Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Warum Männer überflüssig sind ...

Sven, Sunday, 08.01.2006, 14:04 (vor 7138 Tagen)

Warum Männer überflüssig sind

Die provokanten Thesen der New Yorker Publizistin Maureen Dowd
Von Gregor Peter Schmitz

"Sind Männer nötig?" lautet der provokante Titel eines neuen Buchs, das in den USA heftige Debatten ausgelöst hat. Seine Autorin, Maureen Dowd, einzige Frau unter den renommierten Kolumnisten der New York Times, rechnet darin mit ihren Geschlechtsgenossinnen ab: In Sachen Emanzipation hätten die Frauen sich selbst auf den Stand von 1950 zurückmanövriert. Ihre Forderung: Mehr Radikalität wagen, und zwar ohne Männer.

Wer Maureen Dowd von der "New York Times" zum Feind hat, sollte besser das Lesen drangeben. Die einzige Frau unter den ehrwürdigen "Times"-Kolumnisten spießte mit spitzer Feder etwa Bill Clinton in der Lewinsky-Affäre auf - er benehme sich wie ein hysterisches Teenagermädchen, das über seine Unschuld lüge, schrieb Dowd damals. US-Außenministerin Condoleezza Rice nennt die Autorin gerne das "willige Hausmädchen" von Präsident George W. Bush. Der wiederum hat, darf man Dowds Kolumnen glauben, eine Schwäche für Frauen in Burkas. Zweimal die Woche feuert die 53 Jahre alte Journalistin ihre mit Wortspielen und Aphorismen gepfefferten Kolumnen ab und seziert die große Politik nach persönlichen Eitelkeiten und Machtkämpfen. Besonders gerne spielt Dowd dabei auf die Paradoxien des Geschlechterkampfs an. Etwa wenn sie die Bush-Administration als wissenschaftlichen Beleg anführt, dass Männer einfach nicht zum Regieren geeignet seien. Höchste Zeit also eigentlich, mit der ganzen Spezies abzurechnen - was Dowd auch in ihrem aktuellen Buch tut. Das ist seit ein paar Wochen auf dem Markt und heißt "Are men necessary?" -

"Braucht man Männer?"

Natürlich will Dowd den Titel nicht einfach als Polemik verstanden wissen. Ernsthaft verweist sie bei Lesungen auf wissenschaftliche Studien, die das Schrumpfen des Y-Chromosoms bestätigen. "Männer sind dem Untergang geweiht, die Ärmsten", sagt sie. Und entwickelt daraus ihre eigene Schlussfolgerung: "Nun, da Frauen Männer nicht mehr brauchen, um Kinder zu kriegen oder finanziell zu überleben, sollen wir sie da überhaupt behalten? Die Antwort ist wohl, dass sie die Rolle von Eiscreme einnehmen werden - als schmückendes Beiwerk."

Doch wäre Dowd nicht Dowd, ginge es ihr nur um Zukunftsszenarien, nicht um handfeste Revanche. Schon lange treibt sie um, weshalb erfolgreiche Frauen es noch immer schwer haben im Geschlechterkampf. Sie schreibt: "Erst nach Jahrzehnten haben wir gemerkt, dass alles was uns im Konferenzraum nutzt, unsere Chancen im Schlafzimmer mindert." Die Autorin erzählt bei Lesungen von Männern, die ihr gestehen, leichter zu beeindruckende Frauen attraktiver zu finden. Dowd folgert im Buch: "Wäre ich eine Putzhilfe, hätte ich größere Chancen bei Männern."

