Als Antwort auf: Re: Kanzlerine Merkeline - Jetzt ... von Rüdiger am 23. November 2005 15:50:24:

Hallo Rüdiger,

Und weißt Du, woran das exemplarisch abzulesen war?
An der Art und Weise, wie die heutige Kanzlerine seinerzeit Merz und Schäuble kaltgestellt hat.
Beide waren Politiker, die ihr Geschäft sowohl mit maximaler Kompetenz als auch mit Herzblut betrieben und echtes Charisma besaßen.

Schäuble ist in meinen Augen eine alte Requisite aus der Kohl-Ära und sollte in den wohlverdienten Ruhestand gehen - "wohlverdient" in dem Sinne: Der hat uns jetzt lange genug (mit-)regiert, den haben wir lange genug ertragen.

Auch wenn Schäubles Schicksal natürlich kein Kriterium für seine politische Bewertung ist:

Ich finde es schon schlimm, daß dieser Mann nicht nur vom Schicksal geschlagen, sondern ihm auch noch von seinen Partei-"Freunden" so übel mitgespielt wurde.

Merz hat eine unangenehm naßforsche, penetrante Art.

Okay, die subjektive Wahrnehmung ist eine Sache der persönlichen Präferenzen, man könnte auch sagen: des Geschmacks, über den sich bekanntlich nicht streiten läßt.

Ich hab' jedenfalls die Schnauze voll von der "Es-muß-alles-besser-werden-aber-nichts-darf-sich-ändern"-Konsens-Republik, die Olaf Henkel, eine Persönlichkeit von ähnlichem Zuschnitt wie Merz, treffend als "Konsensus-Soße" karikiert hat. Und deshalb empfinde ich gerade das Naßforsche an Merz als herzerfrischend.

MITTELMÄSSIGKEIT UND HINTERHÄLTIGKEIT.[/u]
Daß Leute, die diese beiden Eigenschaften im Exzeß besitzen, sich durchsetzen, ist keinesfalls ein Beweis für diese Leute - ebensowenig, wie es ein Beweis für ein Krankheitsvirus ist, wenn es einen Organismus vernichtet.

Oh doch, Lebenskraft, Durchsetzungsvermögen und Tüchtigkeit hat er damit schon bewiesen - aber gerade das macht ihn nicht sonderlich sympathisch. Nun soll unser Regierungspersonal ja auch keinen Sympathiewettbewerb gewinnen (auch wenn das in einer Demokratie quasi Vorbedingung ist), sondern ordentlich regieren. Das Dumme ist nur, daß für das Nach-oben-Kommen und das Am-Stuhl-des-Konkurrenten-sägen soviel Zeit und Energie draufgeht, daß für die eigentliche politische Arbeit zu wenig übrig bleibt ...

Da bin ich dezidiert anderer Auffassung:

Wenn jemand, der sein Leben lang hart gearbeitet hat, um sich seine Kompetenz zu erwerben, dann mit Durchsetzungsfähigkeit und Lebenskraft die halbgescheiten Eckenpinkler beiseite schiebt, dann ist das in meinen Augen zu begrüßen.

Wenn es aber umgekehrt läuft, wenn die halbgescheiten Eckenpinkler mit ihren Hinterzimmerintrigen den Fleißigen und Kompetenten den Garaus machen, dann kann daraus nur das Allerschlechteste resultieren.

Ab mit der Physikerin Merkel in die Forschung - die braucht unser Land. Intrigante Weibsen braucht es nicht![/u]

Gruß

Ekki

Als Antwort auf: Re: Kanzlerine Merkeline - Jetzt ... von Rüdiger am 23. November 2005 15:50:24:

Schäuble ist in meinen Augen eine alte Requisite aus der Kohl-Ära und sollte in den wohlverdienten Ruhestand gehen - "wohlverdient" in dem Sinne: Der hat uns jetzt lange genug (mit-)regiert, den haben wir lange genug ertragen.

Wenn irgendjemand das "System Kohl" verinnerlicht und weitergeführt hat, dann die Merkeline:

Erst sich großspurig mit einem Artikel in der "FAZ" als Erneuerin nach Kohl in Szene setzen, dann sich mit diesem wieder arrangieren und in "bester" Kohl-Manier alle wegbeißen, deren öffentliches Wirken die eigene Mittelmäßigkeit entlarven könnte.

Ein Friedrich Merz ist kämpfend untergegangen - und das ist es, wovor ich den Hut ziehe.[/u] Leuten, die sich überall durchlavieren, schenke ich nicht nur kein Vertrauen, sondern ich meide sie, wo ich kann, weil ich weiß: Die sind in keiner Weise verläßlich und berechenbar, die stoßen jedem jederzeit ein Messer in den Rücken, wenn sie meinen, daß ihnen daß nützt.

Gruß

Ekki