Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Christian, Wednesday, 26.10.2005, 18:11 (vor 6960 Tagen)
Männer im Zeugungsstreik
Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt. Es fehlt vor allem an Vätern
Ines Geipel
Thomas S. sitzt am liebsten auf einem hohen Berg. Richtig hoch muss er sein, möglichst die Alpen, mit viel Schnee und endlosem Himmel. Er sitzt dann da und wartet, bis die Stille um ihn herum vollständig in ihn hineingekrochen ist. "Nichts brauche ich so sehr", sagt er. Thomas S. ist vierunddreißig, arbeitet im Management eines großen Softwarekonzerns, verdient gut, mag seine Arbeit: "Ich bin nur unterwegs, jette durch die ganze Welt. Mitunter, morgens im Hotel, weiß ich gar nicht, in welcher Stadt ich grad bin." Frauen? - "Hotelgeschichten. Mehr geht nicht."
Steffen P., 45, ist seit fünfzehn Jahren Scheidungsanwalt. "Da hat man gut zu tun", stöhnt er und wartet auf die Wochenenden. Dann steigt er in seinen Volvo und fährt durch ganz Europa, auf Auktionen. Steffen P. sammelt Klassische Moderne, geht viel ins Theater und schätzt Exotisches - ferne Länder, teuren Bordeaux und Bordelle. "Ich lebe die Dinge, die mein Ego braucht. Was sonst?"
Jordan M. ist Rettungsarzt. "Das heißt Fitness, Fitness und nochmal Fitness", sagt der 42-Jährige. Wenn seine Einsätze es erlauben, fährt er Rad, selten unter 300 Kilometer pro Woche, dazu Krafttraining und Wellness. "Ich hab wenig Zeit für anderes. Der Job ist hart", meint er. Und Frauen? "Am einfachsten ist so eine Totalgestresste. Die sieht dich nicht, und du hast Status und deine Ruhe."
Die drei Männer tragen Markenware, sind überzeugt von ihrem generösen Witz, wirken gut organisiert, schnuppern gern am neuesten Herrenduft, kennen die besten Internetdeals und jeden Harald-Schmidt-Gag vom Vortag. Sie sind, was Wunder, in good mood und gehören zu den 60 Prozent aller deutschen Männer, die wissen, dass sie keine Kinder wollen, egal was sozialpolitisch für sie veranstaltet wird.
Als Allensbach kürzlich diese Zahl veröffentlichte, hätte man allerlei erwarten können, kaum aber soviel Einhelliges: Blödsinn!, wehrte die Politik ab. Eins der vielen verwirrenden Phänomene in diesem Land, meinten andere achselzuckend. Das ist, weil wir Menschen nicht logisch sind, fiel einem Spitzenpolitiker ein. Doch nun müsse man schön vorsichtig sein, hieß es, mit vorschnellen Erklärungen. Da sei nämlich rasch was zu zerstören, bei den wenigen zumindest, die noch wollen.
Eine kinderlose Kanzlerkandidatin, Heerscharen von nicht austragenden Müttern, die Kindstötungen in Brandenburg - das waren so Themen über den launigen Wahlsommer hin. Und selbstverständlich alles etwas fürs Frauen-Terrain. Selten wurde das Herzflattern einer Gesellschaft so spürbar, hörten sich die Plädoyers für eine neue Kinderkultur im Land so bedrohlich und ideologisch aufgeladen an, standen Frauen ohne Kinder im gesellschaftlichen Renommee derart blöde da. Einer der alarmierendsten Befunde jedoch - der Streik der Männer - brachte es partout nicht auf die Agenda. War das Phänomen für den Wahlkampf zu facettenreich oder wurde die kindische Abwehr durch den noch immer eindeutigen Zahlenschlüssel männlicher Politik bestimmt?
Angenommen, Allensbach hat seine Daten im Griff: Was verweigert das starke Geschlecht, wenn es das Kind nicht will, wovon erzählt die beeindruckende Zahl der Zeugungsverweigerer? Von der Angst vor Gründung, von einer ziemlich ausgebufften Form von Wohlstandsdümpelei, vom neuen Mann als ewig unbefreitem Kind, von der inneren Adaption hektischer Fragilitätsschübe, die die Gesellschaft zunehmend in Atem halten? Hat das Ganze gar mit den verhaspelten Selbstfindungspirouetten des anderen Geschlechts zu tun, die Männer nur noch völlig abgeturnt parieren können?
Oder geht es auch weniger grundsätzlich? Muss freiwillige Kinderlosigkeit zwangsläufig Ungutes bedeuten? Könnte es nicht auch sein, dass das moderne Paar sich vom alten Familienmodell löst und noch ein paar Runden zu gehen hat bis zum ureigensten Ideal? Sind die sechzig Prozent nicht Väter werdender Männer Regression oder Aufbruch, manifester Ausdruck von Liebesunfähigkeit oder suchender Einsatz für individuellstes Paarglück? Sind die verweigerten Kinder nur vorübergehende Disbalance oder schon neue Beziehungskultur?
Elterngeld, Elternzeit, eine familienfreundliche Unternehmensstruktur, der Kampf um den Krippenplatz oder "nachhaltige Familienpolitik" - niemand kann behaupten, dass Rot-Grün dem Trend vom ausbleibenden Kinderwunsch nicht zu begegnen suchte. Dafür sind die Zahlen zu ernst: In Deutschland leben über sechs Millionen Kinder weniger als vor 30 Jahren. Das heißt: Mit 8,7 Kindern auf 1 000 Einwohner sind wir die zeugungsfaulste Nation Europas. Der Spaß, im Seniorenstift Deutschland Kind zu sein, dürfte sich auf Dauer in Grenzen halten. Als Reaktion hört man immer dieselbe Litanei: Die Politik ist es, die den Rahmen fürs Kinderkriegen gestaltet. Längst überfällige Gesetze wurden beschlossen, allerlei Langzeitstudien kamen in Auftrag, es wird geschoben und gedrückt. Das Ergebnis? Keins. Es läuft, wie es nicht läuft, die Logik scheint eine andere.
Deutschland und die Familie? Das bedeutet, wie Sozialwissenschaftler aller Couleur sagen, die ungebrochene Retraditionalisierung der Geschlechterverhältnisse. Der Mann ist work centered, die Frau konzentriert sich nach wie vor auf die Kinder. "Ein Rollentausch", wissen die Demoskopen, "kommt für die überwältigende Mehrheit der Männer nicht in Frage." Sind Kinder da, arbeitet der Vater gleich mal eine Stunde länger als ein Kinderloser. Wegen der zugewachsenen Verantwortung oder um der allabendlichen Bambule im trauten Heim zu entgehen?
Der Stille-Fanatiker Thomas S. weiß um den Druck, den "sich die Väter im Grunde selber machen. In unserer Firma ist es immer die gleiche Leier. Ist ein neues Kind da, gibt es ein knappes Jahr Freude. In dieser Zeit sehen wir Kinderlosen ziemlich alt aus. Als sei man kriminell. Doch nach ein paar Monaten ist das Kind kein Thema mehr." Dass er in dieses öde Modell nie und nimmer hineinwolle und ihm so, wie er lebt, nichts fehle, sagt er noch. "Für mich zählt der Berg."
"Ein Kind zu haben, hat für einen Mann heutzutage keinen Sinn", sagt Scheidungsprofi Steffen P. "Das Kind ist der Feind, die Falle. Du zahlst, und dann ist es am Ende noch das, was dich überlebt. Ein Rivale im Käfig der Zeit, so Houellebecq." Dabei brauche man doch nicht lange drum rumreden, meint der Anwalt. Jeder wisse doch, worum es geht: "Bloß keinen Schmerz, Trennung von Sex und Zeugung - das ist das absolute Ding. Alles andere ist Moral. Wo nichts mehr dauert, braucht man auch das Langzeit-Projekt Kind nicht mehr." Letztens erst habe er gelesen, dass sechs Millionen Männer täglich ins Bordell gehen. "Da hat man wenigstens einen Markt, der stimmt."
"Ich komme fast nie mit Kindern zusammen", erklärt Radsprinter Jordan M. "Warum sollen sie mir dann fehlen?" Nur manchmal, wenn er mit seinem Fahrrad durch die Parks der Stadt demmelt, sieht er aus dem Augenwinkel heraus einen Mann mit einem Kinderwagen. Klar kenne er sie, die chaotischen, selbstvergessenen, milden, hilflosen und hyperaktiven Väter. Man sieht sie ja. "Aber ob die auch wissen, dass sie zur exotischen Spezies geworden sind?"
Falls Frauen in Deutschland auf Kinder nicht verzichten wollen, seien ihnen südlichere Gefilde ans Herz gelegt. Dort - heißt es - stimmen die Zahlen noch, dort bleibt das Kinderkriegen etwas, das zum Leben gehört, dort ist das Kind eine Ausweitung, keine Ausweichung der Kampfzone.
