Als Antwort auf: Re: Und was ist dann das hier? von Conny am 15. Januar 2006 13:13:

Eine Firma die speziell für Männer die Strumpfhosen herstellt und sogar ins Ausland liefert? Das Geschäft muss ja ziemlich gut gehen wenn diese Firma auch im Ausland ihre Ware absetzen kann, logischerweise gibt es demanch also auch sehr viele Männer die Strumpfhosen anziehen.

Hallo Christian,
man kann sich das in dem Forum meiner Meinung nach durchaus vorstellen. Wenn ein Junge merkt, daß Mädchen bevorzugt werden, dann ist es doch auch für einen Jungen der Wunsch, sich als Mädchen zu verkleiden. Warum soll sich dann nicht auch ein Mann als Frau verkleiden? Mich würde ja mal interessieren, was der Grund dafür war, warum Frauen irgendwann mal anfiengen Hosen zu tragen. Ich glaube auch, daß es nicht mehr lange dauert, bis es normal sein wird, Männer in Röcken zu sehen.

Nun ja, teilnehmerreiche Foren für männliche Rockträger, die sich selbst nicht als TVs begreifen, gibt es ja schon reichlich ...

Ich würde mal sagen, das Verhalten von Kindern in diesem Punkt hat gar nichts mit Bevorzugung oder Nichtbevorzugung von Mädels zu tun, einfach mit Experimentierlust. Die meisten fragen sich irgendwann, wie es wäre, dem anderen Geschlecht anzugehören, und dann probiert der Bub halt mal in einer stillen Stunde heimlich Mutters oder Schwesterchens Sachen an. Bei den meisten bleibt's eine Phase, bei einigen wenigen wird es ein bissel mehr - Frauen, diese Armen, haben leider kaum noch Chancen zur Travestie, denn eine Frau in Hosen ist ja mittlerweise vollkommen normal ...

Wann Frauen zum ersten Mal Hosen trugen (in Mitteleuropa)? Darüber gibt's auch schon akademische Untersuchungen, ich besitze sogar ein oder zwei in Buchform. Im deutschen, englischen und französischen Sprachraum war seit dem Mittelalter "Die Hosen anhaben" synonym mit "Die Macht ausüben", und es gibt aus vergangenen Jahrhunderten viele Bilder mit dem Motiv "Der Kampf um die Hose", und wenn der damit endet, daß die Frauen die Hosen kriegen, dann steht bald der Mann mit Schürze und Röckchen am Waschzuber, wird von ihr angetrieben etc. Dabei war es noch um 1900 üblich, daß Buben im Vorschulalter Röcke trugen, erst dann steckte man sie in Hosen.

Anderen Kulturkreisen war dieses Denken fremd; im Orient z. B. hatten Frauen Pluderhosen an und Männer nachthemdartige Gewänder und waren und sind trotzdem Machos - genau wie die römischen Männer, die ja auch kleidartige Gewänder trugen; und Ötzi trug sogar eine Art Strapse

Immer Röcke tragen zu müssen, gar lange, die bis in den Schmutz der damals noch recht dreckigen Straßen reichten, ist unpraktisch, besonders beim Sport. Als der um 1900 aufkam und sich auch die Frauen daran beteiligten, erkämpften sie sich damit verbunden das Recht, auch Hosen zu tragen oder Hosenröcke. Die konservative Herrenwelt war schockiert und betrachtete das als eine Art Angriff auf ihr Machtmonopol, wie sie es verstand, und manche Frauen betrachteten dann in der Folge das Hosentragen auch als eine Art Emanzipationsschritt. So ging's dann weiter in den 20er Jahren, in der Nazizeit ging's dann wieder etwas zurück ("eine deutsche Frau trägt keine Hosen!"), na und die restliche Entwicklung von den 50ern bis heute ist ja bekannt ....

Gruß, Rüdiger

Als Antwort auf: Re: Und was ist dann das hier? von Rüdiger am 15. Januar 2006 16:01:12:

Nahmd!

... und es werden täglich mehr, würde Dir Ferdi wahrscheinlich sagen *g* - und Du kennst ja seine Ansichten, der ist bestimmt nicht unterwürfig gegenüber Frauen, ist auch kein Transvestit oder so ...

...lieber Rüdiger! Hast Du schon mal drüber nachgedacht, ein Geschäft für Bademoden in der Antarktis zu eröffnen? Nein? Na, dann scheint dir der Realitätssinn noch nicht völlig abhanden gekommen zu sein.... )

Erheiterter Gruß

Moni