Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr

Lucius I. Brutus, Sunday, 05.02.2006, 21:20 (vor 6856 Tagen)

Zeit für ein Paar Lesebreife und e-mails. An die Arbeit!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,398774,00.html

Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr

Eugen, Sunday, 05.02.2006, 23:11 (vor 6856 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr von Lucius I. Brutus am 05. Februar 2006 19:20:

Zeit für ein Paar Lesebriefe und e-mails. An die Arbeit!

schon passiert. Gruß, Eugen
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Emanzipation im Kampfanzug - und das Wetter wird besser, wenn es von Frauen angesagt wird. Frau Amann ist wahrscheinlich erst so richtig glücklich, wenn wir betroffen vor einem KriegerInnen Denkmal stehen und wenn die ersten verstümmelten SoldatInnen unser Straßenbild zieren. Ist sie nicht? Warum schreibt sie dann so einen Blödsinn? Warum veröffentlicht ihn der Spiegel? Ich weiß ja nicht, welche Probleme Susanne Amann hat. Ich habe nur ein Problem: Frauen dürfen(!) zur Bundeswehr, Männer müssen(!). Jemand wird hier für blöde verkauft. Emanzipation - das ich nicht lache! Auch eine Kuh kann fliegen, wenn man ihr eine Rakete in den Hintern steckt.

Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr

Dark Knight, Sunday, 05.02.2006, 23:51 (vor 6856 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr von Lucius I. Brutus am 05. Februar 2006 19:20:

Langfristiges Ziel ist, die Frauenquote von jetzt 6,5 Prozent auf rund 15 Prozent zu steigern - im Sanitätsdienst wird sogar ein Anteil von 50 Prozent angepeilt. Dafür wurde extra ein Gesetz geschaffen: Das "Soldatinnen und Soldaten Gleichstellungsgesetz" soll dafür sorgen, dass Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt werden. Ein Gesetz, das an das Gleichstellungsgesetz im Öffentlichen Dienst angelehnt ist.

War ja wieder mal sowas von klar...

Aber immerhin:
Und ein Gesetz, dass sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Soldaten nicht nur auf Gegenliebe stößt: Die Soldatinnen halten das Gesetz zum Teil schlicht für überflüssig. "Sie wollen keine Sonderbehandlung und haben den Eindruck, das schade mehr als dass es nütze", so der Eindruck des Wehrbeauftragten Robbe.

Scheint ja doch noch gescheite Frauen zu geben... nur leider viel zu wenige...

Dark Knight

Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr

Eugen, Monday, 06.02.2006, 00:43 (vor 6856 Tagen) @ Dark Knight

Als Antwort auf: Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr von Dark Knight am 05. Februar 2006 21:51:

Aber immerhin:
Und ein Gesetz, dass sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Soldaten nicht nur auf Gegenliebe stößt: Die Soldatinnen halten das Gesetz zum Teil schlicht für überflüssig. "Sie wollen keine Sonderbehandlung und haben den Eindruck, das schade mehr als dass es nütze", so der Eindruck des Wehrbeauftragten Robbe.
Scheint ja doch noch gescheite Frauen zu geben... nur leider viel zu wenige...
Dark Knight

Glaube ihnen kein Wort.

Sie wollen keine Sonderbehandlung ... aber sie kassieren die "Kriegsgewinne". Wenn sie gescheit wären, würden sie doch nicht zur Bundeswehr gehen. Emanzipation - das heißt "sich frei machen von Zwängen" nicht, "sich ihnen unterordnen".

Einer der´s gut mit dir meint ;-)
Eugen

Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr

Oliver, Tuesday, 07.02.2006, 17:39 (vor 6855 Tagen) @ Eugen

Als Antwort auf: Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr von Eugen am 05. Februar 2006 21:11:30:

>Zeit für ein Paar Lesebriefe und e-mails. An die Arbeit!
schon passiert. Gruß, Eugen

da passt doch der Link schön:

wurde auch schon im manndat.de forumgepostet.

http://www.bigguns.de/AVIs/Sport_Spass_Militaer.avi

Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr

Dark Knight, Wednesday, 08.02.2006, 05:50 (vor 6854 Tagen) @ Eugen

Als Antwort auf: Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr von Eugen am 05. Februar 2006 22:43:55:

Wenn sie gescheit wären, würden sie doch nicht zur Bundeswehr gehen. Emanzipation - das heißt "sich frei machen von Zwängen" nicht, "sich ihnen unterordnen".

ts ts ts... du warst wohl nie beim Bund... denn z.B. ein Feldwebel ist kein 08/15 Schlammrobber, sondern hat, in gewissem Umfang, durchaus Befehlsgewalt über die ihm Unterstellten...
Nur sind dazu entsprechende Lehrgänge nötig, um die auch Frau nicht herumkommt. Bei Offizieren dann das Gleiche, nur daß ihre Befehlkompetenzen weitergehender Natur sind als die eines Feldwebels.