Die Schriftstellerin Ines Geipel, geboren 1960 in Dresden, veröffentlichte zuletzt die Reportage "Für heute reicht's. Amok in Erfurt" und den Roman "Heimspiel".
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/494375.html
Klar, wen sollte die Rolle als Geld- und Zahlesel der Frau reizen ? (nT)
Sven, Wednesday, 26.10.2005, 20:24 (vor 6959 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Christian am 26. Oktober 2005 15:11:
Männer im Zeugungsstreik
Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt. Es fehlt vor allem an Vätern
Ines Geipel
Thomas S. sitzt am liebsten auf einem hohen Berg. Richtig hoch muss er sein, möglichst die Alpen, mit viel Schnee und endlosem Himmel. Er sitzt dann da und wartet, bis die Stille um ihn herum vollständig in ihn hineingekrochen ist. "Nichts brauche ich so sehr", sagt er. Thomas S. ist vierunddreißig, arbeitet im Management eines großen Softwarekonzerns, verdient gut, mag seine Arbeit: "Ich bin nur unterwegs, jette durch die ganze Welt. Mitunter, morgens im Hotel, weiß ich gar nicht, in welcher Stadt ich grad bin." Frauen? - "Hotelgeschichten. Mehr geht nicht."
Steffen P., 45, ist seit fünfzehn Jahren Scheidungsanwalt. "Da hat man gut zu tun", stöhnt er und wartet auf die Wochenenden. Dann steigt er in seinen Volvo und fährt durch ganz Europa, auf Auktionen. Steffen P. sammelt Klassische Moderne, geht viel ins Theater und schätzt Exotisches - ferne Länder, teuren Bordeaux und Bordelle. "Ich lebe die Dinge, die mein Ego braucht. Was sonst?"
Jordan M. ist Rettungsarzt. "Das heißt Fitness, Fitness und nochmal Fitness", sagt der 42-Jährige. Wenn seine Einsätze es erlauben, fährt er Rad, selten unter 300 Kilometer pro Woche, dazu Krafttraining und Wellness. "Ich hab wenig Zeit für anderes. Der Job ist hart", meint er. Und Frauen? "Am einfachsten ist so eine Totalgestresste. Die sieht dich nicht, und du hast Status und deine Ruhe."
Die drei Männer tragen Markenware, sind überzeugt von ihrem generösen Witz, wirken gut organisiert, schnuppern gern am neuesten Herrenduft, kennen die besten Internetdeals und jeden Harald-Schmidt-Gag vom Vortag. Sie sind, was Wunder, in good mood und gehören zu den 60 Prozent aller deutschen Männer, die wissen, dass sie keine Kinder wollen, egal was sozialpolitisch für sie veranstaltet wird.
Als Allensbach kürzlich diese Zahl veröffentlichte, hätte man allerlei erwarten können, kaum aber soviel Einhelliges: Blödsinn!, wehrte die Politik ab. Eins der vielen verwirrenden Phänomene in diesem Land, meinten andere achselzuckend. Das ist, weil wir Menschen nicht logisch sind, fiel einem Spitzenpolitiker ein. Doch nun müsse man schön vorsichtig sein, hieß es, mit vorschnellen Erklärungen. Da sei nämlich rasch was zu zerstören, bei den wenigen zumindest, die noch wollen.
Eine kinderlose Kanzlerkandidatin, Heerscharen von nicht austragenden Müttern, die Kindstötungen in Brandenburg - das waren so Themen über den launigen Wahlsommer hin. Und selbstverständlich alles etwas fürs Frauen-Terrain. Selten wurde das Herzflattern einer Gesellschaft so spürbar, hörten sich die Plädoyers für eine neue Kinderkultur im Land so bedrohlich und ideologisch aufgeladen an, standen Frauen ohne Kinder im gesellschaftlichen Renommee derart blöde da. Einer der alarmierendsten Befunde jedoch - der Streik der Männer - brachte es partout nicht auf die Agenda. War das Phänomen für den Wahlkampf zu facettenreich oder wurde die kindische Abwehr durch den noch immer eindeutigen Zahlenschlüssel männlicher Politik bestimmt?
Angenommen, Allensbach hat seine Daten im Griff: Was verweigert das starke Geschlecht, wenn es das Kind nicht will, wovon erzählt die beeindruckende Zahl der Zeugungsverweigerer? Von der Angst vor Gründung, von einer ziemlich ausgebufften Form von Wohlstandsdümpelei, vom neuen Mann als ewig unbefreitem Kind, von der inneren Adaption hektischer Fragilitätsschübe, die die Gesellschaft zunehmend in Atem halten? Hat das Ganze gar mit den verhaspelten Selbstfindungspirouetten des anderen Geschlechts zu tun, die Männer nur noch völlig abgeturnt parieren können?
Oder geht es auch weniger grundsätzlich? Muss freiwillige Kinderlosigkeit zwangsläufig Ungutes bedeuten? Könnte es nicht auch sein, dass das moderne Paar sich vom alten Familienmodell löst und noch ein paar Runden zu gehen hat bis zum ureigensten Ideal? Sind die sechzig Prozent nicht Väter werdender Männer Regression oder Aufbruch, manifester Ausdruck von Liebesunfähigkeit oder suchender Einsatz für individuellstes Paarglück? Sind die verweigerten Kinder nur vorübergehende Disbalance oder schon neue Beziehungskultur?
Elterngeld, Elternzeit, eine familienfreundliche Unternehmensstruktur, der Kampf um den Krippenplatz oder "nachhaltige Familienpolitik" - niemand kann behaupten, dass Rot-Grün dem Trend vom ausbleibenden Kinderwunsch nicht zu begegnen suchte. Dafür sind die Zahlen zu ernst: In Deutschland leben über sechs Millionen Kinder weniger als vor 30 Jahren. Das heißt: Mit 8,7 Kindern auf 1 000 Einwohner sind wir die zeugungsfaulste Nation Europas. Der Spaß, im Seniorenstift Deutschland Kind zu sein, dürfte sich auf Dauer in Grenzen halten. Als Reaktion hört man immer dieselbe Litanei: Die Politik ist es, die den Rahmen fürs Kinderkriegen gestaltet. Längst überfällige Gesetze wurden beschlossen, allerlei Langzeitstudien kamen in Auftrag, es wird geschoben und gedrückt. Das Ergebnis? Keins. Es läuft, wie es nicht läuft, die Logik scheint eine andere.
Deutschland und die Familie? Das bedeutet, wie Sozialwissenschaftler aller Couleur sagen, die ungebrochene Retraditionalisierung der Geschlechterverhältnisse. Der Mann ist work centered, die Frau konzentriert sich nach wie vor auf die Kinder. "Ein Rollentausch", wissen die Demoskopen, "kommt für die überwältigende Mehrheit der Männer nicht in Frage." Sind Kinder da, arbeitet der Vater gleich mal eine Stunde länger als ein Kinderloser. Wegen der zugewachsenen Verantwortung oder um der allabendlichen Bambule im trauten Heim zu entgehen?
Der Stille-Fanatiker Thomas S. weiß um den Druck, den "sich die Väter im Grunde selber machen. In unserer Firma ist es immer die gleiche Leier. Ist ein neues Kind da, gibt es ein knappes Jahr Freude. In dieser Zeit sehen wir Kinderlosen ziemlich alt aus. Als sei man kriminell. Doch nach ein paar Monaten ist das Kind kein Thema mehr." Dass er in dieses öde Modell nie und nimmer hineinwolle und ihm so, wie er lebt, nichts fehle, sagt er noch. "Für mich zählt der Berg."
"Ein Kind zu haben, hat für einen Mann heutzutage keinen Sinn", sagt Scheidungsprofi Steffen P. "Das Kind ist der Feind, die Falle. Du zahlst, und dann ist es am Ende noch das, was dich überlebt. Ein Rivale im Käfig der Zeit, so Houellebecq." Dabei brauche man doch nicht lange drum rumreden, meint der Anwalt. Jeder wisse doch, worum es geht: "Bloß keinen Schmerz, Trennung von Sex und Zeugung - das ist das absolute Ding. Alles andere ist Moral. Wo nichts mehr dauert, braucht man auch das Langzeit-Projekt Kind nicht mehr." Letztens erst habe er gelesen, dass sechs Millionen Männer täglich ins Bordell gehen. "Da hat man wenigstens einen Markt, der stimmt."
"Ich komme fast nie mit Kindern zusammen", erklärt Radsprinter Jordan M. "Warum sollen sie mir dann fehlen?" Nur manchmal, wenn er mit seinem Fahrrad durch die Parks der Stadt demmelt, sieht er aus dem Augenwinkel heraus einen Mann mit einem Kinderwagen. Klar kenne er sie, die chaotischen, selbstvergessenen, milden, hilflosen und hyperaktiven Väter. Man sieht sie ja. "Aber ob die auch wissen, dass sie zur exotischen Spezies geworden sind?"
