Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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kein Fernsehtip: Heute Abend 22.00 Uhr SWR

Mirko, Friday, 16.12.2005, 18:10 (vor 7216 Tagen)

Heute Abend:

Nachtcafé: Wie wichtig sind Väter für die Erziehung von Kindern?

Von den aufgeführten Gästen ist mir keiner bekannt, und wenn ich mir deren Hintergrund so ansehe ist auch kaum zu erwarten, dass irgendwelche feminismuskritischen Töne aufkommen werden, die Psychologin beispielsweise, die wohl noch am ehesten geeignet wäre, etwas über die Bedeutung von Vätern zu erzählen, da sie sich jahrelang mit dem Thema Väter auseinandergesetzt hat, ist negativ vorbelastet und kann über anwesende Väter als "Idealbild, Konkurrent, Patriarchen" referieren, anscheinend aber nicht über die Auswirkungen der "vaterlosen Gesellschafft" auf Kinder.

Ich klicke auf "Serviceseite" und dann springt mich gleich folgendes an:

Zitat:

"Als ich 14 Jahre alt war, war mein Vater für mich so dumm, dass ich ihn kaum ertragen konnte. Aber als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, wie viel der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte".

Mark Twain

Jaaaaah, erst dumm, aber "dazugelernt", Väter können sich also verbessern, was wohl auch notwendig ist, oder wie? Die aufgeführte Literatur lässt mich dann schon allein von den Titeln äh... nunja.

Insofern wird die Sendung vermutlich nicht sehenswert sein.

Nachtcafé, 22.00 Uhr, SWR (der Sender zeigt als Logo ein "BW", wenn ich mich nicht irre)

Grüße

Mirko.

http://www.swr.de/nachtcafe/index.html

anders interpretiert

noname, Friday, 16.12.2005, 23:51 (vor 7216 Tagen) @ Mirko

Als Antwort auf: kein Fernsehtip: Heute Abend 22.00 Uhr SWR von Mirko am 16. Dezember 2005 16:10:

"Als ich 14 Jahre alt war, war mein Vater für mich so dumm, dass ich ihn kaum ertragen konnte. Aber als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, wie viel der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte".
Mark Twain

Jaaaaah, erst dumm, aber "dazugelernt", Väter können sich also verbessern, was wohl auch notwendig ist, oder wie? Die aufgeführte Literatur lässt mich dann schon allein von den Titeln äh... nunja.

Ich habe dieses Mark Twain Zitat immer anders interpretiert. Als pubertierender 14-jähriger rebelliert man als Junge gegen seinen Vater während man als 21-jähriger anfängt, die ursprünglich als Willkür interpretierte Autorität, als beschützend und sinnvoll zu verstehen. Die Pointe ist, dass nicht der Vater sich geändert hat, sondern der Sohn/Ich-Erzähler des Zitats. Einerseits ist ihm die Veränderung bewußt geworden, andererseits ist seine Reife nicht soweit fortgeschritten zu erkennen, dass sie in ihm selbst stattfand. Es zeigt auch, dass es keinen Sinn macht, die eigene Entwicklung intellektuell beschleunigen zu wollen, da man sich und seine tatsächlichen Entwicklungsstand mit eben solchen Datails zu erkennen gibt.

Ein schönes und zutreffendes Zitat wie ich finde. Es spricht FÜR die Rolle des Vaters.

mfg
noname

Re: anders interpretiert

Mirko, Saturday, 17.12.2005, 01:58 (vor 7216 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: anders interpretiert von noname am 16. Dezember 2005 21:51:

Moin noname,

Jep, anstatt, dass man sich selbst ändert, beginnt sich die Umwelt zu ändern, wobei man seinen eigene Entwicklungsstand vernachlässigt. Leider bin ich erst viel zu spät darauf gekommen, dass es der heranwachsende Sohn ist, der sich vom "Dummen" zum "Klugen" (Erfahrenen) entwickelt, und so sein Vater sich in seinem Weltbild vom "Dummen" zum "Erfahrenen" entwickelt. Ich habe hier wohl etwas vorschnell geurteilt. Ich denke, ich werde in Zukunft versuchen, mich zurückzuhalten.

viele Grüße

Mirko.

"Als ich 14 Jahre alt war, war mein Vater für mich so dumm, dass ich ihn kaum ertragen konnte. Aber als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, wie viel der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte".
Mark Twain
Jaaaaah, erst dumm, aber "dazugelernt", Väter können sich also verbessern, was wohl auch notwendig ist, oder wie? Die aufgeführte Literatur lässt mich dann schon allein von den Titeln äh... nunja.

Ich habe dieses Mark Twain Zitat immer anders interpretiert. Als pubertierender 14-jähriger rebelliert man als Junge gegen seinen Vater während man als 21-jähriger anfängt, die ursprünglich als Willkür interpretierte Autorität, als beschützend und sinnvoll zu verstehen. Die Pointe ist, dass nicht der Vater sich geändert hat, sondern der Sohn/Ich-Erzähler des Zitats. Einerseits ist ihm die Veränderung bewußt geworden, andererseits ist seine Reife nicht soweit fortgeschritten zu erkennen, dass sie in ihm selbst stattfand. Es zeigt auch, dass es keinen Sinn macht, die eigene Entwicklung intellektuell beschleunigen zu wollen, da man sich und seine tatsächlichen Entwicklungsstand mit eben solchen Datails zu erkennen gibt.
Ein schönes und zutreffendes Zitat wie ich finde. Es spricht FÜR die Rolle des Vaters.
mfg
noname

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