Sieh mal an, wer da wen kritisiert!
Ekki, Wednesday, 08.02.2006, 10:19 (vor 6853 Tagen)
Pest und Cholera
Ralf, Wednesday, 08.02.2006, 15:41 (vor 6853 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Sieh mal an, wer da wen kritisiert! von Ekki am 08. Februar 2006 08:19:
Lest mal hier:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,399574,00.html
Wüüürg! Grüne Multikulti-Fuzzis vs. "die türkische Alice Schwarzer" - die Wahl zwischen Pest und Cholera in Reinform
Klar, idealerweise könnte das nach dem Motto "divide et impera" dazu führen, dass sich das Pack gegenseitig neutralisiert. Ich fürchte allerdings, dass das nur in eher geringem Umfang passieren wird (manche grünen Blütenträume werden sicher unter die Räder kommen), und sich stattdessen einiges addiert.
Übler Vorgeschmack, was vielleicht demnächst so drohen könnte:
"Selbst den hochumstrittenen "Muslim-Test" [...] will Ates nicht pauschal verurteilen. Bei der Einbürgerung sei er natürlich "Blödsinn" [...]. Aber über viele der 30 Fragen könne beispielsweise in Integrationskursen diskutiert werden, denn 17 von ihnen betreffen Frauenrechte."
Zur Erläuterung: Diese "Integrationskurse" stammen aus dem neuen Zuwanderungsgesetz und sind bisher eine äußerst positive Sache. Sie bestehen aus 600 Stunden Deutschunterricht und 30 Std. Einführung in deutsche Kultur/Geschichte/Politik. Wenn jetzt Emanzen danach greifen, die Kurse zur Femi-Gehirnwäsche zu missbrauchen, kann das bisher positive Bild schnell ins Negative umschlagen. Dass Emanzen, wie im Artikel beschrieben, versuchen werden, danach zu greifen, ist kaum verwunderlich.
Besonders bedauerlich finde ich dabei, dass Sachen wie der "Muslim-Test" ausgerechnet aus CDU-geführten Bundesländern stammen. Diese Allianz ist fatal: Auf der einen Seite eher konservative Politiker, denen die ganzen Ausländer eh' nicht so recht geheuer sind, auf der anderen Seite Emanzen, die fleißig "Zangsverheiratungen" und "Ehrenmorde" aufbauschen, um damit von der anderen Seite einen Persilschein zur Zwangsindoktrination zu bekommen.
Gruß Ralf
Re: Pest und Cholera
Lucius I. Brutus, Wednesday, 08.02.2006, 16:46 (vor 6853 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Pest und Cholera von Ralf am 08. Februar 2006 13:41:
Besonders bedauerlich finde ich dabei, dass Sachen wie der "Muslim-Test" ausgerechnet aus CDU-geführten Bundesländern stammen. Diese Allianz ist fatal
Das betrachte ich ebenfalls mit größter Sorge. Den konservativen bedienen sich letztendlich dem letzten übriggebliebenen politisch-korrekten Mittel, um ihre Ausländer- und Integrationspolitik zu treiben und zwar dem heutzutage Totschlagargument der Frauenfeindlichkeit.
Ähnlich hat man im Bundeswahlkampf beobachten können, wo Alice Schwarzer von den schwarzen in der FAZ bejubelt wurde, obwohl sie weiterhin nur Hasstiraden trieb, aber eben gegen Schröder, den Gegner der Konservativen.
Diese Milchmädchenrechnung "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" wird nicht aufgehen, wenn nicht zu einem katastrophalen Ergebnis führen.
Gruß.
PS: Leserbrief oder direkt an die Journalistin schreiben :)
Re: Pest und Cholera
Garfield, Wednesday, 08.02.2006, 17:09 (vor 6853 Tagen) @ Ralf
Als Antwort auf: Pest und Cholera von Ralf am 08. Februar 2006 13:41:
Hallo Ralf!
