Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frage nach Zukunft / Zielen

Leser734, Monday, 01.05.2006, 14:27 (vor 6780 Tagen)

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.

Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.

Was ist die Alternative?

Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?

Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.

LG
Leser734

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Flint, Monday, 01.05.2006, 18:19 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.
Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.
Was ist die Alternative?
Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?
Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.
LG
Leser734

Hallo Leser734

Gute Frage.

Ich habe den Eindruck, die Mehrheit hier strebt genau die Ziele der Feministinnen an (ohne es zu merken). Das heißt: Frauen im Beruf. Kinder in Ganztagsunterbringung.

Beide streben dies nur aus egoistischen Erwägungen an. Die Feministinnen um sich berufl. "selbst zu verwirklichen". Die Männer um sich "nicht mehr ausbeuten zu lassen".

Die Argumentation der Männer ist dabei für mich nachvollziehbarer als die der Feministinnen.

Was mich allerdings daran stört ist, daß dies bedenkenlos auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Die spielen für beide Seiten keine Rolle.

Ich denke, die Sache ist noch nicht ausgereift.

Ich beurteile die wahre Stärke einer Gruppe (oder eines Einzelnen) danach, wie mit den Schwachen, Alten, Kranken und Tieren umgegangen wird...

Gruß
Flint

Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten

Leser734, Tuesday, 02.05.2006, 00:34 (vor 6780 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Flint am 01. Mai 2006 15:19:10:

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Vor allem ging es mir um die Frage, ob eine
"gleichberechtigte Partnerschaft" (der Slogan
aus den 70-ger Jahren) das Ziel ist, und wenn
ja, ob das überhaupt möglich ist.

Ich möchte das aus dem Blickwinkel der Evolution
betrachten und so hofftlich frei von Zeitgeist oder
persönlichen Präferenzen. Wir stehen heute vor
der Situation, dass unsere Kultur (die abendländische,
christliche), oder grob gesagt, die westliche Welt,
vom Aussterben bedroht ist. Auch die etwas höheren
Geburtenraten in Frankreich, Schweden, etc. führen
dennoch zu Aussterben, weil sie nicht hoch genug sind.
(USA als spezieller Fall hier beiseite gelassen.)

Wenn aber eine "Spezies" ausstirbt, ist etwa nicht
in Ordnung. Ausschlaggebend ist also die Zahl der
Kinder, und ihre Erziehung zu lebenstüchtigen
Erwachsenen.

Wenn man sich darauf einigen kann, als "Volk", Gruppe,
Kultur oder wie man es nennen mag, überleben zu wollen,
dann ergeben sich daraus Konsequenzen:

A. Eine Partnerschaft mit Kindern kann nicht beliebig
(bei nichtgefallen von einer Seite) aufgelöst werden.
Die Probleme, die bei Scheidungskindern entstehen, sind
bekannt. (--> Scipio Africanus)

B. Die Verantwortung für die Kinder schränkt die
Freihet des Individuums ein. (--> Garp, Debatte
über Verantwortung)

Wie also ist eine auf Dauer (na, sagen wir mal 20
Jahre) angelegte Partnerschaft mit Kindern möglich,
das Wohl der Kinder im Auge behaltend?

Mich interessiert, ist 50:50 (--> Christine) überhaupt
möglich?

Frage: Gibt es irgendwo auf Dauer existiernde
gleichberechtigte Strukturen? Etwa im Tierreich,
oder bei den Menchen in der Verwaltung, der Wirtschaft,
der Politik oder den Verbänden? Ist es nicht vielmehr
so, dass wir überall hierarchische Strukturen vorfinden,
also am Ende EINE Person, die die letzten Entscheidungen
trifft?

Wenn Gleichberechtigung so einfach wäre, (und seelig
machend), warum, um Himmels Willen, kam niemand auf
die Idee, dass Frau Merkel und Herr Schröder
partnerschaftliche und gleichberechtigte KanzerInnen
sein könnten? Wo man doch zu dem Zeitpunkt eh wußte,
dass eine große Koalition kommt.

Wie also kann etwas im kleinen (= Familie mit 2 plus
x Personen) funkionieren, was offensichtlich im Großen
absurd ist?

Meine These:

Partnerschaftliche Beziehungen sind instabil
und daher (zur Fortpflanzung) nicht geeignet.
Und wenn man sich langjährige, stabile Beziehungen
ansieht, stellt man fest, dass immer eine(r) eindeutig
"die Hosen anhat." (Bitte mal im Bekanntenkreis prüfen.)

Ich finde es richtig und wertvoll, wenn die
Männerbewegung auf Mißstände hinweist und auf
Abhilfe drängt. Ich fände es aber noch besser, wenn
auch Ziele formuliert werden könnten.
Schließlich hat die Frauenbewegung das ja auch getan.
Sie hat formuliert: Wir wollen Macht, Macht für Frauen.

Überspitzt:
Nun, heute haben sie die Macht, die Frauen.
Leider sehen wir uns nun aber mit der Gefahr bedroht,
auszusterben. Und so wird es nicht lange dauern,
bis der Kölner Dom eine Moschee wird, und dann ist
nix mehr mit Feminismus, dann haben wir alle verloren.
(Überspitzt Ende)

Ich fände es gut, wenn die Männerbewegung auch
sagen könnte: Da wollen wir hin!
Und da scheint es mir wichtig, das gleich=gleich mal
zu klären.

LG
Leser734


Re: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten

Andreas (d.a.), Tuesday, 02.05.2006, 01:14 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten von Leser734 am 01. Mai 2006 21:34:

Ich möchte das aus dem Blickwinkel der Evolution betrachten und so hofftlich frei von Zeitgeist oder persönlichen Präferenzen.

Nein, das gelingt Dir ganz offensichtlich nicht.

Wir stehen heute vor der Situation, dass unsere Kultur (die abendländische,christliche)

Du kennst das ursprüngliche Christentum? Dir ist bewusst, wie sehr sich die gegenwärtige Kultur davon entfernt hat und welche anderen Einflüsse es im Laufe dieser Zeit gab?

oder grob gesagt, die westliche Welt, vom Aussterben bedroht ist.

Quatsch. Es werden weniger Leute. Aussterben ist was die Dinos gemacht haben. Aber Panikschieben liegt im Trend.

Wenn aber eine "Spezies" ausstirbt, ist etwa nicht in Ordnung.

Die Spezies stirbt nicht aus.

Wenn man sich darauf einigen kann, als "Volk", Gruppe, Kultur oder wie man es nennen mag, überleben zu wollen, dann ergeben sich daraus Konsequenzen:

Bedarf schon allein deswegen zumindest näherer Präzisierung, weil Volk/Gruppe/Kultur kein von außen unbeeinflusster monokausaler Block ist, sondern sich durch wechselseitige Beziehungen bestimmt.

