Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
In einer schwedischen Studie wurden 700 15-18jährige Schweden zum Thema Sex in der Werbung befragt. Fazit: Werbung mit sexuellem Inhalt schneidet selbst bei dieser "Gruppe die als besonders offen im Bezug auf Geschlecht und Sexualität gilt" nicht mehr. Werbung mit sexuellem Inhalt schneidet sogar eher noch schlechter ab, besonders bei den Frauen.
Soweit sogut. Zum totlachen nur die Begründung die die Forscher hineininterpretieren:
"Die starke Ablehnung von Sex in der Werbung durch beide Geschlechter der für Schweden repräsentativen Untersuchungsgruppe könne daran liegen, dass vor allem jüngere Frauen oft als Sex-Objekte in Werbung missbraucht würden, und dies aufgeklärten, emanzipationsbewussten Jugendlichen missfallen würde"
"Denn vor allem jüngere, weibliche, aber auch männliche Konsumenten, deren Sinn für Gleichstellung zwischen den Geschlechtern sensibler ist als der vorhergehender Generationen(...)"
Soso. So aufgeklärt, emanzipationsbewusst, sensibel für Gleichstellung ist der Junge Schwede von Heute also, dass ihn sexuelle Werbung schlicht in seinem aufgeklärt-emanzipatorischen Bewusstsein verletzt. Nicht etwa, dass das womöglich schlicht mit Abstumpfung durch ein Überangebot an sexuellen Hinweisreizen in den Medien zu tun haben könnte...
Der Zeitgeist lässt grüßen, auch bei den Forschern.
Grüße
Ridcully
ps. Ich würde mich freuen, wenn ich wieder "mitspielen" darf, im Forum. Auch wenn ich ein paar sehr kritische Sachen gesagt habe, zum Beispiel, dass das Forum hier kein völlig anonymer Raum ist, was allen klar sein dürfte, nur bei manchen zu sehr heftigen Reaktionen führte, vermutlich weil sie an all die Sachen dachten, die sie hier schonmal gepostet haben.
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=22573&DDI=2209
Ja, ja, die Erde ist eine Scheibe und der Mittelpunkt des Universums... (nT)
Als Antwort auf: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Ridcully am 15. Dezember 2005 12:01:33:
In einer schwedischen Studie wurden 700 15-18jährige Schweden zum Thema Sex in der Werbung befragt. Fazit: Werbung mit sexuellem Inhalt schneidet selbst bei dieser "Gruppe die als besonders offen im Bezug auf Geschlecht und Sexualität gilt" nicht mehr. Werbung mit sexuellem Inhalt schneidet sogar eher noch schlechter ab, besonders bei den Frauen.
Soweit sogut. Zum totlachen nur die Begründung die die Forscher hineininterpretieren:
"Die starke Ablehnung von Sex in der Werbung durch beide Geschlechter der für Schweden repräsentativen Untersuchungsgruppe könne daran liegen, dass vor allem jüngere Frauen oft als Sex-Objekte in Werbung missbraucht würden, und dies aufgeklärten, emanzipationsbewussten Jugendlichen missfallen würde"
"Denn vor allem jüngere, weibliche, aber auch männliche Konsumenten, deren Sinn für Gleichstellung zwischen den Geschlechtern sensibler ist als der vorhergehender Generationen(...)"
Soso. So aufgeklärt, emanzipationsbewusst, sensibel für Gleichstellung ist der Junge Schwede von Heute also, dass ihn sexuelle Werbung schlicht in seinem aufgeklärt-emanzipatorischen Bewusstsein verletzt. Nicht etwa, dass das womöglich schlicht mit Abstumpfung durch ein Überangebot an sexuellen Hinweisreizen in den Medien zu tun haben könnte...
Der Zeitgeist lässt grüßen, auch bei den Forschern.
Grüße
Ridcully
ps. Ich würde mich freuen, wenn ich wieder "mitspielen" darf, im Forum. Auch wenn ich ein paar sehr kritische Sachen gesagt habe, zum Beispiel, dass das Forum hier kein völlig anonymer Raum ist, was allen klar sein dürfte, nur bei manchen zu sehr heftigen Reaktionen führte, vermutlich weil sie an all die Sachen dachten, die sie hier schonmal gepostet haben.
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Ridcully am 15. Dezember 2005 12:01:33:
Wenn man 15-18 jährige Mädchen befragt, hätte man wohl überall und zu jeder Zeit dieses Ergebnis bekommen. Daraus zu schließen, dass Sex kein Verkaufsargument mehr ist, ist eine Deutung mit der Brechstange.
Dass die Begründung, die dieser ohnehin schon fragwürdigen Deutung hinterhergeschoben wurde, völlig jenseits der Realität ist, muss man wohl nicht extra erwähnen.
