Frauen und Krieg. von Martin van Creveld
pit b., Monday, 20.03.2006, 15:35 (vor 6826 Tagen)
Beim Stöbern in Amazon.de entdeckt.
Kunden mit den gleichen Artikeln im Einkaufswagen wie Sie, kauften auch:
Antwortenschreiber, Monday, 20.03.2006, 16:22 (vor 6826 Tagen) @ pit b.
Als Antwort auf: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld von pit b. am 20. März 2006 13:35:
Beim Stöbern in Amazon.de entdeckt.
Nicht ganz uninteressant ist ja das:
http://www.amazon.de/gp/legacy-handle-buy-box.html/028-8970902-6932546
Re: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld
Zeitgenosse, Monday, 20.03.2006, 16:56 (vor 6826 Tagen) @ pit b.
Als Antwort auf: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld von pit b. am 20. März 2006 13:35:
In der amazon-Kurzbeschreibung findet sich folgender Passus:
Die Frauen waren es, die Schutz und Verteidigung von ihren Männern einforderten, die ihnen zujubelten, wenn sie in den Kampf zogen, die für sie beteten, wenn sie im Feld waren, und die auf ihre Rückkehr warteten. Sie umarmten die Sieger und trösteten die Verlierer. Frauen dienten über Jahrhunderte als Vergrößerungsspiegel, ausgestattet mit der Magie und Kraft, die Gestalt der Männer in doppelter Größe zurückzustrahlen. Diese Spiegel waren bestimmend für alle kriegerischen und heroischen Handlungen.
http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/3932425332/reviews/ref=cm_rev...
Das mit dem Trost für die Verlierer (Hervorhebung durch mich) simmt meines Wissens nach nicht in dieser Totalität.
Bei den alten Germanen beobachteten die Frauen das Kampfgeschehen aus sicherer Entfernung. Zum Kampfauftakt machten sie durch Geschrei, Getrommel und Geklapper Kampfstimmung für die Männer. Das Germaninen-Geschrei soll auf die Römer, die ja zumeist der Feind waren, konsternierend gewirkt haben. Zudem war die Erwartung an die Männer, daß diese entweder siegreich aus der Schlacht zurückkamen, oder aber bei einer sich abzeichnenden Niederlage bis zum letzten - sprichwörtlich - Mann kämpfend auf dem Schlachtfeld zurückblieben. Wer eine verlorene Schlacht überlebte und zurückkam wurde von den eigenen Weibern niedergemacht. So erscheint denn die Kampfmoral der alten Germanen in einem ganz neuen Licht ...
Was den 2. Weltkrieg anbetrifft, so findet sich in der Autobiografie der anonymen Autorin (Anonyma: Eine Frau in Berlin - April bis Juni '45) zwischen allen Russen- und Vergewaltigungsgeschichten auch ein Passus, in dem sie schildert wie die wenigen aus dem Krieg zurückgekehrten Männer nicht so sehr vom Kampfgeschehen als vielmehr von der Verteufelung durch die sie empfangenden Frauen moralisch angeknackst waren. Diese machten ihnen zum Vorwurf, den Krieg verloren zu haben, und hackten unaufhörlich auf ihnen herum. Anonymas eigener Freund/Verlobter hat sich nach einigen Tagen des Wiedersehens wieder zurück nach Ostpreußen aufgemacht.
Gruß
Zeitgenosse
Re: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld
Lucius I. Brutus, Tuesday, 21.03.2006, 03:13 (vor 6826 Tagen) @ Zeitgenosse
Als Antwort auf: Re: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld von Zeitgenosse am 20. März 2006 14:56:53:
Bei den alten Germanen beobachteten die Frauen das Kampfgeschehen aus sicherer Entfernung. Zum Kampfauftakt machten sie durch Geschrei, Getrommel und Geklapper Kampfstimmung für die Männer. Das Germaninen-Geschrei soll auf die Römer, die ja zumeist der Feind waren, konsternierend gewirkt haben. Zudem war die Erwartung an die Männer, daß diese entweder siegreich aus der Schlacht zurückkamen, oder aber bei einer sich abzeichnenden Niederlage bis zum letzten - sprichwörtlich - Mann kämpfend auf dem Schlachtfeld zurückblieben. Wer eine verlorene Schlacht überlebte und zurückkam wurde von den eigenen Weibern niedergemacht. So erscheint denn die Kampfmoral der alten Germanen in einem ganz neuen Licht ...