Frage: Gibt es irgendwo auf Dauer existiernde gleichberechtigte Strukturen? Etwa im Tierreich, oder bei den Menchen in der Verwaltung, der Wirtschaft,der Politik oder den Verbänden? Ist es nicht vielmehr so, dass wir überall hierarchische Strukturen vorfinden, also am Ende EINE Person, die die letzten Entscheidungen trifft?

Was erwartest Du? Eine einfache Lösung, so wie "Hierarchien sind notwendig" oder "Schafft die die Menschen ungerecht behandelnden Hierarchien ab"?

Partnerschaftliche Beziehungen sind instabil und daher (zur Fortpflanzung) nicht geeignet.

Aha.

Und wenn man sich langjährige, stabile Beziehungen ansieht, stellt man fest, dass immer eine(r) eindeutig "die Hosen anhat." (Bitte mal im Bekanntenkreis prüfen.)

Hab ich. Stimmt nicht. Es gibt Bereiche, in denen der eine dominiert, und solche, in denen es der andere tut.

Leider sehen wir uns nun aber mit der Gefahr bedroht, auszusterben.

Nein, wir nicht. Du vielleicht. Und Klausz.

Und so wird es nicht lange dauern, bis der Kölner Dom eine Moschee wird, und dann ist nix mehr mit Feminismus, dann haben wir alle verloren.

(Wieso hab ich es nur geahnt, dass so etwas kommen würde?!)

Ich fände es gut, wenn die Männerbewegung auch sagen könnte: Da wollen wir hin!

Wo hin? Du sagst "Wir müssen Ziele formulieren!" - Ja wer hätte das gedacht. Werd mal konkret!

Und da scheint es mir wichtig, das gleich=gleich mal zu klären.

Na dann fang mal an.

Re: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten

Scipio Africanus, Tuesday, 02.05.2006, 02:19 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten von Leser734 am 01. Mai 2006 21:34:

Wir stehen heute vor
der Situation, dass unsere Kultur (die abendländische,
christliche), oder grob gesagt, die westliche Welt,
vom Aussterben bedroht ist.

Nein, ich halte das für eine völlig hypothetische Annahme, die davon ausgeht, dass die niedrige Geburtenrate über Jahrhunderte auf diesem tiefen Niveau verharrt.

Das Problem der niedrigen Geburtenrate ist ; die letzten ( geburtenstarken Jahrgänge ) beissen die Hunde. Das Problem ist nicht der Bevölkerungsrückgang an sich, denn angenommen, dass in 50 Jahren nur noch 40 statt 80 Millionen Menschen in Deutschland leben, hätte im Gegenteil eine Menge Vorteile, und global wäre eine Stabilisierung der Geburtenraten auf tiefem Niveau sogar sehr wünschenswert. Nein, das Problem ist einzig die Überalterung der Gesellschaft und damit die Sicherung der Renten.

Aber trotzdem kurz zum Überfremdungsargument :

Wenn wir beispielsweise die Zunahme der Muslime in der Schweiz zwischen 1990 und 2000 bis ins Jahr 2040 extrapolieren, also hochrechnen, dann ergäbe das einen muslimischen Bevölkerungsanteil von etwa 72 %. Solche Hochrechnungen sind aber sehr zweifelhaft und spekulationsbehaftet. Einen Artikel zu dieser Thematik findest du ;
hier

Dies als kleiner Verweis zum Thema "Aussterben der westlichen Kultur".

Scipio

Re: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten

Nikos, Tuesday, 02.05.2006, 11:10 (vor 6779 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten von Scipio Africanus am 01. Mai 2006 23:19:

Hi Scipio!

Sorry, in dem Artikel sehe ich nur eine Bestätigung des Vorhergesagten. Vielleicht wird es nicht 72% bis 2040, dafür aber 51% bis 2070. Tun die einen brav Kinder in die Welt setzen, und tun die anderen alles, bloß Kinder nicht, dann weiß ich nicht, wie man die Konsequenz davon nicht erkennen kann!

Dazu kommt, daß Moslems sehr gläubig sind, und die Religion oft über die Gesetze eines westlichen Landes stehen darf. Außerdem, wenn man 51% hat, kann man schon ganz bald eigene Gesetze verabschieden und einführen.

Grüße
Nikos

Re: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten

Leser734, Tuesday, 02.05.2006, 12:56 (vor 6779 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten von Scipio Africanus am 01. Mai 2006 23:19:

Nein, ich halte das für eine völlig hypothetische Annahme, die davon >ausgeht, dass die niedrige Geburtenrate über Jahrhunderte auf diesem >tiefen Niveau verharrt.

Heute (=2005!) sind 40 Prozent der Geburten in Frankfurt und
anderen großen Städten Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund.
Da ihre Reproduktionsrate höher liegt als unsere, werden sie
in 20 bis 30 Jahren die Mehrheit im Stadtparlament stellen.

Also weder "hypthetisch" noch Jahrhunderte. Der alte
Adenauer hätte gesagt: De Situation is da!

LG
Leser734

Re: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten

Flint, Tuesday, 02.05.2006, 10:26 (vor 6779 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten von Leser734 am 01. Mai 2006 21:34:

Hallo Leser734

Wenn aber eine "Spezies" ausstirbt, ist etwa nicht
in Ordnung.

Das ist zwingend richtig!

Ausschlaggebend ist also die Zahl der

Kinder, und ihre Erziehung zu lebenstüchtigen
Erwachsenen.

Mir fällt hier die Zahl 12 Millionen ein.
Zitat: „Seit Ende des 2. Weltkrieges wurden allein in Deutschland über 12 Millionen Kinder durch Abtreibung ermordet!“ http://www.babycaust.de/

Bei allen untergegangenen Zivilisationen und Kulturen soll es vorher Kinderfeindlichkeit gegeben haben.

Wenn man sich darauf einigen kann, als "Volk", Gruppe,
Kultur oder wie man es nennen mag, überleben zu wollen,
dann ergeben sich daraus Konsequenzen:

So ist es.

A. Eine Partnerschaft mit Kindern kann nicht beliebig
(bei nichtgefallen von einer Seite) aufgelöst werden.
Die Probleme, die bei Scheidungskindern entstehen, sind
bekannt.(…)

Das stimmt.

B. Die Verantwortung für die Kinder schränkt die
Freihet des Individuums ein. (--> Garp, Debatte
über Verantwortung)

Ganz wesentlicher Punkt!

Wie also ist eine auf Dauer (na, sagen wir mal 20
Jahre) angelegte Partnerschaft mit Kindern möglich,
das Wohl der Kinder im Auge behaltend?

Hier bei uns im breiten Rahmen für mich nur denkbar nach einer Rückabwicklung des Feminismus’.

