Helmut Newton
Er hat doch im Grunde Bilder gemacht, die Feministen nicht wollten. Er hat aber auch mit dazu beigetragen, daß die Frau wurde, wie sie ist. Von Feministen wurde er lange Zeit hart angegangen und dennoch war er ein Helfer des Feminismus.
Kann das hier jemand umdrehen? Also ein bildnerischer Helfer des Maskulismus?
Freundliche Grüße
Conny
ps: Bildnerische Kunst ist auch Meinungsbildend und ich suche dazu schon eine weile eine Möglichkeit, das Thema in Fotografien umzusetzen. Leider irre ich noch im Nirrwana umher und habe nicht so recht eine Idee.
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Helmut Newton von Conny am 15. Dezember 2005 01:29:
ps: Bildnerische Kunst ist auch Meinungsbildend und ich suche dazu schon eine weile eine Möglichkeit, das Thema in Fotografien umzusetzen. Leider irre ich noch im Nirrwana umher und habe nicht so recht eine Idee.
Ich bin Videofilmer und überlege ähnliches.
Außerdem möchte ich einmal eine Kinowerbung produzieren (lassen), die ich dann im örtlichen Kino zur Werbung nutzen kann.
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Helmut Newton von Conny am 15. Dezember 2005 01:29:
Hi Conny,
Zitat:
Er hat doch im Grunde Bilder gemacht, die Feministen nicht wollten. Er hat aber auch mit dazu beigetragen, daß die Frau wurde, wie sie ist. Von Feministen wurde er lange Zeit hart angegangen und dennoch war er ein Helfer des Feminismus.
Newton hat selbst einmal gesagt "Ich bin ein Feminist" - und hat es auch so gemeint. Seine Bilder sind provozierende Akte (oft als Pronographie fehlinterpretiert) die Frauen mit Schönheit, Anmut und vor allem Stolz äußerlich darstellen und ihnen aber mit Geschick auch etwas aus der Seele entlockt. Newtons Portraits schafften es neben der Ablichtung des unbekleideten Körpers auch die Seele nackt darzustellen. Es sind Frauen, die äußerlich die Insignien der Power-Frauen-Generation tragen und den Einblick auf ihr Innerstes zulassen und die stolz waren weiblich zu sein. Genau das ist es auch, was den Emanzen-Feminismus daran auch so gestört hatte, denn dies stand im Widerspruch zu der Maskerade der Schulterpolsterfrauen, die in ihrem Habitus alle weiblichen Eigenschaften abzulegen versuchten und das verklärte Ideal einer Männlickeit zu kopieren versuchten.
Zitat:
Kann das hier jemand umdrehen? Also ein bildnerischer Helfer des Maskulismus?
Gegenfrage: wie könnte das, Deiner Meinung nach, denn passieren?
Newton verstand den Feminismus als eine Idee die darauf hinwirken soll, Frauen dazu zu ermutigen stolz auf ihre weiblichen Eigenschaften zu sein anstatt diese zu verstecken und zu leugnen. In einer Zeit in der der Feminismus aber Frauen zu erklären versuchte, dass weibliche Eigenschaften schlecht wären und sie so zu seien haben wie Männer, nur besser, ist dies natürlich schon fast eine Blasphemie. Er hat aber nicht politische Bilder gemacht weil er politische Bilder machen wollte - er hat persönliche Bilder gemacht die politisch wurden...
Zitat:
ps: Bildnerische Kunst ist auch Meinungsbildend und ich suche dazu schon eine weile eine Möglichkeit, das Thema in Fotografien umzusetzen. Leider irre ich noch im Nirrwana umher und habe nicht so recht eine Idee.
Machst Du Photographie schon länger oder willst Du jetzt damit anfangen?
Versuche auch nicht ein Motiv zusammenzustellen um eine Geschichte zu erzählen sondern ein Motiv zu finden welches diese Geschichte alleine erzählt. Gestellte Bilder wirken nicht - und es geht nicht darum, dass Du dem Betrachter die Geschichte auf die Nase bindest, er muss sie alleine entdecken.
Wenn Du selbst also politische Bilder machen willst, dann bist Du von Anfang an auf dem Holzweg. Versuche persönliche Bilder zu machen - Bilder die über den intimen Ausdruck einer Persönlichkeit der Umwelt einen Speigel vorhalten und den Inhalt über eine Emotion transportieren. Die wirkungsvollsten Anti-Kriegsbilder zeigen ja auch kein Blut, sondern verängstigte Menschen deren Gesichtsausdruck das Zeigt, was sie gesehen haben. Wenn sie gut sind, werden sie schon von alleine politisch.
viele Grüße,
Optimist *selbst Hobbyphotograph*
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Odin am 15. Dezember 2005 14:12:23:
ps: Bildnerische Kunst ist auch Meinungsbildend und ich suche dazu schon eine weile eine Möglichkeit, das Thema in Fotografien umzusetzen. Leider irre ich noch im Nirrwana umher und habe nicht so recht eine Idee.
Ich bin Videofilmer und überlege ähnliches.
Per Film läßt sich das vermutlich leichter umsetzen. Per Bild ginge das vergleichbar nur mit jeweils einer kleinen Serie.
Ich habe es endlich mal geschafft, daß es eine vernünftige Diskussion dazu in einer Fotocommunity gibt. Na ja, es wurden Threads geschlossen, mir wurde von einem Admin ein neuer angelegt, der dann wieder abdriftete und geschlossen wurde (die geschlossenen Threads wurden dann auch noch gelöscht), aber einen gibts jetzt, der hoffentlich produktiv wird.
http://www.fotocommunity.de/forum/read.php?f=34&i=43796&t=43796
Außerdem möchte ich einmal eine Kinowerbung produzieren (lassen), die ich dann im örtlichen Kino zur Werbung nutzen kann.
Ob das dann gezeigt wird? Ich denke nur an diejenigen, die Literatur zum Thema schreiben.
Freundliche Grüße
Conny
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Optimist am 15. Dezember 2005 16:15:
Hi Conny,
Zitat:
>Er hat doch im Grunde Bilder gemacht, die Feministen nicht wollten. Er hat aber auch mit dazu beigetragen, daß die Frau wurde, wie sie ist. Von Feministen wurde er lange Zeit hart angegangen und dennoch war er ein Helfer des Feminismus.