Falls Frauen in Deutschland auf Kinder nicht verzichten wollen, seien ihnen südlichere Gefilde ans Herz gelegt. Dort - heißt es - stimmen die Zahlen noch, dort bleibt das Kinderkriegen etwas, das zum Leben gehört, dort ist das Kind eine Ausweitung, keine Ausweichung der Kampfzone.
Die Schriftstellerin Ines Geipel, geboren 1960 in Dresden, veröffentlichte zuletzt die Reportage "Für heute reicht's. Amok in Erfurt" und den Roman "Heimspiel".
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Ekki, Wednesday, 26.10.2005, 20:29 (vor 6959 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Christian am 26. Oktober 2005 15:11:
Hallo allerseits!
"Ein Kind zu haben, hat für einen Mann heutzutage keinen Sinn", sagt Scheidungsprofi Steffen P. "Das Kind ist der Feind, die Falle. Du zahlst, und dann ist es am Ende noch das, was dich überlebt. Ein Rivale im Käfig der Zeit, so Houellebecq." Dabei brauche man doch nicht lange drum rumreden, meint der Anwalt. Jeder wisse doch, worum es geht: "Bloß keinen Schmerz, Trennung von Sex und Zeugung - das ist das absolute Ding. Alles andere ist Moral. Wo nichts mehr dauert, braucht man auch das Langzeit-Projekt Kind nicht mehr." Letztens erst habe er gelesen, dass sechs Millionen Männer täglich ins Bordell gehen. "Da hat man wenigstens einen Markt, der stimmt."
Der fett formatierte Textteil hat mich sehr gefreut.
Der Absatz über die Prostitution aber stimmt mich bedenklich, und zwar aus folgendem Grunde:
Wenn eine Mehrheit der Männer die Bordelle konsequent meiden und sich statt dessen im Bedarfsfall einen runterholen würde - bei fortdauernder Zeugungs- und Eheverweigerung! - dann würden die Frauen nach gar nicht so langer Zeit zu der Erkenntnis kommen, daß sie nicht mehr für ein bißchen Sex alles kriegen können.
Ich habe diesen Gedanken in diesem Forum schon öfter geäußert und dabei erstaunlicherweise Reaktionen erhalten, die man auf folgenden Nenner bringen könnte:
"So etwas ist nicht praktikabel, da hier atatvistische Mechanismen wirken, Urinstinkte, die sich nicht außer Kraft setzen lassen."
Bei derart kapitulantenhaften Reaktionen beschleicht mich die Ahnung, daß es für ihre Urheber zu ihrem "männlichen Selbstverständnis" gehört, für Sex zahlen zu müssen, daß sie es gar nicht anders wollen.
Und da dürfte das Problem liegen - in der Tat[/u] auf Seiten der Männer, und nicht auf Seiten der Frauen.
Und das führt zu einer weiteren Schlußfolgerung:
Wenn irgendeine Radabfemina den Männern vorhält, an irgendetwas, was ihr nicht paßt, seien die Männer schuld, dann ist es geradezu absurd, in Klagen darüber auszubrechen, daß "wieder einmal den Männern alles in die Schuhe geschoben wird".
Die einzig richtige Reaktion lautet viel mehr:
"Jawoll, gnä' Frau, wir Männer haben alles ausgeheckt, was euch ärgert, und wir werden immer mehr aushecken, bis ihr endlich auf unsere Linie einschwenkt."[/i]
Gruß
Ekki
"Ich komme fast nie mit Kindern zusammen", erklärt Radsprinter Jordan M. "Warum sollen sie mir dann fehlen?" Nur manchmal, wenn er mit seinem Fahrrad durch die Parks der Stadt demmelt, sieht er aus dem Augenwinkel heraus einen Mann mit einem Kinderwagen. Klar kenne er sie, die chaotischen, selbstvergessenen, milden, hilflosen und hyperaktiven Väter. Man sieht sie ja. "Aber ob die auch wissen, dass sie zur exotischen Spezies geworden sind?"
Falls Frauen in Deutschland auf Kinder nicht verzichten wollen, seien ihnen südlichere Gefilde ans Herz gelegt. Dort - heißt es - stimmen die Zahlen noch, dort bleibt das Kinderkriegen etwas, das zum Leben gehört, dort ist das Kind eine Ausweitung, keine Ausweichung der Kampfzone.
Die Schriftstellerin Ines Geipel, geboren 1960 in Dresden, veröffentlichte zuletzt die Reportage "Für heute reicht's. Amok in Erfurt" und den Roman "Heimspiel".
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Expatriate, Thursday, 27.10.2005, 08:14 (vor 6959 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Ekki am 26. Oktober 2005 17:29:
Hallo Ekki,
Wenn eine Mehrheit der Männer die Bordelle konsequent meiden und sich statt dessen im Bedarfsfall einen runterholen würden
Unsinn. Was ist denn das fuer ein Ersatz?
Sich einen runterholen ist wirklich die allerletzte Loesung, kann aber niemals einen schoenen Fick ersetzen. Deswegen funktioniert das nur maximal einige Wochen etwa.
"So etwas ist nicht praktikabel, da hier atatvistische Mechanismen wirken, Urinstinkte, die sich nicht außer Kraft setzen lassen."
Glaube ich auch. Aus obigem Grunde.
Wichsen ist nur fuer den absoluten Notfall.
Bei derart kapitulantenhaften Reaktionen beschleicht mich die Ahnung, daß es für ihre Urheber zu ihrem "männlichen Selbstverständnis" gehört, für Sex zahlen zu müssen, daß sie es gar nicht anders wollen.
Meiner Meinung nach zahlst du immer fuer Sex, in irgendeiner Weise.
Direkt oder indirekt.
Und da dürfte das Problem liegen - in der Tat auf Seiten der Männer, und nicht auf Seiten der Frauen.
Es ist kein Problem, Ekki. Du machst eines daraus, aber irgendwie nur fuer Dich.
Komm mal vorbei, ich besorg Dir 'ne nette Maus Anfang 20 mit frischem, knackigem Body und mit der verbringste mal ein Wochenende, dann merkste den Unterschied zu Fraeulein Faust und realisierst, wie lausig das ist.
Cheers - Expat
Da stoßen zwei extreme Positionen aufeinander
SiliKat, Friday, 28.10.2005, 00:41 (vor 6958 Tagen) @ Expatriate
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Expatriate am 27. Oktober 2005 05:14:
Ekki:
"Bei derart kapitulantenhaften Reaktionen beschleicht mich die Ahnung, daß es für ihre Urheber zu ihrem "männlichen Selbstverständnis" gehört, für Sex zahlen zu müssen, daß sie es gar nicht anders wollen."
"Und da dürfte das Problem liegen - in der Tat auf Seiten der Männer, und nicht auf Seiten der Frauen."
--------------------------------------------------------------------------
Expatriate:
"Sich einen runterholen ist wirklich die allerletzte Loesung, kann aber niemals einen schoenen Fick ersetzen. Deswegen funktioniert das nur maximal einige Wochen etwa."
"Wichsen ist nur fuer den absoluten Notfall."
"Meiner Meinung nach zahlst du immer für Sex, in irgendeiner Weise. Diekt oder indirekt."
--------------------------------------------------------------------------
Hier kann man nicht sagen, wer von beiden "recht hat". Aber es ist ganz interessant, zu erfahren, wie ungleichmäßig - nicht die Reichtümer, aber - die Bedürfnisse auf der Welt verteilt sind.
Für mich wäre bezahlter Sex die allerletzte Lösung. Nein, nicht mal das. Ich habe nur im entfernten Ausland gelegentlich gezahlt, und zwar aus Neugier, und weil es dort vergleichsweise sehr billig war. Da habe ich allerdings gemerkt, daß Wichsen schöner ist. Selbst mit den Frauen, die mich liebten, war der Sex nicht unbedingt schöner als ohne sie. Ich hatte mich dann nämlich nicht nur auf meine eigenen Vorstellungen, sondern auch noch auf die der betreffenden Frau einstellen müssen. Müssen...nun gut, ich hätte es nicht müssen, aber man ist eben gentleman.
Im übrigen teile ich uneingeschränkt die Auffassung von Ekki, daß ein Mann sich degradiert, wenn er für Sex mit einer Frau einseitig eine Gegenleistung zu erbringen bereit ist. Dann hat die Frau einen Preis - und ich habe keinen. Genauer: Mich gibts nicht nur geschenkt; nein ich habe noch draufzuzahlen. Ich wäre wie ein Stück Scheiße: die will auch keiner für geschenkt entgegennehmen, höchstens gegen Bezahlung. Bin ich denn ein Stück Scheiße ? Persönlich vielleicht, das Auge sieht sich nicht selbst. Aber in meiner Eigenschaft als Mann - NIEMALS ! Ich will nicht erläutern, wie diesbezüglich meine Selbsteinschätzung ist, sonst gibts wieder ein öffentliches Dementi im Namen der Männerbewegung (als ob ich nicht für mich selbst sprechen könnte).