Mich interessiert, ist 50:50 (--> Christine) überhaupt
möglich?
Frage: Gibt es irgendwo auf Dauer existiernde
gleichberechtigte Strukturen? Etwa im Tierreich,
oder bei den Menchen in der Verwaltung, der Wirtschaft,
der Politik oder den Verbänden? Ist es nicht vielmehr
so, dass wir überall hierarchische Strukturen vorfinden,
also am Ende EINE Person, die die letzten Entscheidungen
trifft?
Wenn Gleichberechtigung so einfach wäre, (und seelig
machend), warum, um Himmels Willen, kam niemand auf
die Idee, dass Frau Merkel und Herr Schröder
partnerschaftliche und gleichberechtigte KanzerInnen
sein könnten? Wo man doch zu dem Zeitpunkt eh wußte,
dass eine große Koalition kommt.
Wie also kann etwas im kleinen (= Familie mit 2 plus
x Personen) funkionieren, was offensichtlich im Großen
absurd ist?

Auch das ist zwingend richtig! (Wird (hauptsächlich) von den Linken und FeministInnen vorsätzlich verleugnet.)
Ich halte dieses Wissen für absolut fundamental. Es hat letztlich die Qualität, mitzuhelfen, den Feminismus auszuhebeln und zum Einsturz zu bringen, da der Feminismus genau darauf aufbaut, dies zu leugnen, und er aber damit natürlich unrecht hat. Er baut somit auf etwas, was es in der Natur nicht gibt, nie gegeben hat.

Meine These:
Partnerschaftliche Beziehungen sind instabil
und daher (zur Fortpflanzung) nicht geeignet.
Und wenn man sich langjährige, stabile Beziehungen
ansieht, stellt man fest, dass immer eine(r) eindeutig
"die Hosen anhat." (Bitte mal im Bekanntenkreis prüfen.)

Kann ich bestätigen.

Ich finde es richtig und wertvoll, wenn die
Männerbewegung auf Mißstände hinweist und auf
Abhilfe drängt. Ich fände es aber noch besser, wenn
auch Ziele formuliert werden könnten.

Das scheint im Moment der schwierigste Punkt zu sein. Vielleicht ist das zur Zeit noch nicht so recht möglich. Vielleicht müssen wir erst gewisse Dinge erledigen bis am Horizont klarere Ziele wieder auftauchen. Mitten in einer Schlacht kann man sich nicht so richtig mit der Zeit nach der Schlacht beschäftigen. Ich denke, das kommt von alleine auf uns zu.
Ich gehe davon aus, daß Ziele (egal wie diese aussehen) sich auf natürliche Wurzeln gründen müssen.

Schließlich hat die Frauenbewegung das ja auch getan.
Sie hat formuliert: Wir wollen Macht, Macht für Frauen.
Überspitzt:
Nun, heute haben sie die Macht, die Frauen.
Leider sehen wir uns nun aber mit der Gefahr bedroht,
auszusterben.

Wenn man sich unsere Gesellschaft (Gruppe, bestehend aus Einzelpersonen) wie einen Organismus (Zellgruppen bestehend aus Einzelzellen), und den Feminismus wie einen (gesellschaftlichen) Krebs vorstellt, dann hat man eine realistische Vorstellung davon, was der Feminismus tatsächlich verursacht.

Statt Krebs könnte man auch Grippevirus sagen. Auch an Grippe kann man sterben. Es gibt Schutzimpfungen dagegen. Wir haben hier bei uns eine gewisse Resistenz gegen Grippe entwickelt. Als man früher andere Länder entdeckt hat, sind die Einwohner dort an von uns eingeschleppter Grippe gestorben. Sie waren nicht gewappnet dagegen, hatten im Körper keine Abwehrmechanismen, Killerzellen usw. dagegen,
Einige hier bei uns sind offenbar von Geburt an, auf natürliche Weise feminismusresistent (zähle mich auch dazu). Die können nicht infiziert werden und haben genug ‚Antikörper’ (Naturbezogenheit als natürliche Schutzimpfung) in sich und sind im Natürlichen genügend verwurzelt (deshalb greift der Feminismus auch genau diese Dinge an und verhüllt dies mit Euphemismen wie „wir müssen die alten Krusten aufbrechen“, „es gilt, liberal zu sein“).
Wer den natürlichen Dingen treu bleibt, wird als reaktionär bezeichnet. Haha, da kann ich nur lachen.

Es reicht nicht, den jetzigen Feminismus zu überwinden (Rückabwicklung bis die natürlichen Zustände (wieder) erreicht sind) sondern wir brauchen darüber hinaus eine Schutzimpfung für die Zukunft, welches das Immunsystem der Gesellschaft gegen den Feminismus (wieder) in Ordnung bringt.

Wir kämpfen letztlich gegen (schädliche) Ideen (feministische Ideologie). Das Gegenmittel sind bessere (vernünftigere) Ideen und kontinuierliche, ständig wachsende Aufklärung über die schädlichen Auswirkungen des Feminismus’. Wir müssen Ideen einsetzen, die gegen feministische Ideen gewinnen. Das dürfte nicht schwer fallen. Wir können aus dem Meer der Natur schöpfen, während sie ständig weiter haltlose Konstruktionen und Lügen ersinnen müssen. Neue Lügen, die die alten Lügen verdecken, rechtfertigen und tarnen sollen. Sie springen ständig hin und her und kranken an der ihrer Irrlehre innewohnenden Inkonsequenz. So kommt es dann, daß sie auf der einen Seite behaupten, Opfer zu sein, auf der anderen Seite aber gleichzeitig Powerfrauen. So erhalten wir bestenfalls die soziale Mißgeburt des Poweropfers. ;-)) Aber das entgeht ihnen völlig.

Nebenbei gesagt, der Lügner merkt nicht, daß ehrliche Leute meist merken, daß er lügt.

Und so wird es nicht lange dauern,
bis der Kölner Dom eine Moschee wird, und dann ist
nix mehr mit Feminismus, dann haben wir alle verloren.
(Überspitzt Ende)

Die Moslems mögen glaube ich, keine spitzen Dächer bei Moscheen ;-)

Ich fände es gut, wenn die Männerbewegung auch
sagen könnte: Da wollen wir hin!

Das ist richtig. Es gibt offenbar aber auch Situationen wo man im Moment nur sagen kann was man NICHT will. Ich finde es gut wenn man zumindest schon mal sagen kann was man NICHT will (wenn man auch noch nicht so genau weiß WAS man denn nun will). Ist vielleicht ein blödes Beispiel, aber, wenn ich Kleidung kaufen gehen muß und mir die Sachen anschaue, weiß ich immer genau, was ich NICHT will. Wenn ich dann auf etwas stoße das mir gefällt, weiß ich, daß es das jetzt ist (wäre mir nie vorher eingefallen. Wenn man aber darauf stößt, weiß man daß es das(!) ist was einem gefällt.)

Und da scheint es mir wichtig, das gleich=gleich mal
zu klären.
LG
Leser734

Der Untertitel dieses Forums ist ja: " Wieviel „Gleichberechtigung“ verträgt das Land?“. Deutet darauf hin, daß es nur eine begrenzte Menge an "Gleichberechtigung" geben kann, sonst wird es ungesund.

Gleich = gleich gibt es nicht, ist unnatürlich. Es gibt im gesamten Universum nicht zwei gleiche Dinge.