Ihr Werk ist also auch eine sehr persönliche Abrechnung. Es sucht zu ergründen, warum Männer immer noch Angst haben vor erfolgreichen Partnerinnen, wie das Frauenverständnis eines "modern girl" auszusehen hat - und ganz nebenbei, warum Dowd immer noch keinen festen Partner hat. Als seriöse Vorkämpferin für mehr Gleichberechtigung ist Dowd auf den ersten Blick eine überraschende Besetzung: Mit ihren langen roten Haaren und stets tiefrot geschminkten Lippen schaut sie eher aus wie ein Glamourgirl als ein frustriertes Mauerblümchen. Ihr Privatleben ist eigentlich die beste Widerlegung der These, erfolgreiche Frauen könnten zwischen den Laken keinen Spaß haben - sie hatte unter anderem Affären mit dem Times-Chefredakteur oder Michael Douglas. Außerdem hat Dowd so eine freche Zunge, dass sie selbst die seriöseste und besorgniserregendste Statistik (denn es lässt sich ja in Zahlen leicht belegen, dass bestens ausgebildete Frauen tatsächlich Schwierigkeiten haben, einen Partner zu finden), noch für einen flotten Aphorismus verkaufen würde - einen wie "Die Araber stecken ihre Frauen in Burkas, wir in Strumpfhosen."

Und genau das nehmen ihr nun viele Rezensenten und Kritiker übel. Vor allem Frauen. Die bekannte Autorin Katie Roiphe fasste die Kritikwelle so zusammen:" Vielleicht liegt es einfach an ihrer Person, nicht am Zeitgeist, dass sie Single ist. Jedenfalls taugen Dowds flotte Sprüche nicht für eine ernsthafte Debatte über Sexualpolitik. Sie sollte sich fragen: "Braucht man Maureen Dowd?"

Die streitbare Autorin stört das natürlich herzlich wenig. Aufgabe einer Kolumnistin sei es zu provozieren, sagt Dowd bloß. Und sie hat ja gar Trost parat für bangende Männer. Ihre 97 Jahre alte Mutter hat das Buch gelesen und gesagt, für mindestens eine Sache werde man die immer brauchen: Zum Kistentrage

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/452334/

Re: Warum Männer überflüssig sind ...

Frank, Sunday, 08.01.2006, 21:01 (vor 7138 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Warum Männer überflüssig sind ... von Sven am 08. Januar 2006 12:04:

Besonders gerne spielt Dowd dabei auf die Paradoxien des Geschlechterkampfs an. Etwa wenn sie die Bush-Administration als wissenschaftlichen Beleg anführt, dass Männer einfach nicht zum Regieren geeignet seien.

Dämliche Polemik von der primitivsten Sorte. Will die Frau wirklich ernst genommen werden?

"Braucht man Männer?"
Natürlich will Dowd den Titel nicht einfach als Polemik verstanden wissen. Ernsthaft verweist sie bei Lesungen auf wissenschaftliche Studien, die das Schrumpfen des Y-Chromosoms bestätigen. "Männer sind dem Untergang geweiht, die Ärmsten", sagt sie.

Und irrt damit gewaltig.

Und entwickelt daraus ihre eigene Schlussfolgerung: "Nun, da Frauen Männer nicht mehr brauchen, um Kinder zu kriegen oder finanziell zu überleben, sollen wir sie da überhaupt behalten? Die Antwort ist wohl, dass sie die Rolle von Eiscreme einnehmen werden - als schmückendes Beiwerk."

Wenn ich sehe, wie sehr sich alles im Leben der Frauen um Männer dreht - trotz aller gegenteiligen Beteuerungen -, glaube ich, dass sie es nicht eine Woche ohne uns aushalten könnten. Vor allem: Wer würde dann die Drecksarbeit machen? Und dass Frauen auch ohne Männer finanziell überleben könnten, ist auch totaler Blödsinn. Sie müssten dann alle selber arbeiten und für ihr Leben Verantwortung übernehmen. Undenkbar.

"Erst nach Jahrzehnten haben wir gemerkt, dass alles was uns im Konferenzraum nutzt, unsere Chancen im Schlafzimmer mindert." Die Autorin erzählt bei Lesungen von Männern, die ihr gestehen, leichter zu beeindruckende Frauen attraktiver zu finden. Dowd folgert im Buch: "Wäre ich eine Putzhilfe, hätte ich größere Chancen bei Männern."

