Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt

Gast-MS, Wednesday, 16.11.2005, 13:26 (vor 7336 Tagen)

Man kann über die USA im Allgemeinen, und das zuweilen etwas bizarre Rechtssystem im Besonderen ja denken was man will. In einem Punkt allerdings unterscheidet es sich doch ziemlich vom deutschen. Während in Deutschland Männer und Frauen für das gleiche Delikt unterschiedlich hart bestraft werden, gibt es in den USA da zumindest so etwas wie Gleichberechtigung.

So ist vor kurzem eine 41jährige Mutter zu 30 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie in ihrem Haus Sexparties mit minderjährigen Jungen gefeiert hat (Quelle: AP). Mit der Begründung sie wollte "eine coole Mutter sein" und ihrer Tochter damit etwas bieten, hatte sie den männlichen Partygästen erhebliche Alkohol und Amphetamine ausgegeben.
Kommentar des Richters: "Eine coole Mutter bietet Sicherheit, nicht Drogen. Sie bietet Rat, nicht Alkohol. Sie bietet Liebe, nicht Sex."

Wenn man diesen Fall auf Deutschland übertragen würde, hätte es vermutlich ein Schmunzeln vom Richter (bzw. Richterin) gegeben, der Medien-Tenor wäre gewesen: "auch Frauen wollen man was Verrücktes machen" - eine 2jährige Bewährungsstrafe im Anschluß und die Sache wäre erledigt.
Hätte ein Mann diese (zweifelsohne verwerflichen) Aktionen gestartet hätte es wohl 10 Jahre Haft gegeben, begleitet von einem Medienecho "Männer sind halt alle potentielle Sexualstraftäter".

Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt

Porta Maggiore, Wednesday, 16.11.2005, 14:02 (vor 7336 Tagen) @ Gast-MS

Als Antwort auf: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt von Gast-MS am 16. November 2005 11:26:

So ist vor kurzem eine 41jährige Mutter zu 30 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie in ihrem Haus Sexparties mit minderjährigen Jungen gefeiert hat (Quelle: AP). Mit der Begründung sie wollte "eine coole Mutter sein" und ihrer Tochter damit etwas bieten, hatte sie den männlichen Partygästen erhebliche Alkohol und Amphetamine ausgegeben.

...ueber so ein Urteil diskutiere ich nicht. Das ist eine Sauerei!
30 Jahre fuer sowas? Die Richter haben sich wohl fuer den lieben Gott gehalten? 30 Jahre! Das ist sowas von ueberzogen und ungerecht, dass es mich kein bisschen freut, dass zur Abwechslung mal eine Frau verknackt worden ist.

Porta Maggiore

Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt

Chris, Wednesday, 16.11.2005, 14:08 (vor 7336 Tagen) @ Gast-MS

Als Antwort auf: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt von Gast-MS am 16. November 2005 11:26:

"In einem Punkt allerdings unterscheidet es sich doch ziemlich vom deutschen. Während in Deutschland Männer und Frauen für das gleiche Delikt unterschiedlich hart bestraft werden, gibt es in den USA da zumindest so etwas wie Gleichberechtigung."

Stimmt leider nicht.Ich vermute mal ein Mann wäre auf dem elektrischen Stuhl gekommen.

Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt

Garp, Wednesday, 16.11.2005, 15:49 (vor 7336 Tagen) @ Gast-MS

Als Antwort auf: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt von Gast-MS am 16. November 2005 11:26:

Man kann über die USA im Allgemeinen, und das zuweilen etwas bizarre Rechtssystem im Besonderen ja denken was man will. In einem Punkt allerdings unterscheidet es sich doch ziemlich vom deutschen. Während in Deutschland Männer und Frauen für das gleiche Delikt unterschiedlich hart bestraft werden, gibt es in den USA da zumindest so etwas wie Gleichberechtigung.

Gerade die USA ist in dieser Beziehung sicherlich kein Vorbild. Hierzu genügt ein Blick auf die zum Tode verurteilten Männer.

Meiner Meinung nach ist das amerikanische Strafsystem gnadenlos und hängt immer noch der irrigen Annahme der Abschreckung nach.