Ciao
Salvatore
Junk Science
Als Antwort auf: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Ridcully am 15. Dezember 2005 12:01:33:
Hallo,
Die renommierte Stockholmer Handelshochschule befragte 700 schwedische Nachwuchskonsumenten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, [
] in wie weit sie Sexanspielungen in der Werbung zum Kauf eines Produktes bewegen kann. [
] Die Jugendlichen beurteilten Werbung mit sexuellen Elementen negativ und geben an, lieber Produkte zu kaufen, die nicht durch Sex vermarktet werden. [
] Die Jugendlichen mussten einen Fragebogen beantworten und sich Reklamefilme angucken, die hinterher bewertet wurden. [
] Studienleiterin Caroline Bergsten
Oh Mann, was für ein Müll. Fragen die Leute, ob sie sich mit Sex ködern lassen! Auf die Art kann ich beweisen, dass es häusliche Gewalt überhaupt nicht gibt: wurden 721 repräsentativ ausgewählte Männer befragt, was sie von Gewalt an Frauen hielten. Das überraschende Ergebnis: 100 % lehnten diese ab
Nicht sehr verwunderlich: dass dieser Mist von einer Frau verzapft wurde.
Gruß, Daddeldu
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Salvatore am 15. Dezember 2005 14:16:
Hallo Salvatore!
"Daraus zu schließen, dass Sex kein Verkaufsargument mehr ist, ist eine Deutung mit der Brechstange."
Ich denke schon, daß es tatsächlich so ist, daß Werbung mit sexuellem Inhalt heute schlechter ankommt als in früheren Zeiten. Aber wie Ridcully glaube ich eher, daß das vor allem mit der Überflutung mit sexuellen Inhalten aus den Medien zusammen hängt. In den 1970er Jahren waren knappe oder gar keine Kleidung, Sex-Filme und ähnliches noch etwas Neues und Aufregendes, und so kam eben auch Werbung mit entsprechenden Inhalten gut an. Heute dagegen braucht man im Sommer nur mal durch eine Fußgängerzone gehen und hat dann meist schon mindestens zehn dürftig bekleidete Frauen gesehen. An jedem Zeitungskiosk findet man haufenweise Zeitschriften mit halb oder ganz nackten Frauen auf den Titelbildern usw. Diese Überflutung mit sexuellen Reizen muß zwangsläufig eine gewisse Abstumpfung bewirken. Ich denke, aus genau diesen Gründen sind heutzutage Filme wie "Liebesgrüße aus der Lederhose" oder die "Schulmädchen-Report"-Reihe bei weitem nicht mehr so erfolgreich wie in den 1970er Jahren. Damals war das etwas Neues, heute aber eben nicht mehr.
Vor kurzem habe ich mal an einer Umfrage teilgenommen. Da ging es auch um erotische Werbung. U.a. wurden da drei Keksbüchsen gezeigt. Jede hatte ein Foto einer halb nackten Frau drauf, und man sollte dann angeben, welche Dose man kaufen würde. Ich konnte da beim besten Willen keine auswählen, und habe dann auch keine angeklickt, sondern im Kommentarfeld geschrieben, daß ich keine der drei Dosen kaufen würde. Weil ich eben, wenn ich Kekse kaufe, diese Kekse vorher sehen möchte, damit ich mir etwa vorstellen kann, wie sie schmecken. Es ist ja nett, ein Bild einer nackten Frau zu sehen, aber wenn ich Kekse haben will, dann erwarte ich eben Kekse und sonst nichts.
In den 1970er oder gar in den 1960er Jahren hätte ich wahrscheinlich noch ganz anders darauf reagiert. Da wäre es noch etwas Ungewöhnliches gewesen, solche Fotos zu sehen, und womöglich hätte ich tatsächlich so eine Keksdose nur wegen dem Foto gekauft. Heute aber kriege ich doch überall nackte Frauen zu sehen. Ich brauche nur bei Google in der Bildersuche irgendeinen weiblichen Vornamen eingeben und werde dann immer auch irgendwelche Nacktfotos finden. Wieso also soll ich mir irgendwelche Kekse kaufen, die vielleicht wie Pappe schmecken, nur weil auf der Verpackung eine halbnackte Frau zu sehen ist?
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Ridcully am 15. Dezember 2005 12:01:33:
Quatsch. Sex sells zählt nach wie vor. Jedem guten Werber ist klar, dass er mit dem Unterbewußtsein der Leute arbeitet und diese Prägung ist älter als der aufrechte Gang.
Um das zu überprüfen, muss man nur mal mit einer, meinetwegen auch "repräsentativen" Gruppe in die Kneipe gehen und selber nüchtern bleiben. Zu fortgeschrittener Stunde relativieren sich alle aufgesetzen, politisch korrekten Meinungen zur schlichten Wahrheit.