Tja... und nun kommt die Taktik, die dahintersteckt - man investiere etwas Zeit, in der man sich den Zwängen notgedrungen unterordnen muß, und komme hinterher in eine Position mit Befehlsgewalt, in der man weniger Zwängen unterliegt, aber zum Teil selber welche ausüben kann...

So, und nun mal weg von irgendwelche fiesen Verschwörungsphantastereien...

Es gibt, und da stimmt´s, was der Artikel sagt, durchaus berufliche Möglichkeiten bei der Bundeswehr, die man hinterher auch zivil nutzen kann, z.B. eine kaufmännische Ausbildung oder ein Meisterbrief in verschiedenen handwerklichen Berufen. Damit einhergehend sind bestimmte Eignungen und Mindestvoraussetzungen und eine mehrjährige Verpflichtung...

Naja, und bevor man einige Jahre arbeitslos vor sich hingammelt, kann man auch´n paar Jahre was tun...

MfG,
Dark Knight,
Ex-Bundi, dem allerdings das "alle 3-Jahre-Umziehen-Müssen" nicht besonders zugesagt hat und daher nicht länger geblieben ist... (obwohl der eine oder andere, meinen Background bedenkend, mich schon mit Hauptmannsklappen gesehen hat *lol*).

Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr

Eugen, Wednesday, 08.02.2006, 10:02 (vor 6854 Tagen) @ Dark Knight

Als Antwort auf: Re: Emanzipation im Kampfanzug: Frauen in der Bundeswehr von Dark Knight am 08. Februar 2006 03:50:

Wenn sie gescheit wären, würden sie doch nicht zur Bundeswehr gehen. Emanzipation - das heißt "sich frei machen von Zwängen" nicht, "sich ihnen unterordnen".
ts ts ts... du warst wohl nie beim Bund... denn z.B. ein Feldwebel ist kein 08/15 Schlammrobber, sondern hat, in gewissem Umfang, durchaus Befehlsgewalt über die ihm Unterstellten...

Ich war 18 Monate als Wehrpflichtiger dabei und habe dort sogar eine gute Ausbildung in KFZ-Technik bekommen. Natürlich weiß ich, was ein Feldwebel ist, und weiß sogar, dass es gute und schlechte gibt ;-) Binnenlogisch betrachtet war das soweit in Ordnung. Ob es besser wird, wenn in dieses System nun die feministische Logik reingetragen wird, wage ich zu bezweifeln.

Aber liegt ein Missverständnis bezüglich Emanzipation vor.

Wenn irgendwelche Zeilenschinderinnen es als Emanzipation bejubeln, dass Frauen "jetzt aber auch" im Kampfanzug rumturnen dürfen, dann können sie genauso gut bejubeln, dass die Lebenserwartung von Frauen sinkt, dass Frauen "jetzt auch" mehr rauchen, dass sie "jetzt auch" nach Kenia zum vögeln fliegen dürfen, usw. Mit Emanzipation hat das nichts zu tun. Das ist reine Vorteilsnahme oder auch Negativgleichberechtigung.

Gleichberechtigt wird man, emanzipieren muss man sich selber.

Emanzipation, das bedeutet doch, dass man Gewohnheiten, Systeme, Strukturen, Zwänge usw. hinterfragt, sie prüft und gfls. verwirft, bzw. sich ihnen entzieht, und nicht etwa, dass man an ihnen Teil hat.

Diese Journalistinnen denken nicht über den vulgärfeministischen Tellerrand hinaus. Sie bejubeln, dass Frauen zum Bund dürfen, aber sie fragen nicht warum. Ich habe mich schon damals gefragt, ob ich dazu auf der Welt bin, für irgendwelche Pfeffersäcke die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Das ist heute noch viel deutlicher. Unisono tönen sie alle vom ungehinderten Zugang zu Rohstoffen und Märkten und faseln gleichzeitig davon, die Demokratie am Hindukush zu verteidigen. Sollen sie erst mal hier damit anfangen!

Gruß, Eugen

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