"Wüüürg! Grüne Multikulti-Fuzzis vs. "die türkische Alice Schwarzer" - die Wahl zwischen Pest und Cholera in Reinform "
Hm, die Multikulti-Spinner sind mir aber noch wesentlich unsympathischer als diese Türkin. Teilweise scheint die ja wenigstens noch ganz vernünftige Ansichten zu haben. Es gibt eben nur das übliche Problem, das man bei den allermeisten Feministinnen findet: Die sehen immer nur Probleme der Frauen und sind für Probleme von Männern völlig blind. Zu Zwangsheiraten gehören beispielsweise üblicherweise zwei, und einer davon ist normalerweise männlich. Die deutsche Durchschnittsfeministin stellt sich das vermutlich so vor, daß dann ein alter Wackelgreis den Eltern eines jungen Mädchens ein Bündel Geldscheine in die Hand drückt und dafür die Tochter gegen deren Willen heiraten darf. Diese Türkin sollte aber eigentlich wissen, daß das so in den allerseltensten Fällen abläuft. Oft verabreden in solchen Fällen Eltern die Hochzeit schon, wenn beide zukünftigen Partner noch kleine Kinder sind. Wenn es dann soweit ist, stehen die jungen Männer genauso unter Zwang wie ihre zukünftigen Ehefrauen. Angesichts dessen ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man das als reines Frauenproblem betrachten kann. Mit "Frauenrechten" hat das rein gar nichts zu tun, sondern es ist ganz allgemein ein Menschenrechts-Problem und sollte somit auch als solches angesprochen werden.
Aber es ist ein uraltes Problem, daß Frauen häufig nur Mitgefühl für das eigene Geschlecht oder höchstens noch für Kinder aufbringen, während es bei Männern genau umgekehrt ist.
Freundliche Grüße
von Garfield
Konservative, Feministen und der Islam
Garp, Wednesday, 08.02.2006, 20:53 (vor 6852 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Sieh mal an, wer da wen kritisiert! von Ekki am 08. Februar 2006 08:19:
Die Allianz zwischen Feminismus und Konservativen ist eigentlich nicht so überraschend.
Schließlich ging es den schwarzen (roten) Law-and-Order-Männer schon immer um den Schutz der hilfsbedürftigen Frauen. Ein uraltes Spiel:
Die guten Männer schützen die Frauen vor den bösen Männern. In dem Fall, heldenhafte Beamte des Innenministeriums, bewaffnet mit einem Fragebogen, gegen frauenquälende Muslime.
Es sind aber auch gute Artikel zu dem Themenfeld erschienen:
http://www.zeit.de/2006/06/Petition
60 Migrationsforscher wehren sich gegen die Boulevard-Storys einer Necla Keleks, Ayaan Hirsi Ali und Seyran Ates. Leider finden sie von Politikern keine Beachtung.
Ebenso beachtenswert
http://www.zeit.de/2006/04/PatriotismusZwang
Zitat:
Die meisten Ausländer, die eingebürgert werden wollen, sind doch in dieser unserer Gesellschaft groß geworden. Sie sind durch die deutschen Bildungssysteme gegangen, und wenn man ihnen ein dementsprechendes Gesprächsniveau nicht zutraut, dann sollte man doch wenigstens so ehrlich sein und die Fragen in ein »Du schlagen Frau?« übersetzen. Wie man denn überhaupt das Gefühl nicht loswird, dass sich die Anhänger des Gesprächsleitfadens und diejenigen, die sie durch dieses Gespräch aussortieren möchten, auf relativ gleicher, unzivilisierter Ebene befinden
oder auch
Drei Millionen Türken leben in Deutschland, doch wer sind sie? Glaubt man dem Fernsehen, wohnen die meisten in Ghettos der Ballungsgebiete Berlin, Stuttgart und Frankfurt, sind in mafiosen Clanstrukturen organisiert, haben abgebrochene Hauptschulwerdegänge, die Jungen tragen Pistolen (zum Schutz ihrer Schwestern), die Mütter und Väter bereiten, Gebete murmelnd, die Zwangshochzeiten ihrer Kinder vor, die besonders Cleveren unter ihnen schleusen eine angebliche Ehefrau nach der anderen ins Land. Und wer kann besonders gut Auskunft über sie geben? Das sind die Alice Schwarzers, Günter Becksteins und Peter Scholl-Latours. Ihnen verdanken wir die Überspitzung, die Übertreibung, die Untergangsszenarien
Es lässt sich auf einen Nenner bringen. Wer am lautesten schreit: Frauen werden misshandelt! Dem ist Aufmerksamkeit gewiss. Die Wahrheit dagegen verblasst