Selbst eine wirklich aufreizende Frau verliert für mich ihren Reiz sofort, wenn ich merke, daß sie die Hand aufhält. Und, abgesehn mal vom sexuellen Geschmack oder Bedürfnis: Ist es nicht aufgrund einer Selbstlüge, wenn man aus seiner Zahlungs- (d.h. Selbstentwertungs-)Bereitschaft eine Art Tugend macht ? Expatriate, ich wollte dich damit nicht beleidigen, ich möchte dich nur einfach verstehen. Aber es gelingt mir nicht.
Grüße
SiliKat
Re: Da stoßen zwei extreme Positionen aufeinander
Rainer, Friday, 28.10.2005, 05:04 (vor 6958 Tagen) @ SiliKat
Als Antwort auf: Da stoßen zwei extreme Positionen aufeinander von SiliKat am 27. Oktober 2005 21:41:
Hallo
Selbst eine wirklich aufreizende Frau verliert für mich ihren Reiz sofort, wenn ich merke, daß sie die Hand aufhält. Und, abgesehn mal vom sexuellen Geschmack oder Bedürfnis: Ist es nicht aufgrund einer Selbstlüge, wenn man aus seiner Zahlungs- (d.h. Selbstentwertungs-)Bereitschaft eine Art Tugend macht ? Expatriate, ich wollte dich damit nicht beleidigen, ich möchte dich nur einfach verstehen. Aber es gelingt mir nicht.
Sex gegen Bezahlung ist menschlicher Urinstinkt. Einfach tierisch (menschlich).
Rainer
Jetzt versteh' ich, warum Manche meinen, sie stammten von Tieren ab...
SiliKat..., Friday, 28.10.2005, 20:00 (vor 6957 Tagen) @ Rainer
Als Antwort auf: Re: Da stoßen zwei extreme Positionen aufeinander von Rainer am 28. Oktober 2005 02:04:
...und warum man sie nicht widerlegen kann.
Denn:
"Sex gegen Bezahlung ist menschlicher Urinstinkt. Einfach tierisch (menschlich)."
Rainer
Natürlich aber dürfen Tiere - egal in welcher Gestalt - nicht gequält werden.
Gruß !
SiliKat
Re: Da stoßen zwei extreme Positionen aufeinander
Ralf, Friday, 28.10.2005, 17:43 (vor 6958 Tagen) @ SiliKat
Als Antwort auf: Da stoßen zwei extreme Positionen aufeinander von SiliKat am 27. Oktober 2005 21:41:
Hi Silikat,
mal meine Meinung dazu:
Ist ja ganz nett, mal das extreme Gegenstück zum Emanzengesabbel mit den armen, entwürdigten Frauen, "Macht ausübenden" Männern, bla, bla, bla... zu sehen - allerdings halte ich beide Positionen für genauso abstrus und überzogen, die goldene Mitte, das wär's irgendwie.. *g*
>daß ein Mann sich degradiert, wenn er für Sex mit einer Frau einseitig eine Gegenleistung zu erbringen bereit ist. Dann hat die Frau einen Preis - und ich habe keinen. Genauer: Mich gibts nicht nur geschenkt; nein ich habe noch draufzuzahlen.
Wieso "Mich gibts"? Kriegt die Frau "Dich", oder kriegt die Sex mit Dir? Mystifizierst Du da Sex nicht ein wenig zu sehr, ganz so, wie das RadAbFems a la Dworkin&Co. gerne tun?
Ich wäre wie ein Stück Scheiße: die will auch keiner für geschenkt entgegennehmen, höchstens gegen Bezahlung. Bin ich denn ein Stück Scheiße ? Persönlich vielleicht, das Auge sieht sich nicht selbst. Aber in meiner Eigenschaft als Mann - NIEMALS !
Na, na, wer redet denn hier gleich von Scheiße? Tatsache ist lediglich, dass die Frau in dem Moment wahrscheinlich keine Primärmotivation hat, Sex mit Dir zu haben, mit Geld als Sekundärmotiviation aber durchaus dazu bereit ist.
Wenn Du das Angebot nicht wahrnimmst und Dich mit Wichsen begnügst, ändert sich an der Tatsache an sich überhaupt nichts, Du wirst nur nicht mehr damit konfrontiert. Wenn Du also tatsächlich glaubst, diese Tatsache macht Dich zu einem "Stück Scheiße", dann sollte Dir eigentlich klar sein, dass Du auch beim Wichsen ein "Stück Scheiße" bleibst.
Glücklicherweise kann hier aber totale Entwarnung gegeben werden:
Aus der Tatsache, dass irgendeine (meist) wildfremde Frau kein primäres Interesse daran hat, mit Dir einfach so in die Kiste zu steigen, folgt mtinichten, dass Du ein Stück Scheiße bist (oder 95% aller Männer sind ebenfalls ein "Stück Scheiße" - falls Du wider Erwarten mal ins Emanzenlager rüberschwenken solltest, kannst Du Dich vielleicht für diese Variante erwärmen). Hier wäre dringend ein etwas stabileres Selbstbewusstsein anzuraten!
Ist es nicht aufgrund einer Selbstlüge, wenn man aus seiner Zahlungs- (d.h. Selbstentwertungs-)Bereitschaft eine Art Tugend macht ?
Eine Tugend braucht man da ja nicht gleich draus zu machen, aber es kann eine interessante und lohnende Variante sein. Mit "Selbstlüge" und "Selbstentwertung" hat es m.E. nach nichts zu tun.
Gruß Ralf
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Rainer, Friday, 28.10.2005, 04:31 (vor 6958 Tagen) @ Expatriate
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Expatriate am 27. Oktober 2005 05:14:
Hallo
Sich einen runterholen ist wirklich die allerletzte Loesung, kann aber niemals einen schoenen Fick ersetzen. Deswegen funktioniert das nur maximal einige Wochen etwa.
Das ist ein Irrglaube. Die Onanie dient ja gerade dazu sich von dem Gedanken des schönen Ficks zu lösen.
Wichsen ist nur fuer den absoluten Notfall.
Für Männer war Wichsen zu allen Zeiten der Normalfall. Wer das nicht begriffen hat war Sklave einer Frau.
Meiner Meinung nach zahlst du immer fuer Sex, in irgendeiner Weise.
Direkt oder indirekt.
Für Sex wird nicht bezahlt. Sex ist ein Kommunikationsmedium.
Komm mal vorbei, ich besorg Dir 'ne nette Maus Anfang 20 mit frischem, knackigem Body und mit der verbringste mal ein Wochenende, dann merkste den Unterschied zu Fraeulein Faust und realisierst, wie lausig das ist.
Jede junge Maus verblast nach dem dritten Fick weil sie anfängt Forderungen zu stellen. Die Faust, die du scheinbar so verachtest, ist aber selbst beim tausendsten mal in der Lage ohne Belohnung die Leistung zu erbringen.
Vor über dreisig Jahren als ich etwa zwanzig war überlegte ich mir wie ich mich kastrieren könnte um von dem Drang auf Frauen wegzukommen. Ich erlas das ein entfernen der Hoden in dem Alter keinen Sinn mehr macht. Aus diesem Gefängnis hat mich nur befreiht diesen Drang eben persönlich zur Ader zu lassen. Ich sehe das als Sieg des Verstandes über den Instinkt.
Dies hat nichts in meinem Verhalten zu Frauen zu tun. Ich habe einen Sohn und eine Frau die ich nicht missen möchte. Erpressbar über die Sexualität war ich aber nie in meinem Leben.
Rainer
Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage.
SiliKat, Friday, 28.10.2005, 20:43 (vor 6957 Tagen) @ Rainer
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Rainer am 28. Oktober 2005 01:31:
Hallo Rainer !
"Jede junge Maus verblast nach dem dritten Fick weil sie anfängt Forderungen zu stellen. Die Faust, die du scheinbar so verachtest, ist aber selbst beim tausendsten mal in der Lage ohne Belohnung die Leistung zu erbringen."
Nicht schlecht erkannt ! Ergänzend wäre anzumerken, daß das Wixen kein Infektionsrisiko beinhaltet. Dies besteht ja u.U. schon im Umgang mit der Ehefrau, selbst wenn die Ehefrau im Großen und Ganzen die Treue übt.
"Ich sehe das als Sieg des Verstandes über den Instinkt."
"Erpressbar über die Sexualität war ich aber nie in meinem Leben."
Es wäre zu erwägen, ob nicht die sexuale Unabhängigkeit, wie du sie hier beschreibst, eine zwar nicht hinreichende, wohl aber notwendige Bedingung für den Kampf gegen den Sexismus ist. Zwar ist nur eine Minderheit von Frauen sexistisch eingestellt, und mit denen fickt man sowieso nicht, schon weil auch sie es nicht wollen. Gleichwohl aber sind auch die nicht-ideologisierten Frauen, selbst die gutwilligsten, nolens volens Trittbrettfahrerinnen. Da muß die Kontrolle, welche als Regulativ der zwischenmenschlich sexuellen Beziehungen nicht mehr besteht, in das (männliche) Subjekt hineinverlagert (internalisiert) werden.
