Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Die Wunderbare Welt der Zypresse

Norbert, Thursday, 24.11.2005, 18:11 (vor 6930 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Re: Die Wunderbare Welt der Zypresse von Lucius I. Brutus am 24. November 2005 13:13:

Wenn die Bevölkerung nicht dazu im Stande ist, die ganze Unfähigkleit der Ministerinnenriege auszutauschen dann sollte man die Politiker für die eigene Feigheit nicht verantwortlich machen.

Bitte keine Wählerschelte.

und wieso nicht? Ich bin selbst Wähler. Meinetwegen kannst du es als Selbstgeißelung ansehen. Es ist mir bewußt, daß ich besonders in die Bewertung der Rolle der Wähler ziemlich kompromisslos bin. Es tut mir leid, ich hänge persönlich sehr an die klassischen Werte der Republik fest. Nicht umsonst habe ich mir diesen blöden Nick ausgesucht.

Die Wähler können nur Parteien, bzw. Personen des Wahlkreises wählen.

Minister/innen werden nicht vom Volk gewählt.

Na ja. Der Volk wählt Parteien, die wiederum durch eine exekutive repräsentiert wird und diesem volk eben bekannt ist. Das ist wie mit dem Kanzler. Auch wenn er nicht direkt gewählt wird, so spielt die Person eine Rolle. Es ist zwar kein Argument aber die Vermutung, daß Fr. Zypries im Falle eines Wahlsieges der SPD im Amt bleibt, war für mich ein Grund, warum ich die SPD für meine Stimme kategorisch ausgeschlossen habe.

Ja, nun mal langsam:
Die Wähler können, in ihrer Gesamtheit, die Sitzverteilung im Parlament bestimmen, nicht mehr.
Der einzelne Wähler kann es nicht voraussehen, oder gar bestimmen, wie die anderen Wähler votieren.
Außer seinem Wahlkreisabgeordneten kann er schon keine anderen Abgeordneten bestimmen.
Da gibt es Parteilisten.
Und auch bei dem Wahlkreisabgeordneten gibt es Unterschiede.
Ich hätte gern Einen im direkt angrenzenden Nachbarwahlkreis gewählt.
Seinen Parteifreund in meinem Wahlkreis hingegen niemals.
Wegen unterschiedlichen Standpunkten, nicht der Parteizugehörigkeit.

Das Parlament 'darf' dann den vorgeschlagenen Kanzlerkandidaten wählen.
Die Parteigänger sind da auch nicht wirklich frei.
Dafür haben wir schon eine viel zu verdrehte 'Demokratie'.

Der gewählte Kanzler läßt dann Minister ernennen.
Die aber nicht gleichzeitig Parlamentsangehörige sein müssen.
Siehe z.B. den Ex-WiMi Müller.

Somit ist der Einfluß der Wähler auf die Auswahl der Minister mindestens zweimal indirekt, also quasi gleich null.

Aber, auch ich habe einer Partei die Stimme versagt, die sie eigentlich schon fest hätte buchen können.
Aber bestimmte Personen dieser Partei wollte ich dann auch nicht als Amtsträger sehen.
Im Bundesland werde ich aber vermutlich für diese Partei votieren.

Auch nicht vom Parlament.
Und wie hätte man SPD/Grüne/CxU/FDP denn gleichzeitig abwählen können?
Merkel war unter Kohl eine unfähige Ministerin, wird sich nichts grundlegend geändert haben.
Schäuble desgleichen.
Die alten Kohl-Anhänger in der FDP etwa?

Die Diskussion hatten wir im Forum schon mal oder :)

Über Ministerbesetzung als solche? Nein.
Aber daß alle Parteien aktuell nichts zu bieten haben, darüber wurde schon geredet.

Und einer der größten Fehler im System ist, daß Minister nichts von ihrem Bereich wissen/verstehen müssen.
Also quasi fast immer Quereinsteiger(bzw. Querschläger) sind.
So schlägt dann das Peterprinzip voll durch.
Bei Fr. Zynisch sehr gut nachvollziehbar.
Obwohl hier eigentlich etwas Wissen existieren hätte können.
Als Interessenvertretung ihre Klientel, Rechtsanwälte, ist sie aber schon 'gut'. Für den Rest der Bevölkerung allerdings größte S...e.
Na ja, totale Versager gibt es überall.
Nur sollten die Parteiführungen immer noch jederzeit in der Lage sein solche krasse Fehlbesetzungen auszutauschen, rechtzeitig.
Man müßte dann eben auch wieder mehr Externe/Parteilose in solche Posten berufen.
Allerdings solche mit wirklicher Kompetenz, keine Vaporwareverkäufer.

Dieses liegt aber in der Verantwortung des Bundeskanzlers, bzw. der regierungsbildenden Parteien.

Gruß.

Gruß
Norbert


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