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Garfield am 15. Dezember 2005 16:40:34:
Sehe ich auch so - die Reizüberflutung mit mehr oder weniger nackten Frauen muss letztlich zu Abstumpfung führen. Außerdem ist es ja nicht nur das reine Reiz-Reaktions-Schema beim Anblick nackter Körper, sondern auch das, was sich im Kopf abspielt. Vorbei die Zeiten, wo ein Mann noch beim Anblick nackter Knöchel in Erregung versetzt wurde - Phantasie ist gar nicht mehr nötig. Röcke, die mehr verhüllen, als sie zeigen, sind heute eine Seltenheit (bei Frauen meine ich) - hautenge Hosen, Blusen, Shirts bestimmen das Tagesbild. Ich brauche heute gar nicht mehr vorzustellen, wie eine Frau aussieht, ich bekomme es zu sehen, ob ich will oder nicht. Und folglich registriert man es nur noch, reagiert aber nicht.
Dennoch, seit 30 Jahren wird Männern eingehämmer, das ihre Sexualität Frauen diffamiert, dass sie gewalttätig und unterdrückend ist. Mag durchaus sein, dass das auch eine Rolle spielt.
Es sollte aber klar sein, dass es nicht primär ein Problem der Werbung ist - sondern das Männern auch ein Stück Lebensqualität genommen wurde, die einfach zum menschlichen Dasein gehört. Es hat sich nie jemand Gedanken darum gemacht, ob wir dies ständige Konfrontation mit Sexualtiät überhaupt wollen - es wurde einfach behauptet, dass es so sei.
Altschneider
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Altschneider am 15. Dezember 2005 21:44:
Sehr richtig, Altschneider. Völlige Zustimmung!
Gruß
Moni
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Altschneider am 15. Dezember 2005 21:44:
Es sollte aber klar sein, dass es nicht primär ein Problem der Werbung ist - sondern das Männern auch ein Stück Lebensqualität genommen wurde, die einfach zum menschlichen Dasein gehört. Es hat sich nie jemand Gedanken darum gemacht, ob wir dies ständige Konfrontation mit Sexualtiät überhaupt wollen - es wurde einfach behauptet, dass es so sei.
Altschneider
Hallo Altschneider,
daß ein Mensch/Mann auf eine nackte Frau so reagiert, damit Sex überhaupt Sells, mußte man den Menschen schon erst mal dick verpacken. Dieses zugeschnürte dasein ist nicht "normal". Es ist in unseren breiten zwar ein Großteil des Jahres nötig, sich durch Kleidung vor kälte zu schützen, aber im Sommer würde ich gerne schon hüllenlos herumlaufen. Daß Nacktheit was schmutziges und verbotenes ist, machte das doch erst interessant. Vor allem, wenn es eine Frau ist. Das eine Abbildung einer nachten Frau zieht doch das Auge regelrecht an, da sowas zu sehen für den Mann einfach nicht alltäglich (zumindest für mich real) ist. Fremdes zieht das Auge doch magisch an. An Bildern mit alltäglichen gehen wir doch fast achtlos vorüber.
Im Web merke ich, daß extrem farbsatte Bilder mehr beachtet werden, als Bilder in schwarz/weiß. Sehr bunte Bilder, wie wir sie real nicht sehen zieht einfach das Auge mehr an.
Wären wir durch die Religionen und gesellschaftliche Zwänge nicht zum Tragen von Kleidung verpflichtet, wäre Sex auch nicht verkaufsfördernd und eine Frau könnte auch ihren Körper nicht gegen teures Geld ablichten lassen. Selbst ein Amateuraktmodell Ende 20 kann für eine Stunde posen für Fotos, die der Fotograf nur nichtkommerziell nutzen darf, noch zw. 50 und 75 verlangen (Frauen ohne Ahnung davon bilden sich noch mehr ein).
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß der Feminismus diesen Preis künstlich hoch hält.
Freundliche Grüße
Conny
PS: Normal ist der Mensch nicht so gierig, das andere Geschlecht nackt zu sehen, da es normal wäre, das andere Geschlecht nackt zu erleben.
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Altschneider am 15. Dezember 2005 21:44:
Sehe ich auch so - die Reizüberflutung mit mehr oder weniger nackten Frauen muss letztlich zu Abstumpfung führen.
Ich erinnere mich immer wieder mit Freude an meinen Biologielehrer.(jedes Jahr zur Sommerzeit)
Vor mehr als 20 Jahren hat er die Mädels unserer damaligen Klasse mal darauf hingewiesen, das nicht jedes Mädel aus rein ästhetischen Gründen in der Lage ist einen Minirock zu tragen. Das es auch eine Qual wäre nicht nur als Mann soetwas ansehen zu müssen.
Was man vielleicht noch erwähen muss, ich hatte den Eindruck das er dies eher aus Pflichtbewusstsein gesagt hat, weil er den Eindruck hatte das den Mädels, aber auch den Jungs niemand soetwas sagt.