Nochmals: ich kann mir schwer vorstellen, daß jemand, der seine sexuelle Abhängigkeit nicht zumindest infrage stellt, wirksam gegen die faktische Vormachtstellung der Frauen kämpfen kann. Er kann nur Normen aufstellen, d.h. sagen, was sein darf und was nicht. Er kann aber die Normen nicht umsetzen, solange er die Unabhängigkeit, die er gesellschaftlich fordert, nicht zuerst am eigenen Leibe realisiert. Wiederum sage ich, wie schon in anderem Zusammenhang: es ist die Tragik der Linken, daß sie sich aufgrund ihrer Ideologie selbst im Wege stehn. Die Ideologie bestand ja u.a. darin, den eigenen Körper von jeder Herrschaft - auch der des Ich bzw. "Über-Ich" - zu befreien. Allgemein gesagt: Emanzipation des Tierischen vom Menschlichen.
Was wir brauchen, ist aber umgekehrt eine Emanzipation des Menschlichen vom Tierischen. Dann erst ist auch eine Emanzipation des Mannes von der Frau möglich. Wer diesen Zusammenhang nicht einsieht, der soll mich nicht, wie mehrfach geschehen, in die Quasi-Nazi-Ecke stellen; der soll versuchen, dieses Thema sachlich anzugehen. Sachlichkeit ist eine nicht hinreichende, aber notwendige Bedingung männlichen Seins. Darum finden wir sie bei Frauen so relativ selten.
Grüße
SiliKat
Re: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage.
Rainer, Saturday, 29.10.2005, 09:30 (vor 6957 Tagen) @ SiliKat
Als Antwort auf: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage. von SiliKat am 28. Oktober 2005 17:43:
Hallo
Was wir brauchen, ist aber umgekehrt eine Emanzipation des Menschlichen vom Tierischen. Dann erst ist auch eine Emanzipation des Mannes von der Frau möglich.
Da ist der Hund begraben. Wobei ich glaube, das der Mann in der Beziehung der Frau einen Schritt voraus ist und die Frau versucht den Mann auf seine Instinkte zurückzureduzieren.
Wieso sind Männer in der Lage die tollsten Leistungen zu vollbringen, die die Menschheit weiterbringen (Erfindung der Waschmaschine z.B.) und gleichzeitig offensichtlich ihre Arbeitskraft in völligst sinnlosen Dingen zu verbraten (Modellbau). Jungen und Mädchen begeistern sich bis zu einem bestimmten Alter auch dafür. Aber im Gegensatz zu den Mädchen kehren die "Jungs" nach der Drang- und Sturmphase wieder in das Spassleben zurück. Frauen scheinen im Instinkt hängenzubleiben.
In der Thematik taucht natürlich schnell die Frage auf ob der Mensch selbstbestimmt ist. Ich denke nicht. Ein selbstbestimmter Mensch benötigt keinen Gott, keine übergeordnete Bestimmung, er bestimmt selbst. Wenn die Menschen es schaffen sollten so lange zu überleben wie die Dinosaurier sehe ich Changen zur Selbsterkenntnis. Da fehlen aber noch ein paar millionen Jahre
Rainer
Re: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage.
Andi, Sunday, 30.10.2005, 02:49 (vor 6956 Tagen) @ SiliKat
Als Antwort auf: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage. von SiliKat am 28. Oktober 2005 17:43:
Hallo SiliKat
Nochmals: ich kann mir schwer vorstellen, daß jemand, der seine sexuelle Abhängigkeit nicht zumindest infrage stellt, wirksam gegen die faktische Vormachtstellung der Frauen kämpfen kann. Er kann nur Normen aufstellen, d.h. sagen, was sein darf und was nicht. Er kann aber die Normen nicht umsetzen, solange er die Unabhängigkeit, die er gesellschaftlich fordert, nicht zuerst am eigenen Leibe realisiert. >
Du gibst damit die gleiche Begründung wie schon Esther Villar in ihrem Buch "der dresierte Mann" für die ihrer Meinung nach schon immer währende Benachteiligung der Männer. Sie schreibt, dass Männer für die Erfüllung ihres Sexualtriebs Forderungen erfüllen, während Frauen zum gleichen Zweck Forderungen stellen. (Das gilt natürlich nur im Durchschnitt und nicht mit Ausschließlichkeit.) Diese Asymmetrie ist die Ursache des Ungleichgewichts der Geschlechter. Das kann sich wie heutzutage in einem männerfeindlichen Klima äußern oder auch in extremen einseitigen männlichen Versorgerpflichten wie früher (die allerdings zumindest im Familien/Unterhaltsrecht bis heute weiterbestehen).
Diese Ursache - Wirkungs-Beziehung kann nur durchbrochen werden, wenn die Ursache beseitigt wird. Männer also nicht mehr für Sex Forderungen erfüllen (= Zahlen) und Frauen für Sex fordern (=Zahlungen empfangen).
Herzliche Grüße,
Andi
Re: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage.
SiliKat, Monday, 31.10.2005, 00:26 (vor 6955 Tagen) @ Andi
Als Antwort auf: Re: Vorbildlich ! Und eine Grundsatzfrage. von Andi am 30. Oktober 2005 00:49:
Hallo Andi !
Ich sehe, wir sind gleicher Meinung.
Was die Bücher der Vilar betrifft, so halte ich sie für Klassiker, die auch heute noch unbedingt lesenswert sind. Gegenwärtig habe ich nur eines auf meinem Regal, weiß auch nicht, ob die anderen gegenwärtig im Handel sind. Aber Vieles, was heute zum Thema gesagt und geschrieben wird, ist im Grunde nur Wiederholung, oft auf einem sprachlich/literarisch weniger hohem Niveau.
Übrigens ist es beschämend, daß es nicht Männer waren, die zuerst den Femisexismus beschrieben haben. Es gibt dazu eine Parallele auf der Ebene des Rassismus (im weiteren Sinne), insofern es Weiße waren, die zuerst und am energischsten den europäischen Ethnozentrismus kritisiert haben. Beim Lesen afrikanischer Schulbücher und ebenso im Gespräch mit afrikanischen Intellektuellen fiel mir auf, daß letztere z.B. den Sklavenhandel vielmehr als ein ursprüngliches, inner-afrikanisches Phänomen beschreiben (was er in weiten Teilen auch ist, selbst heute noch) und daß sie ihre kulturelle Überformung durch die europäische Kolonisation oft viel positiver bewerten als wir selbst es tun. Diejenigen Afrikaner aber, welche uns mit z.T. erheblicher polemischer Energie kritisieren - mit welcher Berechtigung, sei hier nicht diskutiert -, tun es meist mit Berufung auf Ansichten weißer Autoren, deren Bücher sie gelesen haben. Autochthone Kritiker der Fremdbeeinflussung sind m.W. erst relativ spät aufgetreten.
Grüße
SiliKat
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Andi, Friday, 28.10.2005, 08:41 (vor 6958 Tagen) @ Expatriate
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Expatriate am 27. Oktober 2005 05:14:
Hallo Expatriate
Meiner Meinung nach zahlst du immer fuer Sex, in irgendeiner Weise.
Direkt oder indirekt.
Sorry - bevor ich dafür etwas zahle, onaniere ich lieber.
Die "Für Sex zahle ich gerne" - Einstellung vieler Männer beschert uns die vielen lila Pudel.
Für Sex zu zahen, ist für mich wie die Aufgabe der Selbstachtung. Damit fördert man den Feminismus. Am ehesten zu tolerieren ist diese Einstellung noch im Bordell. Aber man sollte tolerieren, wenn andere ihre sauer verdienten Kröten lieber sinnvoller ausgeben.
Viele Grüße,
Andi
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Ralf, Friday, 28.10.2005, 16:46 (vor 6958 Tagen) @ Andi
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Andi am 28. Oktober 2005 05:41:
Die "Für Sex zahle ich gerne" - Einstellung vieler Männer beschert uns die vielen lila Pudel.
Das mit dem "gerne" lassen wir mal besser weg (dürfte meist eher ein "bei Bedarf" sein). Lila Pudel entstehen eher aus der gegenteiligen Einstellung - wer bei Bedarf auch mal zum Zahlen bereit ist, hat es nämlich nicht nötig, rumzuschleimen.
Für Sex zu zahen, ist für mich wie die Aufgabe der Selbstachtung.
Wenn Deine Selbstachtung dadurch schon erschüttert wird, scheint sie mir auf sehr tönernen Füßen zu stehen.
Damit fördert man den Feminismus.
Ganz sicher nicht, denn Emanzen sind nun wirklich die letzten, die als Zahlungsempfängerinnen in Frage kommen.
Am ehesten zu tolerieren ist diese Einstellung noch im Bordell.
Korrekt. Es geht ja nicht darum, "Einschleimen" durch "Zahlen" zu ersetzen, sondern eine einfache Möglichkeit zu haben, eine Frau, die "Einschleimen" einfordert, sofort links liegen lassen und ersetzen zu können. Das macht ja gerade den Schutz vor "Lila Pudeltum" aus.
