Nichts für Sensibelchen
Die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen ist wieder größer geworden.
Ein Grund dafür: der Trend zu längeren Arbeitszeiten und wachsender Konkurrenzdruck
Lange Zeit konnte man dem naiven Glauben anhängen, in einem relativ fortschrittlichen Land zu leben: einem Land etwa, in dem Frauen mit Erfolg für ihre Rechte kämpften und Männer gelegentlich den Abwasch machen oder, in Extremfällen, sogar Erziehungsurlaub nehmen....
Oder: Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung.
OTF
Re: Nichts für Sensibelchen
Als Antwort auf: Nichts für Sensibelchen von Olsen-Twins-Fan am 12. März 2006 11:43:
Hallo
Lieber Otf, in deinem TAZ-Link steht die Ursache für die Zunahme der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern ja expliziet drin:
"Damit kommen wir auch der Frage näher, warum der Einkommensunterschied wieder zunimmt: Könnte es sein, dass die im Zusammenhang mit den Globalisierungsproblemen vielfach beschriebene Tendenz zu mehr Druck am Arbeitsplatz und zu längeren Arbeitszeiten etwas damit zu tun hat? Die Arbeitsplätze werden unsicherer, und man muss härter kämpfen, um sich an seinem Stuhl festzuhalten. Zeit fürs Zwischenmenschliche bleibt immer weniger. "
Der soziale Druck auf die Männer ist also so groß, dass ihnen nichts anderes übrigbleibt, als die schlechteren Umstände im Arbeitsleben zu akzeptieren. Und dieser Druck wird oft von Frauen ausgeübt. Auf Frauen wird sehr viel schwächer Druck ausgeübt. Außerdem werden ihnen weit mehr Lebensgestaltungs-Möglichkeiten gestattet als Männern. Folgerichtig nehmen sie diese Möglichkeiten, ein angenehmeres Leben zu führen, war.
Wir leben jetzt und haben seit vielen Jahrhunderten in einer matriarchalen Gesellschaft gelebt. Die Femifokussierung/Frauenbevorzugung ist so tief in uns verankert, dass viele Frauen und Männer das gar nicht bemerken.
Vielleicht deshalb erkennt die Redakteuse die Zusammenhänge nicht und flechtet in ihrem Text Vorurteils-Versatzstücke vom Märchen der weiblichen Benachteiligung ein.
Viele Grüße,
Andi