Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Beziehungpoker

Odin, Tuesday, 27.12.2005, 21:29 (vor 6897 Tagen)

Beziehungspoker

„Du atmest so laut. Du atmest ständig!" Eine Frau sitzt am gepflegten Esstisch ihrer gepflegten Pariser Wohnung ihrem Mann gegenüber. So Isabelle Huppert in dem hoch gelobten Film „Zwei ungleiche Schwestern": Ein Statement voll abgrundtiefer Verachtung für ihren Mann.
In Beziehungen geht es immer auch um Machtfragen: Wer was wie und wann oder eben auch nicht tut. Wer bestimmt, was getan werden soll, wer in welchen Bereichen das Sagen hat, wer der oder die Dominierendere ist. Die Gefühlshoheit haben wir Frauen uns erobert: „Ich fühle, also bin ich, also habe ich Recht!"
Sohn oder Schülerin, Ehemann oder Mutter, Bürgerin oder Vereinsvorsitzender, Verkehrsteilnehmer oder Fußballspielerin - wie auf einer Bühne verkörpern wir jeweils eine oder mehrere Rollen aus unserem reichhaltigen Repertoire, mit einem jeweils wechselnden Bühnenbild. Wir haben ein sozial mehr oder weniger festgelegtes Rollenskript, unsere Partner, Freundinnen und Kolleginnen spielen den jeweils dazu passenden Part. Wenn einer Macht ausüben will, muss der Andere dem entsprechen bzw.. ihm diese Macht „geben".

Provozierende Frauen, ratlose Männer

Ein junger Ehemann wird impotent. Bei der Frage nach dem Warum bricht es aus ihm heraus: „Meine Frau hat das ganze Schlafzimmer in rosa Rosen getaucht! Tapeten, Bettwäsche, Nachthemden... Ich finde es entsetzlich, kann dort nicht mehr atmen!" Wo er sich in seinem eigenhändig gebauten Haus wohl fühlen würde? „In der Garage, da habe ich meine Bastelecke!" Die Ehefrau bringt es mit ihrer Rosenmacht fertig, ihn aus dem Haus in die kalte, unwirtliche Garage zu treiben, wo er seinen Hobbys nachgehen darf. Das nennt die Psychologie „passive Aggression". Das macht ihn impotent. Wer „nicht atmen" kann, hat auch keine Lust auf Sex! Kastrieren heißt auch: Jemandem die ureigenen Rechte, seine Bedürfnisbefriedigung, seine Lebendigkeit abzuschneiden. Und sind die abgeschnitten, wird es auch mit der Sexualität nicht mehr klappen. Und er? Er lässt sich kastrieren, er weicht in die Garage aus und kämpft nicht!
Beide Geschlechter leben ihre aggressiven Seiten, doch ihre Kampfarten unterscheiden sich: Männer verfügen eher über schweres Geschütz, können eher Gewalt ausüben. Oder aber sie verstummen völlig!
Dagegen sind Frauen besser geübt im Partisanenkrieg, in der Zermürbungstaktik, und provozieren damit bei den Männern grenzenlose Hilf- und Ratlosigkeit.
Wer passiv aggressiv ist, fühlt sich als Opfer und merkt nicht, dass er auch Täter ist. Klassisch beim Ehestreit: Einer schreit, der andere schweigt oder geht aus dem Zimmer oder sagt immer nur ja, aber ändert nichts, sondern lässt den Tobenden mit seinem Begehren auflaufen. Doch ist dieses Verhalten gleichwohl aggressiv, denn es kann den Anderen die Wände hoch, ihn zum „Wahnsinn" treiben. Zudem bekommt der Aktivere den „Schwarzen Peter" zugeschoben, denn der passiv Aggressive kann immer sagen: „Was hast Du denn, ich sage oder mache doch nichts, Du regst Dich wegen nichts auf!" - Dreifach gemein, denn damit weist er die moralische „Schuld" wiederum dem Aktiveren zu und kann sich so richtig schön als Opfer fühlen. Ohne zu bedenken, dass jeder Teilnehmer 50 Prozent Anteil am Geschehen hat! Nicht mehr, aber auch keineswegs weniger!
Opfertypen vermeiden oft Konflikte, sagen ständig „Ja", schwimmen im Selbstmitleid und verschieben Schuldgefühle bis sie erstarren. Sie vermeiden Autonomie, zeigen weder Stärke noch Eigenverantwortung, können aber auch Abhängigkeit, Schwäche und ihre eigenen Grenzen schwer zugeben. Doch werden wir nur zu „ganzen Gestalten", wenn wir all diese Aspekte leben und uns erlauben!