Zudem bei aller Entrüstung für die „Sexpartys“ einer Mutter, aber 30 Jahre Gefängnis sind nicht mehr verhältnismäßig. Aber ein Land, das noch nicht verurteilte Sexualstraftäter an den Internetpranger stellt, kann wohl eher als hysterisch bezeichnet werden.
Diese Hexenjagd ist mir zuwider. Unabhängig ob es nun Frauen oder Männer trifft.

Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt

Eugen, Wednesday, 16.11.2005, 16:39 (vor 7336 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt von Garp am 16. November 2005 13:49:34:

Gerade die USA ist in dieser Beziehung sicherlich kein Vorbild. Hierzu genügt ein Blick auf die zum Tode verurteilten Männer.
Meiner Meinung nach ist das amerikanische Strafsystem gnadenlos und hängt immer noch der irrigen Annahme der Abschreckung nach.
Zudem bei aller Entrüstung für die „Sexpartys“ einer Mutter, aber 30 Jahre Gefängnis sind nicht mehr verhältnismäßig. Aber ein Land, das noch nicht verurteilte Sexualstraftäter an den Internetpranger stellt, kann wohl eher als hysterisch bezeichnet werden.
Diese Hexenjagd ist mir zuwider. Unabhängig ob es nun Frauen oder Männer trifft.

Hallo Garp, ich wollte gerade Gleichsinniges schreiben, aber dann habe ich gesehen, dass du mir die Arbeit schon abgenommen hast ;-) Was da in Amerika läuft (wenn man den Berichten glauben darf...) fällt für mich eindeutig unter Negativgleichberechtigung und ist mir so wünschenswert, als ob wir Männer nunmehr auch Gebärmutterkrebs bekommen dürften.

Gruß von Eugen

Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt

Flint, Wednesday, 16.11.2005, 20:40 (vor 7335 Tagen) @ Chris

Als Antwort auf: Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt von Chris am 16. November 2005 12:08:

"In einem Punkt allerdings unterscheidet es sich doch ziemlich vom deutschen. Während in Deutschland Männer und Frauen für das gleiche Delikt unterschiedlich hart bestraft werden, gibt es in den USA da zumindest so etwas wie Gleichberechtigung."
Stimmt leider nicht.Ich vermute mal ein Mann wäre auf dem elektrischen Stuhl gekommen.

Da hast du sicher recht!

Das US - Rechtssystem ist völlig gurchgeknallt und geisteskrank(mittlerweile verrückter als in China oder Russland)

Zum Thema Männer und Frauen sind vor dem Gesetz ungleich:

Auszug von Martin van Creveld (fett markiert von mir):

„Wie Forschungen in einer Reihe von Ländern ergeben haben, ist die Wahrscheinlichkeit der Festnahme bei einer Frau, wenn sie das Gesetz gebrochen hat, geringer als bei einem Mann. Wird sie doch verhaftet, fordert man wahrscheinlich ihren Ehemann auf, eine Kaution zu stellen, ist sie unverheiratet, hat sie gute Aussichten, aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Für alle Straftaten, ganz gleich welcher Art, gilt außerdem, dass Männer häufiger angeklagt, häufiger vor Gericht gestellt und verurteilt werden. Sie erhalten höhere Haftstrafen, und sie werden seltener auf Bewährung entlassen als Frauen. Kein Wunder, dass in amerikanischen Gefängnissen nur etwa halb soviele Frauen sitzen wie angemessen wäre, wenn die Justiz Männer und Frauen gleich behandeln würde. Das trifft für die Todesstrafe noch mehr zu. So sind in den USA ungefähr zehn Prozent aller überführten Mörder weiblichen Geschlechts, doch hat man während des gesamtem zwanzigsten Jahrhunderts nicht eine einzige Mörderin hingerichtet. Wenn Männer und Frauen gegeneinander vor Gericht ziehen, ist die Situation für Letztere sogar noch günstiger. In vielen modernen Ländern kann ein Mann aus seinem Haus geworfen werden, nur weil die Frau sich bedroht fühlt (mit anderen Worten, reale physische Gewalt muss gar nicht vorliegen); hat man ihn hinausbefördert, ist er dennoch weiterhin verpflichtet, seine Kinder und sie zu versorgen. Ein Mann, der sich wegen sexueller Belästigung oder eines sexuellen Übergriffs zu verantworten hat, muss sich einer genauen Prüfung seiner Vergangenheit unterziehen, damit ermittelt werden kann, ob ein "Verhaltensmuster" vorliegt; dasselbe Gericht, das eine solche Untersuchung als Beweismittel anerkennt, wird sich jedoch weigern, der Frage nachzugehen, ob sie eine Schlampe ist oder ihn provoziert hat. Entgegen den elementarsten Regeln der Justiz muss eine Frau, die einen Mann der Vergewaltigung bezichtigt, diesem nicht einmal unbedingt vor Gericht gegenüberstehen. Stattdessen ist es gut möglich, dass man ihr gestattet, mit der Unterstützung eines Aufgebots an Sozialarbeitern ihre Aussage auf Video zu machen und sich so einem Kreuzverhör zu entziehen.“

