Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Bisschen quergelesen - enttäuscht und frustriert

Garfield, Monday, 17.10.2005, 16:00 (vor 6969 Tagen) @ Hingucker

Als Antwort auf: Bisschen quergelesen - enttäuscht und frustriert von Hingucker am 17. Oktober 2005 07:46:

Hallo Hingucker!

Wieso sollen hier angebliche oder tatsächliche Nachteile für Frauen diskutiert werden? Dies wird täglich in den Massenmedien zur Genüge getan. Da wird beispielsweise darüber berichtet, wie schlimm doch die Frauen in Kriegsgebieten dran sind, wenn sie die Kinder nach Verlust des Mannes allein durchbringen müssen. Natürlich ist das schlimm, aber wieso wird dabei nicht auch mal gesagt, daß es für die Männer dieser Frauen auch nicht gerade ein angenehmes Erlebnis war, von Granaten zerfetzt oder sogar als Zivilisten nur aufgrund ihres Geschlechts erschossen und in irgendeinem Massengrab (teilweise noch lebend) verscharrt zu werden? Wieso werden auch bei Naturkatastrophen immer Frauen und Kinder als Opfer besonders betont? Hat ein Mann bessere Überlebenschancen, wenn bei einem Erdbeben ein Hochhaus über ihm zusammen bricht, so daß man männlichen Opfern grundsätzlich ein Eigenverschulden anlasten und sie deshalb als "Opfer zweiter Klasse" behandeln kann?

Oder wieso soll ich mich gegen Genital-Beschneidungen an Frauen und Mädchen einsetzen? Sicher ist sowas schlimm - aber es gibt bereits genügend Organisationen, die an dem Problem arbeiten und dafür auch deutsche Steuer- und Spendengelder bekommen. Gegen Genital-Beschneidungen an Jungen setzt sich dagegen kaum jemand ein, und das, obwohl solche medizinisch sinnlosen Genital-Beschneidungen an Jungen nicht nur im fernen Afrika, sondern auch in Deutschland und anderen westlichen Industriestaaten durchgeführt werden.

Ja, Frauen sind nicht pauschal schlecht, und sie sind nicht allesamt Abzockerinnen, die Männer nur ausbeuten möchten. In den Massenmedien wird dies aber auch nicht behauptet. Wieso also soll hier jeder nochmal extra betonen, daß es nicht so ist? Dafür ist es aber heute sehr modern, Männern pauschal schlechte Eigenschaften zu unterstellen. Da sehe ich somit mehr Bedarf, zu betonen, daß dies falsch ist. Daß man dabei nun einmal auch am etablierten Frauenkult kratzen muß, läßt sich schlecht vermeiden.

Und dann ist es natürlich auch so, daß es hier viele Männer gibt, die nun einmal (oft bei Scheidungen und/oder Sorgerecht- bzw. Umgangs-Streitigkeiten) schlechte Erfahrungen mit ihren Ex-Partnerinnen gemacht haben. Wenn sie sich hier nun ihren Frust von der Seele schreiben, dann zeugt das vor allem davon, wie hilf- und chancenlos sie angesichts der Mißstände in unserer Justiz in dieser Situation dastehen. Das ist nur ein Indiz mehr dafür, daß da enormer Handlungsbedarf besteht.

Freundliche Grüße
von Garfield



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