Rivalität in Beziehungen

Solche Konstellationen geraten schnell zu Kampf- und Rivalitätsbeziehungen. Da steht das Thema: „Wer ist besser, wer kommt besser an, wer leidet mehr" auf der täglichen Agenda. Auch im Leid wird konkurriert oder es passieren Umdeutungen: Ein Ehemann wundert sich über seine Frau, die früher einen Achtstundenjob hatte und immer gerne ihren Hund ausführte. Das brachte ihr Entspannung und frische Luft. Seitdem sie nicht mehr arbeitete - er war noch berufstätig - ,listete sie ihm das Hundeausfuhren als „Arbeit" auf und stöhnte über diese Anstrengung... Und er? Er leidet still in seiner Rolle des devoten Dulders! Woher kommt diese ausgeprägte Angst sich zu positionieren? Lässt sich dagegen nichts tun?
Gesellschaftliche Macht liegt meist in den Händen von Männern. Sagen wir bei
rund fünf Prozent. Die anderen 95 Prozent der Männer sind ebenso abhängig wie wir Frauen von dieser Macht. Und erdulden, erleiden zudem die Macht der Frauen, deren Meinungshoheit in Sachen Gefühle und Kinder. Sie fühlen sich ausgeliefert an die weibliche Interpretation der Menschenrechte, wenn es um die Kinder geht: 90000 Frauen verheimlichen jedes Jahr den Vater, setzen Kuckuckskinder und damit Lügen in die Familien oder sie reproduzieren sich gleich eigenhändig bzw.. verstoßen Männer aus den Familien. „Bürogamie" ist die neue Lebensform: eine Frau, ein Kind und der Staat in Gestalt eines Bürokraten.
Die feministische Schriftstellerin Susan Faludi nennt diese Männergeneration das „betrogene Geschlecht". Männer, deren Väter und Großväter als Soldaten im ersten und zweiten Weltkrieg dazu verdammt waren, als 18-Jährige ihren Kopf hinzuhalten, sich tot oder kaputt schießen zu lassen, ihre Jugend auf dem Schlachtfeld und danach in der Gefangenschaft zu verbringen, brutal hineingeworfen in die Schrecken von Blut, Vernichtung und Grauen. Ihre Söhne erbten dieses Muster und wiederholen es: stumm den Kopf hinzuhalten, um das Joch der Berufstätigkeit in einer nicht von ihnen eingerichteten Welt zu erfüllen. Klaglos, wie ihre Väter damals als Soldaten!
Die deutschen Kriegerwitwen, die ihre Kinder zum Teil bis Ende der 40er Jahre alleine durchbrachten, wurden die Mütter der späteren Feministinnen. 5,25 Millionen Männer im besten „Mannesalter" waren im Zweiten Weltkrieg gefallen und hinterließen Millionen vaterloser Kinder. Diese Vaterlosen begannen in den 60er Jahren den Geschlechter-Weltkrieg. Teile der Frauenbewegung haben die Sehnsucht nach dem Vater ideologisch in ihr Gegenteil verkehrt: Die Männer wurden - in einer hochkomplexen Verknotung aus Fiktion
und Realität - verunglimpft, degradiert zur Verfügungsmasse, zu Samen- und Geldspendern; einer ganzen Generation wurde die Idee der Unzulänglichkeit der Väter eingeimpft. Doch dieses Experiment der väterfreien Erziehung ist in der ganzen Welt gescheitert.