Gruß
Flint

Macht, Macht für Frauen, die Verantwortung wird aber auf die Männer abgewälzt (n/t)

Norbert, Tuesday, 02.05.2006, 12:08 (vor 6779 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen - Danke für die Antworten von Leser734 am 01. Mai 2006 21:34:

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

susu, Monday, 01.05.2006, 18:29 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.
Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.
Was ist die Alternative?
Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?
Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.

Die Alternative lautet: Wahlfreiheit. D.h. eine selbstbestimmte Lebensplanung. Und in der Realität heißt das: Mehr Egoismus für Männer. Das klingt zwar bescheuert, aber recht eindeutig wird das z.B. bei Studienanfängern. Laut Spiegel von letzter Woche, wählen Männer vornehmlich Studienfächer, die Job-aussichten bieten, die zur Familienernährung ausreichen. Frauen hingegen wählen Studienfächer nicht nach diesem Gesichtspunkt. Der Gedanke liegt nahe, daß sich Männer, wenn sie die Ernährerfunktion nicht a priori annehmen auch in höherem Maße für "brotlose" Künste entscheiden würden. Das wiederum schafft ökonomische Tatsachen.

Ein zweiter wichtiger Punkt in der Beziehungskonzeption, die ich hier vorstelle ist der Gedanke der Unabhängigkeit. Im Film "Saved"(2004), erklärt Macaulay Culkin als Roland "I don´t want to be the guy who´s with the girl, because he needs her. I want to be the guy who´s with the girl because he wants her". In diesem Punkt geht meine Kritik am traditionellen (BTW, so traditionellen auch wieder nicht) weiter als im vorhergehenden, denn hier ist nicht die Bevorzugung dieses Modell Thema, sondern das Modell selbst. Das Versprechen, eine Beziehung bis zum Tode fortzuführen, bleibt heute nicht nur faktisch unerfüllt, sondern ist unter den Bedingungen in denen es stattfindet auch unerfüllbar. Eine Beziehung unter der Vermutung zu beginnen, sie ende nie, erzeugt eine Situation in der Partner versuchen, diesem Versprechen einen Inhalt zu verleihen und die Beziehung über deren Verfallsdatum zu führen. Das Ende ist geprägt von sich aufbauender Abneigung, weil beide das Gefühl haben, mehr hineinzustecken, als sie hinausbekommen. Oft geht dieser Phase eine Zeit der vermeintliche Sicherheit voraus, in dem allein die Annahme der ewigen Dauer als Versicherung derselben ausreicht. Das Ergebnis ist, daß über 20% der Scheidungen nicht einvernehmlich über die Bühne gehen, was also bei gut 40.000 Paaren im Jahr der Fall ist. Um Beziehungen nicht so enden zu lassen wären folgende Einstellungen sicher wichtig:
1) Diese Beziehung ist fragil.
2) Diese Beziehung ist nicht lebensnotwendig ("I can live, when living is without you...").
3) Wenn die Beziehung mir nichts bringt, werde ich sie rechtzeitig beenden.

susu

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Lucius I. Brutus, Monday, 01.05.2006, 19:09 (vor 6780 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von susu am 01. Mai 2006 15:29:14:

Die Alternative lautet: Wahlfreiheit. D.h. eine selbstbestimmte Lebensplanung. Und in der Realität heißt das: Mehr Egoismus für Männer.

Ja wohl, Selbstbestimmte Lebensplanung für Männer heißt Egoismus und für Frauen womöglich Gleichberechtigung, was?

Das klingt zwar bescheuert

schön, daß du es auch gleich erkannt hast. Da redet man hier im Forum und woanders Jahre miteinander und dann kommt so'n Fazit. Allerachtung, das war alles also für'n **sch!

, aber recht eindeutig wird das z.B. bei Studienanfängern...
welch ein kausale Überspannung?! Das ist wie, wenn man einen Vortrag über Elephanten halten muß und dann kommt susu "Der Alephant hat einen Wurmartigen Rüssel. Ein Wurm gehört zu der Familie der .... und lebt gerne in ....." und so erzählst du uns was über die Würmer.

Allerachtung!

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

susu, Monday, 01.05.2006, 19:52 (vor 6780 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Lucius I. Brutus am 01. Mai 2006 16:09:

Ja wohl, Selbstbestimmte Lebensplanung für Männer heißt Egoismus und für Frauen womöglich Gleichberechtigung, was?

Beides ist gleich egoistisch und gleich Gleichberechtigt. Nachdem das Ursprungsposting Herrmann nannte, die ja die Selbstbestimmte Lebensplanung von Frauen als Egoismus bezeichnete und darin das Problem sah, hielt ich das für eine sinnvolle Formulierung. Nicht der "Egoismus" der Frauen ist das Problem, sondern der Mangel an "Egoismus" bei den Männern.

schön, daß du es auch gleich erkannt hast. Da redet man hier im Forum und woanders Jahre miteinander und dann kommt so'n Fazit. Allerachtung, das war alles also für'n **sch!

Nein. Ich halte es nur für falsch, wenn Männer ihr Leben in vorauseilendem Gehorsam an die Regeln traditioneller Paarbeziehungen planen, ohne dabei ihren eigenen Bedürfnissen erst einmal Vorrang zu erteilen. Kompromisse kann man in einer Beziehung machen, aber schon vorher auf die eigenen Wünsche zu verzichten und dann von diesem Standpunkt aus nochmal Kompromisse zu machen, ist ein Rezept zum Unglücklichsein.

welch ein kausale Überspannung?! Das ist wie, wenn man einen Vortrag über Elephanten halten muß und dann kommt susu "Der Alephant hat einen Wurmartigen Rüssel. Ein Wurm gehört zu der Familie der .... und lebt gerne in ....." und so erzählst du uns was über die Würmer.
Allerachtung!

Ich sehe das als nicht so Themenfremd an. Wenn Männer Entscheidungen über ihr Leben treffen und sich dabei Anforderungen stellen, die nicht zwingend auf sie zu kommen, dann ist das schon relevant.

susu

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Andreas (d.a.), Monday, 01.05.2006, 19:32 (vor 6780 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von susu am 01. Mai 2006 15:29:14:

Eine Beziehung unter der Vermutung zu beginnen, sie ende nie, erzeugt eine Situation in der Partner versuchen, diesem Versprechen einen Inhalt zu verleihen und die Beziehung über deren Verfallsdatum zu führen.