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Garfield am 15. Dezember 2005 16:40:34:
Werbung ist mein Beruf und ich habe mich mit der Frage, ob Sex sells oder nicht, eingehend beschäftigt.
Zu allererstmal wirkt Werbung insgesamt lange nicht mehr so, wie sie es mal tat und der Grund dafür ist natürlich die allgemeine Überflutung mit Botschaften. Da ist Sex keine Ausnahme.
Relativ betrachtet gilt aber dennoch: Sex sells, auch wenn viele Leute gern behaupten, dass dem nicht so ist.
Wichtig ist nur, dass es nicht zu plump daher kommt. Aber das gilt nicht nur für Sex, sondern für jede Werbebotschaft. Trotzdem, wenn es gut inszeniert ist, ist eine nackte Frau immer noch ein Hingucker.
Manche leute streiten das ab. Aber ich bin aber in meinem Job darauf angewiesen, auf das zu achten, was die Leute tun, nicht auf das, was sie sagen. Denn das klafft meist meilenweit auseinander.
Ciao
Salvatore
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Altschneider am 15. Dezember 2005 21:44:
Hallo Altschneider!
"Vorbei die Zeiten, wo ein Mann noch beim Anblick nackter Knöchel in Erregung versetzt wurde - Phantasie ist gar nicht mehr nötig."
In früheren Zeiten sang man beispielsweise:
"ich hab das frollein helen
baden sehn,
das war schön.
da kann man waden sehn,
rund und schön
im wasser stehn ..."
Heute ist es kaum noch vorstellbar, wie eine weibliche Wade damals für soviel Aufsehen sorgen konnte.
"Dennoch, seit 30 Jahren wird Männern eingehämmer, das ihre Sexualität Frauen diffamiert, dass sie gewalttätig und unterdrückend ist. Mag durchaus sein, dass das auch eine Rolle spielt."
Ja, denn so mancher Mann bemüht sich so darum, sein Interesse am weiblichen Körper nicht zu offensichtlich zu zeigen. Das liegt aber wohl gar nicht so sehr an der Indoktrination durch die Medien, sondern viel mehr an den Reaktionen vieler Frauen auf zu offensichtliches männliches Interesse. Zwar erwarten sie natürlich, daß sie von Männern angehimmelt werden und genießen es, wenn dem wirklich so ist. Aber sie wollen das nicht zugeben, denn sie möchten den angeblich so triebgesteuerten Männern natürlich gern haushoch überlegen sein. Die Frauen, die sich sicher sind, sowieso immer wieder Aufmerksamkeit von Männern zu bekommen, reagieren deshalb gern negativ auf diese Aufmerksamkeit. Sie fauchen Männer an, die sie mal länger als eine Sekunde ansehen, sie tragen T-Shirts mit Aufschriften wie "Ich habe auch Augen, du Arsch!" (die dann natürlich hauteng sind, um den Inhalt auch ja jedem Mann unübersehbar ins Blickfeld zu rücken)...
Vor kurzem habe ich mal im Fernsehen einen Test mit versteckter Kamera gesehen. Da hat man Testpersonen in einem Fitneß-Center unter irgendeinem Vorwand eine Brille aufgesetzt, mit der es möglich war, immer exakt zu sehen, wohin die Testperson gerade sieht. Man schickte dann nacheinander drei Personen ins Blickfeld der Testpersonen, um zu prüfen, ob und wie intensiv sie diese Personen ansahen: Zuerst eine ältere Putzfrau, dann einen attraktiven Mann und dann eine attraktive Frau. Das Ergebnis war dann erst einmal wenig überraschend: Sowohl Männer als auch Frauen sahen sich den attraktiven Vertreter des jeweils anderen Geschlechts sehr genau und sehr gründlich an, von Kopf bis Fuß, mit besonderem Augenmerk auf gewisse Körperzonen. Während aber die weiblichen Testpersonen auch dann weiter hinsahen, wenn der betrachtete Mann Blickkontakt aufnahm, sahen die männlichen Testpersonen meist sofort weg, wenn die betrachtete Frau Blickkontakt aufnahm. Weil sie eben damit rechnen mußten, sonst irgendwelche beleidigenden Kommentare zu hören zu bekommen.
Ob das aber wirklich Einfluß auf die Wirkung von erotischer Werbung hat, weiß ich nicht. Denn in früheren Zeiten war es ja so, daß es generell als unschicklich galt, sich beispielsweise Fotos von nackten Menschen anzusehen. Deshalb waren um die Jahrhundertwende herum Bildbände mit Fotos aus Afrika oder von Pazifikinseln bei Männern sehr beliebt. Da liefen die Frauen nämlich oben ohne herum und waren dann zwangsläufig auf den Fotos auch so zu sehen. Diese Bücher konnte man überall kaufen und dabei einfach Interesse an fremden Ländern vortäuschen. Nackt- und auch Pornofotos gab es damals zwar auch schon, aber die bekam man nicht einfach so überall, und man geriet schnell in Erklärungsnotstand, wenn irgendjemand (besonders die Ehefrau) diese Fotos dann mal zufällig fand.