Generation ohne Väter

Vaterverlust oder Vaterentbehrung aufgrund von Abwesenheit, von künstlichen Befruchtungen, Babyklappen oder anonymen Geburten bedeutet immer ein Trauma, mit Folgen für beide Geschlechter: psychische Ertaubung, Abstumpfung, eingefrorene Trauer und Bindungsverluste. In dem Film „Don't Come Knocking" pointiert Wim Wenders diese quälende und ins Zerstörerische zielende Leere der vaterverlassenen Kinder!
Bei den Männern führte die Vaterentbehrung zu Identitätsverlust und tiefem Schweigen. Wo sind denn auch taffe männliche Vorbilder außerhalb der Gewaltvideos? Gerade Frauen kennen doch den demütigenden Zustand: Wer keine Worte hat und nicht gehört wird, kann weder eine Identität geschweige denn Macht erlangen. Wie, um Himmels Willen, könnte es funktionieren, dass kleine Jungen im emotionalen Matriarchat eigene Worte, sich selbst und eine neue Definition ihrer Rollen finden?
Kann es auch sein, dass durch die Verunglimpfung von männlichen Eigenschaften wie z. B. Durchsetzungskraft, Geduld, Verantwortungsbewusstsein, Zielstrebigkeit, ein Verlust im Pädagogischen eintrat? Denn die Kuschelpädagogik hat seit den 70er Jahren in Westdeutschland zu einer Erziehungsleere geführt. Dies dokumentiert nicht nur „Pisa", sondern mehr noch ein erschreckendes Anwachsen der nichtzivilisierten Kinder und Jugendlichen!
Doch muss auch immer gefragt werden, welche Vorteile eine Opfer-Rolle bietet. Denn Vorteile sind immer vorhanden, sonst würde man sich ja daraus befreien! Warum sind die Männer so duldsam und devot? Wollen sie doch nur ihre Ruhe im Bastelkeller oder auf dem Fußballfeld? In jedem Fall vermeiden sie es, sich zu positionieren, zu zeigen! Auch ihre eigenen Grenzen und Schattenseiten anzuschauen: männliche Gewaltbereitschaft und die Verherrlichung der Technik, die grauenhafte Zunahme von (Gewalt-) Pornographie und Pädophlie etwa. Erst wenn beide Geschlechter ihre je eigenen Täter und Opferrollen reflektieren, wird es Lösungen geben. Vielleicht auch, was Simone de Beauvoir, die Heldin der Frauenbewegung, schon 1968 forderte: dass „Mann und Frau jenseits ihrer natürlichen Differenzen rückhaltlos geschwisterlich zusammenfinden."

Text: Astrid von Friesen
Zeitschrift "paps"

Paps

Re: Beziehungpoker

Andreas (d.a.), Tuesday, 27.12.2005, 21:58 (vor 6897 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Beziehungpoker von Odin am 27. Dezember 2005 19:29:49:

Ist Astrid von Friesen eigentlich Psychotherapeutin oder so etwas?

Re: Beziehungpoker

Odin, Tuesday, 27.12.2005, 22:16 (vor 6897 Tagen) @ Andreas (d.a.)

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Andreas (d.a.) am 27. Dezember 2005 19:58:

Ist Astrid von Friesen eigentlich Psychotherapeutin oder so etwas?

Gestalttherapeutin und ich glaub auch noch Sozialpädagogin oder Dipl.Pädagogin

Re: Beziehungpoker

Dark Knight, Wednesday, 28.12.2005, 14:42 (vor 6896 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Odin am 27. Dezember 2005 20:16:12:

Ok.. wenns ne Sozpädeuse ist... dann kann man ihr Geschwafel ignorieren... (ich sprech aus Erfahrung... hatte privat schonmal mit dem Volk zu tun... abgedreht, weltfremd, und teilweise egomanisch hoch 10).

Dark Knight

Re: Beziehungpoker

Simon (der erste), Wednesday, 28.12.2005, 15:36 (vor 6896 Tagen) @ Dark Knight

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Dark Knight am 28. Dezember 2005 12:42:

Ok.. wenns ne Sozpädeuse ist... dann kann man ihr Geschwafel ignorieren... (ich sprech aus Erfahrung... hatte privat schonmal mit dem Volk zu tun... abgedreht, weltfremd, und teilweise egomanisch hoch 10).
Dark Knight

Was soll denn das? Ist doch ein super Beitrag und gut für unsere Sache! Aber die eigenen Vorurteile müssen wohl gepflegt werden, und da sind "Sozpädeusen" natürlich abgedreht, weltfremd und egomanisch, auch wenn der zur Debatte stehende Text dies in keiner Weise stützt. Ts ...

