Folge legaler Abtreibungen der Frau?
Conny, Sunday, 18.12.2005, 17:26 (vor 6906 Tagen)
Am vorletzten Wochenende hat sich in Berlin ein Verbrechen ereignet, das selbst abgebrühte Ermittler schockiert. Eine im siebten Monat schwangere junge Frau wurde so brutal mit Fußtritten und Schlägen traktiert, dass ihre Rettung und die ihres ungeborenen Kindes einem Wunder gleichkam.
http://www.zeit.de/2005/51/Moabit
Eine Frau darf abtreiben und ein Mann muß mit der Entscheidung der Frau leben. Das kann ohnmächtig wütend machen und sich in sowas entladen. Oder liege ich falsch?
Sicher ist es grausam, einer Frau ein Kind aus dem Leib zu prügeln, aber hat der Mann eine andere Chance? Wäre das geschehen, wenn die Abtreibung verboten wäre? Das ist ja kein Einzelfall. Sowas ließt man ja immer wieder mal.
Freundliche Grüße
Conny
Re: Folge legaler Abtreibungen der Frau?
ChrisTine, Sunday, 18.12.2005, 18:34 (vor 6906 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Folge legaler Abtreibungen der Frau? von Conny am 18. Dezember 2005 15:26:
Am vorletzten Wochenende hat sich in Berlin ein Verbrechen ereignet, das selbst abgebrühte Ermittler schockiert. Eine im siebten Monat schwangere junge Frau wurde so brutal mit Fußtritten und Schlägen traktiert, dass ihre Rettung und die ihres ungeborenen Kindes einem Wunder gleichkam.
Eine Frau darf abtreiben und ein Mann muß mit der Entscheidung der Frau leben. Das kann ohnmächtig wütend machen und sich in sowas entladen. Oder liege ich falsch?
Conny, das kann ja wohl nicht wahr sein, oder? Gewalt ist Gewalt, gegen wen auch immer sie sich richtet. Du kannst doch nicht einerseits hergehen und Frauen verurteilen, als Pendant nehme ich mal eine Frau, die vergewaltigt wurde und sich anschließend das Recht heraus nimmt, den Penis abzuschneiden, aber obiges als Folge von zu laschen Abtreibungsgesetzen mehr oder weniger befürworten.
Gerade von Dir als Abtreibungsgegner hätte ich das nicht gedacht und mMn liegt das auch unter Deinem Niveau.
Sicher ist es grausam, einer Frau ein Kind aus dem Leib zu prügeln, aber hat der Mann eine andere Chance?
Ach... und weil er keine andere Chance hat, brechen wir mal eben das Gesetz und nehmen das selber in die Hand?
Wäre das geschehen, wenn die Abtreibung verboten wäre?
Was hat das denn mit der Brutalität des handelns zu tun? Sie hat doch nicht abgetrieben und jetzt befürwortest Du, dieses auf gesetzeswidrige Weise zu tun? Das miß man jetzt nicht unbedingt verstehen, oder...?
Was mich auch noch wundert, ist die Tatsache, daß Du Dich nicht über die sexistische Art und Weise, wie dieser Artikel geschrieben wurde, aufgeregt hast. Durchweg wird in diesem Artikel der Mann allein als Gewalttäter dargestellt. Das einzig positive, daß ich diesem Beitrag entnommen habe, ist die Schlußfolgerung, daß man sich "wohl oder übel" mit der Problematik der Jungen und Männer befassen müßte. Das nenne ich in diesen Zeiten tatsächlich mal einen Fortschritt, wenn auch nur einen klitzekleinen.
Gruß - Christine
Re: Folge legaler Abtreibungen der Frau?
Conny, Sunday, 18.12.2005, 19:34 (vor 6906 Tagen) @ ChrisTine
Als Antwort auf: Re: Folge legaler Abtreibungen der Frau? von ChrisTine am 18. Dezember 2005 16:34:08:
Hallo Christine,
Am vorletzten Wochenende hat sich in Berlin ein Verbrechen ereignet, das selbst abgebrühte Ermittler schockiert. Eine im siebten Monat schwangere junge Frau wurde so brutal mit Fußtritten und Schlägen traktiert, dass ihre Rettung und die ihres ungeborenen Kindes einem Wunder gleichkam.
http://www.zeit.de/2005/51/Moabit
Eine Frau darf abtreiben und ein Mann muß mit der Entscheidung der Frau leben. Das kann ohnmächtig wütend machen und sich in sowas entladen. Oder liege ich falsch?
Conny, das kann ja wohl nicht wahr sein, oder? Gewalt ist Gewalt, gegen wen auch immer sie sich richtet. Du kannst doch nicht einerseits hergehen und Frauen verurteilen, als Pendant nehme ich mal eine Frau, die vergewaltigt wurde und sich anschließend das Recht heraus nimmt, den Penis abzuschneiden, aber obiges als Folge von zu laschen Abtreibungsgesetzen mehr oder weniger befürworten.
Gerade von Dir als Abtreibungsgegner hätte ich das nicht gedacht und mMn liegt das auch unter Deinem Niveau.
Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Wenn eine Frau so ganz legal ein Kind abtreiben darf, wird einem Täter vermutlich die schwere seiner Tat gar nicht so bewußt. Selbst der Gesetzgeber sieht das scheinbar so: Der Diebstahl des Handys, erklärt der Sprecher der Berliner Justiz, Michael Grunwald, könne »ironischerweise« zu einer höheren Freiheitsstrafe führen als die beiden anderen Anklagepunkte.
Wenn ich die Abtreibung auf der einen Seite erlaube, kann ich die gleiche Tat vom anderen nicht so hart bestrafen.
Das meiste in dem Artikel bezieht sich ja dann mehr auf die Einwanderer, die mangelnde Integration jener und das klischeehafte Bild islamischer Familien ein. Ganz im Stil der Schwarzer.
Sicher ist es grausam, einer Frau ein Kind aus dem Leib zu prügeln, aber hat der Mann eine andere Chance?
Ach... und weil er keine andere Chance hat, brechen wir mal eben das Gesetz und nehmen das selber in die Hand?
Wenn ich der einen hälfte das Recht gebe sollte ich es der anderen Hälfte auch geben. Ich kann auch nicht mir das Recht heraus nehmen zu stehlen und dem anderen das verbieten.
Wäre das geschehen, wenn die Abtreibung verboten wäre?
Was hat das denn mit der Brutalität des handelns zu tun? Sie hat doch nicht abgetrieben und jetzt befürwortest Du, dieses auf gesetzeswidrige Weise zu tun? Das miß man jetzt nicht unbedingt verstehen, oder...?
Es ist eine Vermutung von mir, daß solche Delikte nicht so häufig passieren würden, wenn die Abtreibung unter Strafe stehen würde. Ich kenne einen Fall aus dem Netz, bei dem der Exfreund die Frau zur Abtreibung zwingen wollte. Sie wollte aber nicht abtreiben, mit der Folge, daß der Mann das Kind heraus geprügelt hat.
Was mich auch noch wundert, ist die Tatsache, daß Du Dich nicht über die sexistische Art und Weise, wie dieser Artikel geschrieben wurde, aufgeregt hast. Durchweg wird in diesem Artikel der Mann allein als Gewalttäter dargestellt. Das einzig positive, daß ich diesem Beitrag entnommen habe, ist die Schlußfolgerung, daß man sich "wohl oder übel" mit der Problematik der Jungen und Männer befassen müßte. Das nenne ich in diesen Zeiten tatsächlich mal einen Fortschritt, wenn auch nur einen klitzekleinen.
Mir gings Hauptsächlich um diese "Art Abtreibung". Der Rest dieses Artikels schweift meiner Meinung nach ein wenig vom Thema ab. Man könnte fast glauben, das man einfach einen emotionell geladenen Aufhänger brauchte. Ein 15 jähriges im 7. Monat schwangeres Mädchen, der man ihr Kind aus dem Leib prügel ist dafür ja eine gute Einleitung.
Gruß - Christine
Freundliche Grüße
Conny
Pfui!
Garp, Tuesday, 20.12.2005, 00:30 (vor 6905 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Folge legaler Abtreibungen der Frau? von Conny am 18. Dezember 2005 15:26:
Sicher ist es grausam, einer Frau ein Kind aus dem Leib zu prügeln, aber hat der Mann eine andere Chance? Wäre das geschehen, wenn die Abtreibung verboten wäre? Das ist ja kein Einzelfall. Sowas ließt man ja immer wieder mal.
Also Conny, diese Art der Argumentation ist ziemlich mies! Denkst du wirklich es kann eine Situation geben, in der es auch nur entfernt legitim sein kann, ein 15jähriges, schwangeres Mädchen derart zu verletzen, dass man sowohl das Leben des Mädchens als auch den sieben Monate alten Embryo gefährdet?
Die scheinheilige Analogie zur Abtreibungsdebatte ist hier verfehlt, denn das Mädchen hat ganz eindeutig ein Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Sollten die Täter tatsächlich was ich nicht glaube wegen der Fristenlösung in Deutschland den Wert eines ungeborenes Kindes nicht erkannt haben, so gibt es dennoch keine Rechtfertigung das Leben des Mädchens zu gefährden.
Gerade du als Gegner der Abtreibung müsstest aber sowohl die Attacke auf das Mädchen als auch die Attacke auf den Embryo scharf verurteilen. Dass aber ausgerechnet du diese Tat legitimierst durch den Verweis auf die Fristenlösung, ist logisch inkonsequent und inhuman.
Re: Pfui!
Conny, Tuesday, 20.12.2005, 01:09 (vor 6905 Tagen) @ Garp
Als Antwort auf: Pfui! von Garp am 19. Dezember 2005 22:30:22:
Sicher ist es grausam, einer Frau ein Kind aus dem Leib zu prügeln, aber hat der Mann eine andere Chance? Wäre das geschehen, wenn die Abtreibung verboten wäre? Das ist ja kein Einzelfall. Sowas ließt man ja immer wieder mal.
