Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Ekki, Thursday, 27.04.2006, 15:43 (vor 6788 Tagen)
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Cleo, Thursday, 27.04.2006, 16:13 (vor 6788 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Frau Herman und allen anderen frisch getauften Hohepriestern der Family Values sei gesagt: Wer völlig "intakte" Familien sucht, soll doch in die arabische Welt schauen, in Iran und den Irak, nach Sizilien oder nach Berlin-Kreuzberg. Da herrscht sie noch, die "jahrtausendealte" Familientradition.
Dort existiert jene muslimisch-archaische Parallelwelt des Patriarchats, in der es "ein vom Familienverband losgelöstes 'Ich' gar nicht gibt", wie die Soziologin Necla Kelek zu Recht sagt. "Der Sohn ist dem Vater, dem älteren Bruder, dem Onkel sowie Gott gegenüber zu 'Respekt', sprich Gehorsam, verpflichtet ... Die Männer kontrollieren die Frauen im Namen der Familie. Diesem Islam fehlt das Konzept der entscheidungsfähigen, moralisch verantwortlichen Person vollkommen."
Lieber ohne Familie als kein Individuum zu sein.
Cleo
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Anti-Humorist, Thursday, 27.04.2006, 16:15 (vor 6788 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Cleo am 27. April 2006 13:13:30:
Lieber ohne Familie als kein Individuum zu sein.
Ist das für dich ein sich ausschließender Widerspruch?
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Magnus, Thursday, 27.04.2006, 17:12 (vor 6788 Tagen) @ Anti-Humorist
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Anti-Humorist am 27. April 2006 13:15:
Lieber ohne Familie als kein Individuum zu sein.
Ist das für dich ein sich ausschließender Widerspruch?
Wird wohl so sein. Dafür wird sie auch allein im Alter sein, allein Weihnachten verbringen oder sich mit ihren zahnlosen Mitstreiterinnen über die Ruhmreiche, politisch erfolgreiche Zeit im Gelben Forum unterhalten und dann vermutlich auch allein sterben - ganz individuell eben.
Magnus
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Rüdiger, Thursday, 27.04.2006, 19:17 (vor 6788 Tagen) @ Magnus
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Magnus am 27. April 2006 14:12:26:
Lieber ohne Familie als kein Individuum zu sein.
Ist das für dich ein sich ausschließender Widerspruch?
Wird wohl so sein. Dafür wird sie auch allein im Alter sein, allein Weihnachten verbringen oder sich mit ihren zahnlosen Mitstreiterinnen über die Ruhmreiche, politisch erfolgreiche Zeit im Gelben Forum unterhalten und dann vermutlich auch allein sterben - ganz individuell eben.
Allein sterben kann man auch mit Kindern. Die ziehen dann aus beruflichen Gründen irgendwohin, man selbst bleibt zurück. Im Fernsehen gab's mal eine Reportage über Obdachlose in den USA, darunter ein Mann, der 8 Kinder hatte. Das fand ich schon bodenlos, daß sich keines von denen um seinen Vater kümmerte. Der Filmbericht ging darauf auch erstaunlicherweise nicht ein.
Gruß, Rüdiger
PS: Natürlich ist der Artikel polemisch, aber er weist auch sehr zu Recht darauf hin, daß alles zwei Seiten hat. Früher wurde die Familie schlechtgeredet, heute wird sie idealisiert. Beides entspricht nicht der Realität.
@Rüdiger - Re: Eva Hermann & Co. - VOLLE ZUSTIMMUNG!
Ekki, Thursday, 27.04.2006, 21:09 (vor 6788 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Rüdiger am 27. April 2006 16:17:13:
Hallo Rüdiger!
PS: Natürlich ist der Artikel polemisch, aber er weist auch sehr zu Recht darauf hin, daß alles zwei Seiten hat. Früher wurde die Familie schlechtgeredet, heute wird sie idealisiert. Beides entspricht nicht der Realität.
Sehr richtig! Und Eva Hermann spitzt ja - mit umgekehrtem Vorzeichen - genauso zu.
Herzliche Grüße von
Ekki
Einspruch!
Wodan, Friday, 28.04.2006, 03:34 (vor 6787 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Rüdiger am 27. April 2006 16:17:13:
Früher wurde die Familie schlechtgeredet, heute wird sie idealisiert. Beides entspricht nicht der Realität.
Mir scheint der Artikel eher ein Beispiel dafür, daß die Familie heute schlechtgeredet wird. Was der Autor geltend macht, hat warscheinlich kein Mensch wirklich erlebt. Mir kommt er völlig hilflos vor in dem Bestreben irgendetwas unbedingt gegen Frau Herman zu schreiben, dabei aber vor lauter Furor sachlich nichts auf der Pfanne zu haben. Der Artikel ist mehr als peinlich.