Die Vermutung/Hoffnung/Wunsch, diese Beziehung auf unbegrenzte Dauer zu führen, ist notwendig, um sich überhaupt in eine solche Beziehung zu begeben. Das wachsende Bewusstsein, dass sie es eben häufig genug nicht sind, ist Hauptgrund vieler, sich gar nicht mehr erst darauf einzulassen. Nicht die Unklarheit darüber ist der Hinderungsgrund, sondern im Gegenteil die Desillusionierung, sich auf etwas einzulassen, dass aller Wahrscheinlichkeit nach keine Dauer besitzt. Der Wille, dann in diese Beziehung mehr zu investieren, ist dementsprechend gering. Was Du vorschlägst, ist, die Idealisierung der Liebe fort zu lassen, da sie selbstverständlich nicht den objektiven Tatsachen entspricht, und auf diese Weise unrealistischer Enttäuschung vorzubeugen. Liebe ohne Idealisierung allerdings funktioniert nicht. Gerade, weil sie unrealistisch ist, kann sie den anderen zur Person einzigartiger Wichtigkeit für mich erheben. Du hast Recht mit der Feststellung, jemanden nicht zu brauchen mache es z.B. wesentlich einfacher, zu gehen, wann immer es einem beliebt. Das Versprechen entsprechend zu ändern: "In guten Zeiten. Punkt." Diese Beziehungen wären von sehr erwachsener Unabhängigkeit geprägt, die prinzipiell zu begrüßen ist. Aber - und das ist nur meine persönliche Meinung - es wäre mir zu wenig, um z.B. über Kinder nachzudenken.

Das Ende ist geprägt von sich aufbauender Abneigung, weil beide das Gefühl haben, mehr hineinzustecken, als sie hinausbekommen. Oft geht dieser Phase eine Zeit der vermeintliche Sicherheit voraus, in dem allein die Annahme der ewigen Dauer als Versicherung derselben ausreicht.

Und Deine Antwort darauf wäre, prinzipiell nichts Großes vom anderen zu erwarten, um keine unrealistischen Erwartungen zu hegen, die nicht befriedigt werden können?

1) Diese Beziehung ist fragil.

Zweifellos ist sie das. Dies sagt allerdings nichts über ihre Dauer aus: Wie die Pflege eine kostbaren Vase bedarf sie statt dessen einer besonderen Vorsicht.

2) Diese Beziehung ist nicht lebensnotwendig ("I can live, when living is without you...").

Wie die zahlreichen Beispiele freiwilliger und unfreiwilliger Singles zeigen, ist sie das ganz offensichtlich nicht. Andererseits sei die Frage gestattet, wie groß das Engagement in ein Unternehmen sein wird, von dem man überzeugt ist, es nicht zu brauchen (höchstens zu wollen) und jederzeit aus Desinteresse aufkündigen zu können. Versteh mich nicht falsch: Ich gestehe jedem Individuum die Freiheit zu, die es haben möchte. Eine Beziehungen aber beinhaltet die willentliche Aufgabe eines Stückes dieser Freiheit, da Freiheit immer Abgrenzung bedeutet, die man in einer Beziehung zu überwinden trachtet. Beides zugleich ist nicht zu haben.

3) Wenn die Beziehung mir nichts bringt, werde ich sie rechtzeitig beenden.

Auch hier widerspreche ich Deiner Auffassung, dies stelle ein erst noch zu verwirklichendes Prinzip dar. De facto werden Beziehungen heute bereits sehr schnell aus genau diesem Grund beendet. Es ist der oft kritisierte Grund, "die Beziehung halte nur, solange die Sonne scheine". Es ist ebenso ein Grund, von der Option "Kinder" Abstand zu nehmen.

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Flint, Tuesday, 02.05.2006, 08:14 (vor 6780 Tagen) @ Andreas (d.a.)

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Andreas (d.a.) am 01. Mai 2006 16:32:

Hallo Andreas (d.a.),

Eine Beziehung unter der Vermutung zu beginnen, sie ende nie, erzeugt eine Situation in der Partner versuchen, diesem Versprechen einen Inhalt zu verleihen und die Beziehung über deren Verfallsdatum zu führen.

Die Vermutung/Hoffnung/Wunsch, diese Beziehung auf unbegrenzte Dauer zu führen, ist notwendig, um sich überhaupt in eine solche Beziehung zu begeben.

So ist es.

Das wachsende Bewusstsein, dass sie es eben häufig genug nicht sind, ist Hauptgrund vieler, sich gar nicht mehr erst darauf einzulassen. Nicht die Unklarheit darüber ist der Hinderungsgrund, sondern im Gegenteil die Desillusionierung, sich auf etwas einzulassen, dass aller Wahrscheinlichkeit nach keine Dauer besitzt.

Das kann sogar soweit gehen, daß wenn sich ein Mann überlegt, -wegen der moralischen Haltlosigkeit der meisten deutschen Frauen- eine Ausländerin (aus einem nichtfemiverseuchten Land) kennen zu lernen, er an der Stelle der Betrachtung stoppt, wo er die Vorstellung bekommt, daß es möglich ist, daß nach einer gewissen Zeit die feminismusfreie Frau hier in Deutschland femiverseucht werden könnte (durch den Einfluß der Medien) und er es deshalb unterläßt, sich solch eine Frau ‚anzuschaffen’, weil eben der Zeitfaktor auf Grund der Einflüsse zu unsicher ist. Ist sich der Mann aber (aufgrund der in Augenscheinnahme des Charakters der Frau) relativ sicher, daß diese sich nicht wesentlich beeinflussen lassen wird und eine gewisse Feminismusresistenz bzw. einen sauberen Charakter aufweist, steht dem eigentlich nichts mehr im Wege (vorausgesetzt natürlich, der Rest stimmt).

Der Wille, dann in diese Beziehung mehr zu investieren, ist dementsprechend gering. Was Du vorschlägst, ist, die Idealisierung der Liebe fort zu lassen, da sie selbstverständlich nicht den objektiven Tatsachen entspricht, und auf diese Weise unrealistischer Enttäuschung vorzubeugen. Liebe ohne Idealisierung allerdings funktioniert nicht. Gerade, weil sie unrealistisch ist, kann sie den anderen zur Person einzigartiger Wichtigkeit für mich erheben.

Die Idealisierung ist ein Grundpfeiler, zusammen mit der realistischen Erfassung des Zustands des Anderen und zusammen mit Ethik und Moral.
Was eine objektive Tatsache ist, kann oft nicht DIREKT bewiesen werden (wenn es geistige Dinge sind) sondern nur INDIREKT, und zwar durch die guten oder schlechten Auswirkungen, die man erhält wenn man von der Existenz dieser Dinge ausgeht (und danach lebt) oder nicht ausgeht (und nicht danach lebt). In Abwesenheit von Ethik (Vernunft) und Moral erhalten wir Verfall.
Die Schwerkraft der Erde, zum Beispiel, läßt sich nicht DIREKT beweisen sondern nur INDIREKT. Wenn ich einen Gegenstand innerhalb des Schwerefeldes der Erde loslasse, wird sich dieser in Richtung Erdmittelpunkt bewegen, es sei denn, er wird vorher aufgehalten. Da gibt es offenbar eine Kraft. Man nennt sie Erdanziehungskraft. Man kann sie nicht direkt beweisen, geht aber davon aus, daß es sie gibt. Aufgrund dieser ANNAHME lassen sich Dinge voraussagen die funktionieren. Das ist der INDIREKTE Beweis dafür, daß es die Schwerkraft (oder etwas Ähnliches in dieser Art) gibt. Objektive Tatsache ist, daß sich Dinge aufgrund dieser THEORIE voraussagen lassen. Dies wird allgemein als Beweis für die Existenz der Schwerkraft akzeptiert. Es ist also auch in den Präzisionswissenschaften durchaus legitim, von puren Annahmen auszugehen und darauf aufzubauen. Wer würde dies kritisieren mit dem Hinweis, daß die Schwerkraft (um bei diesem Beispiel zu bleiben) keine objektiven Wahrheiten sind?