Also Conny, diese Art der Argumentation ist ziemlich mies! Denkst du wirklich es kann eine Situation geben, in der es auch nur entfernt legitim sein kann, ein 15jähriges, schwangeres Mädchen derart zu verletzen, dass man sowohl das Leben des Mädchens als auch den sieben Monate alten Embryo gefährdet?
Die scheinheilige Analogie zur Abtreibungsdebatte ist hier verfehlt, denn das Mädchen hat ganz eindeutig ein Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Sollten die Täter tatsächlich was ich nicht glaube wegen der Fristenlösung in Deutschland den Wert eines ungeborenes Kindes nicht erkannt haben, so gibt es dennoch keine Rechtfertigung das Leben des Mädchens zu gefährden.
Gerade du als Gegner der Abtreibung müsstest aber sowohl die Attacke auf das Mädchen als auch die Attacke auf den Embryo scharf verurteilen. Dass aber ausgerechnet du diese Tat legitimierst durch den Verweis auf die Fristenlösung, ist logisch inkonsequent und inhuman.
Hallo Garp,
nicht ich denke so, sondern vielleicht manch andere. Ungerecht finden kann auch, daß der Junge das Maleur erst 7 Monate später, womöglich auch nur durch Zufall, überhaupt erfuhr.
Schade, daß ich das nicht klar stellen konnte, daß ich das auch verurteile, aber trotzdem mich in die Situation des Jungen (egal ob Deutscher oder nicht) versuche hinein zu versetzen. Ich wollte hier eigentlich die Frage stellen, ob solche Straftaten ohne Fristenlösung nicht zurück gingen?
Irgendwie kann ich dort einfach eine Parallele erkennen.
Re: Pfui!
Garp, Tuesday, 20.12.2005, 13:21 (vor 6904 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Pfui! von Conny am 19. Dezember 2005 23:09:
Hallo Conny,
ok, du willst diese Tat also nicht rechtfertigen, sondern suchst nach Erklärungen.
Wäre es da aber nicht sinnvoller über die Unterhaltspflichten statt über die Abtreibung zu diskutieren? Ich vermute es waren eher die drohenden zukünftigen Unterhaltspflichten, die die Jungs zu dem Verbrechen veranlasst haben.
Die legale Abtreibung nach der Fristenlösung eröffnet doch eher die Möglichkeit sich dieser Unterhaltspflichten zu entledigen. Ein Beispiel:
Ein 15jähriges Pärchen wird ungewollt schwanger. Was jetzt? Beide entschließen sich zur Abtreibung. Ergebnis keine Unterhaltsverpflichtungen für den Jungen. Würdest du jetzt die Abtreibung verbieten, würde es diese Lösung für den Jungen nicht mehr geben, er müsste obwohl beide das Kind nicht wollen Unterhalt bezahlen.
Wäre es daher nicht logisch anzunehmen, dass sich solche Fälle bei einem Verbot der Abtreibung häufen würden?
Grüße
Garp
Re: Pfui!
Conny, Tuesday, 20.12.2005, 14:28 (vor 6904 Tagen) @ Garp
Als Antwort auf: Re: Pfui! von Garp am 20. Dezember 2005 11:21:18:
Hallo Conny,
ok, du willst diese Tat also nicht rechtfertigen, sondern suchst nach Erklärungen.
Wäre es da aber nicht sinnvoller über die Unterhaltspflichten statt über die Abtreibung zu diskutieren? Ich vermute es waren eher die drohenden zukünftigen Unterhaltspflichten, die die Jungs zu dem Verbrechen veranlasst haben.
Die legale Abtreibung nach der Fristenlösung eröffnet doch eher die Möglichkeit sich dieser Unterhaltspflichten zu entledigen. Ein Beispiel:
Ein 15jähriges Pärchen wird ungewollt schwanger. Was jetzt? Beide entschließen sich zur Abtreibung. Ergebnis keine Unterhaltsverpflichtungen für den Jungen. Würdest du jetzt die Abtreibung verbieten, würde es diese Lösung für den Jungen nicht mehr geben, er müsste obwohl beide das Kind nicht wollen Unterhalt bezahlen.
Wäre es daher nicht logisch anzunehmen, dass sich solche Fälle bei einem Verbot der Abtreibung häufen würden?
Grüße
Garp
Hallo Garp,
ich glaube nicht, daß es zu gehäuften solchen Gewalttaten kommt. Wenn, dann kommt es höchstens zu illegalen Abtreibungen. Und die waren vor der Fristenlösung nicht so häufig, wie man uns weiß machen wollte. Leider wird es darüber auch keine Statistik geben, wie sich solche Fälle im vor und nach der legalen Abtreibung entwickelt haben. Und noch was zu dem Fall: Mich schaudert sowas eher, sehe aber einen Zusammenhang mit der legalen Abtreibung. Die Frau entscheidet einfach über den Kopf des Mannes hinweg. Das kann beim Mann doch sowas wie eine ohnmächtige Wut auf die Frau auslösen. Wäre die Abtreibung verboten, könnte sich die Wut nicht auf die Frau richten sondern gegen den Staat. Das ist einfach meine persönliche Meinung dazu.
Freundliche Grüße
Conny