Da wurde also zumindest für Männer wohl nur eine alte Hemmschwelle durch eine neue ersetzt. Früher sah man(n) lieber weg, um nicht als Lustmolch zu gelten, jetzt sieht man(n) weg, um nicht als Frauenfeind zu gelten.
"Es sollte aber klar sein, dass es nicht primär ein Problem der Werbung ist - sondern das Männern auch ein Stück Lebensqualität genommen wurde, die einfach zum menschlichen Dasein gehört. Es hat sich nie jemand Gedanken darum gemacht, ob wir dies ständige Konfrontation mit Sexualtiät überhaupt wollen - es wurde einfach behauptet, dass es so sei."
Das ist wohl individuell unterschiedlich. Ich denke, daß die Masse der Männer diese Konfrontation schon will. Nur was man will, muß nicht immer zwangsläufig auch gut sein.
Problematisch ist aber doch, daß diejenigen Männer, die diese Konfrontation wirklich nicht wollen, egal ob aus religiösen oder sonst welchen Gründen, ihr heute kaum entgehen können.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Conny am 16. Dezember 2005 00:57:
Hallo Conny!
"Irgendwie habe ich das Gefühl, daß der Feminismus diesen Preis künstlich hoch hält."
Ich denke, der Preis ist deshalb hoch, weil es tatsächlich ein starkes Interesse an Fotos von nackten Frauen gibt. Zwar interessieren sich viele Frauen durchaus auch für Fotos von nackten Männern - aber nicht so sehr, daß sie dafür bezahlen würden. Viele Männer sind aber bereit, für Fotos oder Filme von nackten Frauen zu zahlen, und so lohnt sich dieses Geschäft eben.
Es gibt auch Verbände von weiblichen Models, die Frauen immer wieder dazu auffordern, sich nicht umsonst nackt malen oder fotografieren zu lassen. Klar - die mögen diese Gratis-Konkurrenz natürlich nicht, weil sie ihnen das gute Geschäft verdirbt.
Sicher - wenn alle Menschen im Hochsommer nackt herumlaufen würden, wäre das Interesse an Nacktheit schwächer. Das Interesse an Sexualität aber keineswegs. Nacktheit und Sexualität ist aber nicht dasselbe, was gerade auch viele Mitglieder von FKK-Vereinen so sehen. Da gilt es zwar als normal, nackt herum zu laufen, aber nicht beispielsweise mit voller Erektion - das ist auch da üblicherweise verpönt und wird allenfalls noch bei sehr jungen Männern, die ihre Sexualität noch weniger im Griff haben, toleriert. Eine Bekannte, die sexuell sehr aktiv ist, sagte mir auch mal, daß man sexuell an Textilstränden viel mehr erlebt als an FKK-Stränden. Ich denke, das liegt vor allem daran, daß sich in FKK-Gebieten im Wesentlichen zwei Sorten von Menschen sammeln: Erstens die Naturisten, für die Nacktheit einfach etwas ganz Natürliches und Normales ist und zweitens die Exhibitionisten, die es einfach aufregend finden, sich anderen Menschen nackt zu zeigen. Beiden Gruppen geht es aber nicht vorrangig um sexuelle Kontakte.
Wenn es normal wäre, in der Öffentlichkeit nackt zu sein, dann würde vermutlich Pornografie schnell Einzug in die Werbung und damit auch in sämtliche Medien halten. Weil nur Pornografie dann noch eine Steigerung wäre, die erhöhte Aufmerksamkeit erzeugen könnte.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Salvatore am 15. Dezember 2005 14:16:
Hallo Salvatore!
Waren nicht nur Mädchen, sondern auch 15-18jährige Jungen. Ansonsten volle Zustimmung.
Grüße
R.
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Salvatore am 16. Dezember 2005 11:02:
Hallo Salvatore!
"Aber ich bin aber in meinem Job darauf angewiesen, auf das zu achten, was die Leute tun, nicht auf das, was sie sagen. Denn das klafft meist meilenweit auseinander."
Ja, da hast du sicher recht. Es hängt wohl auch davon ab, wie bewußt Menschen einkaufen.
Ich denke auch, daß man Frauen viel leichter mit bestimten Werbestrategien beeinflussen kann, weil Frauen sich zum Einkaufen generell mehr Zeit nehmen und so auch offener für irgendwelche neuen Produkte sind. Wenn ich beispielsweise einkaufe, dann weiß ich vorher exakt, was ich haben will, und das suche ich dann, ohne dabei lange auf andere Produkte zu achten. Vielleicht ist das der Grund, wieso Fotos von attraktiven Frauen gern in der Werbung eingesetzt werden - so kann man eben ab und zu auch die männliche Aufmerksamkeit gewinnen.
