Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Da sind wir ausnahmesweise einer Meinung...

Lucius I. Brutus, Sunday, 19.02.2006, 19:30 (vor 6852 Tagen) @ Cleo

Als Antwort auf: Re: .. und noch ein Nachschlag: Harry und Emma von Cleo am 18. Februar 2006 23:25:46:

Derweil nutzt Alice Schwarzer in ihrer Dankesrede die Gelegenheit, über die Unterdrückung der Frau zu Heines Zeiten und heute zu sinnieren. Heine war gegen die Unabhängigkeit der Frauen, weil er von der Abhängigkeit der Frauen profitierte. Mit einem verschmitzten Lächeln sieht sie in die Runde der glänzenden Sakkos und Pelzkrägen und fügt hinzu: "Zum Glück sind solche Männer heute keine anwesend."
Liebe Alice!
An Deiner Stelle wäre ich vorsichtiger....
Grüsse
Cleo

Ich wäre auch an Schwarzer's Stelle sehr vorsichtig, denn ihre Argumentation entblößt und entkleidet die feministische Dogma. Es zeigt die primitive Genese des feministischen Denkens mit seiner Männerfeindlichkeit. Es ist immer das gleiche Spiel: Frau postuliert ihr Wunschdenken, wo es entweder schwarz oder weiß gibt, entweder gut oder böse, keine Mischformen, keine Unsicherheiten. So macht man sich das Leben leichter, obwohl es keinem großen IQ bedarf, um zu wissen, daß binäre deterministische Modelle mit zwischenmenschlichen Beziehungen und vor allem mit zwischengeschlechtlichen Beziehungen nichts die Bohne taugen. Aber was soll's, Frau steinzeitliche Feministin überträgt ihr Wunschdenken, um da womöglich, eine Erklärung für einen erbärmlichen Scheitern mit dem anderen Geschlecht zu suchen. Deshalb empfindet sie es gerade als persönliche Beleidigung, wenn Heine von ihrem Typus der unabhängigen Frau nicht schwärmt. Dafür, daß er nicht das präferiert, was sie ist, wird er verurteilt. Sachlichkeit bleibt auf die Strecke. Phasenweise und im Regelfall, gibt es nichts immanent wichtiger für eine Frau als, wie sie vom anderen Geschlecht wahrgenommen wird. DAS PRÄGT und es ist gleichgültig, obe aus ihr später eine homosexuelle oder eine Steinzeitfeministin wird. Dafür lieferst DU, liebes Cléo immer wieder mit zahlreichen Eine-Zeile Kommentare genug Beweise. Kommentare wie "huch.. also mein Chef schaut mir immer auf das Gesicht" oder "huch ... wie ich bei meinen männlichen Kollegen ankomme, kann ich das von mir nicht behaupten", usw. Letztendes gemeinsam für Feminstininnen, latente Emanzen oder die misandrische Durchschnittsfrau ist, daß sie Beziehungstechnisch die reinsten Katastrophen sind - Wir wissen beide daß es so ist-. Statt sich in Frage zu stellen und mit sich kritisch auseinanderzusetzen wird der moralische Fingerzeig in Richtung des Bösen Mannes erhoben: Er will die emanzipierte Frau nicht! Er drückt sich vor schlauen Frauen! Er hat Angst vor der erfolgreichen Frau! Wie kindisch!

In dem gleichen Kontext resümiert Schwarzer über Heine "Für den charmanten Lebemann seien Frauen in Kopf und Körper aufgeteilt gewesen. Frauen mit Kopf kann er nicht begehren, Frauen mit Körper kann er nicht achten". Diese strickte Aufteilung ist wieder nur ihr Wunschdenken. Wieder sind keine Mischformen zugelassen:
a- Entweder ist die Frau Begehrenswert aber Dumm. Hier hat die Feminsitin als Möchtegerne intelligentes unabhängiges Wesen ihre moralische Überlegenheit postuliert.
b- oder ist eine Frau unabhänig und intelligent aber dafür nicht begehrenswert. Hier hat die Feministin die Erklärung für ihre Nicht-Liebenswürdigkeit als die moralische Unterlegenheit des bösen Mannes, der Nur einen Blick für Ärsche hat und innere Werte nicht beachet.

Mischformen sind tabu: Eine begehrenstwerte Frau mit Köpchen gibt es nicht, das ist die Horror-konkurrenz. Eine dumme und hässliche Frau gibt es auch nicht, sonst müßte sich Frau Schwarzer damit auseinandersetzten, daß sie eben so eine ist, was sie letztendlich auch ist.

Lucius.


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