Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sackgassen des vulgären Feminismus

Evelyn Dreissger, Thursday, 27.10.2005, 23:34 (vor 6958 Tagen)

Hallo!

Nach kurzem Einlesen verfasse ich meinen ersten Beitrag. Mein Bruder hat mich übrigens angesteckt. Das nur nebenbei.

Die Theorien Catherine McKinnons und Andrea Dworkins über die Auswirkungen sozialer Ungleichheiten auf sexuelle Beziehungen leistete einem geistigen Klima Vorschub, in dem sich Frauen überall von sexuellen Zwängen oder Gewalt umgeben sahen, auch dann, wenn diese überhaupt nicht vorhanden waren.

Der Vulgär-Feminismus beruht auf Voraussetzungen, die der Sache der Frauen eher schaden. Es existiert ein umfangreiches Vokabular zur Beschreibung sexueller Übergriffe durch den Mann, dagegen keines, mit dem Frauen ihre Lust am Sex mit Männern in Worte fassen können.

Aber wenn Adnrea Dworkin zufolge die männliche Sexualitätfür die Frau nur Zwang, Entrechtung und Entwürdigung bedeutet, dann widerspricht das meinen persönlichen Erfahrungen. Ich finde meine Erfahrungen in kaum einer feministischen Verföffentlichung zur Sexualität wieder. Vieles, was geschrieben wird, widerspricht ihnen sogar völlig. Warum entwürdigt es eine Frau, wenn ein Mann ihr sagt, daß er mit ihr schlafen will? Ich halte das Gerede um die Destruktivität der männlichen Sexualität für Unfug. Zweifellos gibt es unter den Männern gefühllose Bestien. Aber man kann mir nicht weismachen, daß alle Männer Verbrecher seien, die ihr Geschlechtsorgan als Waffe einsetzen. Meine schönsten Erlebnisse mit ihnen sind nicht bedeutungslos oder abwegig. Auch die männliche Liebe muss von feministischer Seite gewürdigt werden. Das kritisiere ich scharf.
Der Wunsch nach männlicher Sexualität macht eine Frau nicht zwingend zur Sklavin. Wer Männer verteufelt, verteufelt einen Teil von mir. Wenn ein Mann feministische Positionen vertritt, soll er deshalb nicht alle Selbstachtung aufgeben müssen. Mein Bruder sieht das alles ein wenig anders. Aber das ist ein anderes Kapitel. Soviel fürs erste...

Grüsse
Evelyn Dreissger

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

SiliKat, Friday, 28.10.2005, 00:57 (vor 6958 Tagen) @ Evelyn Dreissger

Als Antwort auf: Sackgassen des vulgären Feminismus von Evelyn Dreissger am 27. Oktober 2005 20:34:

Hallo Evelyn !

Schön, daß du die Männer als solche zu würdigen weißt. Du gibst dich damit als eine normale Frau zu erkennen. Normale Frau zu sein, das ist im zeitgenössisch-ideologischen Klima allerdings schon fast wieder etwas Besonderes. Ich bin erfreut.

Nur das war ein Ausrutscher:

"Auch die männliche Liebe muss von feministischer Seite gewürdigt werden."

Es entspräche der Quadratur des Kreises. Wozu haben denn die Feministinnen ihren Daseins-Sinn, wenn nicht darin, Männer zu entwürdigen ? Wenn sie nur Mißstände feststellen würden, das wäre ja schön. Aber sie erzeugen sie.

Gruß !

SiliKat


Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

Norbert, Friday, 28.10.2005, 11:13 (vor 6958 Tagen) @ SiliKat

Als Antwort auf: Re: Sackgassen des vulgären Feminismus von SiliKat am 27. Oktober 2005 21:57:

Hallo Evelyn !
Schön, daß du die Männer als solche zu würdigen weißt. Du gibst dich damit als eine normale Frau zu erkennen. Normale Frau zu sein, das ist im zeitgenössisch-ideologischen Klima allerdings schon fast wieder etwas Besonderes. Ich bin erfreut.

dito

Nur das war ein Ausrutscher:
"Auch die männliche Liebe muss von feministischer Seite gewürdigt werden."
Es entspräche der Quadratur des Kreises. Wozu haben denn die Feministinnen ihren Daseins-Sinn, wenn nicht darin, Männer zu entwürdigen ? >

Wenn sie nur Mißstände feststellen würden, das wäre ja schön. Aber sie erzeugen sie.

Sie behaupten diese, ohne daß diese je vorhanden wären, bzw. entstanden sind.
Was auch wiederum ein Mißstand ist.
Aber einer der Pseudoargumentationen.

