Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Scipio Africanus, Monday, 10.04.2006, 20:40 (vor 6805 Tagen)
Die Regierung ist sehr besorgt über die Abtreibung weiblicher Föten in Indien. Nach den Worten der Regierung ist die gezielte Tötung weiblicher Föten in Indien Teil des Gesamtkomplexes der Lage von Frauen.
Da "die Regierung" Abtreibung als das Recht der Frau versteht, über ihren eigenen Körper frei zu verfügen, ist die Besorgnis nicht ganz nachvollziehbar, ohne einige Widersprüchlichkeiten zu ignorieren.
Offensichtlich ist nicht die Abtreibung an und für sich problematisch, sondern das Ungleichgewicht zwischen abgetriebenen männlichen und weiblichen Föten. Interessanterweise wird der Begriff "gezielte Tötung" verwendet, was sehr nahe dem Tatbestand des Mordes gleichkommt. Es liegt auf der Hand, dass die Bezeichnung "Mord" keine Verwendung finden darf, da sonst Abtreibung insgesamt als ethisch unverantwortlich eingestuft würde.
Es liegt mir nichts daran, hier eine Diskussion über Abtreibung loszutreten. Ich stelle nur fest, dass nicht die Tötung an und für sich verwerflich ist, sondern die Tötung "weiblicher Zellhaufen".
Was ist die Lösung ? Eine Abtreibungsquote für männliche Föten ?
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
WolfgangS, Tuesday, 11.04.2006, 00:51 (vor 6805 Tagen) @ Scipio Africanus
Als Antwort auf: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von Scipio Africanus am 10. April 2006 17:40:
Verrückt, daß die Regierung nie besorgt ist, wenn Männer in Indien kastriert werden...siehe:
Re: Doppelzüngig, ...
Andreas (d.a.), Tuesday, 11.04.2006, 01:53 (vor 6805 Tagen) @ WolfgangS
Als Antwort auf: Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von WolfgangS am 10. April 2006 21:51:
... wenn man Abtreibung als "Grundrecht" verankern möchte, sich dann aber darüber empört, wenn sie nicht im gewünschten Maße geschlechtsspezifisch wahrgenommen werden. Was hätten sie gerne? Eine 50/50-Quote? Gilt das feministische Dogma, jede sich einer Abtreibung unterziehende Frau befinde sich in einer existentiellen Notlage, nicht mehr, wenn es sich um weibliche Föten handelt? Widerlich ...
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Nikos, Tuesday, 11.04.2006, 10:50 (vor 6805 Tagen) @ WolfgangS
Als Antwort auf: Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von WolfgangS am 10. April 2006 21:51:
Verrückt, daß die Regierung nie besorgt ist, wenn Männer in Indien kastriert werden...siehe:
www.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,1014116,00.html<
Verrückt für ein demokratisches Land.
Normal für Deutschland.
Nikos
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Nikos, Tuesday, 11.04.2006, 10:38 (vor 6805 Tagen) @ Scipio Africanus
Als Antwort auf: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von Scipio Africanus am 10. April 2006 17:40:
Was ist die Lösung ? Eine Abtreibungsquote für männliche Föten ?<
Ich kann hier öffentlich ein Euro wetten, daß im totalitären Femi-Deutschland das tatsächlich der nächste Schritt sein wird.
Wer wettet dagegen?
Nikos
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
newbie, Wednesday, 12.04.2006, 01:20 (vor 6804 Tagen) @ Nikos
Als Antwort auf: Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von Nikos am 11. April 2006 07:38:
Was ist die Lösung ? Eine Abtreibungsquote für männliche Föten ?<
Ich kann hier öffentlich ein Euro wetten, daß im totalitären Femi-Deutschland das tatsächlich der nächste Schritt sein wird.
Wer wettet dagegen?
Nikos
Also Nikos.. ich bin zwar männlich-risikobereit. Aber da halt ich nicht gegen.