Newton hat selbst einmal gesagt "Ich bin ein Feminist" - und hat es auch so gemeint. Seine Bilder sind provozierende Akte (oft als Pronographie fehlinterpretiert) die Frauen mit Schönheit, Anmut und vor allem Stolz äußerlich darstellen und ihnen aber mit Geschick auch etwas aus der Seele entlockt. Newtons Portraits schafften es neben der Ablichtung des unbekleideten Körpers auch die Seele nackt darzustellen. Es sind Frauen, die äußerlich die Insignien der Power-Frauen-Generation tragen und den Einblick auf ihr Innerstes zulassen und die stolz waren weiblich zu sein. Genau das ist es auch, was den Emanzen-Feminismus daran auch so gestört hatte, denn dies stand im Widerspruch zu der Maskerade der Schulterpolsterfrauen, die in ihrem Habitus alle weiblichen Eigenschaften abzulegen versuchten und das verklärte Ideal einer Männlickeit zu kopieren versuchten.
Ist es heute nicht so, daß die Frau in ihrer Weiblichkeit ihre Macht sieht, zumindest die Macht über den Mann?
Zitat:
>Kann das hier jemand umdrehen? Also ein bildnerischer Helfer des Maskulismus?
Gegenfrage: wie könnte das, Deiner Meinung nach, denn passieren?
Genau dort stecke ich Momentan auch fest. das Wie.
Newton verstand den Feminismus als eine Idee die darauf hinwirken soll, Frauen dazu zu ermutigen stolz auf ihre weiblichen Eigenschaften zu sein anstatt diese zu verstecken und zu leugnen. In einer Zeit in der der Feminismus aber Frauen zu erklären versuchte, dass weibliche Eigenschaften schlecht wären und sie so zu seien haben wie Männer, nur besser, ist dies natürlich schon fast eine Blasphemie. Er hat aber nicht politische Bilder gemacht weil er politische Bilder machen wollte - er hat persönliche Bilder gemacht die politisch wurden...
Zitat:
>ps: Bildnerische Kunst ist auch Meinungsbildend und ich suche dazu schon eine weile eine Möglichkeit, das Thema in Fotografien umzusetzen. Leider irre ich noch im Nirrwana umher und habe nicht so recht eine Idee.
Machst Du Photographie schon länger oder willst Du jetzt damit anfangen?
Die Fotografie selbst ist bei mir schon seit mehr als 25 Jahren ein Hobby. Das betrieb ich mal mehr und mal weniger. Seit ich digital Fotografiere (das fing vor ca. 4 Jahren an) wurde das ganze künstlerisch, so daß ich meine Bilder auch Fremden zeigen kann. Ausstellungen habe ich aber noch keine gemacht (chronischem Geldmangel wegen).
Versuche auch nicht ein Motiv zusammenzustellen um eine Geschichte zu erzählen sondern ein Motiv zu finden welches diese Geschichte alleine erzählt. Gestellte Bilder wirken nicht - und es geht nicht darum, dass Du dem Betrachter die Geschichte auf die Nase bindest, er muss sie alleine entdecken.
Stimmt. Dahin tendiere ich ja. Bilder zu machen, die eine Geschichte erzählen sollten, und über die Geschichte die Nachricht zum Betrachter bringen. Leider machte ich im Netz dazu eher ernüchternde Erfahrungen. Die meisten sehen sich ein Bild nur kurze Zeit an und wenns nicht schön ist (z.b. eine Frau hübsch dargestellt) sind sie schon wieder weg. Die heutige Bilderflut macht das sehr schwierig.
Wenn Du selbst also politische Bilder machen willst, dann bist Du von Anfang an auf dem Holzweg. Versuche persönliche Bilder zu machen - Bilder die über den intimen Ausdruck einer Persönlichkeit der Umwelt einen Speigel vorhalten und den Inhalt über eine Emotion transportieren. Die wirkungsvollsten Anti-Kriegsbilder zeigen ja auch kein Blut, sondern verängstigte Menschen deren Gesichtsausdruck das Zeigt, was sie gesehen haben. Wenn sie gut sind, werden sie schon von alleine politisch.
Genau da hast du ein großes Problem. Wenn ich z.B. Menschen fotografiere und ihnen damit ihren eigenen spiegel vor die Nase halte, werde ich von den betreffenden Personen nie das Recht bekommen, die gemachten Bilder auch veröffentlichen zu dürfen. Damit habe ich schon genug Erfahrung gesammelt.
Das hier ist sicher eine gestellte Szene. Das Bild selbst finde ich aber klasse. Man könnte es Frauenpower oder Frauengewalt nennen:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19039/display/1128149
Es ist keins von meinen, aber wie ich die Serie sah, entlockte es mir ein "hammerhart". Das ist auch das Beste aus der Serie.
Die ganze Serie findet man unter http://www.stefan-rohner.net/ und dort unter projects.
viele Grüße,
Optimist *selbst Hobbyphotograph*
Freundliche Grüße
Conny
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Conny am 15. Dezember 2005 21:30:
Hi Conny,
Ist es heute nicht so, daß die Frau in ihrer Weiblichkeit ihre Macht sieht, zumindest die Macht über den Mann?
Findest Du das schlimm? Weiblichkeit ist genau wie Männlichkeit ja das, was das Mysterium einer Beziehung ausmacht. Es sind schwammige Begriffe und jeder muss es für sich selbst definieren. Es wäre doch schrecklich, wenn es keine Unterschiede zwischen Menschen gäbe, keine Mysterien. Das ganze spannende Thema der gegenseitigen Anziehung ginge verloren.
Die Versuche Menschen umzuerziehen, ihnere persönlichen Neigungen plattzubügeln, halte ich für etwas Grässliches. Der Girls Day ist soetwas. Da wird versucht Mädchen einzutrichtern, soe sollen doch gefälligst "Männerberufe" machen, damit die Statistik hinhaut. Das genauso schlimme Gegenkonzept des Boys-Day soll nun Jungs dazu dressieren "Frauenberufe" zu machen. Ich finde es nicht schlimm, wenn ein Mädchen Automechaniker wird oder ein Junge zum Arzthelfer - aber ich finde den Gedanken übel, dass der Statistik zuliebe heir eine Volksumerziehungsmassname veranstaltet werden soll. Natürlich sollten Kinder der Kontakt zu verschiedenen Berufsbildern ermöglicht werden - aber man sollte IMO allen Kindern alle Berufsbilder dargeboten werden ohne die vorabklassifizierung in Frauen- und Männerberufe. Die implizite Aussage dieser Veranstaltungen ist ja "es ist unweiblich einen Schraubenschlüssel zu benutzen, es ist unmännlich jemandem einen Verband anzulegen - aber wir verlangen, dass ihr es trotzdem tut". In gleich zwei Punkten wird da grob danebengeschossen. Erstens hat Weiblichkeit und Männlichkeit nix mit Schraubenschlüsseln und Gipsverbänden zu tun und zweitens halte ich es für grundsätzlich falsch eine Volksumererziehung so erzwingen zu wollen.
Genau dort stecke ich Momentan auch fest. das Wie.
Meine Frage war eher Rhetorisch gemeint. Du kannst Newton nicht umdefinieren. Du kannst zwar eine weitere Wertung in die lange Liste der Interpretationen einfügen - am Werk und dessen Wirkung änderst Du damit jedoch nichts.