Gruß !
SiliKat

Gruß
Norbert

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

Doc Morris, Friday, 28.10.2005, 14:51 (vor 6958 Tagen) @ SiliKat

Als Antwort auf: Re: Sackgassen des vulgären Feminismus von SiliKat am 27. Oktober 2005 21:57:

Hallo Evelyn !
Schön, daß du die Männer als solche zu würdigen weißt. Du gibst dich damit als eine normale Frau zu erkennen. Normale Frau zu sein, das ist im zeitgenössisch-ideologischen Klima allerdings schon fast wieder etwas Besonderes. Ich bin erfreut.
Nur das war ein Ausrutscher:
"Auch die männliche Liebe muss von feministischer Seite gewürdigt werden."
Es entspräche der Quadratur des Kreises. Wozu haben denn die Feministinnen ihren Daseins-Sinn, wenn nicht darin, Männer zu entwürdigen ? Wenn sie nur Mißstände feststellen würden, das wäre ja schön. Aber sie erzeugen sie.
Gruß !
SiliKat

Es impliziert dass es so etwas wie einen vernünftigen, richtigen Feminismus gibt. Das sehe ich auch recht skeptisch. Der Wahn zieht sich doch queerbeet durch alle Femiströmungen.

Ansonsten aber erstaunlich rational und equilibriert. Aber was soll die Geschichte mit ihrem Bruder? Hat der den Arsch nicht in der Hose oder was?

Doc Morris

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

Arne Hoffmann, Friday, 28.10.2005, 22:20 (vor 6957 Tagen) @ Doc Morris

Als Antwort auf: Re: Sackgassen des vulgären Feminismus von Doc Morris am 28. Oktober 2005 11:51:

Ansonsten aber erstaunlich rational und equilibriert. Aber was soll die Geschichte mit ihrem Bruder? Hat der den Arsch nicht in der Hose oder was?

Oh, ich bin mir sicher, dass er seine Meinung schon vertreten und notfalls beharrlich dazu stehen kann.

*beömmel*

Sorry für meine Erheiterung, Evelyn, aber du musst dazu wissen, dass ich in weiten Teilen von einem Fernseher großgezogen worden bin. Zum einen erinnert es mich immer an irgendwelche Soaps, wenn von Haupt- und zentralen Nebenfiguren plötzlich unbekannte Geschwister auftauchen. Zum anderen muss ich tatsächlich an Sitcoms denken, wenn ich mir eure Gespräche zu Hause so vorstelle. Kennst du "Familienbande" aus den Siebzigern? Mit dem ganz jungen Michael J. Fox? Er spielt da einen neokonservativen Yuppie, aber der Rest der Familie ist eher aus der Hippie-Bewegung übrig geblieben. Sorgt für witzige Wortwechsel. Und wenn man das jetzt auf die Geschlechterdebatte übertragen würde ... der Bruder liest Dworkin und Solanas und meint, Männer verdienen es, am Boden gehalten zu werden, aber die Schwester sieht das irgendwie gar nicht so ... wäre eigentlich keine ganz schlechte Buchidee ...
*eifrigNotizenmach*

Wenn du ein Fake bist, bist du jedenfalls ein sehr inspirierender! Merci!

Liebe Grüße

Arne

darum :-)

Arne Hoffmann, Friday, 28.10.2005, 01:02 (vor 6958 Tagen) @ Evelyn Dreissger

Als Antwort auf: Sackgassen des vulgären Feminismus von Evelyn Dreissger am 27. Oktober 2005 20:34:

Nach kurzem Einlesen verfasse ich meinen ersten Beitrag. Mein Bruder hat mich übrigens angesteckt. (...) Wenn ein Mann feministische Positionen vertritt, soll er deshalb nicht alle Selbstachtung aufgeben müssen. Mein Bruder sieht das alles ein wenig anders.

Das ist jetzt ein Scherz, oder? :-))
Ihr habt bestimmt nette Diskussionen am Frühstückstisch. :D

Herzliche Grüße

Arne

Nachtrag

Arne Hoffmann, Friday, 28.10.2005, 01:07 (vor 6958 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: darum :-) von Arne Hoffmann am 27. Oktober 2005 22:02:53:

Dieses Forum verpasst einem seltsame Headings, wenn man hier eine Zeitlang nicht geschrieben hat und jetzt einen anderen Zugang benutzt. Das "darum :-)" passt natürlich nicht zum Posting.

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

CnndrBrbr, Friday, 28.10.2005, 12:08 (vor 6958 Tagen) @ Evelyn Dreissger

Als Antwort auf: Sackgassen des vulgären Feminismus von Evelyn Dreissger am 27. Oktober 2005 20:34:

Warum entwürdigt es eine Frau, wenn ein Mann ihr sagt, daß er mit ihr schlafen will?

Hab ich auch noch nie verstanden. Gibt es eigentlich Männer, die das - umgekehrt - genauso sehen?

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

Doc Morris, Friday, 28.10.2005, 14:40 (vor 6958 Tagen) @ CnndrBrbr

Als Antwort auf: Re: Sackgassen des vulgären Feminismus von CnndrBrbr am 28. Oktober 2005 09:08:

Warum entwürdigt es eine Frau, wenn ein Mann ihr sagt, daß er mit ihr schlafen will?

Hab ich auch noch nie verstanden. Gibt es eigentlich Männer, die das - umgekehrt - genauso sehen?