Re: Beziehungpoker

Frank, Wednesday, 28.12.2005, 18:19 (vor 6896 Tagen) @ Simon (der erste)

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Simon (der erste) am 28. Dezember 2005 13:36:

Was soll denn das? Ist doch ein super Beitrag und gut für unsere Sache! Aber die eigenen Vorurteile müssen wohl gepflegt werden, und da sind "Sozpädeusen" natürlich abgedreht, weltfremd und egomanisch, auch wenn der zur Debatte stehende Text dies in keiner Weise stützt. Ts ...

Volle Zustimmung! Dieser Beitrag ist klasse, und ich bewundere die Frau. Sie schreibt soviel Wahres! Und das in jedem ihrer Beiträge. Langsam, so scheint es mir, dringen die Ansichten, die sie vertritt, sogar zu den Mainstream-Medien vor. Diese Frau ist für unser Anliegen Gold wert.

Re: Beziehungpoker

Andreas (d.a.), Wednesday, 28.12.2005, 19:42 (vor 6896 Tagen) @ Simon (der erste)

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Simon (der erste) am 28. Dezember 2005 13:36:

Was soll denn das? Ist doch ein super Beitrag und gut für unsere Sache! Aber die eigenen Vorurteile müssen wohl gepflegt werden, und da sind "Sozpädeusen" natürlich abgedreht, weltfremd und egomanisch, auch wenn der zur Debatte stehende Text dies in keiner Weise stützt. Ts ...

Der Beitrag ist nicht verkehrt, hat aber schwache Punkte, die zu benennen wichtig ist, da sie, wenn auch intentional wohlmeinend, ein verzerrtes Bild ergeben. Einer dieser Punkte ist die von ihr diagnostizierte (und sicher zutreffende) Veränderung der sich in der Beziehung plötzlich nicht mehr vertretender Männer. Für Frau Friesen einfach eine Unsitte, Faulheit vielleicht, die zu Problemen führt, (behebbar durch therapeutische Intervention?). - Nicht in Betracht zieht sie die Möglichkeit, dass ein Mann seine Autonomie deshalb nicht mehr lebt, weil er die Konsequenzen sieht, die das nach sich ziehen kann. Viele Scheidungsväter können vermutlich ein Lied davon singen. Ein Freund von mir hat kürzlich erfahren, wohin Selbstbehauptungsversuche führen, wenn sie der Ansicht der Ehefrau widersprechen: Sie ließ sich nämlich spontan von ihm scheiden. Er war darüber genauso überrascht wie ich, denn es gab keinen ersichtlichen Grund. Er ist in meinem Alter, seine Tochter ist jetzt vier, und natürlich wird sie nicht bei ihm wohnen, wohingegen er zahlen darf (und zwar für eine voraussichtlich sehr lange Zeit). Das einzige, was mir einfiel, war, ihn auf den VAfK aufmerksam zu machen, aber erst wenn man es so direkt miterlebt, merkt man, wie wenig das ist (und vermutlich kennen hier alle einen ähnlichen Fall). Das (Mit-)Erleben solcher Vorfälle führt zweifelsohne auch dazu, dass man über die eigene Lage nachdenkt. Ich behaupte nicht, dass Männer Streits immer aus Angst vor den Konsequenzen aus dem Weg gehen. Aber die Konsequenzen existieren, auch wenn sie nicht bewusst sind, und ebenso beeinflussen sie das Verhalten, ob bewusst oder unbewusst. Entgegen den häufig gehörten Beteuerungen sehnen sich wohl nur wenige Frauen wirklich nach Männern, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen; einer, der nachgibt (notfalls eben mit Macht), tut's auch. Natürlich steigert das die Unzufriedenheit (wer will schon mit einem charakterlichen Waschlappen liiert sein?) - Wenn etwas an der Streit-Bereitschaft von Männern geändert werden soll, muss man die Möglichkeit schaffen, durch Selbstvertretung wirklich etwas gewinnen zu können. Dies jedoch ist derzeit allein von der Vernünftigkeit und charakterlichen Stärke der Partnerin abhängig, die es schafft, den Partner auch dann zu akzeptieren, wenn er ihr entgegengesetzte Ansichten vertritt. (Und wenn ich an dieser Stelle eine These wagen darf, würde ich behaupten, dass gerade in letzteren Beziehungen das Problem der Selbstvertretung am geringsten ist.)

Gruß,
A. (d.a.)

Re: Beziehungpoker

Olsen-Twins-Fan, Wednesday, 28.12.2005, 22:22 (vor 6896 Tagen) @ Andreas (d.a.)