Ich halte es im übrigen für ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, Kunst krampfhaft der politik gefügig machen zu wollen. Die Hoheit der Deutung sollte IMO immer noch beim individuellen Betrachter liegen unabhängig von allen Intentionen.
Die Fotografie selbst ist bei mir schon seit mehr als 25 Jahren ein Hobby. Das betrieb ich mal mehr und mal weniger. Seit ich digital Fotografiere (das fing vor ca. 4 Jahren an) wurde das ganze künstlerisch, so daß ich meine Bilder auch Fremden zeigen kann. Ausstellungen habe ich aber noch keine gemacht (chronischem Geldmangel wegen).
Ausstellungen müssen nicht teuer sein und es muss nicht gleich eine Galerie sein - mit Behörden und kleinen Firmen kommst Du weiter. Frag mal im örtlichen Rathaus nach, die sind in der Regel froh, wenn sie ihre Flure oder das Foyer mit Werken regionaler Künstler zieren können und Du musst meist nichteinmal die Bilderrahmen mitbringen. Die sind darüber glücklich, denn so können die auch ohne Kosten und Aufwand die kulturellen Spaarmassnahmen bei den großen Kultureinrichtungen mit der Scheinaktivität der Nachwuchsförderung überdecken. Die Wasserwerke in meiner Stadt tun dies auch regelmässig. Ein paar Bilder werden aufgehangen, eine Sektflasche geköpft und die Firmenleitung lässt sich zusammen mit großem Firmenlogo und einem "Nachwuchskünstler" in der Zeitung ablichten. Die sind froh, wenn sie ihr kulturell-soziales Image herausputzen können und die Regionalzeitung ist froh wenn sie ein paar Spalten auf Seite 7 füllen kann. Die kostet es nix, Dich kostet es nix und der Zeitungsreporter bekommt sogar Geld dafür.
Meine "Werke" haben bis dato in Schulen, einem Kindergarten, zwei Einkaufszentren, einer Kirche, zwei Rathäusern, der Mensa und diversen Fluren der Universität sowie einem heruntergekommenen Industriebau, der Studenten für eine Vernisage kostenlos überlassen wurde, gehangen. Gekostet hat es nichts und einmal steckte sogar eine Visitenkarte im Rahmen einer Kohlezeichnung. Verkauft habe ich jedoch nicht.
Mit ein bisschen Glück stecken dann unverhofft ein paar Visitenkarten in den Rahmen und mit viel Glück sogar die eines Galeristen.
Stimmt. Dahin tendiere ich ja. Bilder zu machen, die eine Geschichte erzählen sollten, und über die Geschichte die Nachricht zum Betrachter bringen. Leider machte ich im Netz dazu eher ernüchternde Erfahrungen. Die meisten sehen sich ein Bild nur kurze Zeit an und wenns nicht schön ist (z.b. eine Frau hübsch dargestellt) sind sie schon wieder weg. Die heutige Bilderflut macht das sehr schwierig.
Der Betrachter wendet sich ab wenn es nicht ansprechend ist - mit Schönheit hat das nix zu tun. Angesprochen fühlt er sich nur dann, wenn eine Neugier geweckt oder eine Emotion induziert wird. Melancholie ist IMO dabei ganz erfolgreich - sie bringt die Leute dazu langsamer zu werden und nachzudenken. Das ist zwar nicht der Grund warum fast alle meine Bilder stark melancholisch sind aber es ist ein positiver Nebeneffekt.
Genau da hast du ein großes Problem. Wenn ich z.B. Menschen fotografiere und ihnen damit ihren eigenen spiegel vor die Nase halte, werde ich von den betreffenden Personen nie das Recht bekommen, die gemachten Bilder auch veröffentlichen zu dürfen. Damit habe ich schon genug Erfahrung gesammelt.
Wenn man, wie ich, ein Fable für verlassene Industrieanlagen, Tagebaulandschaften und alte Leute hat, dann sind die Motive weniger zickig. Die Modelle fürs Aktzeichnen sind stets von der Uni gestellt und möchten sogar die veröffentlichung ihrer Bilder. Privat ist das sicher schwerer zu finden, aber frag doch mal Leute die von sich aus eine Geschichte erzählen wollen. Die freuen sich sicher wenn sie durch Dich ein Publikum finden.
Das hier ist sicher eine gestellte Szene. Das Bild selbst finde ich aber klasse. Man könnte es Frauenpower oder Frauengewalt nennen:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19039/display/1128149
Es ist keins von meinen, aber wie ich die Serie sah, entlockte es mir ein "hammerhart". Das ist auch das Beste aus der Serie.
Die ganze Serie findet man unter http://www.stefan-rohner.net/ und dort unter projects.
Na ja. Es ist eine ziemliche Maskerade. Für tiefere Ikonographie und kompositorische Bedeutng haben die meisten Betrachter eh keinen Sinn. Für meinen Geschmack ist es in bisschen dick aufgetragen, durch die Kostüme wirkt es sehr steif und die Masken verhindern eine Auseinandersetzung mit den Figuren. Als Werbeplaktat für ein Theaterstück ist es sicher brilliant - aber es ist IMO zu sehr entfremdet um das Thema Familientragödie wirklich anzusprechen. Da wäre die Puppe alleine, schmutzig und mit dem Gesicht nach unten in einer Pfütze vielleicht aussagekräftiger. Das Beste Bild aus der Serie ist meiner Meinung nach daher auch das Bild mit der liegenden Puppe und dem aus dem Bild und aus dem Fokus weglaufendem Modell. Da muss man wenigstens die Maske nicht sehen und es lässt mehr Raum für die Interpretation des Betrachters da es die Geschichte des "Davor" und "Dannach" erzählt und die Frage nach dem "Warum "aufkommt.
viele Grüße,
Optimist
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Optimist am 16. Dezember 2005 13:22:
Hallo Optimist,
Hi Conny,
>Ist es heute nicht so, daß die Frau in ihrer Weiblichkeit ihre Macht sieht, zumindest die Macht über den Mann?
Findest Du das schlimm? Weiblichkeit ist genau wie Männlichkeit ja das, was das Mysterium einer Beziehung ausmacht. Es sind schwammige Begriffe und jeder muss es für sich selbst definieren. Es wäre doch schrecklich, wenn es keine Unterschiede zwischen Menschen gäbe, keine Mysterien. Das ganze spannende Thema der gegenseitigen Anziehung ginge verloren.
Ich finde das nicht schlimm, wenn sich der Staat nicht in dieses Machtgefüge einmischen würde. Der Mann wurde ja entmachtet. Das Thema Anziehung des anderen Geschlechts ist bei mir schon flöten gegangen. Die Dominanz der Frau macht sie unatraktiv.