Gruß
Wodan
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Nikos, Friday, 28.04.2006, 18:48 (vor 6787 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Rüdiger am 27. April 2006 16:17:13:
Früher wurde die Familie schlechtgeredet, heute wird sie idealisiert. Beides entspricht nicht der Realität<
Ach, das alte Thema. Warum muss man immer entweder die Schwarze oder die Rosa Brille aufsetzen. Die Realität ist wie sie ist, weder schwarz noch rosa.
Nikos
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Maesi, Saturday, 29.04.2006, 14:54 (vor 6786 Tagen) @ Nikos
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Nikos am 28. April 2006 15:48:
Hallo Nikos
Früher wurde die Familie schlechtgeredet, heute wird sie idealisiert. Beides entspricht nicht der Realität<
Ach, das alte Thema. Warum muss man immer entweder die Schwarze oder die Rosa Brille aufsetzen. Die Realität ist wie sie ist, weder schwarz noch rosa.
Exakt, Nikos! Und die Realitaet in der Familie, die gestalten in erster Linie die Erwachsenen. Familienterror passiert genausowenig aus heiterem Himmel (sozusagen als Akt hoeherer Gewalt), wie einem die sprichwoertliche Familienidylle (*fg*) familiensystembedingt einfach in den Schoss faellt. Damit die Familie funktioniert, muss man was fuer tun. Das scheint vielen der heutigen Heiratswilligen nicht so ganz aufzugehen. Wer Ehe und Familie jedoch als Zwang erlebt, soll besser die Finger davon lassen - insofern ist Ekki wenigstens konsequent und ehrlich, was ich ihm hoch anrechne.
Gruss ins sonnige Griechenland
Maesi
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Nikos, Saturday, 29.04.2006, 19:34 (vor 6786 Tagen) @ Maesi
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Maesi am 29. April 2006 11:54:21:
Hi Maesi!
Damit die Familie funktioniert, muss man was fuer tun. Das scheint vielen der heutigen Heiratswilligen nicht so ganz aufzugehen<
Wie soll das auch gehen, wenn wir uns die Ohren und die Augen permanent vollgestopft werden mit Rechten aller Art, aber ohne die geringste Erwähnung von gleichzeitigen Pflichten?
Würde ich einen Salat in den Garten lediglich sagen "Ich habe das Recht, daß Du ein prächtiger Salat wirst, damit ich Dich essen kann" und dazu sonst nichts tun, würde mir der Salat was sch***en! Warum glaubt man, daß beim Partner so funktionieren kann? Warum investiert überall Zeit, Geld, Mühe, nur beim Partner nicht, und erwarten von ihm aber buchstäblich alles?
Na klar! Der Feminismus hat damit NICHTS zu tun!
Grüße zurück aus Griechenland, heute 22°C, allerdings leicht bewölkt über die Insel
Nikos
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Nikos, Friday, 28.04.2006, 18:23 (vor 6787 Tagen) @ Cleo
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Cleo am 27. April 2006 13:13:30:
Liebe Cleo!
Richtig! Lieber ein Individuum sein, in einer Umgebung, die (bald) nicht mehr existiert, als kein Individuum, in einer reale Umgebung.
Hast Du nicht verstanden? Dachte ich mir!
Grüße
Nikos
P.S. Niemals habe ich mich zu Respekt verpflichtet gefühlt. Sondern aufrichtig Respekt empfunden, für Leute, die mich gezeugt und groß bekommen haben. Aber naja, wem erzähle ich das alles.
Frau Herman und allen anderen frisch getauften Hohepriestern der Family Values sei gesagt: Wer völlig "intakte" Familien sucht, soll doch in die arabische Welt schauen, in Iran und den Irak, nach Sizilien oder nach Berlin-Kreuzberg. Da herrscht sie noch, die "jahrtausendealte" Familientradition.
Dort existiert jene muslimisch-archaische Parallelwelt des Patriarchats, in der es "ein vom Familienverband losgelöstes 'Ich' gar nicht gibt", wie die Soziologin Necla Kelek zu Recht sagt. "Der Sohn ist dem Vater, dem älteren Bruder, dem Onkel sowie Gott gegenüber zu 'Respekt', sprich Gehorsam, verpflichtet ... Die Männer kontrollieren die Frauen im Namen der Familie. Diesem Islam fehlt das Konzept der entscheidungsfähigen, moralisch verantwortlichen Person vollkommen."
Lieber ohne Familie als kein Individuum zu sein.