Kommt auf die Oberweite an ;-)

Ihr Werk ist also auch eine sehr persönliche Abrechnung. Es sucht zu ergründen, warum Männer immer noch Angst haben vor erfolgreichen Partnerinnen, wie das Frauenverständnis eines "modern girl" auszusehen hat - und ganz nebenbei, warum Dowd immer noch keinen festen Partner hat.

Männer haben deswegen "Angst" vor erfolgreichen (dominanten, aggressiven, maskulinen) Frauen, weil sich ihre Jahrtausende lange Sozialisation nicht so einfach in ein paar Jahren umpolen lässt. Männer sind auf feminine, sich schwach gebende Frauchen programmiert, die ihre Krallen erst später ausfahren. Frauen, die sich von vorne herein nicht als Ergänzung zum Mann sehen, sondern ihm das Gefühl geben, ein Konkurrent für ihn zu sein, passen nicht in sein Bild. Der zum femininen Weichei umgepolte Mann übrigens bei den Frauen genausowenig.
Im Übrigen: Wenn Frau Dowd ergründen will, warum sie immer noch keinen Partner hat, muss sie nur mal lesen, was sie so von sich gibt. Dann weiß sie's.

"Die Araber stecken ihre Frauen in Burkas, wir in Strumpfhosen."

Was für ein dämlicher Vergleich.

" Vielleicht liegt es einfach an ihrer Person, nicht am Zeitgeist, dass sie Single ist. Jedenfalls taugen Dowds flotte Sprüche nicht für eine ernsthafte Debatte über Sexualpolitik. Sie sollte sich fragen: "Braucht man Maureen Dowd?"

Eine mehr als berechtigte Frage.

Ihre 97 Jahre alte Mutter hat das Buch gelesen und gesagt, für mindestens eine Sache werde man die immer brauchen: Zum Kistentragen.

Leider wahr. Als allzeit bereiter Lakai der Frauen hat selbst die minderwertigste Sorte Mensch noch ihre schale Daseinsberechtigung.

Re: Warum Männer überflüssig sind ...

Garfield, Monday, 09.01.2006, 18:20 (vor 7137 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Re: Warum Männer überflüssig sind ... von Frank am 08. Januar 2006 19:01:

Hallo Frank!

"Männer haben deswegen "Angst" vor erfolgreichen (dominanten, aggressiven, maskulinen) Frauen, weil sich ihre Jahrtausende lange Sozialisation nicht so einfach in ein paar Jahren umpolen lässt. Männer sind auf feminine, sich schwach gebende Frauchen programmiert, die ihre Krallen erst später ausfahren. Frauen, die sich von vorne herein nicht als Ergänzung zum Mann sehen, sondern ihm das Gefühl geben, ein Konkurrent für ihn zu sein, passen nicht in sein Bild."

Da bin ich mir nicht so sicher. Ganz im Gegenteil stelle ich immer wieder fest, daß gar nicht so wenige Männer sich geradezu von Frauen angezogen fühlen, die ihnen ebenbürtig sind. Lara Croft ist nur durch Männer zur Kultfigur geworden, und ich erkläre mir so auch die Amazonen-Sage. Bei letzterer fällt nämlich auf, daß sie mit der Zeit immer mehr ausgeschmückt wurde. Zwar wird sie auch in antiken Überlieferungen erwähnt, aber immer als etwas aus früheren Zeiten. Ich denke, diese Sage ist einfach dadurch entstanden, daß mal ein verheerender Krieg über ein Volk hereingebrochen ist. In diesem Krieg kamen wie üblich vor allem Männer um, nur muß in diesem Fall die Vernichtung der Männer und auch der Jungen nahezu vollständig gewesen sein, während viele Frauen sich retten konnten und dann später allein zurecht kommen und dafür auch die Aufgaben der Männer übernehmen mußten. Das war offensichtlich so ungewöhnlich, daß es schnell überall herumerzählt wurde, und viele Männer faszinierte diese Geschichte dermaßen, daß sie sie immer mehr ausschmückten und bald ein mächtiges Amazonen-Königinnenreich daraus machten, mit dem angeblich ihre Großväter gekämpft hätten...