Ich will ja nicht behaupten, daß das bei mir gar nicht wirkt. Ich stehe nun einmal auf Frauen, und so zieht ein Bild einer attraktiven Frau (egal ob nackt oder angezogen) natürlich meine Blicke auf sich. Aber nur deshalb kaufe ich ein Produkt noch lange nicht. Wenn ich diese Keksdosen aus dieser Umfrage so in einem Laden gesehen hätte, dann hätte ich die wirklich nicht gekauft. Ganz egal, wie attraktiv die Frau auf der Verpackung ist. Denn bei bestimmten Produkten ist es mir wichtig, sie vor dem Kauf zu sehen, aber auf diesen Verackungen waren die Kekse eben nicht zu sehen. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einer Keksdose, auf der ein Bild von einem leckeren Keks zu sehen ist und einer zweiten Dose, auf dem ein Bild von einer leicht bekleideten Frau und ebenfalls ein Keks zu sehen ist, der ganauso lecker aussieht wie der auf der ersten Dose, dann würde ich vielleicht letztere kaufen - aber nur, wenn der Preis nicht höher ist.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Garfield am 16. Dezember 2005 11:35:53:
Hallo Garfield!
[/link]Heute ist es kaum noch vorstellbar, wie eine weibliche Wade damals für soviel Aufsehen sorgen konnte.
"Dennoch, seit 30 Jahren wird Männern eingehämmer, das ihre Sexualität Frauen diffamiert, dass sie gewalttätig und unterdrückend ist. Mag durchaus sein, dass das auch eine Rolle spielt."
Ja, denn so mancher Mann bemüht sich so darum, sein Interesse am weiblichen Körper nicht zu offensichtlich zu zeigen. Das liegt aber wohl gar nicht so sehr an der Indoktrination durch die Medien, sondern viel mehr an den Reaktionen vieler Frauen auf zu offensichtliches männliches Interesse. Zwar erwarten sie natürlich, daß sie von Männern angehimmelt werden und genießen es, wenn dem wirklich so ist. Aber sie wollen das nicht zugeben, denn sie möchten den angeblich so triebgesteuerten Männern natürlich gern haushoch überlegen sein. Die Frauen, die sich sicher sind, sowieso immer wieder Aufmerksamkeit von Männern zu bekommen, reagieren deshalb gern negativ auf diese Aufmerksamkeit. Sie fauchen Männer an, die sie mal länger als eine Sekunde ansehen, sie tragen T-Shirts mit Aufschriften wie "Ich habe auch Augen, du Arsch!" (die dann natürlich hauteng sind, um den Inhalt auch ja jedem Mann unübersehbar ins Blickfeld zu rücken)..."
Da sagst Du was sehr Wahres. man kann durchaus ohne zu übertreiben schon von einer "weiblichen Interpretationshegemonie für Nacktheit" reden. Was die Frau will ist angesagt. Fühlt sie sich zum Beispiel durch Blicke belästigt, so ist das ein Problem. Umgekehrt, zieht sie sich aus bis zum Äußersten, so ist das "ihre rein individuelle Entscheidung" was sie mit ihrem Körper macht. Das ist natürlich falsch, weil alle Menschen, Männer wie Frauen in dem Raum wo die geschieht mitbetroffen sind. Ich vergleiche den Irrtum, dass es sich um eine individuelle Angelegenheit handele mit der genauso abstrusen Behauptung: "Wie laut ich die Musik aufdrehe ist meine Sache. Wens stört, der soll weghören!". Beides abstrus, da es Handlungen im sozialen Raum sind, die natürlich alle betreffen.
Das klingt jetzt alles womöglich sehr abstrakt. Nur ist dieser Themenkomplex Bestandteil des alltäglichen Einerlei.
Die Beispiele sidn Legion.
Um nur eines zu nennen: Ein Bekannter war in einer WG gemeinsam mit einer sehr gut bestückten Frau. Diese meinte das auch zeigen zu müssen und zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Wen er etwa Besuch hatte zog sie sich bei offener Tür um. Wenn sie mit ihm sprach, massierte sie bisweilen genüßlich ihre Brust, womit er nicht umgehen konnte. Freilich ohne sexuelle Ambitionen zu haben, sondern bloß irritiert von der Distanzlosigkeit.
Ende der Geschichte: er zog aus.
Das ist auch Teil des Problems, die Unfähigkiet der Männer damit umzugehen, die aber nicht aus Charakterschwäche besteht, sondern aus dem überaus komplizierten Anforderungsprofil an den Mann von Heute.
Sagt er nichts, macht sie weiter.
Guckt er hin, bestätigt sie das.
Sagt er, dass ihn das störe, ganz rational, so denkt sie dennoch ,dass er es will.