Die Versuche Menschen umzuerziehen, ihnere persönlichen Neigungen plattzubügeln, halte ich für etwas Grässliches. Der Girls Day ist soetwas. Da wird versucht Mädchen einzutrichtern, soe sollen doch gefälligst "Männerberufe" machen, damit die Statistik hinhaut. Das genauso schlimme Gegenkonzept des Boys-Day soll nun Jungs dazu dressieren "Frauenberufe" zu machen. Ich finde es nicht schlimm, wenn ein Mädchen Automechaniker wird oder ein Junge zum Arzthelfer - aber ich finde den Gedanken übel, dass der Statistik zuliebe heir eine Volksumerziehungsmassname veranstaltet werden soll. Natürlich sollten Kinder der Kontakt zu verschiedenen Berufsbildern ermöglicht werden - aber man sollte IMO allen Kindern alle Berufsbilder dargeboten werden ohne die vorabklassifizierung in Frauen- und Männerberufe. Die implizite Aussage dieser Veranstaltungen ist ja "es ist unweiblich einen Schraubenschlüssel zu benutzen, es ist unmännlich jemandem einen Verband anzulegen - aber wir verlangen, dass ihr es trotzdem tut". In gleich zwei Punkten wird da grob danebengeschossen. Erstens hat Weiblichkeit und Männlichkeit nix mit Schraubenschlüsseln und Gipsverbänden zu tun und zweitens halte ich es für grundsätzlich falsch eine Volksumererziehung so erzwingen zu wollen.
Persönlich fände ich einen vielleicht "Future Day" in dem man den Schülern die wohl vorhandene Hämmnis nimmt, nicht doch vielleicht typische Berufe des anderen Geschlechts zu lernen. Wenn Mädchen nicht mehr soviele Mädchen typische Frauenberufe lernen muß das vielleicht vorhandene Loch auch durch Männer aufgefüllt werden.
>Genau dort stecke ich Momentan auch fest. das Wie.
Meine Frage war eher Rhetorisch gemeint. Du kannst Newton nicht umdefinieren. Du kannst zwar eine weitere Wertung in die lange Liste der Interpretationen einfügen - am Werk und dessen Wirkung änderst Du damit jedoch nichts.
Ich halte es im übrigen für ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, Kunst krampfhaft der politik gefügig machen zu wollen. Die Hoheit der Deutung sollte IMO immer noch beim individuellen Betrachter liegen unabhängig von allen Intentionen.
Dann dürfte ich keinem Bild einen Titel geben. Denn schon damit beeinfluße ich den Betrachter. Wenn ich z.B. einen Mann an einen Weihnachtsbaum stelle, Kinderspielzeug (verpackt so gut das geht) ist dabei und ich gebe dem Bild den Titel "Weihnachten alleine" dann wissen die meisten, was das Bild aussagen soll. Gebe ich dem Bild keinen Titel, dann kanns alles mögliche sein.
>Die Fotografie selbst ist bei mir schon seit mehr als 25 Jahren ein Hobby. Das betrieb ich mal mehr und mal weniger. Seit ich digital Fotografiere (das fing vor ca. 4 Jahren an) wurde das ganze künstlerisch, so daß ich meine Bilder auch Fremden zeigen kann. Ausstellungen habe ich aber noch keine gemacht (chronischem Geldmangel wegen).
Ausstellungen müssen nicht teuer sein und es muss nicht gleich eine Galerie sein - mit Behörden und kleinen Firmen kommst Du weiter. Frag mal im örtlichen Rathaus nach, die sind in der Regel froh, wenn sie ihre Flure oder das Foyer mit Werken regionaler Künstler zieren können und Du musst meist nichteinmal die Bilderrahmen mitbringen. Die sind darüber glücklich, denn so können die auch ohne Kosten und Aufwand die kulturellen Spaarmassnahmen bei den großen Kultureinrichtungen mit der Scheinaktivität der Nachwuchsförderung überdecken. Die Wasserwerke in meiner Stadt tun dies auch regelmässig. Ein paar Bilder werden aufgehangen, eine Sektflasche geköpft und die Firmenleitung lässt sich zusammen mit großem Firmenlogo und einem "Nachwuchskünstler" in der Zeitung ablichten. Die sind froh, wenn sie ihr kulturell-soziales Image herausputzen können und die Regionalzeitung ist froh wenn sie ein paar Spalten auf Seite 7 füllen kann. Die kostet es nix, Dich kostet es nix und der Zeitungsreporter bekommt sogar Geld dafür.
Das dürfte in einer 600 000 Einwohner Stadt nicht gerade einfach sein, seine Bilder ins Rathaus zu bekommen. Noch dazu hat diese Stadt einen zielich hohen Anteil an Fotodesignern. Die Räumlichkeiten, die man mir schon anbot, hätten es alle nötig gemacht, daß ich die Rahmen selbst besorgen muß.
Meine "Werke" haben bis dato in Schulen, einem Kindergarten, zwei Einkaufszentren, einer Kirche, zwei Rathäusern, der Mensa und diversen Fluren der Universität sowie einem heruntergekommenen Industriebau, der Studenten für eine Vernisage kostenlos überlassen wurde, gehangen. Gekostet hat es nichts und einmal steckte sogar eine Visitenkarte im Rahmen einer Kohlezeichnung. Verkauft habe ich jedoch nicht.
Ich selbst war vor einem Jahr im Gespräch mit einer Verkaufsgalerie, die Interesse an Fotografien der Industriekultur im Ruhrpott hier hatte. Gescheitert ist das ganze durch mich, da ich mich mit den bestehenden Gesetzen damals nicht richtig auskannte und die Bilder der Galerie dann zu teuer geworden wären. Ich bin einfach meine eigene Wanderausstellung und habe fast immer Abzüge im Format 10 mal 15 cm dabei.
Mit ein bisschen Glück stecken dann unverhofft ein paar Visitenkarten in den Rahmen und mit viel Glück sogar die eines Galeristen.
>Stimmt. Dahin tendiere ich ja. Bilder zu machen, die eine Geschichte erzählen sollten, und über die Geschichte die Nachricht zum Betrachter bringen. Leider machte ich im Netz dazu eher ernüchternde Erfahrungen. Die meisten sehen sich ein Bild nur kurze Zeit an und wenns nicht schön ist (z.b. eine Frau hübsch dargestellt) sind sie schon wieder weg. Die heutige Bilderflut macht das sehr schwierig.
Der Betrachter wendet sich ab wenn es nicht ansprechend ist - mit Schönheit hat das nix zu tun. Angesprochen fühlt er sich nur dann, wenn eine Neugier geweckt oder eine Emotion induziert wird.
