Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Osthoff oder: Ich könnte kotzen ...

Sinnvolles Pseudonym , Sunday, 15.01.2006, 02:49 (vor 7132 Tagen)

... und das ist eigentlich nicht meine Art!

"Der Zuschauer sollte eine Chance haben, Frau Osthoffs Gedankenwelt zu verstehen. Nicht ganz einfach: Ihr Intellekt entwickelt so viele Gedanken, dass sie mit ihren Worten manchmal gar nicht hinterherkommt."
sagt Beckmann!

Die ist einfach gestört und gehört in Behandlung!

"Da ist viel Frustration und Energie in Frau Osthoff. Während einer Pause kam ihre Tochter ins Studio und sagte: 'Mama, sei nicht so aggressiv, nicht alle Deutschen sind schlecht und böse.' Meistens hören Mütter ja auf ihre Töchter."

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-395303,00.html

Re: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ...

Hintergrundleser, Sunday, 15.01.2006, 05:29 (vor 7132 Tagen) @ Sinnvolles Pseudonym

Als Antwort auf: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ... von Sinnvolles Pseudonym am 15. Januar 2006 00:49:

[/link]Die ist einfach gestört und gehört in Behandlung!"

Die Frau ist nicht gestört, sondern stand stark unter Druck, vor allen Dingen weil sie sich 4 Wochen lang in Todesgefahr befunden hat. So ist sie die meiste Zeit in einem dunklen Raum gehalten worden, ohne Kontakt zur Außenwelt und sie wußte, das man ihr höchstwahrscheinlich den Kopf abschlagen würde, so wie bei den anderen Entführungsopfern.
Dann ist sie von den Amerikanern, Israelis und dem BND verhört worden, und die sind nicht gerade zimperlich.
Das ignorieren die Allermeisten. Als sie rauskam, haben die Medien plötzlich mit einer Schmutzkampagne (Bild-Zeitung, Spiegel) begonnen, in die sie hineingezogen wurde, und für die sie nichts kann. Der Spiegel hat z.B. wochenlang die vermeintliche Meldung verbreitet, daß die Osthoff im Irak bleiben wolle, obwohl von Anfang an klar war, daß sich dies um eine Falschmeldung handelte. Das Spiel, was der Spiegel und die BILD hier spielen, ist hier sehr zwiespältig und dubios und durchaus verachtenswert, weil sie einfach Behauptungen in den Raum stellen, die sie nicht wieder wegnehmen, wenn sich diese als falsch herausstellten und so ein vollkommen überzogenes Bild vermitteln.
Der Beckmann hat das wohl verstanden und versucht, den Eindruck, den die Medien von ihr gemacht haben, wieder geradezurücken.
Dazu kommen noch die ganzen dämlichen Kommentare von halbgebildeten großkotzigen Internet-Idioten (nicht unbedingt auf Dich gemünzt), die ja immer alles besser wissen und am liebsten solche Menschen wie die Osthoff in ein Arbeitslager stecken und/oder ihr die Staatsbürgerschaft entziehen würden. Das hat sie alles sehr wohl mitbekommen, und stellt sie natürlich unter Druck und mittlerweile ist es ganz egal was sie macht, es wird immer falsch sein.
Dieser ganze Vorfall zeigt sehr gut, wie massiv der Realitätsverlust, die Mediengläugigkeit und der Hang zur Hexenverfolgung der Deutschen ist, ja wie neurotisch die meisten Menschen sein müssen. Eigentlich sollte man sich bei der kaputten Wahrnehmung der allermeisten Menschen bezüglich dieses Falls fragen, inwieweit sie gestört sind und dringend Behandlung bedürfen.