Langt er zu, ist er ein Schwein.
Da bleibt zumindest für meinen Bekannten der -man muss es anfügen um die Bedeutung der Geschichte zu untermauern- ein überaus selbstbewusster Typ ist und mit Frauen gut umgehen kann, keine Wahl außer der Flucht vor dem Dilemma.
Grüße
Ridcully
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Garfield am 16. Dezember 2005 11:59:12:
Hallo Conny!
"Irgendwie habe ich das Gefühl, daß der Feminismus diesen Preis künstlich hoch hält."
Ich denke, der Preis ist deshalb hoch, weil es tatsächlich ein starkes Interesse an Fotos von nackten Frauen gibt. Zwar interessieren sich viele Frauen durchaus auch für Fotos von nackten Männern - aber nicht so sehr, daß sie dafür bezahlen würden. Viele Männer sind aber bereit, für Fotos oder Filme von nackten Frauen zu zahlen, und so lohnt sich dieses Geschäft eben.
Gerad durch das Internet bekommen Frauen doch häufig den männlichen Genitalbereich auf plumpe Art ungefragt zu sehen. Es ist klar, daß sich die Männer dadurch auch den Preis etwas drücken.
Es gibt auch Verbände von weiblichen Models, die Frauen immer wieder dazu auffordern, sich nicht umsonst nackt malen oder fotografieren zu lassen. Klar - die mögen diese Gratis-Konkurrenz natürlich nicht, weil sie ihnen das gute Geschäft verdirbt.
Davon habe ich noch nichts gehört.
Sicher - wenn alle Menschen im Hochsommer nackt herumlaufen würden, wäre das Interesse an Nacktheit schwächer. Das Interesse an Sexualität aber keineswegs. Nacktheit und Sexualität ist aber nicht dasselbe, was gerade auch viele Mitglieder von FKK-Vereinen so sehen. Da gilt es zwar als normal, nackt herum zu laufen, aber nicht beispielsweise mit voller Erektion - das ist auch da üblicherweise verpönt und wird allenfalls noch bei sehr jungen Männern, die ihre Sexualität noch weniger im Griff haben, toleriert. Eine Bekannte, die sexuell sehr aktiv ist, sagte mir auch mal, daß man sexuell an Textilstränden viel mehr erlebt als an FKK-Stränden. Ich denke, das liegt vor allem daran, daß sich in FKK-Gebieten im Wesentlichen zwei Sorten von Menschen sammeln: Erstens die Naturisten, für die Nacktheit einfach etwas ganz Natürliches und Normales ist und zweitens die Exhibitionisten, die es einfach aufregend finden, sich anderen Menschen nackt zu zeigen. Beiden Gruppen geht es aber nicht vorrangig um sexuelle Kontakte.
Da hast du jetzt aber eine ganz grobe Unterteilung gemacht. Ich kann ja zugeben, daß ich fast nur noch dort baden gehe, wo FKK zumindest tolleriert wird. Aber nicht aus Deinen genannten gründen. Ich fühle mich dort einfach frei. Ich habe keinen zwang, mir einen teil des Körpers mit Textilien zu bedecken, die noch dazu sehr unangenehm zu tragen sind, wenn sie durchs Schwimmen nass wurden. Das hat bei mir weder was mit Naturist noch mit Exhibitionist zu tun. Bei mir ist es heute so, daß ich den Anblick an Textilstränden auch so finde, wie vor Jahren mal in Tunesien einen Strand, an dem die dortige Bevölkerung baden ging (fast nur Frauen und Kinder, da es unter der Woche war).
Wenn es normal wäre, in der Öffentlichkeit nackt zu sein, dann würde vermutlich Pornografie schnell Einzug in die Werbung und damit auch in sämtliche Medien halten. Weil nur Pornografie dann noch eine Steigerung wäre, die erhöhte Aufmerksamkeit erzeugen könnte.
Das ist durchaus möglich, wenn der Gesetzgeber das lockern würde.
Freundliche Grüße
von Garfield
Freundliche Grüße
Conny
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Ridcully am 16. Dezember 2005 12:34:13:
Hallo Ridcully!
Interessant in dem Zusammenhang ist ja auch, daß manche Frauen sich zwar das Recht herausnehmen, jedem und überall soviel zu zeigen, wie sie wollen, daß sie andererseits einem Mann häufig dasselbe Recht aber ganz selbstverständlich nicht zugestehen. Führt sich ein Mann so auf wie manche Frauen es tun, dann riskiert er damit eine Anzeige wegen sexueller Belästigung, sexueller Nötigung, Exhibitionismus und/oder Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Überhaupt fällt mir immer wieder auf, daß Frauen auch auf Bilder von nackten Männern häufig scheinbar negativ reagieren - aber nur dann, wenn noch andere Menschen dabei sind. Dabei geht es ihnen zum einen wie eh und je darum, das brave, keusche Mädchen zu spielen, andererseits heute aber auch darum, sich vom "triebgesteuerten" Mann positiv abzuheben.