Aber man sollte tolerieren, wenn andere ihre sauer verdienten Kröten lieber sinnvoller ausgeben.
Klar, ich habe auch noch nie gehört, dass jemand das nicht toleriert. Aber die Umkehrung sollte genauso gelten.
Gruß Ralf
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Andi, Sunday, 30.10.2005, 02:26 (vor 6956 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Ralf am 28. Oktober 2005 13:46:
Hallo Ralf
>Die "Für Sex zahle ich gerne" - Einstellung vieler Männer beschert uns die vielen lila Pudel.
Das mit dem "gerne" lassen wir mal besser weg (dürfte meist eher ein "bei Bedarf" sein). Lila Pudel entstehen eher aus der gegenteiligen Einstellung - wer bei Bedarf auch mal zum Zahlen bereit ist, hat es nämlich nicht nötig, rumzuschleimen.
Das "Rumschleimen" ist aus meiner Sicht nur eine andere Art von "Zahlen".
>Für Sex zu zahen, ist für mich wie die Aufgabe der Selbstachtung.
Wenn Deine Selbstachtung dadurch schon erschüttert wird, scheint sie mir auf sehr tönernen Füßen zu stehen.
Wer glaubt, für Sex zahlen zu müsen, zeigt damit. dass es um seine Selbstachtung nicht gut steht.
Damit fördert man den Feminismus.
Ganz sicher nicht, denn Emanzen sind nun wirklich die letzten, die als Zahlungsempfängerinnen in Frage kommen.
Möglicherweise profitieren in deinem Falle "Nicht"-Emanzen davon - welche Frauen profitieren, macht aber wenig aus.
Damit werden weitverbreitet männerfeindliche Grundüberzeugungen gefördert, wie etwa "Männer. die etwas fordern oder sich beklagen, sind Jammerlappen." "Ein Mann sollte einer Frau alle Wünsche erfüllen, nicht aber eine Frau dem Mann."
Was bei uns für ein männerfeindliches gesellschaftliches Klima sorgt, sind nicht die wenigen eventuell häßlichen Extrem-Feminanzen, sondern solche Grundüberzeugungen, die nicht nur bei vielen Frauen, sondern auch bei vielen lila Pudeln zu finden sind.
Am ehesten zu tolerieren ist diese Einstellung noch im Bordell.
Korrekt. Es geht ja nicht darum, "Einschleimen" durch "Zahlen" zu ersetzen, sondern eine einfache Möglichkeit zu haben, eine Frau, die "Einschleimen" einfordert, sofort links liegen lassen und ersetzen zu können. Das macht ja gerade den Schutz vor "Lila Pudeltum" aus.
Aber man sollte tolerieren, wenn andere ihre sauer verdienten Kröten lieber sinnvoller ausgeben.
Klar, ich habe auch noch nie gehört, dass jemand das nicht toleriert. Aber die Umkehrung sollte genauso gelten.
Selbstredend.
Eine gute Nacht,
Andi
Gruß Ralf
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
AJM, Friday, 28.10.2005, 11:22 (vor 6958 Tagen) @ Expatriate
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Expatriate am 27. Oktober 2005 05:14:
Moin, Moin,
ob wichsen eine echte Alternative zum Sex mit einer Frau ist, sollte jedem selbst überlassen bleiben. jedoch habe ich festgestellt, daß kaum eine Frau wirklich so gut ist wie man sie sich beim Wichsen vorstellt. Abgesehen von dem "Ansprüche stellen", was ja schon erwähnt wurde, habe ich im Laufe der Jahre einfach einen Anspruch erhoben, den bis jetzt noch keine Frau zu 100 % erfüllen konnte (die meisten nicht mal annähernd). Wer natürlich mit ein bißchen "Rein-Raus-fertig" zufrieden ist, für den mag Frau Rechts und Frau Links keine dauherhafte Alternative sein. Für anspruchsvollere Zeitgenossen jedoch ist (oder wäre) die ständige Enttäuschung über die mangelnde Qualität der Mädels keine Alternative.
Okay, man kann auch nicht jeden Tag ein 5-Gänge-Menu bei Paul Bocuse essen. Und das Leben besteht ja nun aus einer Aneinanderreihung von Enttäuschungen. Da ist aber neben allem Sex mit Partnerin/Freundin/Ehefrau(vade retro) eher die Pflicht denn die Kür.
Gruß
AJM
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Ralf, Friday, 28.10.2005, 17:01 (vor 6958 Tagen) @ AJM
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von AJM am 28. Oktober 2005 08:22:
ob wichsen eine echte Alternative zum Sex mit einer Frau ist, sollte jedem selbst überlassen bleiben.
Ja, ok. Wobei ich, wenn ich die Antworten auf Expatriates Beitrag hier so durchgucke, mich mittlerweile echt frage, ob ich hier in einem Masku-Forum oder in einer Wichsgemeinschaft gelandet bin.
jedoch habe ich festgestellt, daß kaum eine Frau wirklich so gut ist wie man sie sich beim Wichsen vorstellt. [...] habe ich im Laufe der Jahre einfach einen Anspruch erhoben, den bis jetzt noch keine Frau zu 100 % erfüllen konnte (die meisten nicht mal annähernd). [...] Für anspruchsvollere Zeitgenossen jedoch ist (oder wäre) die ständige Enttäuschung über die mangelnde Qualität der Mädels keine Alternative.
Gruuuusel!
Das Schlimme ist, das diese Aussage wohl durchaus einen wahren Kern hat. Nur ist das Pferd dabei m.E. komplett von hinten aufgezäumt. Die gleiche Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachtet stellt sich nämlich etwa so dar:
Langjähriges ausschließliches Wichsen ist schädlich (ok, besser: kann schädlich sein) - nicht deshalb, weil es blind macht, zu krummen Beinen führt oder die Zähne davon ausfallen, sondern weil sich die Fantasien mangels Rückkopplung durch die Realität immer weiter von der Realität entfernen (können).
Wenn dann, wie Du oben formuliert hast, irreale Ansprüche entstehen, die mit einer wirklichen Frau kaum noch zu befriedigen sind, ist das höchstens traurig, aber bestimmt kein Fortschritt.
Gruß Ralf
Pferd falsch aufgezäumt
SiliKat, Friday, 28.10.2005, 21:38 (vor 6957 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Ralf am 28. Oktober 2005 14:01:
Hallo Ralf !
"Langjähriges ausschließliches Wichsen ist schädlich (ok, besser: kann schädlich sein) - nicht deshalb, weil es blind macht, zu krummen Beinen führt oder die Zähne davon ausfallen, sondern weil sich die Fantasien mangels Rückkopplung durch die Realität immer weiter von der Realität entfernen (können).
Wenn dann, wie Du oben formuliert hast, irreale Ansprüche entstehen, die mit einer wirklichen Frau kaum noch zu befriedigen sind, ist das höchstens traurig, aber bestimmt kein Fortschritt."
Das ist in der Tat bedenkenswert.
"Nur ist das Pferd dabei [...] komplett von hinten aufgezäumt."
M.E. gilt dieser Satz inbezug auf folgende Frage:
Welcher Variablen räumen wir die Priorität ein ? Der menschlichen Beziehung oder der Triebbefriedigung ? Im ersten Fall ist der Sex ein Transportmittel der geschlechtlichen Zuneigung, anders gesagt sein Kommunikationsmittel. Dann ist er das Material, das es zu formen gilt. Im andern Fall wählen wir unsere Partner aus gemäß der Harmonie unserer sexualen Eigentümlichkeiten. Die menschliche Beziehung hält dann nur solange, wie das triebhafte Bedürfnis besteht.
Erfährt man nun, nach jahrlang eingespieltem Handbetrieb, seine "große Liebe" in dem Sinne, daß man daraus die Konsequenz zieht, in jeder Hinsicht harmonieren zu wollen, so dürfte der eigene Sexus, dessen Ausformung man ihm selbst überlassen und der sich verselbständigt hat, in der Tat sich als ein Hindernis erweisen. Ich plädiere daher nicht für Onanie als Selbstzweck, sondern als eine Notlösung auf dem Wege zur Emanzipation.
Nicht für sinnvoll halte ich es, aus den von dir besagtem Grunde grundsätzlich mit Frauen zu bumsen. Wem ist denn damit gedient, wenn das eigene sexuales Bedürfnis frauen-gerecht bleibt ? Den Frauen ! Natürlich zwar auch der Frau, mit der man vielleicht (!) einmal die große Liebe haben wird. Aber diese wird dann das Transportmittel schon korrigierend formen. Jedenfalls dann, wenn man nicht schon aus Prinzip seinen triebhaften Ansprüchen Autarkie eingeräumt hat.