Zur Korrektur: Diese Anekdoten stammen aus dem Kimbern- und Teutonen Zug. Das war das einzige herausragende Ereignis, wo die klassischen Römer (vor ihrer Christianiesierung) auf einem ganzen germanischern Troß stießen.
Gruß.
@ Zeitgenosse
Realist, Tuesday, 21.03.2006, 21:28 (vor 6825 Tagen) @ Zeitgenosse
Als Antwort auf: Re: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld von Zeitgenosse am 20. März 2006 14:56:53:
Hallo Zeitgenosse!
Ich sehe die Dinge so ähnlich wie Du,ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen! Viele Frauen haben sich den Siegern an den Hals geworfen, anstatt die Verlierer ihres Volkes zu trösten. So wurden auch nicht wenige Soldaten von ihren Frauen oder Freundinnen verlassen, wenn sie als Invaliden aus dem Krieg zurückkamen. Ein Soldat soll in einem literarischen Werk einmal geschrieben haben, daß einem der Feind nicht so viel Demütigung hätte zufügen können wie die eigenen Frauen.
In einem kürzlich gesendeten Fernsehbeitrag über die unmittelbare Nachkriegszeit wies man auch darauf hin, daß sich die (jüngeren)Frauen der neuen Situation schnell anpassen konnten: Sie wollten den Krieg schnell vergessen und vergnügten sich mit den Siegern!
MfG
Realist
Re: @ Zeitgenosse
Antwortenschreiber, Tuesday, 21.03.2006, 22:23 (vor 6825 Tagen) @ Realist
Als Antwort auf: @ Zeitgenosse von Realist am 21. März 2006 19:28:
Hallo Zeitgenosse!
Ich sehe die Dinge so ähnlich wie Du,ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen! Viele Frauen haben sich den Siegern an den Hals geworfen, anstatt die Verlierer ihres Volkes zu trösten. So wurden auch nicht wenige Soldaten von ihren Frauen oder Freundinnen verlassen, wenn sie als Invaliden aus dem Krieg zurückkamen. Ein Soldat soll in einem literarischen Werk einmal geschrieben haben, daß einem der Feind nicht so viel Demütigung hätte zufügen können wie die eigenen Frauen.
In einem kürzlich gesendeten Fernsehbeitrag über die unmittelbare Nachkriegszeit wies man auch darauf hin, daß sich die (jüngeren)Frauen der neuen Situation schnell anpassen konnten: Sie wollten den Krieg schnell vergessen und vergnügten sich mit den Siegern!
MfG
Realist
Da liegt ihr mit Gregor Gysi auf einer Linie.
Er hat in diesem Buch http://www.perlentaucher.de/buch/5743.html auch die Feststellung gemacht, das Frauen den Wechsel von der ddr zur brd wohl besser verkraftet haben, auch vom "ideologischen Wechsel" siehe Merkel.
Dieser Wechsel wird allerdings meist positiv ausgelegt, bei der Armee hingegen werden Deserteure allerdings erschossen.
Wahrscheinlich würden die Frauen auch den Übertritt zum Islamismus, wenn er den in Dtl. Staatsreligion werden sollte, "besser verkraften" als die Männer, obwohl sie jetzt die grösseren Reden dagegen schwingen.
@Wie hies den das literarische Werk?