Cleo
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Wodan, Thursday, 27.04.2006, 16:22 (vor 6788 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Lest mal hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,413260,00.html
Gruß
Ekki
War klar, daß die Presse auf die Palme gehen würde. Seit Jahren bringen sie nur noch braven angepaßten Journalismus und dann traut sich jemand mal politisch unkorrekt zu sein, schlimmer noch: ein schwarzes Schaf unter den Kollegen läßt es auch noch drucken. War schon die erste Reaktion des Spiegels an Dämlichkeit kaum zu überbieten, so bietet uns nun die zweite den üblichen Mainstream.
Zwar ist der ursprüngliche Cicero-Beitrag naiv und von viel Unkenntnis gekennzeichnet sowie der Tendenz nach fälschlich rückwärts gewandt, doch hat er ordentlich provoziert mit der immerhin richtigen Hauptthese, daß es der feministische Amoklauf gewesen ist, der die Geburtenstatistiken zum Abknicken gebracht hat.
Das weiß im Grunde jeder, aber keiner traute sich bisher, es zu schreiben.
Gruß
Wodan
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Magnus, Thursday, 27.04.2006, 17:07 (vor 6788 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Lest mal hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,413260,00.html
Gruß
Ekki
Zitat Artikel:
Verlorene Unschuld
Und ist es nicht der Gipfel der Heuchelei, von jener Institution namens Familie die Lösung unserer Probleme zu erwarten, deren perfektes Funktionieren zur Zeit des Nationalsozialismus eine der verlässlichsten Stützen des menschenverachtenden Regimes war?
Es ist eine Binsenweisheit, aber offenbar muss man an sie erinnern: Die Unschuld der Familie ist längst verloren - wie die aller bürgerlichen Institutionen. Es gibt kein Zurück in eine vermeintlich heile Welt, sondern nur die Suche nach neuen Formen und Kombinationen. Phantasie ist gefragt statt simpler Nostalgie, Kreativität statt reaktionärem Kitsch.
Die Leute machen es sich immer einfach: Passt etwas nicht in ihrer Wertvorstellung, so verbindet man es schnell mit dem Nationalsozialismus - dann ist es schlecht und böse, und man braucht nur nach Alternativen schreien, aber selbst keine nennen.
Was sollen denn die Alternativen sein? Zwangsschwängerungswochen, in denen Samen von Männern in Frauen eingepflanzt werden und diese dann dem Unterhalt verpflichtet werden?
Die Familie ist das Wertfundament einer Gesellschaft. Wer sich von dieser abwendet, wird untergehen. Und die Familie war schon immer eine heile Welt, nicht eine vermeintliche, selbst unter dem Nationalsozialismus bot sie für Kinder Geborgenheit und Schutz.
Wenn man sich auf Familienwerte besinnt, dann heißt das nicht automatisch den Nationalsozialismus wiederherstellen zu wollen, nur weil ein Presse-Vollidiot eine Analogie herstellt.
Magnus
P.S.: Autobahnen sind böse - haben sie doch das Nationalsozialistische System enorm unterstützt... Wir brauchen jetzt Alternativen. Phantasie ist gefragt.
Übles Pamphlet
Harry 006, Thursday, 27.04.2006, 17:53 (vor 6788 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Und ist es nicht der Gipfel der Heuchelei, von jener Institution namens
Familie die Lösung unserer Probleme zu erwarten, deren perfektes
Funktionieren zur Zeit des Nationalsozialismus eine der verlässlichsten
Stützen des menschenverachtenden Regimes war?
Das erinnert sehr an Lafontaines Meinung, "Fleiß, Pünktlichkeit und
Disziplin seien Sekundärtugenden, mit denen man auch ein KZ führen könne."
Jaja, auch im 3. Reich haben die Menschen gegessen, getrunken
und geschlafen. Und Hitler war Vegetarier und Nichtraucher.
Welche Schlußfolgerungen sollten wir jetzt daraus ziehen?
Kurz gesagt: Dieser "Diskussionsbeitrag" will durch dumme Sprüche
verhindern, daß die Familie wieder aufgewertet wird. Und das aus
destruktiven Motiven. Ein ganz übles Pamphlet.
Re: Übles Pamphlet
Jim, Thursday, 27.04.2006, 21:14 (vor 6788 Tagen) @ Harry 006
Als Antwort auf: Übles Pamphlet von Harry 006 am 27. April 2006 14:53:
Und ist es nicht der Gipfel der Heuchelei, von jener Institution namens
Familie die Lösung unserer Probleme zu erwarten, deren perfektes
Funktionieren zur Zeit des Nationalsozialismus eine der verlässlichsten
Stützen des menschenverachtenden Regimes war?