Das ist der Knackpunkt. Vertausche die Rollen (unter gleichen Umständen)und du wirst Unrecht erkennen. Der Wahn hat Methode!

meint der Doc

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

Sven, Friday, 28.10.2005, 13:47 (vor 6958 Tagen) @ Evelyn Dreissger

Als Antwort auf: Sackgassen des vulgären Feminismus von Evelyn Dreissger am 27. Oktober 2005 20:34:

Hallo!

"Die Theorien Catherine McKinnons und Andrea Dworkins über die Auswirkungen sozialer Ungleichheiten auf sexuelle Beziehungen leistete einem geistigen Klima Vorschub, in dem sich Frauen überall von sexuellen Zwängen oder Gewalt umgeben sahen, auch dann, wenn diese überhaupt nicht vorhanden waren."

Vollkommene Zustimmung! Phantasien, die nichts mit der Realität zu tun
haben, lassen die Menschen durch dümmliche Interpretation und die daraus
entstehenden Emotionen Amok laufen. Vor lauter eigener Verstrickung in
Gedanken und Gefühlen, sind sie nicht mehr fähig, zwischen Wahn und
Wirklichkeit zu unterscheiden. Und so sah "Frau" überall nur noch Zwänge
und Gewalt.

"Der Vulgär-Feminismus beruht auf Voraussetzungen, die der Sache der Frauen eher schaden."

Dieser Wahn selbst ist der Schaden. Wie fühlt sich eine Frau, die in
jedem Mann einen "postentiellen Vergewaltiger" sieht ? Wie fühlt sich
eine Frau, die Sexualität als Angriff deutet ?

"Es existiert ein umfangreiches Vokabular zur Beschreibung sexueller Übergriffe durch den Mann, dagegen keines, mit dem Frauen ihre Lust am Sex mit Männern in Worte fassen können."

Zustimmung!. Dies ist Ausdruck davon, das viele Frauen immer noch ein
großes Problem mit ihrer Sexualität haben. Heilige oder Hure/Schlampe
lautet immer noch die Qual der Wahl. Frauen und Lust scheinen sich
immer noch auszuschließen, auch wenn uns die Medien etwas anderes
vorgaukeln. SEX ist männlich, schmutzig, aggressiv ...
Und DAS ist das Ergebnis der hauptsächlichen Erziehung durch Mütter!

"Aber wenn Adnrea Dworkin zufolge die männliche Sexualität für die Frau nur Zwang, Entrechtung und Entwürdigung bedeutet,"

Wenn es so wäre, ist es doch gleich viel besser zu ertragen, dass Frau
das Gefühl hat, gar keine Lust haben zu dürfen. Der Wahn dreht sich um
sich selbst ...

"Warum entwürdigt es eine Frau, wenn ein Mann ihr sagt, daß er mit ihr schlafen will?"

Wenn er es sagt, entwürdigt er sie.
Wenn er es nicht sagt, entwürdigt er sie auch. Hirnloses Geblubber.

"Zweifellos gibt es unter den Männern gefühllose Bestien."

Zweifellos gibt es auch unter den Frauen gefühllose Bestien.

"Aber man kann mir nicht weismachen, daß alle Männer Verbrecher seien, die ihr Geschlechtsorgan als Waffe einsetzen."

Beruhigend, das es noch Frauen gibt, die dem Wahn noch nicht vollkommen
erlegen sind.
Wie setzt Mann denn sein Geschlechtsorgan als Waffe ein ?

"Auch die männliche Liebe muss von feministischer Seite gewürdigt werden."

Liebe kann man annehmen oder es lassen. Aber würdigen ?
Feministinnen sind unfähig Liebe anzunehmen. Denn das macht ihnen Angst.

"Der Wunsch nach männlicher Sexualität macht eine Frau nicht zwingend zur Sklavin."

Jeder Wunsch macht Menschen tendentiell zu Sklaven. Männer wie Frauen.


"Wer Männer verteufelt, verteufelt einen Teil von mir."

Genau. So verteufeln Frauen sich selbst.

Grüsse,
Sven

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

Rainer, Saturday, 29.10.2005, 09:36 (vor 6957 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Re: Sackgassen des vulgären Feminismus von Sven am 28. Oktober 2005 10:47:

Hallo

Dieser Wahn selbst ist der Schaden. Wie fühlt sich eine Frau, die in jedem Mann einen "postentiellen Vergewaltiger" sieht ? Wie fühlt sich eine Frau, die Sexualität als Angriff deutet ?

Verantwortungslos!

Rainer

Re: Sackgassen des vulgären Feminismus

Sven, Saturday, 29.10.2005, 22:45 (vor 6956 Tagen) @ Rainer

Als Antwort auf: Re: Sackgassen des vulgären Feminismus von Rainer am 29. Oktober 2005 06:36:

Hallo
Dieser Wahn selbst ist der Schaden. Wie fühlt sich eine Frau, die in jedem Mann einen "postentiellen Vergewaltiger" sieht ? Wie fühlt sich eine Frau, die Sexualität als Angriff deutet ?
Verantwortungslos!
Rainer

Vor allem hat sie ANGST. Vor den Männern und vor der Sexualtität.

Sven

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