Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis

newbie, Sunday, 20.11.2005, 18:29 (vor 6934 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von Conny am 19. November 2005 22:48:

Hallo Conny,

das kann man aber auch anders erreichen. nicht immer quasi neue pflichten dem mann aufbürden. so wie es kommen soll ist das doch eine halbe drohung. wenn du als vater nicht mindestens 2 monate zu hause bleibst und dich um dein kind kümmerst, bekommst du von vater staat 3600 € weniger im grunde ist das dann auch ein nachteil fürs kind, wenn der vater die zwei monate nicht nimmt.

Das liegt an Deiner Sichtweise (und an v.d.L., ok, die es - vermutlich um den Fems zu gefallen - ein wenig bedrohlich formuliert hat).
Denn Du kannst es auch anders betrachten: 10x 1.800€ sind der Normalfall und _wenn_ Du Dich dafür entscheidest, auch einen Teil der Elternzeit zu nehmen, gibt es als Prämie weitere 2x 1.800€.
Und, ja, es ist ein Nachteil für's Kind, wenn der Vater sich nicht beteiligt. Die Belege dafür sind überreichlich vorhanden, wurden wohl auch gerade erst hier wieder gepostet.

ich lebe in einen freien land und kann tun und lassen was ich will,

Naja.. *grins*, würdest Du unser Land wirklich als ein freies bezeichnen?

und das was ich tun kann, ohne irgend welche gesetze zu verstoßen wird immer enger.

Du dramatisierst und überziehst, zumindest, was dieses Beispiel angeht. Du wirst Dich nicht strafbar machen, wenn Du keine Elternzeit nimmst als Vater.

auch der frau muß man klar machen, daß es im interesse des kindes besser ist, wenn auch der vater sich eine weile ums kind kümmert.

Eben, eben. Und das funktioniert - wie alles heutzutage - am besten über den Geldbeutel.

daß du mich richtig verstehst: ich hätte damals lieben gerne auch einen teil der erziehungszeit genommen. leider klappte es mit der mutter nicht und ich ging, als das kind 4 monate alt war. so aus der distanz habe ich als nicht sorgeberechtigter keine chance, meinen teil dazu beizutragen.

Das ist übel und ich wäre der Letzte, der unser verkommenes Kindschaftsrecht nicht anprangern würde. Nur, Du schießt aufs falsche Ziel.
Warum ist es denn so, daß es die Regel ist, daß der Aufenthalt bei der Mutter gesellschaftlich der Normalfall ist? Warum entscheiden die Gerichte nahezu immer so? Doch wohl wegen des allerorten gepflegten Mutterkultes und wegen der totalen Entwertung von Vaterschaft (ja, und auch weil Väter sich allzuleicht und bequemerweise aus ihrer Elternrolle herausdrängen lassen). Kein Gericht wird einem Elternteil ein Kind zusprechen, das für letzteres eine eher neue Kontaktperson darstellen würde und bisher an der Kindererziehung keinen Anteil genommen hat.

drum sollte mann gegen jegliche staatliche pflichten sein, die uns mehr zum dackel machen. meiner meinung nach sollte man vielmehr die gesellschaft und die frau in die pflicht nehmen, ein geändertes rollenbild von männern und vätern zu akzeptieren.

Welches geänderte Rollenbild soll das sein, das Frau und Gesellschaft zu akzeptieren haben? Das des entsorgten Teilzeitvaters? Das haben sie längst getan, viel zu sehr, wie ich fürchte. :-(

Aber nochmal: v.d.Leyens Modell beinhaltet weder ein Gebot noch ein Verbot, sondern _Anreize_. Aus meiner liberalen Sicht die fairste und sauberste Eingriffsmöglichkeit, die ein Staat hat. Denn die freie Entscheidung bleibt dabei bestehen.
Hast Du es je als unzulässige Beschränkung begriffen, daß Du z.B. für ein altes Auto mehr Steuern zahlst als für ein neues, umweltfreundliches? Dein Recht, das alte weiter zu fahren, bleibt Dir selbstverständlich unbenommen. Aber es wird Dir ein Anreiz gegeben, eine Entscheidungshilfe.
Kann ich nicht falsch finden.

Freundlicher Gruß,
newbie


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