Das erinnert sehr an Lafontaines Meinung, "Fleiß, Pünktlichkeit und
Disziplin seien Sekundärtugenden, mit denen man auch ein KZ führen könne."
Jaja, auch im 3. Reich haben die Menschen gegessen, getrunken
und geschlafen. Und Hitler war Vegetarier und Nichtraucher.
Mensch, wie oft denn nun noch..? Hitler war NIE Vegetarier, sondern
hat bloss von seinem Leibarzt Mendel Schonkost verschrieben bekommen.
Manche Vorurteile sind einfach nicht totzubekommen.
Re: Übles Pamphlet
Harry 006, Thursday, 27.04.2006, 22:02 (vor 6788 Tagen) @ Jim
Als Antwort auf: Re: Übles Pamphlet von Jim am 27. April 2006 18:14:
Mensch, wie oft denn nun noch..? Hitler war NIE Vegetarier, sondern
hat bloss von seinem Leibarzt Mendel Schonkost verschrieben bekommen.
Die meisten Menschen wissen heutzutage auch, daß sie besser auf
das verzichten sollten, was aus EU-Schlachthöfen auf deutsche
Teller kommt. Tun sie es deswegen?
Re: Übles Pamphlet
Anti-Humorist, Friday, 28.04.2006, 01:53 (vor 6787 Tagen) @ Jim
Als Antwort auf: Re: Übles Pamphlet von Jim am 27. April 2006 18:14:
Mensch, wie oft denn nun noch..? Hitler war NIE Vegetarier, sondern
hat bloss von seinem Leibarzt Mendel Schonkost verschrieben bekommen.
Manche Vorurteile sind einfach nicht totzubekommen.
[www.antivegan.de]
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Jim, Thursday, 27.04.2006, 18:24 (vor 6788 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Lest mal hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,413260,00.html
Gruß
Ekki
zieht der doch allen Ernstes Al Bundy hinzu, um aufzuzeigen das die Familie ein Hort des Schreckens ist.
Wie kaputt muss man eigentlich sein, um bei den Mainstream-Blättchen schreiben dürfen. Gibts da ähnlich wie beim Militär Aufnahmeprüfungen a la "5h aus dem Fenster schauen und nichts denken"..!?
fragt sich
der Jim
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Scipio Africanus, Thursday, 27.04.2006, 18:46 (vor 6788 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Anscheinend haben wir alles vergessen: die autoritäre Enge, die Seelenqualen und Gewaltexzesse in den Terrorgemeinschaften der eigenen vier Wände.
Bei den Herren vom Spiegel herrscht offensichtlich Panik !
Aber ganz dunkel erinnert sich der eine oder die andere daran, dass da noch etwas war, früher, ganz ganz früher - lange bevor die Generation Golf ...
Ja, dunkel war es, doch dann kam das Licht.
ist die Familie nicht seit jeher ein erstrangiger Quell für schwerste psychische und sexuelle Deformationen gewesen? War sie nicht immer auch ein Ort von Seelenqualen und Gewaltexzessen aller Art, nicht zuletzt von Mord und Totschlag?
Ja sicher. Familie ist ein Synonym für Schlachthaus !
Wer völlig "intakte" Familien sucht, soll doch in die arabische Welt schauen, in Iran und den Irak, nach Sizilien oder nach Berlin-Kreuzberg. Da herrscht sie noch, die "jahrtausendealte" Familientradition.
Die Familie als rechtsfreie Zone für Nazis, Islamisten, Mafiosi, Türken, Kinderschänder und das ganze Gesocks... oder hab ich da was falsch verstanden ?
Die drehen durch ! Ein Weltbild wankt. Dabei war der Beitrag Eva Herman`s im besten Fall harmlos.
Die moderne Pest der Selbstmordattentate ist eben nicht nur religiös-ideologisch motiviert: Sie hat ihren Kern auch in der autoritären Familie, in der die Unterdrückung von Freiheit, Individualität und Sexualität Gesetz ist.
Ein journalistischer Amoklauf. Ich glaub es nicht, aber die drehen tatsächlich durch ! Bei der obigen Aufzählung hab ich doch glatt die Terroristen vergessen. Jaja, die kommen nämlich auch aus Familien !
"Meine Mutter hat nie mit uns am Tisch gesessen. Nicht einmal sonntags. Sie ist in der Küche geblieben und hat in der Küche gegessen."
Na also, da haben wir den Beweis ! Sie ass in der Küche.
Hundert Jahre später dürfen die Frauen mit am Tisch sitzen und mit Gabeln essen.