Ich denke, daß viele Männer insgeheim von einer Partnerin träumen, mit der sie sprichwörtlich "Pferde stehlen" können, die also alles mitmacht und sich für nichts zu fein oder zu schwach fühlt. Andererseits suchen sie aber auch eine Mutter für ihre Kinder, und da werden dann wieder ganz andere Qualitäten gesucht, die diesem Wunschtraum von der Amazonen-Frau teilweise widersprechen.

Bei Frauen ist das aber auch gar nicht so anders. Da wird auch einerseits oft der "echte Kerl" gesucht, andererseits aber auch der fürsorgliche Familienvater. Und dann ist es natürlich immer auch so, daß man immer das am besten findet, was man gerade nicht hat...

"Die Araber stecken ihre Frauen in Burkas, wir in Strumpfhosen."

"Was für ein dämlicher Vergleich."

So dämlich ist der Vergleich gar nicht. Auch in der arabischen Welt werden Frauen keineswegs in Burkas gesteckt, schon gar nicht von Männern. Nicht umsonst klagen islamische Frauen in Deutschland sogar dafür, Kopftücher tragen zu dürfen. Sie sehen das als Teil ihrer Kultur an und nicht als etwas, was ihnen die Männer aufzwingen. Überhaupt sind es zu allen Zeiten mehr die Frauen als die Männer gewesen, die die gesellschaftlichen Normen festlegten.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: Ob Männer überflüssig sind ...

Eugen, Monday, 09.01.2006, 22:53 (vor 7137 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Warum Männer überflüssig sind ... von Garfield am 09. Januar 2006 16:20:29:

Hallo Garfield,

Da bin ich mir nicht so sicher. Ganz im Gegenteil stelle ich immer wieder fest, daß gar nicht so wenige Männer sich geradezu von Frauen angezogen fühlen, die ihnen ebenbürtig sind.

Eine wichtige Komponente der zwischenmenschlichen Sexualität ist auch die Spannungserzeugung. Es funktioniert einfach nicht, wenn beide wie Brüderchen und Schwesterchen im Kuschelsack sitzen.

Die Attraktivität von "starken" weiblichen Kunstfiguren (z.B Lara Croft) bei Männer beruht in hohem Maße auf einem spannungserzeugenden Annäherungs-Vermeidungskonflikt. Da wird Eine präsentiert, mit weiblichen Attraktoren (Superauslösern) im Übermaß ausgestattet (Titten wie aus dem CNC-Programm, Beine, zwischen denen man seinen letzten Seufzer verhauchen möchte) ... und gleichzeitig macht sie ein finsteres, abweisendes Gesicht und fuchtelt mit einer Riesenkanone herum. Nur der kann ihr nahekommen, der ihrer würig ist. Das fordert uns heraus - auch dann, wenn das Schema in der Realität nur andeutungsweise erkennbar wird.

Das funktioniert auch umgekehrt: Die Krankenschwester - aseptisch kühl, in Reinweiß - entzündet mit einem Lächeln und quasimütterlicher Fürsorge u.U. sexuelle Phantasien, dass es noch dem ältesten Opa den heavy-duty-Goldzack-Unterhosengummi weghaut.

Dabei sind noch garnicht die Kontrollverlustphantasien von Männern zur Sprache gekommen, die ebenfalls einen großen Teil der Attraktivität "starker" Frauen ausmachen.

Es hat natürlich seine Gründe, warum ich "stark" in Anführungszeichen setze. Unter starken Frauen stellen sich Männer ja etwas völlig anderes vor, als das, womit Frauen in den Medien seit Jahren großgeschwätzt werden. Eine starke Frau - das ist für Männer nach meiner Kenntnis eine Frau, die eine starke sexuelle Anziehungskraft auf sie ausübt, und nicht etwa eine, die Bundeskanzlerin wird.

Ach ja, schillernder Kosmos der Sexualität ...

