Arme, überforderte Mutter misshandelt und erstickt ihren Stiefsohn...
Mutter läßt Stiefsohn im Koffer ersticken
Eine Stunde, nachdem der Junge in den Koffer gekrabbelt war, öffnete die Frau die Schlösser - das Kind war tot
Düsseldorf - Eine 21Jährige hat ihren zweijährigen Stiefsohn in einem Koffer ersticken lassen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, hat die hochschwangere Frau gestanden, den Hartschalenkoffer geschlossen zu haben, nachdem das Kind hineingekrabbelt war. Sie gab an, nach etwa einer Stunde habe sie den Koffer wieder geöffnet, jedoch sei der Junge dann bereits tot gewesen. Ein von ihr gerufener Notarzt habe in ihrer Wohnung im Stadtteil Niederkassel nur noch den Tod des Kindes feststellen können.
Zum Motiv sagte Polizeisprecher Markus Niesczery, die Frau, die ein eigenes einjähriges Kind habe, sei möglicherweise mit ihrer Situation überfordert gewesen. Allerdings gebe es Verständigungsprobleme zwischen der Japanerin und den Ermittlern.
Offenbar hatte die Stiefmutter den Zweijährigen auch schwer mißhandelt. Die Leiche des Jungen habe zahlreiche Blutergüsse aufgewiesen, hieß es. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl wegen Totschlags. Die Frau sollte dem Haftrichter vorgeführt werden.
Die 21Jährige war vor anderthalb Jahren mit ihrem 46 Jahre alten Mann aus Japan nach Düsseldorf gekommen. Der getötete Junge stammte aus einer früheren Beziehung des Ehemannes, mit dem sie ein weiteres Kind im Alter von einem Jahr und acht Monaten hat. Das Ehepaar betreibt laut Polizei eine private Nachhilfeschule für japanische Schüler. Der Ehemann hält sich derzeit in Japan auf und wird erst kommende Woche zurückerwartet. WELT.de/AP