Außerdem weiß man auch nicht, was ihr die Geheimdienste befohlen haben zu Tun bzw. nicht zu Tun. Denn es ist doch offensichtlich, daß sie für den BND arbeitete. Und da weiß eh niemand, was im Hintergund abgeht, außer daß wir jetzt ganz genau wissen, daß wir Deutschen wieder in einen Krieg verwickelt sind und munter mit dem Geheimdienst im Ausland operieren, was meiner Meinung nach beachtenswerter ist, als diese Osthoff-Geschichte.
Ich habe diese Geschichte jetzt schon sehr lange verfolgt und die meisten Kommentare dazu in diversen Foren gelesen und ich muß sagen, daß ich noch nie soviel gequirlte Scheiße auf einem Haufen gesehen habe, wie in dem Osthoff-Fall. Sie wurde für Dinge verurteilt und verantwortlich gemacht, die sie NIE gesagt oder getan hat.
Ich halte die Osthoff nicht für einen Engel, aber ich finde, die Deutschen sollten sich für diese Schmierenkampagne und diesen geradezu neurotischen kollektiven Exzess was schämen. Daß die Osthoff angeblich etwas gegen die Deutschen hat, nunja, das könnte man jetzt nach all dem gut nachvollziehen.

HL

Re: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ...

Magnus, Monday, 16.01.2006, 01:24 (vor 7131 Tagen) @ Hintergrundleser

Als Antwort auf: Re: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ... von Hintergrundleser am 15. Januar 2006 03:29:

Ich habe diese Geschichte jetzt schon sehr lange verfolgt und die meisten Kommentare dazu in diversen Foren gelesen und ich muß sagen, daß ich noch nie soviel gequirlte Scheiße auf einem Haufen gesehen habe, wie in dem Osthoff-Fall. Sie wurde für Dinge verurteilt und verantwortlich gemacht, die sie NIE gesagt oder getan hat.

Osthoff ist Muslima, hat einen Irakischen Mann und wohnt schon seit Ewigkeiten im Irak - soweit ich informiert bin.

1. Osthoff war und ist somit nie Ziel von Terroristen/Freiheitskämpfer (oder wie man das formulieren kann - alles eine Frage der Perspektive.)
2. Die Entführung kann nur auf ein Mißverständnis zurückzuführen sein oder aber sie wurde inziniert oder provoziert aus welchem Grund auch immer - nur diese beiden Möglichkeiten gibt es.

Ich halte die Osthoff nicht für einen Engel, aber ich finde, die Deutschen sollten sich für diese Schmierenkampagne und diesen geradezu neurotischen kollektiven Exzess was schämen. Daß die Osthoff angeblich etwas gegen die Deutschen hat, nunja, das könnte man jetzt nach all dem gut nachvollziehen.

Sehe ich genauso. Von mir aus kann Frau Osthoff machen was sie will. Weder Deutschlands Politiker noch Deutschlands Bürger können ihr irgendwelche Vorschriften machen, erst recht nicht, wenn die Devise sowieso lautet: "Wir verhandeln nicht mit Terroristen." - Also worüber aufregen?

Magnus

Re: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ...

Rüdiger, Monday, 16.01.2006, 02:45 (vor 7131 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ... von Magnus am 15. Januar 2006 23:24:52:

Ich halte die Osthoff nicht für einen Engel, aber ich finde, die Deutschen sollten sich für diese Schmierenkampagne und diesen geradezu neurotischen kollektiven Exzess was schämen. Daß die Osthoff angeblich etwas gegen die Deutschen hat, nunja, das könnte man jetzt nach all dem gut nachvollziehen.
Sehe ich genauso. Von mir aus kann Frau Osthoff machen was sie will. Weder Deutschlands Politiker noch Deutschlands Bürger können ihr irgendwelche Vorschriften machen, erst recht nicht, wenn die Devise sowieso lautet: "Wir verhandeln nicht mit Terroristen." - Also worüber aufregen?