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Andreas (d.a.) am 28. Dezember 2005 17:42:

Kann ich alles unterstreichen!
So eine Beziehung erleben Männer nicht unbedingt mit einer Freundin. Sie erleben so eine ähnliche Beziehung oft mit ihrer Mutter!
Wer so etwas erlebt hat wird entweder, wie hier beschrieben, ein „charakterlichen Waschlappen“ oder lässt die Finger von bekloppten Frauen.
Und dann wundern sich die Mütter ganz blauäugig, weil der Sohnemann nicht heiratet und Kinder bekommen will.

Olsen-Twins-Fan

Re: Beziehungpoker

Odin, Thursday, 29.12.2005, 00:59 (vor 6896 Tagen) @ Olsen-Twins-Fan

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Olsen-Twins-Fan am 28. Dezember 2005 20:22:

Kann ich alles unterstreichen!
So eine Beziehung erleben Männer nicht unbedingt mit einer Freundin. Sie erleben so eine ähnliche Beziehung oft mit ihrer Mutter!
Wer so etwas erlebt hat wird entweder, wie hier beschrieben, ein „charakterlichen Waschlappen“ oder lässt die Finger von bekloppten Frauen.
Und dann wundern sich die Mütter ganz blauäugig, weil der Sohnemann nicht heiratet und Kinder bekommen will.
Olsen-Twins-Fan

Ein Grund mehr, die Erziehung nicht allein den Frauen zu überlassen :-)

Re: Beziehungpoker

Wodan, Thursday, 29.12.2005, 01:25 (vor 6896 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Odin am 28. Dezember 2005 22:59:24:

Ein Grund mehr, die Erziehung nicht allein den Frauen zu überlassen :-)

Genau. Und das ist einer der wesentlichen Punkte, die auch ein Ergebnis des Artikels sind, der mir ganz ausgezeichnet gefällt - allen Einwänden zum Trotz. Frau Friesen hat schon mehrere solcher Artikel geschrieben und so etwas Wind in unsere Sache gebracht. Gut so.

Die Erziehung unserer Kinder den Frauen zu überlassen, auch noch so zu tun als sei dies ein "klassischer" Frauenberuf, was degfinitiv nicht stimmt, ist ein schlimmer Fehler. Die Konsequenzen sind leider noch gar nicht abzusehen. Mit den nächsten Erwachsenengenerationen wird es zunächst mal noch schlimmer werden.

Also nichts wie ran an die Pädagogik und die Bildungspolitik. Das haben Männer früher auch gekonnt.

Gruß
Wodan

Re: Beziehungpoker

Dark Knight, Friday, 30.12.2005, 17:34 (vor 6894 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Wodan am 28. Dezember 2005 23:25:

Also nichts wie ran an die Pädagogik und die Bildungspolitik. Das haben Männer früher auch gekonnt.

Jo, aber da gabs diese Alt-68´er noch nicht... ich sehe erst bessere Zeiten, wenn diese in Rente sind. Vorher, fürchte ich, ist auf dem Sektor kein Staat zu machen

Dark Knight

Re: Beziehungpoker

Odin, Thursday, 29.12.2005, 00:55 (vor 6896 Tagen) @ Andreas (d.a.)

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Andreas (d.a.) am 28. Dezember 2005 17:42:

Ich denke, das Problem hast Du ohnehin immer, weil viele Frauen gleichzeitig total gegensätzliche Dinge wollen. Am besten ist, sich darum gar nicht zu kümmern und von Anfang an das zu tun, was man selbst für richtig hält. Kommt trotzdem eine Ehe zustande *g*, kann man mit besserem Gefühl reingehen, als wenn man vorher 3 Jahre den Hintern der Dame geleckt hat, um geheiratet zu werden. Wenn man dann in der Ehe plötzlich meint, Ansprüche stellen zu können, braucht man sich nicht zu wundern, wenns schief geht.

Re: Beziehungpoker

Dark Knight, Friday, 30.12.2005, 17:30 (vor 6894 Tagen) @ Simon (der erste)

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Simon (der erste) am 28. Dezember 2005 13:36:

Kein Vorurteil, sondern eigene Erfahrung... das ist ein Unterschied.

Dark Knight

Beziehung und Kinder - NEIN DANKE! ...