Du hast Recht mit der Feststellung, jemanden nicht zu brauchen mache es z.B. wesentlich einfacher, zu gehen, wann immer es einem beliebt.(...)

Bleibt die andere Seite, zu sehen, daß der Andere einen braucht.

Das Ende ist geprägt von sich aufbauender Abneigung, weil beide das Gefühl haben, mehr hineinzustecken, als sie hinausbekommen. Oft geht dieser Phase eine Zeit der vermeintliche Sicherheit voraus, in dem allein die Annahme der ewigen Dauer als Versicherung derselben ausreicht.

Und Deine Antwort darauf wäre, prinzipiell nichts Großes vom anderen zu erwarten, um keine unrealistischen Erwartungen zu hegen, die nicht befriedigt werden können?

Wir müssen ständig Dinge tun, die eigentlich ‚unmöglich’ sind. ;-) Sonst kämen wir nicht weiter.

1) Diese Beziehung ist fragil.

Zweifellos ist sie das. Dies sagt allerdings nichts über ihre Dauer aus: Wie die Pflege eine kostbaren Vase bedarf sie statt dessen einer besonderen Vorsicht.

Sehr gut!

2) Diese Beziehung ist nicht lebensnotwendig ("I can live, when living is without you...").

Wie die zahlreichen Beispiele freiwilliger und unfreiwilliger Singles zeigen, ist sie das ganz offensichtlich nicht. Andererseits sei die Frage gestattet, wie groß das Engagement in ein Unternehmen sein wird, von dem man überzeugt ist, es nicht zu brauchen (höchstens zu wollen) und jederzeit aus Desinteresse aufkündigen zu können. Versteh mich nicht falsch: Ich gestehe jedem Individuum die Freiheit zu, die es haben möchte. Eine Beziehungen aber beinhaltet die willentliche Aufgabe eines Stückes dieser Freiheit, da Freiheit immer Abgrenzung bedeutet, die man in einer Beziehung zu überwinden trachtet. Beides zugleich ist nicht zu haben.

Die Lebensqualität von Singles ist im allgemeinen nicht so gut wie bei Paaren (die auf die eine oder andere Art zusammen passen). Wer zu lange allein lebt, wird ‚komisch’ bzw. leichter neurotisch und egoistisch. Alle Singles in meinem Bekanntenkreis sind etwas komisch (egoistisch, neurotisch) und labern (was sollten sie auch sonst tun. Nichts dagegen.) von Selbstverwirklichung. Da das Selbst sich aber ausdehnt (sorry, daß ich das hier erwähne) und man erst über Andere immer mehr ‚man selbst’ wird, sind die Singles natürlich weniger ‚sie selbst’ als diejenigen, die eine Familie gründen und sich (scheinbar selbstlos) weiter ausdehnen indem sie auch ‚für Andere’ leben.

Gruß
Flint

Zustimmung in allen Punkten (o.T.)

Bonaventura, Tuesday, 02.05.2006, 10:31 (vor 6779 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Flint am 02. Mai 2006 05:14:50:

Re: Volle Zustimmung!

Nikos, Tuesday, 02.05.2006, 10:59 (vor 6779 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Flint am 02. Mai 2006 05:14:50:

Hi Flint!

Die Lebensqualität von Singles ist im allgemeinen nicht so gut wie bei Paaren (die auf die eine oder andere Art zusammen passen). Wer zu lange allein lebt, wird ‚komisch’ bzw. leichter neurotisch und egoistisch. Alle Singles in meinem Bekanntenkreis sind etwas komisch (egoistisch, neurotisch) und labern (was sollten sie auch sonst tun. Nichts dagegen.) von Selbstverwirklichung. Da das Selbst sich aber ausdehnt (sorry, daß ich das hier erwähne) und man erst über Andere immer mehr ‚man selbst’ wird, sind die Singles natürlich weniger ‚sie selbst’ als diejenigen, die eine Familie gründen und sich (scheinbar selbstlos) weiter ausdehnen indem sie auch ‚für Andere’ leben<

Man geht ja träumerischerweise davon aus, daß man sich "verwirklicht" indem man nur an sich selbst denkt und absolut egoistisch wird/werden sollte. Da vermeidet man natürlich die Übernahme der Verantwortung einer Familie mit alle Verpflichtungen, wie der Teufel das Weihwasser. Viele jungere oder etwas ältere Menschen, die ich kenne, denken und handeln so. Der Hammer ist natürlich, um diese Unzulänglichkeit zu kompensieren, tun sie so, als ob sie die ganze große Welt retten wollen, und engagieren sich in hohem Maße bei karitativen Tätigkeiten aller Art. Das tun sie allerdings oft wie ein Job (ich MUSS noch heute "meine" Kids versorgen, trula trula), oder höchstens wie eine Party (also, der letzte Obdachlosenhilfetag war doch genial!), was wiederrum als Aktion und Bemühung gerade mal 0,00001% der Verantwortungsübernahme ausmacht, die bei der Gründung und Aufrechterhaltung einer Familie nötig ist. Entsprechend mager fehlt dann aber auch als Resultat die angestrebte Selbst-Verwirklichung, die sich ja in der Tat erst bei der ernsthafte und aufrichtige Hingabe für andere voll entfalten kann. Sie gehen zB und betreuen fremde Kinder ein oder zwei Tage im Monat für jeweils zehn Stunden. Und erzählen denen, wie toll und auch wichtig es ist, ein Kind zu sein oder Kinder zu haben und sie zu lieben, haben aber selber keine eigene Kinder, und meist lieben sie auch nicht einmal. Sie holen sich nur ihr benötigtes Dosis an Kinder, die sie nicht haben, zwar haben wollen aber dafür zu feige und/oder zu fein sind. Sie verarschen sich selbst im großen Still!

Und denken auch noch dabei, sie hätten etwas wichtiges verstanden.

Viele Grüße
Nikos

Re: Frage nach Zukunft / Zielen (ja ja, spät)

susu, Friday, 05.05.2006, 23:27 (vor 6776 Tagen) @ Andreas (d.a.)