Gruß - newbie
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Conny, Tuesday, 11.04.2006, 11:42 (vor 6805 Tagen) @ Scipio Africanus
Als Antwort auf: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von Scipio Africanus am 10. April 2006 17:40:
Die Regierung ist sehr besorgt über die Abtreibung weiblicher Föten in Indien. Nach den Worten der Regierung ist die gezielte Tötung weiblicher Föten in Indien Teil des Gesamtkomplexes der Lage von Frauen.
Die Regierung soll sich doch freuen. Dadurch steigt nur der Wert einer Frau, die das "überleben durfte". Mich wundert es, daß in Deutschland nicht gezielt männdliche Zellhaufen abgetrieben werden.
Freundliche Grüße
Conny
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Garfield, Tuesday, 11.04.2006, 21:45 (vor 6804 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von Conny am 11. April 2006 08:42:
Hallo Conny!
"Die Regierung soll sich doch freuen. Dadurch steigt nur der Wert einer Frau, die das "überleben durfte"."
Genau. Tatsächlich trifft auch das nämlich wieder mehr die Männer als die Frauen. Den abgetriebenen weiblichen Zellhaufen tut die Abtreibung kaum weh. Aber für die Männer in Indien wird es so schwerer, eine Frau zu finden. Gerade diejenigen mit geringen Einkommen haben dann keine Chance. So müssen sie sich umso mehr abstrampeln, um möglichst viel Geld heranzuschaffen und dann vielleicht gnädigerweise als Ehemänner und Schwiegersöhne akzeptiert zu werden.
Für Frauen dagegen eröffnet sich dadurch das Paradies. Sie haben die freie Auswahl unter diversen Bewerbern, und vielleicht schafft es unter diesen Bedingungen auch die eine oder andere Frau, in eine höhere Kaste aufzusteigen, was Männern kaum möglich ist.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Isegrim, Wednesday, 12.04.2006, 22:23 (vor 6803 Tagen) @ Scipio Africanus
Als Antwort auf: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von Scipio Africanus am 10. April 2006 17:40:
Auch unabhängig von irgendwelchem feministischen Quark ist es bedenklich bis gefährlich, wenn es deutlich mehr Männer als Frauen gibt. Die verstärkte Konkurrenz um die wenigen, vorhandenen Frauen kann für starken Unfrieden sorgen, in China gibt es scheinbar schon professionelle Entführungs-Agenturen, die Frauen aus ländlichen Regionen rauben, um sie der städtischen männlichen Bevölkerung zum heiraten anzubieten, da dort die Ein-Kind-Politik für ein starkes Geschlechterungleichgewicht gesorgt hat.
"Lösen" von staatlicher Seite aus kann man das Problem aber wohl kaum.
Unabhängig davon hätte ich persönlich aber gegen einen gehörigen Frauenüberschuß in jüngeren Jahren kaum etwas einzuwenden...
$sich sinnlosen Träumereien hingebend§
Re: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Maesi, Wednesday, 19.04.2006, 00:59 (vor 6797 Tagen) @ Scipio Africanus
Als Antwort auf: Regierung "sehr besorgt" über Abtreibung weiblicher Föten in Indien von Scipio Africanus am 10. April 2006 17:40:
Hallo Scipio
Die Regierung ist sehr besorgt über die Abtreibung weiblicher Föten in Indien. Nach den Worten der Regierung ist die gezielte Tötung weiblicher Föten in Indien Teil des Gesamtkomplexes der Lage von Frauen.
Nach China ist nun Indien dran. Ziemlich ruehrig in der Poenalisierung der Abtreibung weiblicher Foeten sind bekanntlich die gluehendsten Befuerworter der Fristenloesung: die Gruenen. Verlogenheit, Deine Farbe ist gruen!
Da "die Regierung" Abtreibung als das Recht der Frau versteht, über ihren eigenen Körper frei zu verfügen, ist die Besorgnis nicht ganz nachvollziehbar, ohne einige Widersprüchlichkeiten zu ignorieren.
Offensichtlich ist nicht die Abtreibung an und für sich problematisch, sondern das Ungleichgewicht zwischen abgetriebenen männlichen und weiblichen Föten. Interessanterweise wird der Begriff "gezielte Tötung" verwendet, was sehr nahe dem Tatbestand des Mordes gleichkommt. Es liegt auf der Hand, dass die Bezeichnung "Mord" keine Verwendung finden darf, da sonst Abtreibung insgesamt als ethisch unverantwortlich eingestuft würde.