Sven, Wednesday, 28.12.2005, 13:11 (vor 6896 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Beziehungpoker von Odin am 27. Dezember 2005 19:29:49:

"Doch muss auch immer gefragt werden, welche Vorteile eine Opfer-Rolle bietet. Denn Vorteile sind immer vorhanden, sonst würde man sich ja daraus befreien! Warum sind die Männer so duldsam und devot? Wollen sie doch nur ihre Ruhe im Bastelkeller oder auf dem Fußballfeld?"

Wie könnte so eine "Befreiung" in einer "Beziehung" denn aussehen ?

Jeden Abend nach dem wahnwitzigen K(r)ampf im Job, einen weiteren K(r)ampf
gegen die dummdreist daherblubbernde, schwachsinnige "Partnerin" führen ?

Gegen das jahrtausend-alte kranke Psycho-Spiel der Frauen "ich und meine
Gefühle sind der Nabel der Welt" wieder mal den Kampf aufnehmen ?

WARUM ? (Die Ritter sind müde. Die Jungfrauen sind ausgestorben.)

Dann doch lieber Bastelkeller und Fussballfeld oder auch anders gesagt:
Beziehung und Kinder - NEIN DANKE!

Re: Beziehungpoker

Peaceful Warrior, Thursday, 29.12.2005, 11:13 (vor 6895 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Beziehungpoker von Odin am 27. Dezember 2005 19:29:49:

