NICHT OT: Rainer Maria Rilke: "Der Panther"
Hallo allerseits!
Ich habe in einem meiner Postings bei "M&M" das Gedicht Der Panther von Rainer Maria Rilke als Gleichnis dafür herangezogen, was einen Mann nach der Eheschließung erwartet.
Dieses Gedicht auf die Situation verheirateter Männer zu beziehen, ist natürlich meine ureigenste Interpretation, die man teilen mag oder auch nicht.
Da ich aber einerseits dieses Gedicht wirklich für eine (vom Autor höchstwahrscheinlich ungewollte) Parabel auf die Situation verheirateter Männer halte, andererseits natürlich nicht jeder das besagte Posting lesen wird, stelle ich das Gedicht hier noch einmal als Extra-Posting hinein.
Möge jeder sich selbst Gedanken darüber machen, ob dieses Bild eines Tieres, das seiner eigentlichen Natur vollkommen beraubt ist, da der große Wille, den es von der Natur mitbekommen hat, betäubt wurde, der Situation verheirateter Männer entspricht, und wenn ja, ob dies wünschenswert ist.
Es gibt ja durchaus die Auffassung, der Mann müsse gleich einem wilden Tier durch die Ehe gezähmt werden, da er sonst Unheil anrichte.
Ich teile diese Auffassung ausdrücklich nicht, würde mich aber freuen, wenn ich durch dieses Posting zu einer Diskussion über diese Problematik angeregt hätte.
Gruß
Ekki
<hr>
Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf . Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille
und hört im Herzen auf zu sein.
Ich hätte den Panther eher als die gezähmte (Ehe-)Frau gesehen
Als Antwort auf: NICHT OT: Rainer Maria Rilke: "Der Panther" von Ekki am 05. Februar 2006 17:52:
Hallo allerseits!
Ich habe in einem meiner Postings bei "M&M" das Gedicht Der Panther von Rainer Maria Rilke als Gleichnis dafür herangezogen, was einen Mann nach der Eheschließung erwartet.
Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf . Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille
und hört im Herzen auf zu sein.