Wobei manche Abtreibungsbefuerworter bereits beim Begriff 'Toetung' akute Bauchschmerzen bekommen - schliesslich handelt es sich lediglich um einen
'empfindungslosen Zellhaufen'.
Es liegt mir nichts daran, hier eine Diskussion über Abtreibung loszutreten. Ich stelle nur fest, dass nicht die Tötung an und für sich verwerflich ist, sondern die Tötung "weiblicher Zellhaufen".
So aehnlich wie nicht die Diskriminierung an und fuer sich verwerflich ist sondern nur die Diskriminierung von Frauen; Diskriminierung von Maennern hingegen bezeichnet man bekanntlich als 'positive Diskriminierung', was die dahinterstehende femisexistische Geisteshaltung ja bereits hinreichend entlarvt. Du siehst, es gibt in der Gleichstellungspolitik bereits eine Analogie zur von Dir oben festgestellten Denke.
Was ist die Lösung ? Eine Abtreibungsquote für männliche Föten ?
Die Regierung ist besorgt
*Zynismus on*
Ja klar, die Quote! Fuer jeden weiblichen Foetus, der abgetrieben werden soll, und fuer den kein maennliches Pendant vorhanden ist, greift sich die indische Obrigkeit eine mit einem Buben schwangere Frau und verordnet die Zwangsabtreibung des maennlichen Foetus; ausgewaehlt wird der zur Zwangsabtreibung vorgesehene Foetus mittels Losentscheid. Oder aber es duerfen nur soviele weibliche Foeten abgetrieben werden, wie maennliche Foeten zu Abtreibung vorgesehen sind; man fuehrt also ein Abtreibungskontingent ein, dessen Hoehe sich jeweils an der niedrigeren Zahl der Abtreibungsgesuche bezogen auf das Foetengeschlecht orientiert.
Die 'weichere' Variante davon waere, Werbung zur gezielten Abtreibung maennlicher Foeten zu machen und/oder die Abtreibung maennlicher Foeten mit einer Abtreibungspraemie zu honorieren (sozusagen eine Kopfgeldpraemie) bis ungefaehr geschlechterbezogener Gleichstand bei den Abtreibungen erzielt wuerde. Begruenden koennte man das ganze ja mit dem Gender Mainstreaming Konzept, welches bekanntlich die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Maennern und Frauen beruecksichtigt (selbst, wenn es sich nur um Foeten oder gar Embryonen handelt) und mittels geeigneter Massnahmen die Chancengleichheit der beiden Geschlechter anstrebt. Schliesslich ist es ein verfassungsmaessiges 'Recht' jedes maennlichen Foetus dieselbe Chancen auf Abtreibung zu haben wie die weiblichen Foeten.
Das Ei des Kolumbus allerdings waere folgendes: das biologische Geschlecht ist bekanntlich eine soziale Konstruktion, also konstruiert man mit geeigneten Definitionen die Geschlechter (gender) neu. Dabei achtet man bei den Genderdefinitionen darauf, dass diese so erstellt werden, dass im Endergebnis ungefaehr gleich hohe Abtreibungszahlen fuer alle definierten Gender herauskommen; die Definitionen werden also dynamisch in einem bestimmten zeitlichen Zyklus (z.B. woechentlich) an die jeweils aktuelle Situation auf dem Abtreibungsmarkt im Hinblick einer genderbezogen ausgewogenen Abtreibungsstatistik angepasst. Mit dieser Methode wuerde die Besorgnis der Bundesregierung auf einen Schlag gegenstandslos und man braeuchte abgesehen von der stets wiederkehrenden Genderneudefiniererei nichts weiter zu unternehmen. Mit der periodischen Ueberpruefung der Genderdefinitionen wiederum wuerde man Heerscharen von ansonsten arbeitslosen Genderspezialisten beauftragen; die Arbeitslosenquote koennte damit spuerbar gesenkt werden.
*Zynismus off*
Rabenschwarzer zynischer Gruss
Maesi