Quelle: http://www.welt.de/data/2003/04/08/67612.html?prx=1

Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt

gibsmir, Thursday, 17.11.2005, 19:17 (vor 7334 Tagen) @ Eugen

Als Antwort auf: Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt von Eugen am 16. November 2005 14:39:14:

>Gerade die USA ist in dieser Beziehung sicherlich kein Vorbild. Hierzu genügt ein Blick auf die zum Tode verurteilten Männer.

Meiner Meinung nach ist das amerikanische Strafsystem gnadenlos und hängt immer noch der irrigen Annahme der Abschreckung nach.
Zudem bei aller Entrüstung für die „Sexpartys“ einer Mutter, aber 30 Jahre Gefängnis sind nicht mehr verhältnismäßig. Aber ein Land, das noch nicht verurteilte Sexualstraftäter an den Internetpranger stellt, kann wohl eher als hysterisch bezeichnet werden.
Diese Hexenjagd ist mir zuwider. Unabhängig ob es nun Frauen oder Männer trifft.[/i]

Hallo Garp, ich wollte gerade Gleichsinniges schreiben, aber dann habe ich gesehen, dass du mir die Arbeit schon abgenommen hast ;-) Was da in Amerika läuft (wenn man den Berichten glauben darf...) fällt für mich eindeutig unter Negativgleichberechtigung und ist mir so wünschenswert, als ob wir Männer nunmehr auch Gebärmutterkrebs bekommen dürften.
Gruß von Eugen

Volle Zustimmung, es ist einfach krank was in den USA abgeht, unabhängig davon daß es jetzt mal ausßnahmsweise eine Frau getroffen hat. Mein Gott, die Jungs waren schon 15. Wie gerne hätte ich mal mit 15 eine 41 gepoppt? Und Drogen und Alkohol sind auch in dem Alter schon etwas normales. Kranke USA! Dieser religiöse Fanatismus dort macht mir Angst (gerade nachdem ich gestern in der ARD eine Reportage gesehen habe wo gezeigt wurde wie das jetzt schon zu uns nach Deutschland rüberschwappt)

Da schwappt so einiges rüber...

Mikael, Thursday, 17.11.2005, 20:47 (vor 7334 Tagen) @ gibsmir

Als Antwort auf: Re: Frau zu 30 Jahren Haft wegen Sexparties verurteilt von gibsmir am 17. November 2005 17:17:

Dieser religiöse Fanatismus dort macht mir Angst (gerade nachdem ich gestern in der ARD eine Reportage gesehen habe wo gezeigt wurde wie das jetzt schon zu uns nach Deutschland rüberschwappt)

Z.B. die Schule soll die Kinder zu Leistungsbereitschaft und gewünschtem Solzialverhalten erziehen, auf der anderen Seite kriegen die Jugendlichen zu Hause den Hintern gepampert. Heute erst habe ich eine Mutter gesehen, die ihr Kind auf einem Plastikbuggy von Hinten mittels einer am Buggy befestigten Stange schob. Der Jung dachte wohl gar nicht daran vielleicht selbst mal in die Pedale dieses Gerätes zu treten, der kannte diese Dinger wohl nur als "Fußstützen".

Gruß !

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