Ja, ich erinnere mich. Meine Mutter durfte erst ab 1968 eine Gabel benutzen. Das sollte einem doch zu denken geben, oder etwa nicht ?
Mann, bin ich froh, dass das Licht von 1968 der Schlachterei bei uns zu Hause ein Ende setzte.
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Nikos, Friday, 28.04.2006, 18:40 (vor 6787 Tagen) @ Scipio Africanus
Als Antwort auf: Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Scipio Africanus am 27. April 2006 15:46:
Du hast etwas falsch verstanden. Sorry.
Nämlich:
Für das ganze Elend der Welt ist die Milch verantwortlich.
Überleg mal:
Sogar Hitler hat irgendwann Milch getrunken. Von den ganzen Kriminellen zu schweigen. Oder von Dieben, Huren, Armleuchter, Mörder, Machos, Männer, Väter. ALLE haben irgendwann von diesem Teufelsgetränk ausproboiert. Außer Obelix natürlich, der war nämlich schon als Kind in der Marmita hineingefallen. Aber der ist ja auch ziemlich gutmütig.
Also, die Milch, dieses gefährliche Gift, gehört dringend verboten!
Nikos
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Garfield, Thursday, 27.04.2006, 21:11 (vor 6788 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Hallo Ekki!
Oje...
Mit demselben Recht könnte man auch folgendes schreiben:
"Ist die Gesellschaft nicht seit jeher ein erstrangiger Quell für schwerste psychische und sexuelle Deformationen gewesen? War sie nicht immer auch ein Ort von Seelenqualen und Gewaltexzessen aller Art, nicht zuletzt von Mord und Totschlag? Gibt es nicht überhaupt erst deshalb Gerichte, Gefängnisse und die Polizei, die im schlimmsten Falle eingreifen müssen? Sind die jüngsten Kriminalitätsstatistiken mit Morden, schweren Körperverletzungen, Vergewaltigungen und anderen Unsagbarkeiten schon vergessen, wenn der Wetterbericht kommt?"
Und darauf aufbauend könnte man, wenn man dafür geistig verwirrt genug ist, zum kollektiven Selbstmord aufrufen, um all diese Übel ein für allemal auszurotten.
Besonders unangenehm aufgefallen ist mir dann auch noch das hier:
"Und ist es nicht der Gipfel der Heuchelei, von jener Institution namens Familie die Lösung unserer Probleme zu erwarten, deren perfektes Funktionieren zur Zeit des Nationalsozialismus eine der verlässlichsten Stützen des menschenverachtenden Regimes war?"
Diese Aussage ist eher der Gipfel des Unsinns. Denn die Nazis waren sehr bemüht darum, gerade Kinder und Jugendliche aus den Familien heraus zu lösen, um sie ideologisch zu bearbeiten. Die Schule reichte ihnen dazu bei weitem nicht. Nein, die Kinder mußten mit 10 ins Jungvolk und mit 14 zur Hitlerjugend, und danach kam der Reichsarbeitsdienst und für junge Männer natürlich der Wehrdienst, um den Jugendlichen militärische Disziplin beizubringen. In Jungvolk und HJ gab es ständig irgendwelche Gruppenveranstaltungen, an denen die Kinder teilnehmen mußten. Man betrachtete es als schädlich, wenn sie zuviel Zeit mit ihren Familien verbrachten, man behauptete, das würde sie verweichlichen.
Hitler drückte es so aus:
"Diese Jugend, die lernt ja nichts anderes als deutsch denken, deutsch handeln, und werden diese Knaben mit zehn Jahren in unsere Organisationen hineinkommen und dort oft zum ersten Male überhaupt eine frische Luft bekommen und fühlen, dann kommen sie später vom Jungvolk in die Hitlerjugend, und dort behalten wir sie wieder vier Jahre und dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei, in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS, in das NSKK und so weiter."
Es ging also ganz konkret darum, die Kinder und Jugendlichen dem Einfluß ihrer Familien zu entziehen, die als "alte Klassen- und Standeserzeuger" betrachtet wurden. Wie kann man angesichts dessen behaupten, die Familie wäre eine wesentliche Stütze des Nationalsozialismus gewesen?