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Andreas (d.a.) am 01. Mai 2006 16:32:

Die Vermutung/Hoffnung/Wunsch, diese Beziehung auf unbegrenzte Dauer zu führen, ist notwendig, um sich überhaupt in eine solche Beziehung zu begeben. Das wachsende Bewusstsein, dass sie es eben häufig genug nicht sind, ist Hauptgrund vieler, sich gar nicht mehr erst darauf einzulassen. Nicht die Unklarheit darüber ist der Hinderungsgrund, sondern im Gegenteil die Desillusionierung, sich auf etwas einzulassen, dass aller Wahrscheinlichkeit nach keine Dauer besitzt. Der Wille, dann in diese Beziehung mehr zu investieren, ist dementsprechend gering. Was Du vorschlägst, ist, die Idealisierung der Liebe fort zu lassen, da sie selbstverständlich nicht den objektiven Tatsachen entspricht, und auf diese Weise unrealistischer Enttäuschung vorzubeugen. Liebe ohne Idealisierung allerdings funktioniert nicht. Gerade, weil sie unrealistisch ist, kann sie den anderen zur Person einzigartiger Wichtigkeit für mich erheben.

Ist mein Ansatz frei von Idealisierung, gar von Romantik? Ist er rein realistisch? Um es mit Rilke zu sagen (den ich nicht als Inbegriff des unromantischen Realisten bezeichnen würde):

"Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das
seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal
jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nicht mehr. Und wir auch
ein Mal. Nie wieder. Aber dieses
ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:
irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar." (Die neunte Elegie)

So wie die Gewissheit des Todes nicht dazu führt, daß man das Leben ablehnt, so führe die Ahnung, daß eine Beziheung nicht ewig währt nicht dazu, daß man sie von vornherein nicht führt. Das wurde schon schöner gesagt, nämlich so: `tis better to ahve loved and lost, than never to have loved at all.

Du hast Recht mit der Feststellung, jemanden nicht zu brauchen mache es z.B. wesentlich einfacher, zu gehen, wann immer es einem beliebt. Das Versprechen entsprechend zu ändern: "In guten Zeiten. Punkt." Diese Beziehungen wären von sehr erwachsener Unabhängigkeit geprägt, die prinzipiell zu begrüßen ist. Aber - und das ist nur meine persönliche Meinung - es wäre mir zu wenig, um z.B. über Kinder nachzudenken.

Für mich wäre es eine Voraussetzung um über Kinder nachzudenken. Denn nur wem im vorhinein klar ist, daß eine Beziehung schuldlos scheitern kann, macht im nachhinein nicht den anderen Partner dafür voll verantwortlich, weil er sich keiner Schuld bewust ist. Und wenn dieses Gefühl nicht besteht, entsteht daraus nicht die Wut, die dazu führt, daß eine gemeinsamme Elternschaft nach dem Ende einer Beziehung nicht mehr möglich ist.

Zweifellos ist sie das. Dies sagt allerdings nichts über ihre Dauer aus: Wie die Pflege eine kostbaren Vase bedarf sie statt dessen einer besonderen Vorsicht.

Da stimme ich dir zu. Ich würde so weit gehen zu sagen, daß eine Beziehung, bei der ich von vornherein davon ausgehe, daß sie von begrenzter Dauer ist, länger hält, als eine, bei der ich annehme sie hielte ewig. Denn aus diesem Grund fängt die Vorsicht schon ganz am Anfang an.

Wie die zahlreichen Beispiele freiwilliger und unfreiwilliger Singles zeigen, ist sie das ganz offensichtlich nicht. Andererseits sei die Frage gestattet, wie groß das Engagement in ein Unternehmen sein wird, von dem man überzeugt ist, es nicht zu brauchen (höchstens zu wollen) und jederzeit aus Desinteresse aufkündigen zu können.

Andererseits: Wie groß ist die Bereitschaft in ein Unternehmen zu investieren, wenn man nicht aussteigen kann, selbst wenn es Konkurs anmeldet? Hier wäre die Frage angebracht, ob eine Beziehung Desinteresse unter diesen Bedingungen aushalten würde, egal wie sie betrachtet wird. Und ob es nicht besser für alle Beteiligten wäre, sie würde enden, wenn sie einer beteiligten Person vollkommen egal wäre (Anstelle des Zeitpunkts, an dem die andere Person das Desintresse nicht mehr aushält).

Versteh mich nicht falsch: Ich gestehe jedem Individuum die Freiheit zu, die es haben möchte. Eine Beziehungen aber beinhaltet die willentliche Aufgabe eines Stückes dieser Freiheit, da Freiheit immer Abgrenzung bedeutet, die man in einer Beziehung zu überwinden trachtet. Beides zugleich ist nicht zu haben.

Das ist richtig, aber eine Beziehung sollte nicht dazu führen, daß man mehr verliert als gewinnt. Im Idealfall gewinnen beide in einer Beziehung mehr als sie aufgeben, im schlechtesten Fall verlieren beide mehr, als sie bekommen. Und Beziehungen, die dann weiterlaufen führen nicht zum bestehen der Beziehung sondern zu einer Phase, in der sich nur Ressentiments gegenüber dem Partner aufstauen.

susu

Re: Frage nach Zukunft / Zielen (ja ja, spät)

Andreas (d.a.), Saturday, 06.05.2006, 01:25 (vor 6776 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen (ja ja, spät) von susu am 05. Mai 2006 20:27:38:

Ich stimme Dir ja in all dem zu. Es ist nur irgendwie nicht der Punkt, um den es mir geht (oder von dem ich das glaube). Beziehungen müssen auflösbar sein, sie gegen den Willen einer Partei aufrecht zu halten ist natürlich verkehrt.

Ich bin mir nicht ganz sicher; ich glaube, mich stört das Modell, aus dem heraus Du zu formulieren scheinst. Aus meiner Sicht besteht kaum ein Hindernis bei Trennungen - im Gegenteil: Ich bin umgeben von Leuten, die sich plötzlich und wegen *nichts* trennen! Insofern verstehe ich die Forderung nach Vereinfachung von Trennungen nicht ganz.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob Dein Vorschlag zu den vermuteten Resultaten führt: So wie Du es sagst, klingt es, als ob eine weniger "euphorische" Herangehensweise und mehr Realismus bzgl. der Chancen der Beziehung bei der Abschätzung im Vorfeld den Trennungsschmerz reduzieren könnten, bzw. die Beziehung rationalisieren (etwas). Wenn das Konstituierende einer Beziehung das Gefühl ist, fällt es mir schwer, mir das vorzustellen. Es klingt irgendwie sehr nach Vernunftbeziehung.

`tis better to ahve loved and lost, than never to have loved at all.

Da könnte man viel drüber diskutieren. Dachte ich früher auch, aber heute bin ich da nicht mehr so sicher.

Für mich wäre es eine Voraussetzung um über Kinder nachzudenken. Denn nur wem im vorhinein klar ist, daß eine Beziehung schuldlos scheitern kann, macht im nachhinein nicht den anderen Partner dafür voll verantwortlich, weil er sich keiner Schuld bewust ist. Und wenn dieses Gefühl nicht besteht, entsteht daraus nicht die Wut, die dazu führt, daß eine gemeinsamme Elternschaft nach dem Ende einer Beziehung nicht mehr möglich ist.

