Zwangskastration für Pädophile geplant
In Dänemark ist eine umstrittene Gesetzesvorlage auf dem Weg: Verurteilte Pädophile sollen zwangskastriert werden, wenn sie aus dem Gefängnis kommen.
Von André Anwar, Stockholm
Bisher war eine solch weitgehende Maßnahme im Königreich lediglich freiwillig möglich. Die dänischen Sozialdemokraten warnen nun davor, dass Kinder bisher nicht den Schutz bekämen, den sie vor Pädophilen bekommen müssten, und fordern die obligatorische Kastration aller Personen, die sich an Kindern vergriffen haben.
Regierung ist angetan
Auch die Regierung ist angetan von der Idee der Zwangskastration und jetzt prüft die christdemokratische Justizministerin Lene Espersen, wie man das Vorhaben gesetzlich umsetzen kann. In ihre Entscheidung fließt eine neue dänische Studie zum Thema Medizinische Kastration und deren größtenteils positive Wirkung ein. Die medizinische Kastration ist eine Behandlung, die den Sexualtrieb durch Hormonspritzen aufhebt. Morten Boskov, Sprecher für Rechtsfragen bei den Sozialdemokraten, möchte, dass Gerichte darüber entscheiden, wie lange Kinderschänder medizinisch kastriert werden sollen abhängig von der Schwere des sexuellen Zwangs beim Täter.
In ein paar Einzelfällen ist die Kastration vielleicht nicht notwendig. Als Faustregel muss aber gelten, dass wirklich jeder, der ein so furchtbares Verbrechen begangen hat, zu medizinischer Kastration verurteilt werden muss, sagte Boskov am Freitag FOCUS Online.