Beziehungspoker
„Du atmest so laut. Du atmest ständig!" Eine Frau sitzt am gepflegten Esstisch ihrer gepflegten Pariser Wohnung ihrem Mann gegenüber. So Isabelle Huppert in dem hoch gelobten Film „Zwei ungleiche Schwestern": Ein Statement voll abgrundtiefer Verachtung für ihren Mann.
In Beziehungen geht es immer auch um Machtfragen: Wer was wie und wann oder eben auch nicht tut. Wer bestimmt, was getan werden soll, wer in welchen Bereichen das Sagen hat, wer der oder die Dominierendere ist. Die Gefühlshoheit haben wir Frauen uns erobert: „Ich fühle, also bin ich, also habe ich Recht!"
Sohn oder Schülerin, Ehemann oder Mutter, Bürgerin oder Vereinsvorsitzender, Verkehrsteilnehmer oder Fußballspielerin - wie auf einer Bühne verkörpern wir jeweils eine oder mehrere Rollen aus unserem reichhaltigen Repertoire, mit einem jeweils wechselnden Bühnenbild. Wir haben ein sozial mehr oder weniger festgelegtes Rollenskript, unsere Partner, Freundinnen und Kolleginnen spielen den jeweils dazu passenden Part. Wenn einer Macht ausüben will, muss der Andere dem entsprechen bzw.. ihm diese Macht „geben".
Provozierende Frauen, ratlose Männer
Ein junger Ehemann wird impotent. Bei der Frage nach dem Warum bricht es aus ihm heraus: „Meine Frau hat das ganze Schlafzimmer in rosa Rosen getaucht! Tapeten, Bettwäsche, Nachthemden... Ich finde es entsetzlich, kann dort nicht mehr atmen!" Wo er sich in seinem eigenhändig gebauten Haus wohl fühlen würde? „In der Garage, da habe ich meine Bastelecke!" Die Ehefrau bringt es mit ihrer Rosenmacht fertig, ihn aus dem Haus in die kalte, unwirtliche Garage zu treiben, wo er seinen Hobbys nachgehen darf. Das nennt die Psychologie „passive Aggression". Das macht ihn impotent. Wer „nicht atmen" kann, hat auch keine Lust auf Sex! Kastrieren heißt auch: Jemandem die ureigenen Rechte, seine Bedürfnisbefriedigung, seine Lebendigkeit abzuschneiden. Und sind die abgeschnitten, wird es auch mit der Sexualität nicht mehr klappen. Und er? Er lässt sich kastrieren, er weicht in die Garage aus und kämpft nicht!
Beide Geschlechter leben ihre aggressiven Seiten, doch ihre Kampfarten unterscheiden sich: Männer verfügen eher über schweres Geschütz, können eher Gewalt ausüben. Oder aber sie verstummen völlig!
Dagegen sind Frauen besser geübt im Partisanenkrieg, in der Zermürbungstaktik, und provozieren damit bei den Männern grenzenlose Hilf- und Ratlosigkeit.
Wer passiv aggressiv ist, fühlt sich als Opfer und merkt nicht, dass er auch Täter ist. Klassisch beim Ehestreit: Einer schreit, der andere schweigt oder geht aus dem Zimmer oder sagt immer nur ja, aber ändert nichts, sondern lässt den Tobenden mit seinem Begehren auflaufen. Doch ist dieses Verhalten gleichwohl aggressiv, denn es kann den Anderen die Wände hoch, ihn zum „Wahnsinn" treiben. Zudem bekommt der Aktivere den „Schwarzen Peter" zugeschoben, denn der passiv Aggressive kann immer sagen: „Was hast Du denn, ich sage oder mache doch nichts, Du regst Dich wegen nichts auf!" - Dreifach gemein, denn damit weist er die moralische „Schuld" wiederum dem Aktiveren zu und kann sich so richtig schön als Opfer fühlen. Ohne zu bedenken, dass jeder Teilnehmer 50 Prozent Anteil am Geschehen hat! Nicht mehr, aber auch keineswegs weniger!
Opfertypen vermeiden oft Konflikte, sagen ständig „Ja", schwimmen im Selbstmitleid und verschieben Schuldgefühle bis sie erstarren. Sie vermeiden Autonomie, zeigen weder Stärke noch Eigenverantwortung, können aber auch Abhängigkeit, Schwäche und ihre eigenen Grenzen schwer zugeben. Doch werden wir nur zu „ganzen Gestalten", wenn wir all diese Aspekte leben und uns erlauben!
Rivalität in Beziehungen
Solche Konstellationen geraten schnell zu Kampf- und Rivalitätsbeziehungen. Da steht das Thema: „Wer ist besser, wer kommt besser an, wer leidet mehr" auf der täglichen Agenda. Auch im Leid wird konkurriert oder es passieren Umdeutungen: Ein Ehemann wundert sich über seine Frau, die früher einen Achtstundenjob hatte und immer gerne ihren Hund ausführte. Das brachte ihr Entspannung und frische Luft. Seitdem sie nicht mehr arbeitete - er war noch berufstätig - ,listete sie ihm das Hundeausfuhren als „Arbeit" auf und stöhnte über diese Anstrengung... Und er? Er leidet still in seiner Rolle des devoten Dulders! Woher kommt diese ausgeprägte Angst sich zu positionieren? Lässt sich dagegen nichts tun?
Gesellschaftliche Macht liegt meist in den Händen von Männern. Sagen wir bei
rund fünf Prozent. Die anderen 95 Prozent der Männer sind ebenso abhängig wie wir Frauen von dieser Macht. Und erdulden, erleiden zudem die Macht der Frauen, deren Meinungshoheit in Sachen Gefühle und Kinder. Sie fühlen sich ausgeliefert an die weibliche Interpretation der Menschenrechte, wenn es um die Kinder geht: 90000 Frauen verheimlichen jedes Jahr den Vater, setzen Kuckuckskinder und damit Lügen in die Familien oder sie reproduzieren sich gleich eigenhändig bzw.. verstoßen Männer aus den Familien. „Bürogamie" ist die neue Lebensform: eine Frau, ein Kind und der Staat in Gestalt eines Bürokraten.