Z. B. darüber, daß (angeblich) für ihre Freilassung 5 Mio. Mark gezahlt wurden - aus Steuermitteln wohl. Ein Krisenausschuß wurde gebildet, x hochbezahlte Leute mußten sich tagelang bemühen. Und Osthoff ist ja nicht der einzige Fall. X Leute müssen Abenteuerurlaub machen, als Letzter Chrobog. Er habe alle Sicherheitsregeln eingehalten. Ja sicher. Man soll nur im Konvoi reisen und nicht dahin oder dorthin und nur mit untadeligen Führern und und und .... Unter diesen Umständen sei Reisen im Jemen sicher. Ja klar. Also in Holland oder Dänemark mußte ich noch nie solche Tips beachten, da ist das Entführungsrisiko gleich null. Aber so einer wie Chrobog - obwohl er selbst die Saharatouristen kritisiert hatte! - der muß ja unbedingt in solch "aufregenden" Länder reisen, die anderen sind ihm - und den anderen "Abenteuer-Touristen" wohl zu langweilig. Kaum war Chrobog frei, da waren schon diese italienischen Touristen entführt .... Wenn einer seinen "Kick" sucht - bitte! Aber bitte nicht auf meine Kosten, wenn's schiefgeht ... (Selbst bei manchen "humanitären Helfern" hab ich manchmal das Gefühl, daß es ihnen mehr ums Überallrumfahren geht als ums Helfen; etwa Rupert Neudeck von der "Cap Anamur"; der wurde Ende der 70er Jahre durch die vietnamesischen "Boat people" aus der Bahn geworfen, und seither gondelt er in der Weltgeschichte umeinander, von einem Krisenherd zum nächsten - ich vermute mal, er würde richtig unglücklich, wenn auf einmal alles weltweit in Ordnung wäre und er hier in Deutschland einen Schreibtischjob ausfüllen müßte).

Wenn jemand hochoffiziell in humanitärer oder politischer Mission im gefährlichen Ausland unterwegs ist, okay - aber diesen privaten Abenteurern, die in offiziell als gefährlich geltende Regionen reisen, sollte man ein Schild vorhalten: "Betreten auf eigene Gefahr! Es wird nicht gehaftet!" Denn das wird allmählich zu viel für Steuerzahler und den Apparat des Auswärtigen Amts, finde ich.

Gruß, Rüdiger

Re: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ...

Garfield, Monday, 16.01.2006, 13:17 (vor 7131 Tagen) @ Rüdiger

Als Antwort auf: Re: Osthoff oder: Ich könnte kotzen ... von Rüdiger am 16. Januar 2006 00:45:07:

Hallo Rüdiger!

"...aber diesen privaten Abenteurern, die in offiziell als gefährlich geltende Regionen reisen, sollte man ein Schild vorhalten: "Betreten auf eigene Gefahr! Es wird nicht gehaftet!" Denn das wird allmählich zu viel für Steuerzahler und den Apparat des Auswärtigen Amts, finde ich."

Das sehe ich ganz genauso.

Was nun die Osthoff angeht: Da gab es ja dieses Interview, in dem sie ziemlich wirres Zeug erzählt haben soll. Allerdings kann man so etwas ja auch nachträglich so zusammenschneiden, wenn man ansonsten das Gefühl hat, daß die Aussagen im Interview nicht so ganz "politisch korrekt" waren und man das Ganze deshalb nicht komplett im Original-Zusammenhang senden möchte.

Dann habe ich neulich noch gehört, daß sie den Grimme-Preis bekommen soll - und da frage ich mich nun wirklich, wofür. Begründet wurde es damit, daß sie sich mutig gegen den etablierten Zeitgeist gestellt hätte...

Über die Hintergründe dieser Entführung können wir natürlich nur spekulieren. Ich halte es durchaus für möglich, daß das Ganze ein Test war, um zu sehen, wie die Deutschen auf solch eine Entführung reagieren. Immerhin planen gewisse Leute ja schon eine Invasion im Iran, und da ist es gut zu wissen, ob man deutsche Unterstützung mit einkalkulieren kann oder eher nicht. Und das wiederum hängt ja auch von der Haltung der deutschen Bevölkerung ab. Und so ist es eben gut zu wissen, ob man die deutsche Bevölkerung durch die Entführung deutscher Staatsbürger zu einer Pro-Kriegs-Haltung bewegen kann oder nicht.

Wenn dem so ist, dann wäre es möglich, daß die Entführer der Osthoff gegenüber vielleicht einige Andeutungen dazu gemacht haben. Wenn das wiederum so ist, dann muß das für die Initiatoren der Entführung sehr unangenehm sein, da sich die Medien natürlich um Interviews mit der Osthoff reißen und man sie nicht einfach in der Versenkung verschwinden lassen kann. Umbringen kann man sie auch nicht einfach so, also bliebe dann nur eine Lösung: Man muß sie öffentlich diskreditieren. Das könnte diese Nonsens-Interviews erklären, die dann veröffentlich wurden. Aber wie schon geschrieben ist das natürlich nur Spekulation.

Freundliche Grüße
von Garfield

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