Ich denke, der Zerfall der Familien ist vor allem ein Wohlstandsphänomen. Früher hielten Familien auch vor allem aus wirtschaftlichen Gründen zusammen. Man war aufeinander angewiesen, man konnte sich allein oft noch nicht mal die Miete für eine eigene Wohnung leisten - also lebte man notgedrungen zusammen und versuchte, das Beste daraus zu machen. Bei meinen Großeltern mütterlicherseits lebten früher vier Kinder mit im Haushalt, und zuletzt auch noch ein Schwiegersohn, eine Schwiegertochter und zwei Enkelkinder. Sie lebten nicht zusammen, weil sie das so toll fanden, sondern weil das am billigsten war. Als meine Großeltern in ein stark renovierungsbedürftiges Haus umzogen, machte mein Großvater absichtlich erst einmal nur wenige Räume bewohnbar und ließ sich mit den anderen sehr viel Zeit, um wenigstens die bereits verheirateten Kinder dazu zu motivieren, sich endlich eigene Wohnungen zu besorgen.
Als der allgemeine Wohlstand stieg, konnten sich immer mehr junge und auch alte Leute eigene Wohnungen leisten, also lösten sich die Familien auf. Natürlich hat auch die Reform des Scheidungsrechts von 1977 gut dazu beigetragen - aber wenn viele Ehemänner so arm gewesen wären, daß da kaum Unterhalt zu holen gewesen wäre, dann hätten sich viele Frauen auch kaum scheiden lassen.
Jetzt sinkt das Wohlstandsniveau langsam wieder. Mittlerweile nehmen viele Paare schon die Großeltern mit ins Haus auf - weil sie ihre Renten zur Abzahlung der Kreditraten benötigen. Und mein Bruder wohnt mit 34 immer noch bei meinen Eltern. Er findet ja nur im Sommer Arbeit, und das auch nur, wenn er Glück hat, er verdient damit auch nie viel - wie soll er sich eine eigene Wohnung leisten? So geht es heute immer mehr Jugendlichen, denke ich. Hartz IV hat kurzzeitig dagegen gearbeitet, weil dadurch Jugendliche regelrecht dazu gedrängt wurden, sich eigene Wohnungen auf Staatskosten zu nehmen. Aber das wird ja nun auch nachgebessert, soviel ich weiß.
Die Familie wird also langsam aber sicher wieder ihre alte Bedeutung erreichen.
Freundliche Grüße
von Garfield
Sag ich doch die ganze Zeit - zurück zu den Wurzeln!
Klausz, Friday, 28.04.2006, 14:01 (vor 6787 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Lest mal hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,413260,00.html
Gruß
Ekki
Na, was habe ich vor einiger Zeit hier geschrieben?
Da wurde ich böse hier kritisiert - und jetzt sagt das sogar eine Frau!
Nur wenn wir zu den Wurzeln, der alten Rollenverteilung zurückfinden, werden wir überleben und uns weiterentwickeln.
Die Familie muß wieder aufgewertet werden, der Mann muß wieder "herr im Haus" werden, die Frau seine Gehilfin.
So war es 500.000 Jahre lang und NUR SO hat sich die Menschheit entwickelt und hat die schlimmsten Krisen überstanden.
Demgegenüber ist die neue Rollenverteilung schon nach 40 Jahren am Ende.
Bei gsunden Familien brauchen wir auch keine Kitas, keine Soziologen-Schamrotzer und en ganzen Kram nicht, der uns heute eingeredet wird.
Daß man jedoch mit den heutigen verzogenen, arroganten Frauen keinen Staat, bzw. Familie machen kann, versteht sich von selbst. Die müssen ganz einfach austerben!
Gruß
zurück zu den Wurzeln!
Denise, Friday, 28.04.2006, 17:18 (vor 6787 Tagen) @ Klausz
Als Antwort auf: Sag ich doch die ganze Zeit - zurück zu den Wurzeln! von Klausz am 28. April 2006 11:01:
Nur wenn wir zu den Wurzeln, der alten Rollenverteilung zurückfinden, werden wir überleben und uns weiterentwickeln.
Die Familie muß wieder aufgewertet werden, der Mann muß wieder "Herr im Haus" werden, die Frau seine Gehilfin.
So war es 500.000 Jahre lang und NUR SO hat sich die Menschheit entwickelt und hat die schlimmsten Krisen überstanden.
Das ist offensichtlich das Ziel der Männerbewegung. Naja, keine Ûberraschung - das haben wir doch schon immer geahnt...Danke Eva!
Re: zurück zu den Wurzeln!
Scipio Africanus, Friday, 28.04.2006, 18:26 (vor 6787 Tagen) @ Denise
Als Antwort auf: zurück zu den Wurzeln! von Denise am 28. April 2006 14:18:
Nur wenn wir zu den Wurzeln, der alten Rollenverteilung zurückfinden, werden wir überleben und uns weiterentwickeln.
Die Familie muß wieder aufgewertet werden, der Mann muß wieder "Herr im Haus" werden, die Frau seine Gehilfin.
So war es 500.000 Jahre lang und NUR SO hat sich die Menschheit entwickelt und hat die schlimmsten Krisen überstanden.