@ Antwortenschreiber
Realist, Wednesday, 22.03.2006, 20:50 (vor 6824 Tagen) @ Antwortenschreiber
Als Antwort auf: Re: @ Zeitgenosse von Antwortenschreiber am 21. März 2006 20:23:
@Wie hies den das literarische Werk?
Hallo Antwortenschreiber!
Genau das weiß ich leider auch nicht! Davon erzählte mir ein Pastor. Da ich mit Religion nichts am Hut habe fand ich es besonders bemerkenswert,daß ein Gottesmann in dieser Hinsicht Tacheles redet!
Als Ersatz dafür ein Zitat was uns im Leben weiterhilft:
"Die Männer sind besser als ihr Ruf. Sie würden sonst nicht so viel Liebenswertes in Frauen hineindenken, das in vielen Fällen überhaupt nicht vorhanden ist."
Aus dem lesenswerten Buch "Ansichten und Einsichten" Aphorismen von Wilhelm Schwöbel. Im Ausland bekannter als in der BRD.
MfG
Realist
Danke!
Antwortenschreiber, Wednesday, 22.03.2006, 23:23 (vor 6824 Tagen) @ Realist
Als Antwort auf: @ Antwortenschreiber von Realist am 22. März 2006 18:50:
Re: @ Zeitgenosse
Zeitgenosse, Wednesday, 22.03.2006, 14:29 (vor 6824 Tagen) @ Realist
Als Antwort auf: @ Zeitgenosse von Realist am 21. März 2006 19:28:
Man erkennt den Charakter eines Volkes auch daran, wie es nach einem verlorenen Krieg mit seinen Soldaten umgeht.
(de Gaulle)
Re: @ Zeitgenosse
Garfield, Wednesday, 22.03.2006, 17:49 (vor 6824 Tagen) @ Realist
Als Antwort auf: @ Zeitgenosse von Realist am 21. März 2006 19:28:
Hallo Realist!
So mancher Mann fand seine Frau auch mit einem anderen vor, wenn er körperlich unversehrt aus dem Krieg zurück kehrte.
Meine Frau hat sich vor einiger Zeit ein wenig mit Ahnenforschung befaßt und stieß dabei schnell auf einen weißen Fleck in der jüngeren Familiengeschichte: Der Vater ihrer Oma. Ihre Oma redete nie über ihn. Auch Fragen meiner Frau beantwortete sie abweisend, oder sie verließ einfach schweigend den Raum. Auch ihre Mutter und ihr Opa sagten dazu nur, daß sie ebenfalls nichts wissen.
Wir fanden nur heraus, daß er gegen Kriegsende in einem Pionierbataillon an der Ostfront eingesetzt war und daß er weder als gefallen noch als vermißt registriert worden ist.
Wir vermuteten dann schon, daß er vielleicht in Gefangenschaft war, dort eine andere Frau kennengelernt hat und nicht zurück gekehrt ist.
Später lüftete die Oma meiner Frau das Geheimnis dann endlich: Als ihr Vater aus dem Krieg zurück kehrte, fand er seine liebe Gattin zu Hause mit einem anderen Mann vor.
Auf Fotos macht er einen sehr sensiblen und netten Eindruck - und so hat die Oma meiner Frau ihn auch beschrieben. Wahrscheinlich hat ihn während der Kriegszeit nur der Gedanke aufrecht erhalten, daß er nach dem Ende des ganzen Wahnsinns wieder zu seiner Frau zurück kann. Umso schwerer hat es ihn nun getroffen, daß sie schon lange einen Anderen hatte. Er ging dann auf den Dachboden und hat sich erhängt. Vielleicht hat seine Tochter ihn später sogar gefunden - so genau hat sie es nicht erzählt. Jedenfalls war es ein großer Schock für sie, und sie hat ihrer Mutter das niemals verziehen. Daß sie noch Jahrzehnte später nicht darüber reden wollte, lag einfach daran, daß sie das immer noch sehr mitnahm.
Freundliche Grüße
von Garfield