Zeichen des Erwachens?
Bin zurZeit bei einem Praktikum in Frankfurt. Heute ich gehe so durch die Frankfurter U-Bahn, da sehe ich die Kreidezeichnung eines Künstlers auf dem Boden, wie manchmal die Straßenkünstler es so tun. DIe Zeichnung gefällt mir, so gehe ich hin und sehe sie. Es scheint sich um eine Art Marienbild oder Mutter-Theresa zu handeln. Hübsch gezeichnet, etwas naiv vereinfachend aber doch sehr gekonnt, mit sehr gelungen Ornamentalen Umrandungen, wie ich anerkennen muss.
Gegenüber hat der gute Mann (ich nehme irgendwie stark an, dass es ein Mann ist) allerdings noch eine Zeichnung. Ich gehe hin und sehe ein hübsches Frauengesicht, allerdings ein Teufelchen, tatsächlich mit Hörnern, hübsch zwar aber mit bösartigem verkniffenen Grinsen. Das Pendant zur milden Frau gegenüber.
Darüber hat der Künstler mit Kreide geschrieben:
"Weltfrauentag 2006. Beginn der endgültigen Matriachisierung"
Ich bin erstaunt. Irgendwie finde ich das auch sonderbar, nicht wirklich geschmackvoll. Immerhin, jemand ist soweit, das öffentlich zu benennen, öffentlich gegen Frauen oder zumindest eine bestimmte Art Frausein einzutreten, weil dass Fass längst übergelaufen ist.
Mit einer gewissen Melancholie steige ich in die Straßenbahn, denke ich doch, dass ich mich in meinem Antifeminismus womöglich bald nicht mehr völlig unbverstanden fühlen kann, da es zumindest andere gibt, die so denken.
Zeichen eines Stimmungsumschwunges?
Grüße
Ridcully