Das ist offensichtlich das Ziel der Männerbewegung. Naja, keine Ûberraschung - das haben wir doch schon immer geahnt...Danke Eva!
Dass diese Thesen von der Mehrheit hier scharf abgelehnt wurden, scheinst du auszublenden. Aber eben ; wer seine Vorurteile bestätigt wissen will, der wird auch die entsprechenden Belege finden.
Ich wäre im Gegenteil froh, wenn diese Steinzeitforscher ihre Energie woanders einsetzen würden.
Sie sind nämlich - so denke ich - für die Anliegen der Männer kontraproduktiv. Wäre ich eine Vulgäremanze, dann würde ich unter einem Männernamen genau solche biologistischen Thesen in Männerforen einbringen, um damit gängige Vorurteile zu bestätigen.
Ich hab mich schön öfters gefragt, ob das nicht Trollinen ( Trolleusen ? ) sind.
Lediglich Pendant zum Feminismus und ebenso beschränkt.
Wodan, Friday, 28.04.2006, 18:46 (vor 6787 Tagen) @ Denise
Als Antwort auf: zurück zu den Wurzeln! von Denise am 28. April 2006 14:18:
Das ist offensichtlich das Ziel der Männerbewegung. Naja, keine Ûberraschung - das haben wir doch schon immer geahnt...Danke Eva!
Das ist das Ziel einiger Hobby- und Möchtegern-Neandertaler, die man vielleicht einmal mit ein paar Feuersteinen und Bärenfellen in der Steppe allein lassen sollte. Mit der Männerbewegung hat das nichts zu tun. Vom Naivitätsgrad paßt es allerdings als Pendant zum Feminismus.
Einen Gruß
Wodan
Re: zurück zu den Wurzeln!
Nikos, Friday, 28.04.2006, 19:39 (vor 6787 Tagen) @ Denise
Als Antwort auf: zurück zu den Wurzeln! von Denise am 28. April 2006 14:18:
Nur wenn wir zu den Wurzeln, der alten Rollenverteilung zurückfinden, werden wir überleben und uns weiterentwickeln.
Die Familie muß wieder aufgewertet werden, der Mann muß wieder "Herr im Haus" werden, die Frau seine Gehilfin.
So war es 500.000 Jahre lang und NUR SO hat sich die Menschheit entwickelt und hat die schlimmsten Krisen überstanden.
Das ist offensichtlich das Ziel der Männerbewegung<
Offensichtlich? Geht das auch mit eine aufgesetzte Pferdekappe noch offene-Sicht zu haben? Beste Denise. Daß Frauen immer in durch Männer beschützten Rahmen ihr Leben leben dürfen, heißt nicht automatisch, daß die Welt das Paradies ist. Ihr könnt nicht einmal die Mücken aus dem Zimmer jagen, was wollt ihr mir noch über Ziele und Verwirklichung erzählen? Oder hat eine Frau die Fliegenklatschen erfunden?
Immerhin haben Männer immer dafür gesorgt, daß der Nachwuchs existiert.
Jetzt habt Ihr uns so sehr geärgert, daß Ihr eure Kinder gar nicht mehr bekommt. Bedankt Dich bei Alice Schwarzer. Aber vorsicht: Sie will gar keine Kinder...!
Naja, keine Ûberraschung - das haben wir doch schon immer geahnt...<
Wir? Du meinst Dich und deine radikale und menschenverachtende Sekte dabei, den Feminismus? Oder, wer ist wir?
Danke Eva!<
Bitte Adam.
Nikos
Re: Sag ich doch die ganze Zeit - zurück zu den Wurzeln!
Anti-Humorist, Friday, 28.04.2006, 19:43 (vor 6787 Tagen) @ Klausz
Als Antwort auf: Sag ich doch die ganze Zeit - zurück zu den Wurzeln! von Klausz am 28. April 2006 11:01:
Du Depp!
Re: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag
Maesi, Saturday, 29.04.2006, 14:49 (vor 6786 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Eva Hermann & Co. - Der nächste wichtige Diskussionsbeitrag von Ekki am 27. April 2006 12:43:
Hallo Ekki
Lest mal hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,413260,00.html
Habe es durchgelesen. An Frau Hermans Schreibe kann man einiges kritisieren. Was Herr Mohr allerdings dazu geschrieben hat, ist nun wirklich peinlich. Er kritisiert die 'gute alte Familie': sie sei nicht nur das Liebesnest gewesen sondern auch eine 'Terrorgemeinschaft', eine 'kleine Hoelle in den eigenen vier Waenden'. Dass solche Familien existiert haben (und noch existieren) steht ausser Frage. Jedoch: ueberall, wo Menschen zusammenkommen, zusammenleben, zusammenarbeiten, koennen solche 'Terrorgemeinschaften' entstehen. Im Erwerbsleben hat man dem sogar einen Namen gegeben: Mobbing. Vermeiden koennte man 'Terrorgemeinschaften' nur, wenn man jeglichen direkten Kontakt von Menschen untereinander unterbaende, womit man natuerlich das Kind mit dem Bade ausschuettete. Insgesamt argumentiert Herr Mohr ausschliesslich auf einer abstrakt dogmatischen Ebene; jegliche Pruefung seiner Behauptungen auf praktische Relevanz vermeidet er tunlichst.
