Warum ist das Wort "Vaterland" nicht schon substituiert durch "Mutterland" ?

SiliKat, Monday, 24.10.2005, 10:42 (vor 6962 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Re: Frau Ministerin, wie regeln Sie das mit Ihren 7 Kindern? von Lucius I. Brutus am 24. Oktober 2005 01:08:

"Und was ist mit Papa? Der interessiert mich viel mehr. Wieso wird eigentlich nie zugegeben, daß der AUCH 7 Kinder hat? Oder sind es am Ende alles Kuckuckskinder?
Gruß
Wodan"

"Der Pappa, ja ja der Pappa. Er hat hier nichts zu melden, wozu ja auch. Vater, Deutschland, das sind zwei Begriffe die mittlerweile annatgonistisch gegenüber stehen. tsssst.
Gruß.
[Lucius I. Brutus]"

--------------------------------------------------------------------------

Dann ist es eigentlich schon verwunderlich, daß eine Sprach-Zensorin/-Sprach-Diktateuse wie die Pusch (Präsidentin der Gesellschaft für deutsche Sprache) nicht schon eine "Richtigstellung" des offiziellen Sprachgebrauchs durchgesetzt hat. Verwunderlich, weil es der Realität gegenwärtig ja entspricht. Ich hätte mithin gar nichts gegen eine solche Richtigstellung. Mit der Nennung von Symptomen wird nämlich die Krankheit aufgedeckt.

Persönliche Anmerkung: mein Kind hat tatsächlich ein Mutterland, d.h. es ist geboren im Herkunftsland der Mutter; ebenso aber hat es eine Vatersprache und keine Muttersprache. Die Mutter hat ihm nämlich nie ihre eigene Elternsprache beigebracht, sondern mit ihm in einer Kolonialsprache gesprochen, die wiederum ich ihr beigebracht hatte. Die hat das Kind aber längst vergessen, während es die deutsche Sprache, in der ich mit ihm von Anfang an kommuniziert habe, seit unserer Ankunft hier weitergelernt hat - durch Kindergarten und Schule.

Ich registriere zuweilen mit Amusement, wie es Leuten, die nach der "Muttersprache" des Kindes fragen, schwerfällt, die Tatsache zu akzeptieren.

Grüße

SiliKat