Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Das Drama der Hochbegabten

Garfield, Tuesday, 15.11.2005, 14:45 (vor 6940 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Das Drama der Hochbegabten von noname am 14. November 2005 18:40:

Hallo noname!

Genaue Prozentzahlen dazu kenne ich nicht, aber mir fällt auch auf, daß es in Filmen und Serien immer häufiger weibliche Hauptdarsteller gibt, während Männer nur noch die unvermeidlichen Randfiguren und allenfalls noch die Bösewichte spielen dürfen.

Übrigens war für die "Herr der Ringe"-Verfilmungen ursprünglich auch geplant, die Rolle der Arwen deutlich stärker auszubauen als in Tolkiens Buch. Die Arwen im Film sollte viel kämpferischer daher kommen, und Liv Tyler bekam dazu auch Kampf- und Schwertkampf-Training.

Als aber die "Herr der Ringe"-Fans davon erfuhren, protestierten sie massenweise dagegen. Sie wollten eine möglichst genaue Verfilmung des Buches und keinen "politisch korrekt" verstümmelten Film. In Internetforen witzelte man über Liv Tyler und bezeichnete sie als "Xena die Kriegerprinzessin". Sie soll darüber etwas enttäuscht gewesen sein.

Das Ganze war ja ein Riesen-Projekt, und den Machern war klar, daß die Meinung der vielen "Herr der Ringe"-Fans über Erfolg oder Mißerfolg entscheiden würde. Deshalb nahmen sie von den ursprünglichen Plänen dann doch wieder Abstand und hielten sich ziemlich genau an Tolkiens Buch. So wurde die "Herr der Ringe"-Trilogie eine der wenigen Ausnahmen und verhalf einigen männlichen Schauspielern, wie z.B. Viggo Mortensen oder Orlando Bloom, zum Durchbruch.

Denn wer erst einmal einen Namen hat, bekommt auch Rollen. Egal, ob männlich oder weiblich. Das Problem besteht darin, daß heute offensichtlich viele Filmproduzenten unbekannten männlichen Hauptdarstellern keine Chance mehr geben wollen.

Einen ähnlichen Trend kann man auch im Musikbereich beobachten. In den 1980er Jahren war das Verhältnis zwischen Männern und Frauen noch recht ausgewogen. Heute ist es so, daß nahezu alle männlichen Superstars schon lange im Geschäft sind, während es kaum jüngere männliche Superstars gibt. Jüngere weibliche Superstars wie Britney Spears oder Shakira gibt es dagegen massenweise. Junge männliche Sänger haben heute oft nur noch in "Boy-Bands" eine Chance. Dazu müssen sie gut aussehen, gut tanzen können und werden darauf festgelegt, Schmachtfetzen für pubertierende Mädchen zu trällern. Letzteres ist üblicherweise kein gutes Sprungbrett für eine eigenständige Karriere.

Im Hardrock- und Heavy-Metal-Bereich war das noch lange Zeit anders. Hier setzte der Wandel erst etwa Ende der 1990er Jahre ein. Seitdem fällt auf, daß auch dort neue Bands meist zumindest eine Sängerin haben. Das scheint bei vielen Plattenfirmen mittlerweile eine Bedingung für den Vertragsabschluß zu sein.

Freundliche Grüße
von Garfield


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