Im Web habe ich die Erfahrung gemacht, daß Bilder, die schon im Vorschaubild schön und vielleicht noch dazu Interessant wirken häufiger geklickt werden als Bilder, die nicht auffallen. Von daher gibts von mir einfach genug Bilder mit satten Farben.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/4569/display/3081896
Das ist z.B. eins von meinen Bildern. Mehr habe ich dort auch nicht mehr. Was es tatsächlich ist, verschweige ich dort standhaft. Interessant ist an den Kommentaren auch die Vielfalt, was es denn sein könnte. Es wurde zu einem Bilderrätsel ohne Auflösung. Ein paar wurden gleich sauer, weil ich es nicht Auflöse, obwohl ich das Bild nie als Bilderrätsel ausstellen wollte.
Melancholie ist IMO dabei ganz erfolgreich - sie bringt die Leute dazu langsamer zu werden und nachzudenken. Das ist zwar nicht der Grund warum fast alle meine Bilder stark melancholisch sind aber es ist ein positiver Nebeneffekt.
Diese Stimmung findet sich auch auf vielen meiner Bilder wieder. Manche Aussagen waren auch schon, daß meine Bilder leblos seien und meinten das negativ. Für mich war es aber mehr Lob als Tadel.
>Genau da hast du ein großes Problem. Wenn ich z.B. Menschen fotografiere und ihnen damit ihren eigenen spiegel vor die Nase halte, werde ich von den betreffenden Personen nie das Recht bekommen, die gemachten Bilder auch veröffentlichen zu dürfen. Damit habe ich schon genug Erfahrung gesammelt.
Wenn man, wie ich, ein Fable für verlassene Industrieanlagen, Tagebaulandschaften und alte Leute hat, dann sind die Motive weniger zickig.
Och, da hatte ich auch schon eine 50 jährige, die herumzickte wie ein Teeny. Davor war ausgemacht, daß ich Bilder zeigen darf, solange man den Kopf nicht sieht und hinterher gefiel sie sich auch ohne Kopf auf meinen Bildern nicht. Und die Frau fotografiert selbst!
Die Modelle fürs Aktzeichnen sind stets von der Uni gestellt und möchten sogar die veröffentlichung ihrer Bilder. Privat ist das sicher schwerer zu finden, aber frag doch mal Leute die von sich aus eine Geschichte erzählen wollen. Die freuen sich sicher wenn sie durch Dich ein Publikum finden.
Da tut sich bei mir so langsam auch mal was. Es ist allerdings nicht einfach, einem Menschen ein Bild von sich zu zeigen, auf dem er sich nicht so sieht, wie er sich gerne sehen will.
>Das hier ist sicher eine gestellte Szene. Das Bild selbst finde ich aber klasse. Man könnte es Frauenpower oder Frauengewalt nennen:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19039/display/1128149
Es ist keins von meinen, aber wie ich die Serie sah, entlockte es mir ein "hammerhart". Das ist auch das Beste aus der Serie.
Die ganze Serie findet man unter http://www.stefan-rohner.net/ und dort unter projects. [/i]
Na ja. Es ist eine ziemliche Maskerade. Für tiefere Ikonographie und kompositorische Bedeutng haben die meisten Betrachter eh keinen Sinn. Für meinen Geschmack ist es in bisschen dick aufgetragen, durch die Kostüme wirkt es sehr steif und die Masken verhindern eine Auseinandersetzung mit den Figuren. Als Werbeplaktat für ein Theaterstück ist es sicher brilliant - aber es ist IMO zu sehr entfremdet um das Thema Familientragödie wirklich anzusprechen.
Ich habe diese Serie schon als ich sie das erste mal sah gleich in dem Kontext Familie gesehen.
Da wäre die Puppe alleine, schmutzig und mit dem Gesicht nach unten in einer Pfütze vielleicht aussagekräftiger. Das Beste Bild aus der Serie ist meiner Meinung nach daher auch das Bild mit der liegenden Puppe und dem aus dem Bild und aus dem Fokus weglaufendem Modell. Da muss man wenigstens die Maske nicht sehen und es lässt mehr Raum für die Interpretation des Betrachters da es die Geschichte des "Davor" und "Dannach" erzählt und die Frage nach dem "Warum "aufkommt.
Stimmt. Es läßt mehr Raum für eigene Interpretationen. Die kann dann aber auch breiter gestreut sein.
viele Grüße,
Optimist
Freundliche Grüße
Conny
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Conny am 16. Dezember 2005 17:49:
Hi Conny,
Ich finde das nicht schlimm, wenn sich der Staat nicht in dieses Machtgefüge einmischen würde. Der Mann wurde ja entmachtet. Das Thema Anziehung des anderen Geschlechts ist bei mir schon flöten gegangen. Die Dominanz der Frau macht sie unatraktiv.
Der Staat kann vieles versuchen - aber er kann keine "Dominanz der Frauen" herbeiführen. Mach über Dich hat nur derjenige dem Du dies gestattest. Frauen geniessen gewiss viele Vorteile und die Diskriminierungen und Schieflagen im Rechtssystem sowie die Vorurteile der Medien und vieler Entscheidungsträger sind zwar ein Ungerechtigkeiten die es zu beseitigen gilt, aber man sollte sich den Spass am Leben nicht nehmen lassen.
Man sollte die Kirche schon im Dorf lassen und Probleme nicht künstlich aufblähen, nur weil es "die Anderen" auch tun. Man verliert an Glaubwürdigkeit wenn man übertreibt. Mag sein, dass viele Männer aus gegebenen Gründen kein Interesse an Kinder und oder einem Trauschein haben - aber die prinzipielle Idee der Sexualität ist wohl kaum abhandengekommen.
Persönlich fände ich einen vielleicht "Future Day" in dem man den Schülern die wohl vorhandene Hämmnis nimmt, nicht doch vielleicht typische Berufe des anderen Geschlechts zu lernen. Wenn Mädchen nicht mehr soviele Mädchen typische Frauenberufe lernen muß das vielleicht vorhandene Loch auch durch Männer aufgefüllt werden.
Wenn es ein entsprechendes Angebot gäbe welches allen Kindern alle Berufsoptionen darlegt, dann würde sich die Thematik mittelfristig von alleine erledigen. Ich bekomme eine Gänsehaut wannimmer irgendwer versucht an der Demographie herumzumanipulieren.
Dann dürfte ich keinem Bild einen Titel geben. Denn schon damit beeinfluße ich den Betrachter. Wenn ich z.B. einen Mann an einen Weihnachtsbaum stelle, Kinderspielzeug (verpackt so gut das geht) ist dabei und ich gebe dem Bild den Titel "Weihnachten alleine" dann wissen die meisten, was das Bild aussagen soll. Gebe ich dem Bild keinen Titel, dann kanns alles mögliche sein.