Gruß von Eugen

Lara Croft und die Realität

Frank, Tuesday, 10.01.2006, 10:24 (vor 7136 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Warum Männer überflüssig sind ... von Garfield am 09. Januar 2006 16:20:29:

Da bin ich mir nicht so sicher. Ganz im Gegenteil stelle ich immer wieder fest, daß gar nicht so wenige Männer sich geradezu von Frauen angezogen fühlen, die ihnen ebenbürtig sind. Lara Croft ist nur durch Männer zur Kultfigur geworden, und ich erkläre mir so auch die Amazonen-Sage.

Hallo Garfield,

Der Traum von Lara Croft und die Amazonen-Sage sind das eine. Das tägliche Zusammenleben mit einer realen Frau ist das andere.
Es dürfte genug Männer geben, die den Mund die ganze Zeit vor Verzückung offen haben, wenn sie Lara Croft bei ihrem Treiben zusehen, die aber selbigen Mund nicht aufbekommen, wenn sie in der Disko (was ungefähr alle 30 Jahre mal vorkommt) von einem Mädel angesprochen werden.
Ich bleibe bei meiner Meinung: Die meisten Männer können mit "starken", dominanten, maskulinen Frauen nichts anfangen, auch wenn sie sie noch so bewundern mögen. Sie bevorzugen den Gegenentwurf zum Maskulinen, und ich persönlich habe daran auch nichts auszusetzen. Für mich ist das sowohl biologisch als auch kulturell der Normalfall, und alle Versuche irgendwelcher Gesellschaftsreformer, das zu ändern, können langfristig nur schief gehen.

Gruß
Frank

Re: Lara Croft und die Realität

Garfield, Thursday, 12.01.2006, 14:45 (vor 7134 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Lara Croft und die Realität von Frank am 10. Januar 2006 08:24:

Hallo Frank!

Ja, wahrscheinlich hast du recht damit, daß die meisten Männer konkret für die Partnerwahl Frauen mit eher "femininen" Verhaltensweisen bevorzugen. Das macht ja evolutionsgeschichtlich gesehen auch Sinn, da solche Frauen nun einmal bessere Mutter-Qualitäten haben. Eine Frau, deren Interessen mehr darin bestanden, mit Pfeil und Bogen durch die Landschaft zu ziehen und Tiere zu töten, wird wohl in früheren Zeiten eine eher schlechte Mutter gewesen sein.

Aber trotzdem ist es offensichtlich, daß Männer Frauen, die sich eher maskulin verhalten, doch irgendwie faszinierend finden. Mir ist nicht so ganz klar, wieso das so ist. Vielleicht ist es einfach nur der Reiz des Neuen, Besonderen, weil die Masse der Frauen ja eher feminine Verhaltensweisen zeigt?

Es scheint aber für viele Männer eher etwas Theoretisches zu sein, wie du ja auch geschrieben hast. Sie träumen zwar gelegentlich von solchen Frauen, sehen sich Filme mit entsprechenden Hauptdarstellerinnen an oder spielen Computerspiele mit entsprechenden weiblichen Figuren, aber als Partnerin wählen sie sich dann doch oft die Durchschnittsfrau.

Interessant ist allerdings auch - wie du ja auch bereits geschrieben hast - daß diese "Powerfrau"-Figuren in Computerspielen, Filmen und Fernsehserien dann üblicherweise sehr attraktiv sind und auch sehr ausgeprägte weibliche Formen haben. So als müßten sie ihr eher maskulines Verhalten in den Augen der Männer durch ein besonders feminines Aussehen ausgleichen.

Andererseits erzählte man über die Amazonen, daß sie sich eine Brust amputieren ließen, um Pfeil und Bogen besser handhaben zu können. Das spricht eigentlich wieder gegen diese Ausgleichs-Theorie, denn dadurch machten sie doch auch einiges von ihrem femininen Äußeren zunichte.

Vielleicht ist es auch einfach nur so, daß viele Männer sich insgeheim wünschen, daß sie mit ihren Partnerinnen zusammen allen ihren Hobbies nachgehen könnten. Daß sie mit ihnen eben auch Fußball spielen könnten usw. Viele Frauen teilen ja diverse Interessen ihrer Partner nicht, jammern dann andererseits aber manchmal darüber, daß der Partner viel Zeit mit Kumpels verbringt.