Ein Beispiel: Ich habe mal auf einem Friedhof gearbeitet. Einer der Kollegen dort war schwul. Wir hatten da einen Raum, in dem wir immer Frühstück aßen, und eines Tages hatte dieser schwule Kollege dort ein Pornoheft mit Fotos von nackten Männern liegen gelassen. Auf dem Friedhof arbeiteten auch mehrere Frauen, und die schnappten sich nun sofort dieses Porno-Heft, setzten sich damit an einen Tisch und sahen es sich an. Natürlich sagten sie dabei immer wieder sowas wie "äh, das ist ja widerlich", aber keine ging weg, ganz im Gegenteil: Sie sahen sich allesamt dieses Pornoheft genüßlich von vorn bis hinten an. Danach griff eine das Heft theatralisch mit zwei Fingerspitzen und warf es demonstrativ in einen Ofen, der zu der Zeit nicht in Betrieb war. Als dann aber noch eine weitere Frau dazu kam, wurde das natürlich gleich als Anlaß genommen, um das Porno-Heft wieder aus dem Ofen zu fischen und es sich noch einmal von vorn bis hinten anzusehen, natürlich wieder nicht, ohne dabei negative Kommentare abzulassen...
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Conny am 16. Dezember 2005 12:36:
Hallo Conny!
"Gerad durch das Internet bekommen Frauen doch häufig den männlichen Genitalbereich auf plumpe Art ungefragt zu sehen. Es ist klar, daß sich die Männer dadurch auch den Preis etwas drücken."
Mag sein, aber das ist eine andere Geschichte. Auch Nacktfotos von Männern, auf denen der Genitalbereich nicht im Mittelpunkt steht, sind ja nicht gerade ein Verkaufsrenner. Frauen sehen sich sowas zwar an (und manche sehen sich durchaus auch die Genital-Fotos durchaus gern an), aber sie zahlen eben meist nicht dafür.
"Ich fühle mich dort einfach frei. Ich habe keinen zwang, mir einen teil des Körpers mit Textilien zu bedecken, die noch dazu sehr unangenehm zu tragen sind, wenn sie durchs Schwimmen nass wurden."
Dann bist du doch ganz klar ein Naturist! Der Naturist sagt ja eben, daß Kleidung zumindest bei hohen Temperaturen eher etwas Unnatürliches, Unangenehmes und in nassem Zustand auch Ungesundes ist.
"Das ist durchaus möglich, wenn der Gesetzgeber das lockern würde."
Es würde gelockert werden, wenn die allgemeine Akzeptanz sich erhöhen würde. Aber momentan besteht daran kein wirkliches Interesse. Die Produzenten von pornografischem Material können ihre Geschäfte ja durchaus machen, und wenn Pornografie salonfähig wäre, dann würde man zwar mehr entsprechende Produkte verkaufen, aber es gäbe auch viel mehr Produzenten. In der jetzigen Sitution ist sichergestellt, daß Pornografie vor allem über spezielle Kanäle vertrieben wird und nicht auf den Massenmarkt kommt. Das hält die Preise oben. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß hinter den Bestrebungen, Pornografie im Internet möglichst einzudämmen, vor allem die Produzenten pornografischen Materials stecken. Für die ist das Internet, wo jeder Privatmensch auch ganz ohne kommerzielle Interessen private pornografische Fotos und Filme austauschen kann, eine ernste Konkurrenz.
Das könnte sich ändern, wenn der Werbe-Branche nicht-pornografische Nacktheit als Blickfang vielleicht demnächst nicht mehr ausreicht, oder wenn sich sowas wie "Big Brother" weiter entwickelt. Es könnte aber durchaus wieder einen Gegentrend geben - das wird sich zeigen.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld?
Als Antwort auf: Re: Sex sells gilt nicht mehr! Emanzipation schuld? von Garfield am 16. Dezember 2005 14:53:53:
Hallo Garfield!
Bei allem Ernst der Sache: die Geschichte finde ich auch gut;)!
Zurück zum Ernst der Sache. Neben der von Dir erwähnten Doppelmoral der Frauen etabliert sich aber gerade in der Generation der heute 20 Jährigen, extremer noch bei den heute 15 Jährigen (Sex and the City seis gedankt)ein ganz offener Umgang mit der Sexualität, wo man sich gerne damit brüstet, wie viele Typen man durchfickt, dass man Pornos guckt usw..
Passt eigentlich sogar zum Ausgangsposting. Womöglich können die Frauen auch hemmungsloser sein, da hat man die "klassische Prüderie" erst mal abgelegt einen keine Moralvorstellunegn mehr hemmen. Bei Männern gibt es immer noch den Vorwurf der Verantwortungslosigkeit.
Grüße
Ridcully