Die feministische Schriftstellerin Susan Faludi nennt diese Männergeneration das „betrogene Geschlecht". Männer, deren Väter und Großväter als Soldaten im ersten und zweiten Weltkrieg dazu verdammt waren, als 18-Jährige ihren Kopf hinzuhalten, sich tot oder kaputt schießen zu lassen, ihre Jugend auf dem Schlachtfeld und danach in der Gefangenschaft zu verbringen, brutal hineingeworfen in die Schrecken von Blut, Vernichtung und Grauen. Ihre Söhne erbten dieses Muster und wiederholen es: stumm den Kopf hinzuhalten, um das Joch der Berufstätigkeit in einer nicht von ihnen eingerichteten Welt zu erfüllen. Klaglos, wie ihre Väter damals als Soldaten!
Die deutschen Kriegerwitwen, die ihre Kinder zum Teil bis Ende der 40er Jahre alleine durchbrachten, wurden die Mütter der späteren Feministinnen. 5,25 Millionen Männer im besten „Mannesalter" waren im Zweiten Weltkrieg gefallen und hinterließen Millionen vaterloser Kinder. Diese Vaterlosen begannen in den 60er Jahren den Geschlechter-Weltkrieg. Teile der Frauenbewegung haben die Sehnsucht nach dem Vater ideologisch in ihr Gegenteil verkehrt: Die Männer wurden - in einer hochkomplexen Verknotung aus Fiktion
und Realität - verunglimpft, degradiert zur Verfügungsmasse, zu Samen- und Geldspendern; einer ganzen Generation wurde die Idee der Unzulänglichkeit der Väter eingeimpft. Doch dieses Experiment der väterfreien Erziehung ist in der ganzen Welt gescheitert.
Generation ohne Väter
Vaterverlust oder Vaterentbehrung aufgrund von Abwesenheit, von künstlichen Befruchtungen, Babyklappen oder anonymen Geburten bedeutet immer ein Trauma, mit Folgen für beide Geschlechter: psychische Ertaubung, Abstumpfung, eingefrorene Trauer und Bindungsverluste. In dem Film „Don't Come Knocking" pointiert Wim Wenders diese quälende und ins Zerstörerische zielende Leere der vaterverlassenen Kinder!
Bei den Männern führte die Vaterentbehrung zu Identitätsverlust und tiefem Schweigen. Wo sind denn auch taffe männliche Vorbilder außerhalb der Gewaltvideos? Gerade Frauen kennen doch den demütigenden Zustand: Wer keine Worte hat und nicht gehört wird, kann weder eine Identität geschweige denn Macht erlangen. Wie, um Himmels Willen, könnte es funktionieren, dass kleine Jungen im emotionalen Matriarchat eigene Worte, sich selbst und eine neue Definition ihrer Rollen finden?
Kann es auch sein, dass durch die Verunglimpfung von männlichen Eigenschaften wie z. B. Durchsetzungskraft, Geduld, Verantwortungsbewusstsein, Zielstrebigkeit, ein Verlust im Pädagogischen eintrat? Denn die Kuschelpädagogik hat seit den 70er Jahren in Westdeutschland zu einer Erziehungsleere geführt. Dies dokumentiert nicht nur „Pisa", sondern mehr noch ein erschreckendes Anwachsen der nichtzivilisierten Kinder und Jugendlichen!
Doch muss auch immer gefragt werden, welche Vorteile eine Opfer-Rolle bietet. Denn Vorteile sind immer vorhanden, sonst würde man sich ja daraus befreien! Warum sind die Männer so duldsam und devot? Wollen sie doch nur ihre Ruhe im Bastelkeller oder auf dem Fußballfeld? In jedem Fall vermeiden sie es, sich zu positionieren, zu zeigen! Auch ihre eigenen Grenzen und Schattenseiten anzuschauen: männliche Gewaltbereitschaft und die Verherrlichung der Technik, die grauenhafte Zunahme von (Gewalt-) Pornographie und Pädophlie etwa. Erst wenn beide Geschlechter ihre je eigenen Täter und Opferrollen reflektieren, wird es Lösungen geben. Vielleicht auch, was Simone de Beauvoir, die Heldin der Frauenbewegung, schon 1968 forderte: dass „Mann und Frau jenseits ihrer natürlichen Differenzen rückhaltlos geschwisterlich zusammenfinden."
Text: Astrid von Friesen
Zeitschrift "paps"

Ich tat einen Präventivschlag (was Georg W. kann, kann ich schon lange :-)

Frau mit gutem Job geheiratet, sich psychosomatisch zeugungsunfähig gemacht (ja, als Kampfkunstmeister und Qi Gong Praktizierender kann ich das), meinen Beamtenjob gekündigt, danach erst ein Kind gezeugt und mich von Geburt an über 5 Jahre als Hausmann darum gekümmert = unabzockbar.

Re: Beziehungpoker

expatriate, Friday, 30.12.2005, 08:41 (vor 6894 Tagen) @ Peaceful Warrior

Als Antwort auf: Re: Beziehungpoker von Peaceful Warrior am 29. Dezember 2005 09:13:

= unabzockbar.

hallo,
das mag sein, unabzockbar, aber ich fuer meinen teil habe mir mein leben so niemals vorgestellt.
aber ansichtssache.

frohes neues, mit gruss aus Philippines

Feministen bitte draussen bleiben

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