Über die Betitelung von Kunst gab es ja schon die heftigsten Auseinandersetzungen der gebildeten, halbgebildeten und eingebildeten Kunstkritiker. Auf jeden fall aber sollte der Titel das widerspiegel, was es ist und nicht was es vielleicht mal werden sollte. Was Du da mit dem Titel "Weihnachten alleine" andeutest ist eine vorweggeneommen Interpretation. Die sollte man IMO offen lassen - und wie Du siehst kommt die Serie von Stefan Rohner ja auch ohne Erläuterungen aus.
Das dürfte in einer 600 000 Einwohner Stadt nicht gerade einfach sein, seine Bilder ins Rathaus zu bekommen. Noch dazu hat diese Stadt einen zielich hohen Anteil an Fotodesignern. Die Räumlichkeiten, die man mir schon anbot, hätten es alle nötig gemacht, daß ich die Rahmen selbst besorgen muß.
Ich selbst war vor einem Jahr im Gespräch mit einer Verkaufsgalerie, die Interesse an Fotografien der Industriekultur im Ruhrpott hier hatte. Gescheitert ist das ganze durch mich, da ich mich mit den bestehenden Gesetzen damals nicht richtig auskannte und die Bilder der Galerie dann zu teuer geworden wären. Ich bin einfach meine eigene Wanderausstellung und habe fast immer Abzüge im Format 10 mal 15 cm dabei.
[/i]
Was wollten Die Dir denn für Vertragsbedingungen aufdrücken, als dass die Bilder zu teuer geworden wären - und welche Gesetze meinst Du?
>Der Betrachter wendet sich ab wenn es nicht ansprechend ist - mit Schönheit hat das nix zu tun. Angesprochen fühlt er sich nur dann, wenn eine Neugier geweckt oder eine Emotion induziert wird.
Im Web habe ich die Erfahrung gemacht, daß Bilder, die schon im Vorschaubild schön und vielleicht noch dazu Interessant wirken häufiger geklickt werden als Bilder, die nicht auffallen. Von daher gibts von mir einfach genug Bilder mit satten Farben.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/4569/display/3081896
Das ist z.B. eins von meinen Bildern. Mehr habe ich dort auch nicht mehr. Was es tatsächlich ist, verschweige ich dort standhaft. Interessant ist an den Kommentaren auch die Vielfalt, was es denn sein könnte. Es wurde zu einem Bilderrätsel ohne Auflösung. Ein paar wurden gleich sauer, weil ich es nicht Auflöse, obwohl ich das Bild nie als Bilderrätsel ausstellen wollte.
[/i]
Hey - klasse Bild. Meine Vermutung ist, dass es ein Ledersessel oder ein Autositz ist. Aber neugierig macht es auf jeden Fall.
Diese Stimmung findet sich auch auf vielen meiner Bilder wieder. Manche Aussagen waren auch schon, daß meine Bilder leblos seien und meinten das negativ. Für mich war es aber mehr Lob als Tadel.
[/i]
Was hat Melancholie mit Leblosigkeit zu tun?
Och, da hatte ich auch schon eine 50 jährige, die herumzickte wie ein Teeny. Davor war ausgemacht, daß ich Bilder zeigen darf, solange man den Kopf nicht sieht und hinterher gefiel sie sich auch ohne Kopf auf meinen Bildern nicht. Und die Frau fotografiert selbst!
(...)
Da tut sich bei mir so langsam auch mal was. Es ist allerdings nicht einfach, einem Menschen ein Bild von sich zu zeigen, auf dem er sich nicht so sieht, wie er sich gerne sehen will. [/i]
Deshalb meinte ich ja auch, nach Leuten zu suchen die eine Geschichte erzählen wollen. Mit ein bisschen überredung sehen die ein, dass es mehr auf Ehrlichkeit denn aud Schönheit ankommt. Wenn Du Deine Serie über entsorgte Väter machst, dann wird eine wesentlich eher zustimmen dem das Gefühl aus dem Leibe spricht was das Bild erfasst hat.
>Ich habe diese Serie schon als ich sie das erste mal sah gleich in dem Kontext Familie gesehen.
Das ist ja auch nahezu unübersehbar. Es hätte IMO trotzdem nicht die Masken gebraucht um verständlich zu sein.
Stimmt. Es läßt mehr Raum für eigene Interpretationen. Die kann dann aber auch breiter gestreut sein.
Und was ist daran schlimm? Das angesprochene Thema ist ja genausosehr viel zu vielschichtig für monokausale Erklärungsversuche.
Stell Dir mal das andere Bild, dass mit den Masken, vor - nur ohne die Masken. Klar hätte man nun nicht mehr absolute Eindeutigkeit mehr, aber alle Interpretationsansätze liegen in einem engen Radius um das Kernthema und die verschiedenen Richtungen aus denen es dann betrachtet werden kann entsprechen der Vielschichtigkeit des Problems. Die Konturen des angesprochenen Problems sind ja nicht annähernd so klar wie es das Bild vermuten lässt.
viele Grüße,
Optimist
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Conny am 15. Dezember 2005 20:55:
ps: Bildnerische Kunst ist auch Meinungsbildend und ich suche dazu schon eine weile eine Möglichkeit, das Thema in Fotografien umzusetzen. Leider irre ich noch im Nirrwana umher und habe nicht so recht eine Idee.
Ich bin Videofilmer und überlege ähnliches.
Per Film läßt sich das vermutlich leichter umsetzen. Per Bild ginge das vergleichbar nur mit jeweils einer kleinen Serie.
Ich habe es endlich mal geschafft, daß es eine vernünftige Diskussion dazu in einer Fotocommunity gibt. Na ja, es wurden Threads geschlossen, mir wurde von einem Admin ein neuer angelegt, der dann wieder abdriftete und geschlossen wurde (die geschlossenen Threads wurden dann auch noch gelöscht), aber einen gibts jetzt, der hoffentlich produktiv wird.
http://www.fotocommunity.de/forum/read.php?f=34&i=43796&t=43796
Außerdem möchte ich einmal eine Kinowerbung produzieren (lassen), die ich dann im örtlichen Kino zur Werbung nutzen kann.
Ob das dann gezeigt wird? Ich denke nur an diejenigen, die Literatur zum Thema schreiben.
Freundliche Grüße
Conny
An Dein Bild kann ich mich noch gut erinnern
Den Kinospot werden die sicherlich zeigen - schließlich zahl ich ihn ja auch. Die Werbung selbst ist auch nicht mehr so teuer, nur die Produktion. Aber vielleicht schaff ichs im nächsten Jahr... wenn es sich weiter so gut entwickelt. Jetzt habe ich erstmal eine andere Priorität - und die ist genau so teuer
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Optimist am 18. Dezember 2005 18:20:
Hi Conny,
>Ich finde das nicht schlimm, wenn sich der Staat nicht in dieses Machtgefüge einmischen würde. Der Mann wurde ja entmachtet. Das Thema Anziehung des anderen Geschlechts ist bei mir schon flöten gegangen. Die Dominanz der Frau macht sie unatraktiv.
