Als Antwort auf: Re: Habe dieser Zeitung gleich ein E-mail versandt! von Jörg am 15. Juli 2001 13:02:31:

Hi Jörg,

>Hut ab vor dieser Einstellung!
Wobei es mittlerweile für den Mann vermutlich ja schon so aussieht, daß er
nicht nur Unverständnis ernten würde, sondern mit Hilfe des "Gewaltschutz-
gesetzes" gleich direkt aus der Wohnung fliegt (d. h. auch mit Wohnungs-
verlust bzw. im schlimmsten Falle sogar mit Obdachlosigkeit zu rechnen hat).

Im Grunde genommen ist diese Einstellung doch nichts besonderes. Mir war irgendwann schon klar, das dieser Mann einfach nur hilflos ist, genauso wie ich. Er hat das Ganze nur anders kompensiert.
Nachdem die Schwangerschaft leider schon sehr unerfreulich verlief, musste ich nicht nur mein Baby, sondern auch meine Tochter schützen. Also habe ich dafür gesorgt, das er eine Wohnung erhält. Wenn ich ihn dann tatsächlich mal rausschmeissen musste oder die Polizei holte ihn ab, dann hatte er wenigstens (manchmal halt auch nach ausschlafen seines Rauschzustandes in einer Arrestzelle) ein Dach über dem Kopf.
Die meisten Menschen wissen am nächsten Tag im nüchternden Zustand sehr wohl, das sie Scheisse gebaut haben und dann kann man mit ihnen auch einigermassen 'vernünftig' reden.
Schlimm ist dann halt noch, das ein hilfloser Mensch, im Falle eines Alkoholikers nennt man den Partner ja Co-Alkoholiker, einem anderen hilflosen Menschen im Grunde genommen gar nicht helfen kann. Da bedarf es dann fachlicher Hilfe. Nur sieht leider ein süchtiger Mensch selten ein, das er süchtig ist und hier beginnt dann der Kreislauf.

Gruß - Christine

Als Antwort auf: Re: Habe dieser Zeitung gleich ein E-mail versandt! von Sven am 15. Juli 2001 14:23:07:

Hi Sven,

Dies ist aber eine für mich ganz natürliche Reaktion einer Mutter bzw. eines Elternteils, dessen Kinder in Gefahr sind. In so einer Extremsituation wird selbst der friedfertigste Mensch zum Tier und der naturgegebene Beschützerinstinkt wird aktiv. Wenn man dich mit dem Mörder deines Kindes allein in einem Zimmer lassen würde und du eine Waffe hättest, wie würdest du wohl reagieren?

Ich würde wissen wollen, wieso er das gemacht hat. Was hast Du denn gedacht? Erschiessen? Dann bin ich genauso ein Tier wie dieser Mörder. Aus Notwehr würde ich allerdings die Waffe benutzen, ich hoffe nur in so einer Situation, das ich auch abdrücken könnte.
Im übrigen scheinen sowieso viele Menschen der irrigen Ansicht zu sein, das Opfer umbedingt Rache wollen, was ich aus eigenen und der Erfahrung anderer nicht bestätigen kann.
Hier wird von aussen, m.E. genauso wie in Scheidungskriegen, der niedere Instinkt angesprochen und je mehr man in schürt, umso wahrscheinlicher ist es dann, das doch noch etwas passiert.

Das Problem ist jetzt tatsächlich, das im umgekehrten Falle dem Mann nicht geglaubt würde und von ihm erwartet wird, das er sich zu beherrschen hat und das kann es nun wirklich nicht sein. Wenn die Frauen gleiche Rechte haben wollen, ja bitte, dann aber auch auf allen Gebieten und mit den nötigen Konsequenzen und der Tatsache, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Da sie aber allenthalben geschützt werden, nimmt man ihnen diese Verantwortung ab.

Im umgekehrten Fall wärest du (als Täter) zur Polizei gegangen und hättest den Mann (als Opfer) aus der Wohnung entfernen lassen. Du hättest dann in Ruhe die Kinder verprügeln können. Es werden also nur Frauen (Opfer wie Täter) geschützt und sowohl Kinder (sofern ihnen von Frauen Gewalt angetan wird) als auch Männer (als Opfer wie Täter) nicht.

Leider ist das richtig, das habe ich ja schon in einem anderen Beitrag bemängelt, das die Frauen anscheinend nur an sich denken, aber die Kinder dabei vergessen ((

Und dies ist ja das Schlimme! Weder du noch ich wollen ja einen Geschlechterkrieg. Wir werden aber leider durch einige wenige aber dafür einflußreiche Extremisten dazu gezwungen. Wichtig ist daher das die vernünftigen Personen beiderlei Geschlecht zusammenhalten.

Nicht nur das, man solte zumindest in seinem Umfeld auf solche Dinge aufmerksam machen und denen helfen, die am Schwächsten sind und sich nicht wehren können.
Auf diese Art und Weise habe ich es geschafft, einem 4-jährigen Kind seinen Vater zu 'erhalten'. Da die Mutter 1 Jahr Umgangsverweigerung betrieben hatte und der Ja-Mitarbeiter der Meinung war, das noch nicht schulfpflichtige Kinder, wenn die Mutter es nicht wolle, bei dem Vater halt nicht übernachten dürfen. Du kannst mir glauben, dem hab ich meine Meinung gesagt. 2,5 Std. hab ich auf diesen Mann eingeredet, der selber die gleichen Probleme mit seiner Ex- und seinen Kindern hatte, um den anscheinend zu überzeugen. Vor Gericht hat der Vater dann nach Aussage des JA-Mitarbeiters und auf Grund der Entfernung zu seinem Kind einmal im Monat eine ganze Woche Umgang erhalten.
Das sind m.E. Dinge, die unheimlich wichtig sind, nämlich sich persönlich zu engagieren und nicht nur rumzujammern, denn durch letzteres ändern wir nichts und unsere Kinder müssen das alles mal ausbaden.

Gruß - Christine