So schwadroniert er etwa davon, dass in 'Hunderttausenden von Psychoanalyse- und Therapiestunden schwer gestoerte Vaeter-Toechter- oder Muetter-Sohn-Beziehungen repariert werden muessen' und registriert noch nicht einmal, dass dies ausgerechnet zu einer Zeit geschieht, da noch nie so wenige intakte Familien existiert haben, waehrend frueher in Zeiten intakter, buergerlicher Familien kaum Menschen therapiert werden mussten. Da stellt sich unweigerlich die Frage, was hier eigentlich therapiert wird und weshalb.
Ebenso interessant seine Betrachtungen ueber die islamische Welt: ueber die in einzelnen Laendern vorkommenden Selbstmordattentate, undemokratischen Strukturen, ueber Ehrenmorde usw. Hier werden wohlfeile, rassistische Vorurteile ueber muslimische Familien breitgewalzt, was aber mit Frau Hermans Text ueberhaupt nichts mehr zu tun hat, denn sie proklamiert ja nicht das Ideal der 'islamischen Familie' und schon gar nicht irgendwelche undemokratische Strukturen, Selbstmordattentate oder gar Ehrenmorde. Aber selbst wenn man muslimische Familien betrachtet, kann man diesen ganz bestimmt keine Selbstmordattentate zur Last legen, weil letztere eine junge Erscheinung sind waehrend muslimische Familien schon seit bald 1400 Jahren existieren; desweiteren steht die Zahl der Selbstmordattentate in keinem Verhaeltnis zur Zahl der muslimischen Familien. Die Unlogik in Herrn Mohrs Behauptungen springt einem geradezu ins Auge.
Besonders lustig ist es dann, wenn er die moderne Patchwork-Familie ins Feld fuehrt. Die Patchwork-Familie ist nichts anderes als der klaegliche Versuch, wenigstens Reste der buergerlichen Familienidylle irgendwie in die postfamiliale Zeit zu retten. Wenn Herr Mohr Familien generell als 'Terrorgemeinschaften' diffamiert, dann muss dies logischerweise auch fuer Patchwork-Familien gelten. Dieser Widerspruch in seiner Argumentation scheint ihm aber gar nicht aufzufallen. Und wieviele tatsaechlich funktionierende Patchworkfamilien es in der Praxis gibt, weiss kein Mensch.
Und dann natuerlich der ultimative Schlag mit der Nazi-Keule! Garfield hat hier dankenswerterweise bereits darauf hingewiesen, dass die Nazis mit der traditionellen buergerlichen Familie wenig am Hut hatten. Hinzuzufuegen waere dem noch, dass Kindern damals eingebleut wurde, sogar ihre eigenen Eltern zu denunzieren, wenn sich diese nicht linientreu verhielten - mit der traditionellen buergerlichen Familie hat das natuerlich nichts zu tun. Auch muesste man hier, bestuende ein kausaler Zusammenhang zwischen Naziherrschaft und traditionellen Familienstrukturen, nazihafte Genozide auch in anderen Weltgegenden (insbesondere nach Herrn Mohrs Auffassung in islamischen) feststellen koennen. 'Godwin's law - you lose' ist man versucht Herrn Mohr zuzurufen, denn dieser schwachsinnige Einwurf bewegt sich auf allerunterstem Niveau 'antifaschistischer' Rabulistik.
Fazit: Die buergerliche Familie dient Herrn Mohr als Projektionsflaeche fuer seine antifamilialen, antiislamischen, antifaschistischen Vorurteile. Seine Argumente sind entweder in Bezug auf Frau Hermans Polemik irrelevant (Familie als Stuetze der Naziherrschaft, Ehrenmorde in islamischen Familien) oder widersprechen sogar voellig den real feststellbaren Verhaeltnissen (Psychotherapiestunden fuer Opfer aus intakten Familien, Selbstmordattentate als Folge von Zustaenden in islamischen Familien).
Gruss
Maesi