Mir fällt da gerade ein Erlebnis aus meiner Kindheit ein: Ich lebte damals in einem kleinen Dorf, und da ich mitten in die geburtenschwachen Jahrgänge geraten bin, gab es dort nicht viele Kinder in meinem Altersbereich. Jungen waren wenigstens noch einige wenige da, aber Mädchen gab es noch weniger. Eigentlich nur eins - sie hieß Yvonne und spielte dann notgedrungen oft mit uns Jungen. Im Winter spielten wir immer Eishockey auf dem Dorfteich. Eines Abends waren wir nun so etwa 5 Jungen und Yvonne, und wir wollten Eishockey spielen. Dazu mußten wir zwei Mannschaften bilden, aber die anderen Jungen wollten nicht mit Yvonne zusammen spielen. Nicht nur weil sie ein Mädchen war, sondern vor allem, weil sie auch noch mit die jüngste von uns war. So war sie auch den jüngsten Jungen körperlich klar unterlegen und natürlich auch langsamer. Deshalb wollte sie eben keiner in der Mannschaft haben. Dann habe ich gesagt, daß ich allein mit ihr gegen die anderen Jungen spiele. Nicht nur, weil ich Mitleid mit ihr hatte: Ich war sowieso der Älteste, und da schon ein Jahr Altersunterschied bei Kindern viel ausmacht, war ich den Anderen körperlich deutlich überlegen und damit auch schneller. Ein normales Spiel 3 gegen 3 wäre so für mich keine Herausforderung gewesen, aber nur mit Yvonne als schwächstem Spieler gegen die vier anderen - das war schon eher eine Herausforderung. So haben wir dann gespielt, und ich fand das toll. Yvonne hat sich echt Mühe gegeben und gar nicht so schlecht gespielt. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir sogar gewonnen. Yvonne hat mich damit damals schwer beeindruckt, und wenn sie nicht noch zu jung gewesen wäre, hätte ich mich bestimmt in sie verliebt. Daß ich nie mit ihr zusammen gekommen bin, lag auch keineswegs daran, daß sie oft mit uns Jungen gespielt hat, sondern vor allem daran, daß sie dann bald mit ihren Eltern weggezogen ist.

Freundliche Grüße
von Garfield


Re: Warum Männer überflüssig sind ...

Garfield, Monday, 09.01.2006, 17:52 (vor 7137 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Warum Männer überflüssig sind ... von Sven am 08. Januar 2006 12:04:

Hallo Sven!

Hm, die Frau glaubt noch an das Märchen vom schrumpfenden Y-Chromosom und verdreht die Tatsache, daß Frauen sich bei der Partnersuche häufig nach oben orientieren zu der Behauptung, daß Männer Angst vor erfolgreichen Frauen hätten...

Wenn ein Buch auf solch ein wackeliges Fundament aufsetzt, kann es nur ein Sammelsurium aus ähnlichem Unsinn sein. Die Karriere dieser Schreiberin kann ich mir nur damit erklären, daß sie mit ihrer Männer-Niedermacherei exakt den Zeitgeist getroffen hat.

Da lese ich lieber die Märchen der Brüder Grimm - die haben sicher mehr reale Substanz als solch ein Geschreibsel.

Freundliche Grüße
von Garfield

Es kann einen verbittern und wütend machen.

Martin, Tuesday, 10.01.2006, 19:04 (vor 7136 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Warum Männer überflüssig sind ... von Sven am 08. Januar 2006 12:04:

Sie möchte Männer um ihres Mannseins willen loswerden.

Früher hieß sowas Genozid. Wie soll es weitergehen? Vielleicht so: Aus "Deutsche, kauft nicht bei Juden!" wird demnächst dann "Frauen, kauft nicht bei Männern!".

Der Unterschied: es ist heute allmählich politically correct, sowas zu sagen. Das ist am empörendsten.

Dieser Frau möchte man keinen Mann gönnen. Jede Frau ist besser als "das".

Martin (nein, ich bin nicht extremistisch. Mir ist das spontan eingefallen!).

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