Gruß
SiliKat
Re: Pferd falsch aufgezäumt
Ralf, Saturday, 29.10.2005, 08:25 (vor 6957 Tagen) @ SiliKat
Als Antwort auf: Pferd falsch aufgezäumt von SiliKat am 28. Oktober 2005 18:38:
Hi Silikat,
Welcher Variablen räumen wir die Priorität ein ? Der menschlichen Beziehung oder der Triebbefriedigung ? Im ersten Fall ist der Sex ein Transportmittel der geschlechtlichen Zuneigung, anders gesagt sein Kommunikationsmittel. Dann ist er das Material, das es zu formen gilt. Im andern Fall wählen wir unsere Partner aus gemäß der Harmonie unserer sexualen Eigentümlichkeiten. Die menschliche Beziehung hält dann nur solange, wie das triebhafte Bedürfnis besteht.
ich glaube, im Grunde hast Du diese Frage, wenn auch sehr indirekt, selbst beantwortet, und zwar in Deinem Posting zu "extrem gegensätzlichen Positionen" Da habe ich auch direkt eine Antwort zu geschrieben, aber heute war die Freischaltung der Beiträger etwas sehr verzögert. Trifft sich aber sogar ganz gut, denn einen Punkt habe ich dabei gar nicht erwähnt:
Du hast dabei nämlichh nach meinem Verständnis gleichzeitig zwei eigentlich extrem gegensätzliche Postionen vertreten.
Einerseits die Variante "dann nimmt sie mich nicht einmal geschenkt", diedie absolute Mystifizierung von Sexualität widerspiegelt (Sex = "Ich", bzw. "ich gebe mich").
Irgendwo dann die Variante (zugegebenermasßen von mir aus zwei verschiedenen Absätzen zusammengebaut, aber ich habe es insgesamt so verstanden): "Selbst wenn mich eine Frau liebt, ist es doch nicht ganz so schön wie ich es mir beim Wichsen vorstelle, denn ich muss mich ja auf sie einstellen".
Beide Absätze jeweils für sich genommen müsste man so stehen lassen - sie spiegeln zwar beide nicht meine Ansichten wieder, sind aber auch beide schlecht widerlegbar.
Wenn Du aber beides in einem Beitrag schreibst, dann ist das ein extremer Widerspruch, und ich vermute einfach mal, dass Du beides nicht in Reinform meinst.
Die Formulierung "Sex als Kommunikationsmittel" finde ich ziemlich merkwürdig, wenn ich mir da meinen Teil zu denke, kann ich damit aber sogar etwas anfangen. Sex zur Triebbefriedigung ist eh klar.
Wenn man mal einfach davon ausgeht, dass es letzteres immer irgendwo ist, und ersteres durchaus sein kann, und zweitens noch hinzufügt, dass die Kombination aus beiden Komponenten eigentlichh der Idealfall ist, dann hat amn m.E. doch schon ein ziemlich ordentliches Ergebnis:
- nur zur Triebbefriedigung ist ok (also keine mystische Überhöhung)
- idealerweise sind beide Komponenten berücksichtigt
- pefekt ist es, wenn beides uneingeschränkt gilt, tatsächlich kann da aber ggf. auch mal die reine Triebbefriedigung mit dem ääh... Kommunikationsmittel-Charakter kollideren, dafür kommt es dann ggf. dem "ich gebe mich" näher - alle Zwischenstufen sind denkbar und kommen real häufig vor.
Gruß Ralf
Re: Pferd falsch aufgezäumt
SiliKat, Sunday, 30.10.2005, 04:16 (vor 6956 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Pferd falsch aufgezäumt von Ralf am 29. Oktober 2005 05:25:
"Du hast dabei nämlichh nach meinem Verständnis gleichzeitig zwei eigentlich extrem gegensätzliche Postionen vertreten.
[quote]Einerseits die Variante "dann nimmt sie mich nicht einmal geschenkt", diedie absolute Mystifizierung von Sexualität widerspiegelt (Sex = "Ich", bzw. "ich gebe mich"). [/quote]
Irgendwo dann die Variante (zugegebenermasßen von mir aus zwei verschiedenen Absätzen zusammengebaut, aber ich habe es insgesamt so verstanden): "Selbst wenn mich eine Frau liebt, ist es doch nicht ganz so schön wie ich es mir beim Wichsen vorstelle, denn ich muss mich ja auf sie einstellen".
[...]
Wenn Du aber beides in einem Beitrag schreibst, dann ist das ein extremer Widerspruch, und ich vermute einfach mal, dass Du beides nicht in Reinform meinst."
Hallo Ralf !
Es freut mich ja, daß du dich auf meine Gedankengänge einläßt, aber ich verstehe nicht, inwiefern es sich hier um einen Widerspruch handeln soll. Beide Aussagen haben, soweit ich sehe, nichts miteinander zu tun.
Vielleicht kann ich mich mit folgenden Worten verständlich machen: Wenn ich eine Frau anziehend finde, sie aber nur unter der Bedingung einer Gegenleistung mir sexuell entgegenkommen würde, dann bin ich mit mir selbst unzufrieden. Denn entweder erbringt sie damit den Beweis, daß ich, im Gegensatz zu ihr, nicht anziehend bin. Das trifft mich in meiner Eitelkeit. Oder aber sie erbringt den Beweis, daß sie ihren Körper und dessen Bedürfnisse im Griff hat, ich aber nicht. Ich wäre dann also das Tier, als welches eine Frau den Mann zu bezeichnen, zumindest aber zu sehen pflegt. - Im ersten Fall verdirbt mir die gekränkte Eitelkeit die Lust. Im zweiten Fall werde ich daran erinnert, daß ich an mir zu arbeiten habe. Das tue ich dann auch und beherrsche mich. Denn meinem männlichen Selbstverständnis nach bin ich einer Frau prinzipiell überlegen. Diese Überlegenheit will aber erarbeitet, dem eigenen Leibe abgerungen sein.
Wenn eine Frau mich liebt, dann hat das mit Sex an sich noch nichts zu tun. Liebe und Sex sind völlig unterschiedlicher Herkunft. Sie können sich begegnen und sich steigern, dergestalt daß die Liebe der sexuellen Begegnung eine besondere Rechtfertigung verleiht, und die sexuelle Begegnung zum Ausdrucks- und Entfaltungsmittel der Liebe wird.
"Die Formulierung "Sex als Kommunikationsmittel" finde ich ziemlich merkwürdig [...]"
Wo keine Liebe ist, braucht der Sex auch keinen Partner. Allenfalls aus zu erwidernder Liebe verzichte ich auf die Vorteile des Wixens, sofern ich der Frau damit wirklich einen Liebesdienst erweise. Dann ist Sex ein Mittel, die Liebe zu kommunizieren.
"idealerweise sind beide Komponenten berücksichtigt"
Insoweit einverstanden.
Gruß,
SiliKat
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
AJM, Friday, 28.10.2005, 21:54 (vor 6957 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Ralf am 28. Oktober 2005 14:01:
Hallo,
ich weiß nicht, was Du mit "irrealen Ansprüchen" meinst? Sollte damit gemeint sein, seine Ansprüche und Neigungen hinten anzustellen und gefälligst die Sexualität so ausleben, wie die Frau es möchte? Die Ansprüche und Neigungen sind m.E.nicht durch Selbstbefriedigung entstanden, sondern eher dadurch, daß man bei sexuellen Kontakten zu einer Frau zu oft unbefriedigt ist. Ich meine damit nicht ohne Orgasmus (den kann man fast immer haben), sondern einfach des Gefühl, wirklich befriedigt zu sein, auch geistig. Wenn meine Python zwar auch meint, es war okay, muß der Rest des Körpers (vor allem das Gehirn, was es trotz gegenteiliger Behauptungen aus der Frauenwelt auch bei Männern gibt) das noch lange nicht so sehen.
Ich sehe daher Ursache udn Wirkung genau anders herum wie Du. Natürlich kann ich nur aus meinen Erfahrungen sprechen. Wie bereits erwähnt: Es gibt eben sehr anspruchsvolle Menschen.
Was noch hinzu kommt ist übrigens auch sehr oft die Einstellung von Frauen: ER ist für MEINE Befriedigung zuständig. Aber ICH nicht für SEINE. Das alte Schema eben.
Gruß
AJM
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Ralf, Saturday, 29.10.2005, 09:28 (vor 6957 Tagen) @ AJM
Als Antwort auf: Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von AJM am 28. Oktober 2005 18:54:
Hi AJM,
eine richtig ausführliche und gute Antwort wäre jetzt echt seitenfüllend und kompliziert, ich mach es im Moment mal lieber mal kurz.
ich weiß nicht, was Du mit "irrealen Ansprüchen" meinst?
Ok, das Wort "irreal" habe ich dazugefügt, sollte aber nur eine Kurzfassung Deiner Formulierung "habe ich im Laufe der Jahre einfach einen Anspruch erhoben, den bis jetzt noch keine Frau zu 100 % erfüllen konnte (die meisten nicht mal annähernd)" sein.
