihr nun die - absolut berechtigten - Anliegen Schritt für Schritt zur Diskussion bringt, wird der feministische Zeitgeist unvermeidlich euch das Handwerk legen wollen. Grabenkämpfe werden sich nicht vermeiden lassen, ob ihr das wollt oder nicht. Ihr werdet angefeindet werden.

Es ist an dieser Front bislang erstaunlich ruhig geblieben. Außer ein paar belanglosen Zuschriften gab es in dieser Richtung nichts.

Davon werdet ihr euch nicht abbringen lassen...

So ist es. Wir haben unsere Linie, und ich persönlich bin jedenfalls sehr dafür, dass wir uns nicht verzetteln. Natürlich gab es die Ignoranz von Politikerinnen, aber da muss man gerechterweise sagen, Politiker, Männer, haben sich bezüglich unserer Themen genau so ignorant wie - oder noch schlimmer verhalten als Frauen. Wo wir Medienberichterstattung bekommen, war sie bislang von Frauen wie Männern überwiegend korrekt.

Parallel zu euren Aktivitäten wird der Feminismus seinerseits seinen Aktivismus fortführen - mit altbekanntem Muster.

Natürlich. Bislang stellen wir noch nicht unbedingt eine Gefahr für ihre Pfründe dar. Aber das wird sich ändern. Wenn man mich z.B. fragt: "Woher sollen wir das Geld für Männergesundheitszentren nehmen?" dann sage ich: "Die Schatzkammern des Feminats sind gefüllt. Die Hälfte davon für uns. Wir haben schließlich mehr als die Hälfte davon einbezahlt." Dann werden wir feststellen, wie es um das Gerechtigkeitsgefühl von Feministinnen bestellt ist.

Frank hat dargelegt, dass auf den Mann tendenziell immer neue Belastungen zukommen.Werdet ihr euch um diese Vorstöße kümmern oder werdet ihr euch auf eure Anliegen konzentrieren und den Femitross vorerst ignorieren in der Hoffnung, dass eure Strategie 'bottom up' zu wirken beginnt?

Eher "top down". Wir müssen an die Entscheidungsträger. Die kleinen feministischen Giftzwerglein, das untere Mangement des Feminismus, die Frauenbeauftragten, sind lustig aber bedeutungslos. Irgendwann sitzen sie wieder alle auf der Straße. Es wird sich dadurch regeln, wenn nicht anders, dass für derlei Possen einfach kein Geld mehr da ist.

Gruß von Eugen

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