Der Staat kann vieles versuchen - aber er kann keine "Dominanz der Frauen" herbeiführen. Mach über Dich hat nur derjenige dem Du dies gestattest. Frauen geniessen gewiss viele Vorteile und die Diskriminierungen und Schieflagen im Rechtssystem sowie die Vorurteile der Medien und vieler Entscheidungsträger sind zwar ein Ungerechtigkeiten die es zu beseitigen gilt, aber man sollte sich den Spass am Leben nicht nehmen lassen.
Da habe ich ein paar Frauen kennen gelernt, die ihre Rechte und Möglichkeiten ganz gut kannten. Gerade Frauen ab in etwa 30 kennen ihre Rechte doch gut. Viele haben schon eine Scheidung hinter sich und kennen ihre Rechte schon, die sie, wenn es aus, ist all zu oft Anwenden.
Lieber einsam als mit einer Frau zweisam auf Zeit mit den demütigenden Racheakten der Frauen wenns aus ist.
Man sollte die Kirche schon im Dorf lassen und Probleme nicht künstlich aufblähen, nur weil es "die Anderen" auch tun. Man verliert an Glaubwürdigkeit wenn man übertreibt.
Dazu brauche ich nur mein bisheriges Leben mit Frauen erzählen und ich werde glaubwürdig. Alleine beim Wort Frau denke ich an nichts Gutes.
Mag sein, dass viele Männer aus gegebenen Gründen kein Interesse an Kinder und oder einem Trauschein haben - aber die prinzipielle Idee der Sexualität ist wohl kaum abhandengekommen.
Sexualität gehört zum Menschsein. Leider ist das in Deutschland einseitig für den Mann ein Himmelfahrtskommando.
>Persönlich fände ich einen vielleicht "Future Day" in dem man den Schülern die wohl vorhandene Hämmnis nimmt, nicht doch vielleicht typische Berufe des anderen Geschlechts zu lernen. Wenn Mädchen nicht mehr soviele Mädchen typische Frauenberufe lernen muß das vielleicht vorhandene Loch auch durch Männer aufgefüllt werden.
Wenn es ein entsprechendes Angebot gäbe welches allen Kindern alle Berufsoptionen darlegt, dann würde sich die Thematik mittelfristig von alleine erledigen. Ich bekomme eine Gänsehaut wannimmer irgendwer versucht an der Demographie herumzumanipulieren.
Dann müßte man auch den Fortschritt einfrieren.
>Dann dürfte ich keinem Bild einen Titel geben. Denn schon damit beeinfluße ich den Betrachter. Wenn ich z.B. einen Mann an einen Weihnachtsbaum stelle, Kinderspielzeug (verpackt so gut das geht) ist dabei und ich gebe dem Bild den Titel "Weihnachten alleine" dann wissen die meisten, was das Bild aussagen soll. Gebe ich dem Bild keinen Titel, dann kanns alles mögliche sein.
Über die Betitelung von Kunst gab es ja schon die heftigsten Auseinandersetzungen der gebildeten, halbgebildeten und eingebildeten Kunstkritiker. Auf jeden fall aber sollte der Titel das widerspiegel, was es ist und nicht was es vielleicht mal werden sollte. Was Du da mit dem Titel "Weihnachten alleine" andeutest ist eine vorweggeneommen Interpretation. Die sollte man IMO offen lassen - und wie Du siehst kommt die Serie von Stefan Rohner ja auch ohne Erläuterungen aus.
Es gibt dazu schon auch Erläuterungen. Die Serie trägt den Untertitel "scheinwelten". Entstanden ist die Serie durch ein Projekt hier: http://4raum.de/projekte/scheinwelten/index.html
Es soll auch noch speziell den Frauen gewidmet sein, denn muß auch noch zum Frauentag 2004 gemacht worden sein. Das hat viele verwirrt
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19039/display/1128338
>Das dürfte in einer 600 000 Einwohner Stadt nicht gerade einfach sein, seine Bilder ins Rathaus zu bekommen. Noch dazu hat diese Stadt einen zielich hohen Anteil an Fotodesignern. Die Räumlichkeiten, die man mir schon anbot, hätten es alle nötig gemacht, daß ich die Rahmen selbst besorgen muß.
Ich selbst war vor einem Jahr im Gespräch mit einer Verkaufsgalerie, die Interesse an Fotografien der Industriekultur im Ruhrpott hier hatte. Gescheitert ist das ganze durch mich, da ich mich mit den bestehenden Gesetzen damals nicht richtig auskannte und die Bilder der Galerie dann zu teuer geworden wären. Ich bin einfach meine eigene Wanderausstellung und habe fast immer Abzüge im Format 10 mal 15 cm dabei.
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Was wollten Die Dir denn für Vertragsbedingungen aufdrücken, als dass die Bilder zu teuer geworden wären - und welche Gesetze meinst Du?
Es ging Hauptsächlich um mein nicht Wissen der "Panoramafreiheit". Ich habe die Zeche Zollverein fotografiert und dachte, daß ich so ein Bild nicht ohne weiteres kommerziell nutzen darf. Diese Galerie wollte sich dann um die Rechte kümmern und bekam einen ziemlich hohen Betrag genannt. Das Bild wurde dann uninteressant. Ich selbst hatte damals kein Internet und konnte auch niemenden fragen. Heute bin ich diesbezüglich klüger.
> > Der Betrachter wendet sich ab wenn es nicht ansprechend ist - mit Schönheit hat das nix zu tun. Angesprochen fühlt er sich nur dann, wenn eine Neugier geweckt oder eine Emotion induziert wird.
Im Web habe ich die Erfahrung gemacht, daß Bilder, die schon im Vorschaubild schön und vielleicht noch dazu Interessant wirken häufiger geklickt werden als Bilder, die nicht auffallen. Von daher gibts von mir einfach genug Bilder mit satten Farben.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/4569/display/3081896
Das ist z.B. eins von meinen Bildern. Mehr habe ich dort auch nicht mehr. Was es tatsächlich ist, verschweige ich dort standhaft. Interessant ist an den Kommentaren auch die Vielfalt, was es denn sein könnte. Es wurde zu einem Bilderrätsel ohne Auflösung. Ein paar wurden gleich sauer, weil ich es nicht Auflöse, obwohl ich das Bild nie als Bilderrätsel ausstellen wollte.
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Hey - klasse Bild. Meine Vermutung ist, dass es ein Ledersessel oder ein Autositz ist. Aber neugierig macht es auf jeden Fall.
Danke. Den zweiten Satz überlesen, wenns ein Geheimnis bleiben soll:
Leder ist ja schon mal gar nicht so verkehrt. Es war aber mal menschliche Haut.