Sollte damit gemeint sein, seine Ansprüche und Neigungen hinten anzustellen und gefälligst die Sexualität so ausleben, wie die Frau es möchte?
Nein. Aber Sex ist nun mal darauf ausgelegt, zu zweit stattzufinden; und wenn eben nicht nur "die Frau", sondern kaum noch eine Frau da mithalten kann, kann das natürlich an der allgemeinen Schlechtigkeit der Frauen liegen, könnte aber halt auch an den Ansprüchen liegen.
Die Ansprüche und Neigungen sind m.E.nicht durch Selbstbefriedigung entstanden, [...] Natürlich kann ich nur aus meinen Erfahrungen sprechen.
OK, wenn das tatsächlich so ist, lässt sich daran nichts ändern. Meine eigenen Erfahrungen gehen halt eher in die andere Richtung - eigene Fantasien können sich ganz schön festsetzen (und haben eine Neigung dazu, sich selbst zu verstärken), und es ist dann recht hilfreich, wenn sie mal auf den Boden der Realität zurechtgestutzt werden.
Wie bereits erwähnt: Es gibt eben sehr anspruchsvolle Menschen.
Und sehr seltsame Vorstellungen (wie vorher schon angedeutet: Ich nehme mich selbst davon keineswegs aus).
Was noch hinzu kommt ist übrigens auch sehr oft die Einstellung von Frauen: ER ist für MEINE Befriedigung zuständig. Aber ICH nicht für SEINE.
Klar, das ist dann aber ein ganz Thema - bzw. einfach 'ne scheiss Frau, wo man sich was besseres suchen sollte.
Gruß Ralf
Re: Dazu mein Leserbrief...
Christian, Wednesday, 26.10.2005, 20:44 (vor 6959 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Christian am 26. Oktober 2005 15:11:
Es wundert mich nicht mehr, wenn in Deutschland die Männer in den Zeugungsstreik treten. Die Fakten sind, jede zweite Ehe in Deutschland wird geschieden, die Ehescheidungen überwiegend von Frauen ausgehen und Frauen nach der Scheidung durch die männerfeindliche Familienjustiz sämtliche Rechte wie Kind, Geld und Macht zugesprochen bekommen und Männer zu rechtlosen Unterhaltssklaven degradiert werden. Wer als Mann in Deutschland heiratet und ein Kinderwunsch hat, der begibt sich in größter Gefahr am Ende als rechtloser und ausgebeuteter Unterhaltssklave dienen zu müssen. Deutschland wird und wurde bereits jährlich mehrmals vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte EuGH wegen Menschenrechtsverletzungen an Männer (Väter) verurteilt. Männerrechte sind auch Menschenrechte, das sieht der EuGH auch so, aber Deutschland weiss offenbar immer noch nicht was Menschenrechte sind?
Mfg
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Mikael, Wednesday, 26.10.2005, 22:08 (vor 6959 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Christian am 26. Oktober 2005 15:11:
Tja, die Dame scheint eines zu vergessen:
Die Männer, die sie zitiert hat, sind (das lässt deren Beruf vermuten) nicht ganz unintelligent und stellen (auch das lässt deren Beruf vermuten) hohe Ansprüche an sich selbst und damit auch an eine potentielle Partnerin. Die geben sich also nicht mit jeder ab, die in der "Jetzt-oder-nie-Kinder-Kriegen-Krise" steckt.
Übrigens ein netter Nebeneffekt des Feminismus: Wird Frau "unabhängiger" und stelle höhere Ansprüche an die Männer, merken viele Männer, dass sie auch ohne Frau klarkommen und steigern ihrereseits die Ansprüche ans andere Geschlecht.
Gruß !
Re: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt
Joseph S, Thursday, 27.10.2005, 01:27 (vor 6959 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Christian am 26. Oktober 2005 15:11:
Hallo,
Die drei Männer tragen Markenware, sind überzeugt von ihrem generösen Witz, wirken gut organisiert, schnuppern gern am neuesten Herrenduft, kennen die besten Internetdeals und jeden Harald-Schmidt-Gag vom Vortag. Sie sind, was Wunder, in good mood und gehören zu den 60 Prozent aller deutschen Männer,
... und sind sind garantiert nicht repräsentativ für diese Gruppe.
Frauen sehen aber gerne auf solch Männer.
Elterngeld, Elternzeit, eine familienfreundliche Unternehmensstruktur, der Kampf um den Krippenplatz oder "nachhaltige Familienpolitik" - niemand kann behaupten, dass Rot-Grün dem Trend vom ausbleibenden Kinderwunsch nicht zu begegnen suchte.
Man kann aber getrost behaupten, daß sie am völlig falschen Hebel ansetzten, und durch
andere Maßnahmen entgegen arbeiteten. Arbeitszeugnisdeutsch: Sie haben sich bemüht ...
Gruß
Joseph
Sechs Millionen Männer täglich im Bordell ? Was für ein Bullshit !
Mikael, Friday, 28.10.2005, 00:55 (vor 6958 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Nicht die Frauen sind schuld, wenn Deutschland ausstirbt von Christian am 26. Oktober 2005 15:11:
"Ein Kind zu haben, hat für einen Mann heutzutage keinen Sinn", sagt Scheidungsprofi Steffen P. [...] Letztens erst habe er gelesen, dass sechs Millionen Männer täglich ins Bordell gehen. "Da hat man wenigstens einen Markt, der stimmt."
So, Scheidungs-"Profi"-Anwalt P. hat da was gelesen...
Bei 82 Millionen Einwohnern sind ca. 41 Millionen Männer dabei. Setzten wir einmal die Altersgruppe der Bordellbesucher großzügig auf 20-60 Jahre fest. Bei einer Lebenserwartung von vielleicht 75 Jahren sind das also gut 22 Millionen Männer. 6/22 = 3,67 also jeder dritte bis vierte geht täglich ins Bordell, oder anders ausgedrückt: JEDER Mann geht alle drei bis vier Tage ins Bordell, also ca. 8,5 Mal im Monat.
Ein guter Bordellbesuch wird so seine 100 Euro kosten (habe da leider keine Erfahrungen mit).
Also der DURCHSCHNITTSMANN GIBT PRO MONAT ca. 850 Euro für Bordellbesuche aus...
Vielleicht liegt der Grund dafür, dass Männer nach Scheidungsprozessen so viel an ihre Ex-Frau und die Kinder zahlen müssen daran, das unsere Scheidungs-"Profi"-Anwälte keine Ahnung vom Durchschnittseinkommen deutscher Männer haben ?
Gruß !
Re: Sechs Millionen Männer täglich im Bordell ? Was für ein Bullshit !
Rainer, Friday, 28.10.2005, 03:56 (vor 6958 Tagen) @ Mikael
Als Antwort auf: Sechs Millionen Männer täglich im Bordell ? Was für ein Bullshit ! von Mikael am 27. Oktober 2005 21:55:
Hallo
Bei 82 Millionen Einwohnern sind ca. 41 Millionen Männer dabei. Setzten wir einmal die Altersgruppe der Bordellbesucher großzügig auf 20-60 Jahre fest. Bei einer Lebenserwartung von vielleicht 75 Jahren sind das also gut 22 Millionen Männer. 6/22 = 3,67 also jeder dritte bis vierte geht täglich ins Bordell, oder anders ausgedrückt: JEDER Mann geht alle drei bis vier Tage ins Bordell, also ca. 8,5 Mal im Monat.
Das sind eben die historischen Tatsachen die sicher noch im Strafgesetzbuch festgeschrieben werden.
Rainer
Re: Sechs Millionen Männer täglich im Bordell ? Was für ein Bullshit !
susu, Monday, 31.10.2005, 10:50 (vor 6955 Tagen) @ Mikael
Als Antwort auf: Sechs Millionen Männer täglich im Bordell ? Was für ein Bullshit ! von Mikael am 27. Oktober 2005 21:55:
So, Scheidungs-"Profi"-Anwalt P. hat da was gelesen...
Anderer Rechenweg:
Bei ca 80.000 Prostituierten in Deutschland macht das täglich 75 Freier pro Nase. Bei dem von dir genannten Preis also 7500 am Tag, macht ca. 225.000 im Monat. Nehmen wir an das 95% des Geldes von Zuhältern einbehalten wird, dann sind wir immer noch bei 11.250.
Was Scheidungs-Profi-Anwalt P. da gelesen hat ist... Völlig richtig, nur bezieht es sich nicht auf Deutschland, sondern die Welt.
Noch besser ist die Angabe in der Emma Mai/Juni ´98. Dort heist es weltweit würden jährich 20 Billionen Dollar durch Prostitution umgesetzt. Das sind etwa 3.300$ pro Person weltweit. Insgesamt werden nach daten der Worldbank pro Person ca 5000$ pro Person auf diesem Planteten umgesetzt, wonach also Prostitution genau 2/3 der Weltwirtschaft ausmacht.
Richtig wären 20 Milliarden, was 3,3$ pro Kopf und 0,6 Promille der Weltwirtschaft sind.
susu