Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Mädchengewalt - "Bist du scheiße, schlachte ich dich"

Garfield, Friday, 28.04.2006, 14:06 (vor 6573 Tagen) @ Denise

Als Antwort auf: Re: Mädchengewalt - "Bist du scheiße, schlachte ich dich" von Denise am 28. April 2006 09:31:

Hallo Denise!

"Wieviel von den Engelsgesichtern sind wohl (Halb)Ausländerinnen?"

Ich denke, viele, aber keineswegs alle. Das Problem resultiert nicht aus der nationalen Herkunft, sondern aus den sozialen Verhältnissen. Und da haben wir nun einmal das Problem, daß zu viele in Deutschland lebende Ausländer noch nicht einmal dafür sorgen, daß ihre Kinder vor der Einschulung die deutsche Sprache richtig lernen. Das führt dann eben dazu, daß die Kinder mit der deutschen Sprache und überhaupt mit der deutschen Kultur nicht selten erst nach der Einschulung konfrontiert werden. So haben sie dann von Anfang an enorme Schwierigkeiten, können mit ihren schlechten Sprachkenntnissen dem Unterricht kaum folgen und stehen entsprechend schlecht da. Es wird auch für deutsche Jugendliche, die zumindest diese Sprachbarriere nicht haben, immer schwerer, eine gute Qualifikation zu erlangen und dann auch einen Job zu finden. So ist klar, daß Kinder von Ausländern, die von Anfang an noch zusätzlich durch die Ignoranz ihrer Eltern gehandicapt sind, noch viel größere Probleme haben.

Folgerichtig gibt es unter ihnen dann eben auch viele, die keine Perspektive für sich sehen, denen somit alles egal ist, und/oder die sich die Anerkennung, die sie sonst nirgends erhalten, eben verschaffen, indem sie andere Kinder bzw. Jugendliche verprügeln. Und sie ausrauben, um die materiellen Güter zu bekommen, die ansonsten für sie schwer erreichbar wären.

Im Allgemeinen sind Frauen immer in der privilegierten Situation, in solchen Fällen Männer vorschicken zu können, die die Drecksarbeit für sie erledigen. In rechtsradikalen Gruppen fiel schon vor Jahren auf, daß Frauen sich dort zwar selten direkt an Prügeleien beteiligen, daß sie aber die Männer in diesen Gruppen häufig zu Prügeleien anstacheln, so nach dem Motto "der Türke da guckt mich so blöd an - haut dem doch mal eins aufs Maul".

Mädchen haben oft noch keine festen Partner, die für sie so etwas tun. Wenn sie ein intaktes und fürsorgliches Elternhaus haben, sind die Eltern eine Art Ersatz dafür. Sie versorgen die Kinder mit Luxusartikeln wie Handies, Spielekonsolen, Markenkleidung, und über diese Luxusartikel bekommen die Kinder dann unter Gleichaltrigen auch eine gewisse Anerkennung.

Wenn Mädchen aber unter schwierigen sozialen Verhältnisse aufwachsen, dann sind auch die Eltern kein Ersatz für einen Partner, der ihren gesellschaftlichen Status mit allen verfügbaren Mitteln aufwerten könnte. Also müssen sie halt selbst ran.

Vielleicht spielt dabei auch eine Rolle, daß Jungen heute stärker dazu angehalten werden, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Vielleicht finden Mädchen auch deshalb heute nicht mehr so leicht Jungen, die für sie pöbeln und prügeln und sehen sich auch deshalb öfter in der Situation, dies selbst tun zu müssen?

Eine Rolle spielt dabei sicher auch, daß Mädchen heute weniger zur gewaltfreien Konfliktlösung angehalten werden als in früheren Zeiten. Früher galt es für ein Mädchen als unschicklich, sich zu prügeln oder irgendwelche Schimpfworte zu benutzen. Dieses alte Mädchen- bzw. Frauenbild wurde mittlerweile weitgehend demontiert. Nur weil viele Mütter es noch tief verinnerlicht hatten, geschah das nur allmählich. Mittlerweile ist aber eine Mütter-Generation herangewachsen, die diese Werte schon weitaus weniger verinnerlicht hat, und so wirkt sich die Demontage des alten Mädchen- bzw. Frauenbildes jetzt immer stärker aus. Obendrein werden Mädchen sogar noch regelrecht zur Gewaltausübung ermutigt. Man geht einfach davon aus, daß sie ja stets und ständig von den bösen Jungs angegriffen und unterdrückt werden und sich dagegen wehren müßten. Deshalb betrachtet man aggressives Verhalten von Mädchen heutzutage eher mit Nachsicht und bestraft es weniger als aggressives Verhalten von Jungen. Vor Jahren gab es mal einen Fall, in dem die Leiterin eines Kampfsportkurses für Mädchen ihren Schülerinnen riet, das im Kurs Erlernte doch auch mal praktisch bei Auseinandersetzungen auf dem Schulhof anzuwenden. Man stelle sich mal vor, ein Boxlehrer würde einem Jungen raten, doch auch die Schulpausen zum Training zu nutzen und da den einen oder anderen Schlag mal an Mitschülern zu üben... Wenn es um Mädchen geht, stört sowas keinen.

So wundert es mich überhaupt nicht, wenn man nun feststellt, daß die Zahl der gewaltbereiten Mädchen steigt.

Freundliche Grüße
von Garfield


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