>Diese Stimmung findet sich auch auf vielen meiner Bilder wieder. Manche Aussagen waren auch schon, daß meine Bilder leblos seien und meinten das negativ. Für mich war es aber mehr Lob als Tadel.
Was hat Melancholie mit Leblosigkeit zu tun?
Die Ruhe. Die Stille. Ich muß dazu sagen, daß ich damals eher Landschaften zeigte. Heute gefallen mir die meisten der damals entstandenen Bilder auch nicht mehr.
>Och, da hatte ich auch schon eine 50 jährige, die herumzickte wie ein Teeny. Davor war ausgemacht, daß ich Bilder zeigen darf, solange man den Kopf nicht sieht und hinterher gefiel sie sich auch ohne Kopf auf meinen Bildern nicht. Und die Frau fotografiert selbst!
(...)
Da tut sich bei mir so langsam auch mal was. Es ist allerdings nicht einfach, einem Menschen ein Bild von sich zu zeigen, auf dem er sich nicht so sieht, wie er sich gerne sehen will. [/i]
Deshalb meinte ich ja auch, nach Leuten zu suchen die eine Geschichte erzählen wollen. Mit ein bisschen überredung sehen die ein, dass es mehr auf Ehrlichkeit denn aud Schönheit ankommt. Wenn Du Deine Serie über entsorgte Väter machst, dann wird eine wesentlich eher zustimmen dem das Gefühl aus dem Leibe spricht was das Bild erfasst hat.
Wenn ich eine Serie über "entsorgte Väter" mache, lenke ich doch durch den Titel schon wieder die Betrachter gezielt auf ein Thema.
>Ich habe diese Serie schon als ich sie das erste mal sah gleich in dem Kontext Familie gesehen.
Das ist ja auch nahezu unübersehbar. Es hätte IMO trotzdem nicht die Masken gebraucht um verständlich zu sein.
Stimmt. Zum Thema "Scheinwelten" passen sie aber. Wenn ich mir die Kommentare unter http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/19039/display/1128338 durchlese, kommt dabei niemand auf das Thema Familie. Einmal laß ich was von verlassenen Kindern.
>Stimmt. Es läßt mehr Raum für eigene Interpretationen. Die kann dann aber auch breiter gestreut sein.
Und was ist daran schlimm? Das angesprochene Thema ist ja genausosehr viel zu vielschichtig für monokausale Erklärungsversuche.
Stimmt. So langsam komme ich dem Thema doch näher, wie ich das herüber bringen kann. Ich darfs nur nicht mit der Brechstange (Wie kann ich die nur ablegen? Die habe ich bei der ganzen Problematik immer wieder dabei bzw. ich nehme sie dazu, um aufzufallen.) machen.
Stell Dir mal das andere Bild, dass mit den Masken, vor - nur ohne die Masken. Klar hätte man nun nicht mehr absolute Eindeutigkeit mehr, aber alle Interpretationsansätze liegen in einem engen Radius um das Kernthema und die verschiedenen Richtungen aus denen es dann betrachtet werden kann entsprechen der Vielschichtigkeit des Problems. Die Konturen des angesprochenen Problems sind ja nicht annähernd so klar wie es das Bild vermuten lässt.
Dann hätte es die Wirkung der Bilder auf uns total verfehlt, da hinter den Masken die Kinder von Stefan Rohner steckten .
Freundliche Grüße
Conny
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Odin am 18. Dezember 2005 21:36:56:
ps: Bildnerische Kunst ist auch Meinungsbildend und ich suche dazu schon eine weile eine Möglichkeit, das Thema in Fotografien umzusetzen. Leider irre ich noch im Nirrwana umher und habe nicht so recht eine Idee.
Ich bin Videofilmer und überlege ähnliches.
Per Film läßt sich das vermutlich leichter umsetzen. Per Bild ginge das vergleichbar nur mit jeweils einer kleinen Serie.
Ich habe es endlich mal geschafft, daß es eine vernünftige Diskussion dazu in einer Fotocommunity gibt. Na ja, es wurden Threads geschlossen, mir wurde von einem Admin ein neuer angelegt, der dann wieder abdriftete und geschlossen wurde (die geschlossenen Threads wurden dann auch noch gelöscht), aber einen gibts jetzt, der hoffentlich produktiv wird.
http://www.fotocommunity.de/forum/read.php?f=34&i=43796&t=43796
Außerdem möchte ich einmal eine Kinowerbung produzieren (lassen), die ich dann im örtlichen Kino zur Werbung nutzen kann.
Ob das dann gezeigt wird? Ich denke nur an diejenigen, die Literatur zum Thema schreiben.
Freundliche Grüße
Conny
An Dein Bild kann ich mich noch gut erinnern
Die Diskussion unter dem Bild habe ich noch. Das Bild natürlich auch . Ich finde es ja immer wieder interessant, daß man bei diesem Thema wirklich von keinem Unterstützung bekommt. Wenn mir mal jemand zustimmmt, dann so, daß es keine Spuren hinterläßt und von niemandem sonst gelesen werden kann.
Nachdem ich damals feststellte, für wie Dumm die Admins die User halten, habe ich in meinen richtigen Account erst mal alle Bilder gelöscht und im Account meinen richtigen Namen durch einen Nick erzetzt. Als Profilfoto habe ich noch dazu eine weibliche Schafensterpuppe genommen und offen gelassen, ob ich nun Mann oder Frau bin. Und siehe da ... man wird gleich freundlicher behandelt.
Den Kinospot werden die sicherlich zeigen - schließlich zahl ich ihn ja auch. Die Werbung selbst ist auch nicht mehr so teuer, nur die Produktion. Aber vielleicht schaff ichs im nächsten Jahr... wenn es sich weiter so gut entwickelt. Jetzt habe ich erstmal eine andere Priorität - und die ist genau so teuer
Was ist an der Produktion so teuer? Wenn man diesen Spot selbst produziert sollte sich das doch im Rahmen halten.
Freundliche Grüße
Conny
Re: Helmut Newton
Als Antwort auf: Re: Helmut Newton von Conny am 19. Dezember 2005 15:00:
Was ist an der Produktion so teuer? Wenn man diesen Spot selbst produziert sollte sich das doch im Rahmen halten.
Ich weiß nicht, ob eine Eigenproduktion geht. Außerdem ist Kino etwas anderes als Fernsehen.
Ich habe mal einen Videofilm für einen Beamer produziert. Da muss man schon eine gute Qualität liefern. Unschärfen, die am Fernseher gar nicht vorhanden sind, fallen da gravierend auf. Kino ist nochmal ein paar Stufen höher.
Ich kenne bis jetzt nur das Angebot von Ancora und die wollen selbst produzieren.