Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Vogelgrippe - Deutsche Behörden und Politiker schlafen tief und fest....

Sven, Sunday, 26.02.2006, 20:46 (vor 6845 Tagen)

Auch die deutschen Behörden/Politiker wollen nun endlich "massiv" ihre
Tamiflu-Bestände auf 20% der Bevölkerung aufstocken. Wenn man bedenkt,
dass die Schweizer sich längst einen Bestand von 100% ihrer Bevölkerung
zugelegt haben, wird angesichts dieser potentiellen Bedrohung deutlich,
wie inkompetent unsere Volksvertreter sind, bzw. wie tief und fest sie schlafen ...

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Vogelgrippe: Länder stocken Medikamentenvorräte massiv auf

Aus Furcht vor einer Übertragung des H5N1-Virus auf den Menschen wollen nun alle Bundesländer für mindestens 20 Prozent ihrer Bevölkerung Arzneien wie Tamiflu vorhalten.

Berlin - Aus Furcht vor einer Pandemie werden die Vorräte von Arzneien gegen Vogelgrippe beim Menschen massiv aufgestockt. Dies beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin. Alle Länder wollen nun für mindestens 20 Prozent ihrer Bevölkerung Arzneien wie Tamiflu vorhalten, die bisher beim Überspringen der Krankheit auf den Menschen das einzige Gegenmittel sind. Bundesministerin Ulla Schmidt betonte aber, niemand gehe derzeit vom Auftreten einer Pandemie aus, der Fall sei „unwahrscheinlich“.

Zu einer solchen weltweiten Epidemie könnte es kommen, wenn das Vogelgrippevirus sich so verändert, daß es von Mensch zu Mensch überspringt. Die bisher erkrankten Menschen hatten sich im direkten Kontakt bei Geflügel angesteckt, wie Schmidt betonte.

Falls es zur Pandemie komme, sei der beste Schutz eine vollständige Impfung der Bevölkerung, heißt es im Beschluß der Gesundheitsminister. Allerdings kann ein Impfstoff erst entwickelt werden, wenn das mutierte Virus bekannt ist. Bis er zur Verfügung stehe, könnten etwa sechs Monate vergehen, sagte Schmidt. Für die Zwischenzeit sollen nun die antiviralen Mittel vorgehalten werden. Da rege Nachfrage nach Tamiflu herrsche, sei nicht klar, wie lange die Aufstockung der Lager dauere, sagte der sachsen-anhaltinische Gesundheitsminister Gerry Kley.

Bundesweit Medikamente für zehn Millionen Menschen

Das Robert-Koch-Institut hatte einen Vorrat für 20 Prozent der Bevölkerung schon vor längerer Zeit empfohlen. Doch waren einige Länder zögerlich. Während Nordrhein-Westfalen im Notfall bereits mehr als 20 Prozent der Bevölkerung versorgen könnte, hinken andere Länder wie Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit Quoten von sechs bis acht Prozent weit hinterher. Im Durchschnitt sollen etwa acht Prozent der Bevölkerung versorgt sein. Rein rechnerisch müßten somit bundesweit Arzneien für etwa zehn Millionen Menschen angeschafft werden. Beim bisherigen Preis von rund 18 Euro pro Dosis würde dies 180 Millionen Euro kosten.

Die Krankenkassen erklärten, sie wollten die Kosten für die Vorräte nicht übernehmen. „Die Vorsorge vor einer Pandemie ist eine typische Staatsaufgabe“, erklärte der Chef des BKK-Bundesverbands, Wolfgang Schmeinck. „Es wäre ungerecht, wenn die Kosten dafür nur von den Beitragszahlern der Krankenkassen getragen werden müßten.“ Schmidt und Kley sagten jedoch, die Länder würden lediglich in Vorlage für die Vorräte gehen. Würden die Mittel verschrieben, würden letztlich doch die Krankenkassen die Kosten „refinanzieren“.

Vorbeugende Einnahme von Tamiflu kontraproduktiv

Vor einer vorbeugenden Einnahme von Tamiflu warnte der Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle-Wittenberg, Alexander Kekule. Dies wäre kontraproduktiv, weil die Viren schnell resistent würden und „schon am Anfang die einzige wirksame Waffe, die wir haben, stumpf wäre“. WELT.de/AP

http://www.welt.de/data/2006/02/24/850964.html


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