Ich weiß nicht: Das hört sich alles sehr nach Kopf an, wie am Reißbrett entworfen, ein "Rezept", die Enttäuschung gering zu halten. Das ist zu einfach; Beziehungsdynamik verläuft doch komplexer, als dass es nur einen Knackpunkt gäbe, der entweder stimmt, oder nicht mehr, und dann trennt man sich einfach. (Okay, ich weiß nicht, wie Deine Beziehungen so ablaufen, aber mich überzeugt das zumindest nicht.)

Wie auch immer - das muss jeder wohl so probieren, wie er es für am besten hält. Wenn Du das so kannst, wird einiges sicher leichter für Dich. Viel Glück (ernsthaft ;-).

Re: Frage nach Zukunft / Zielen (ja ja, spät)

susu, Saturday, 06.05.2006, 17:42 (vor 6775 Tagen) @ Andreas (d.a.)

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen (ja ja, spät) von Andreas (d.a.) am 05. Mai 2006 22:25:

Ich stimme Dir ja in all dem zu. Es ist nur irgendwie nicht der Punkt, um den es mir geht (oder von dem ich das glaube). Beziehungen müssen auflösbar sein, sie gegen den Willen einer Partei aufrecht zu halten ist natürlich verkehrt.
Ich bin mir nicht ganz sicher; ich glaube, mich stört das Modell, aus dem heraus Du zu formulieren scheinst. Aus meiner Sicht besteht kaum ein Hindernis bei Trennungen - im Gegenteil: Ich bin umgeben von Leuten, die sich plötzlich und wegen *nichts* trennen! Insofern verstehe ich die Forderung nach Vereinfachung von Trennungen nicht ganz.

Hmm, ich sehe diese Forderung bei mir gar nicht. Meine Forderung ist vielmehr sich der Beziehung bewuster zu sein und das schließt eben ein, daß man erkennt, wann eine Trennung die beste Lösung wäre - aber auch das Gegenteil, nämlich wann eine Trennung unsinnig wäre.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob Dein Vorschlag zu den vermuteten Resultaten führt: So wie Du es sagst, klingt es, als ob eine weniger "euphorische" Herangehensweise und mehr Realismus bzgl. der Chancen der Beziehung bei der Abschätzung im Vorfeld den Trennungsschmerz reduzieren könnten, bzw. die Beziehung rationalisieren (etwas). Wenn das Konstituierende einer Beziehung das Gefühl ist, fällt es mir schwer, mir das vorzustellen. Es klingt irgendwie sehr nach Vernunftbeziehung.

Den Trennungsschmerz kann man nicht wegdiskutieren. Aber man kann den Umgang mit diesem Schmerz lernen. Es ist ein Unterschied, ob ich auf Gefühle verzichte, oder ob ich einen Weg finde diese Gefühle so zu verarbeiten, daß ich damit nicht noch mehr Schaden anrichte. Ich nehme an, daß in weit über 90% der Fälle in denen Beziehungen desaströs scheitern und bei denen im Nachhinein noch nachgetreten wird, diese Fälle von Besuchsverweigerung, Sorgerechtsstreitigkeiten, Rache, Gewalt, etc. ihre Ursache in unverarbeitetem Trennungsschmerz haben.

susu

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Scipio Africanus, Monday, 01.05.2006, 21:05 (vor 6780 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von susu am 01. Mai 2006 15:29:14:

Die Alternative lautet: Wahlfreiheit. D.h. eine selbstbestimmte Lebensplanung. Und in der Realität heißt das: Mehr Egoismus für Männer. Das klingt zwar bescheuert...

Naja, das klingt eigentlich ganz vernünftig, wenn ich das mit deinen anderen Theorien vergleiche ;)

aber recht eindeutig wird das z.B. bei Studienanfängern. Laut Spiegel von letzter Woche, wählen Männer vornehmlich Studienfächer, die Job-aussichten bieten, die zur Familienernährung ausreichen. Frauen hingegen wählen Studienfächer nicht nach diesem Gesichtspunkt. Der Gedanke liegt nahe, daß sich Männer, wenn sie die Ernährerfunktion nicht a priori annehmen auch in höherem Maße für "brotlose" Künste entscheiden würden. Das wiederum schafft ökonomische Tatsachen.

Könnte so sein, dass die Studienwahl die Männer zumindest teilweise als Versorger prädestiniert.

Ich verweise jedoch auf das Beispiel Schweden`s, das uns oft als vorbildlich vor den Latz geknallt wird. Dort arbeiten mittlerweile 75 % aller erwerbstätigen Frauen im öffentlichen Dienst. Die Zunahme der Erwerbstätigkeit der Frauen in den letzten Jahrzehnten in Schweden ist beinahe vollständig auf die Ausdehnung des öffentlichen Dienstes, d.h die Zunahme der Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst zurückzuführen.

Was schliessen wir daraus ? Wenn 10000 Frauen irgendein Labberstudium wählen, dann werden mit der Zeit die Stellen geschaffen, wo sie für ihr Labbern entlöhnt werden. Notwendigerweise werden diese Labbertanten im öffentlichen Dienst angestellt, weil sonst kaum ein Markt vorhanden ist.

Scipio

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Nikos, Monday, 01.05.2006, 21:17 (vor 6780 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Scipio Africanus am 01. Mai 2006 18:05:

Hi Scipio!

Ich verweise jedoch auf das Beispiel Schweden`s, das uns oft als vorbildlich vor den Latz geknallt wird. Dort arbeiten mittlerweile 75 % aller erwerbstätigen Frauen im öffentlichen Dienst. Die Zunahme der Erwerbstätigkeit der Frauen in den letzten Jahrzehnten in Schweden ist beinahe vollständig auf die Ausdehnung des öffentlichen Dienstes, d.h die Zunahme der Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst zurückzuführen.
Was schliessen wir daraus ? Wenn 10000 Frauen irgendein Labberstudium wählen, dann werden mit der Zeit die Stellen geschaffen, wo sie für ihr Labbern entlöhnt werden. Notwendigerweise werden diese Labbertanten im öffentlichen Dienst angestellt, weil sonst kaum ein Markt vorhanden ist<

Schweden lebt größtenteils von Waffenverkauf. Die besten Bazoukas werden in Schweden gemacht! Davon kann man genug Geld erwirtschaften um solchen unnötigen Mist zu finanzieren!

Wíe kann man aber erfolgreich wirtschaften OHNE den Waffenverkauf?

Grüße
Nikos

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Garp, Monday, 01.05.2006, 21:30 (vor 6780 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Scipio Africanus am 01. Mai 2006 18:05:

Was ist denn ein Labberstudium? Laborstudium war wohl nicht gemeint.
Dabei dachte ich bisher, dass jede Wissenschaft ihre Erkenntnis kommunizieren muss.
Wie machen das die nicht Labberstudenten? Telepathie?

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Scipio Africanus, Monday, 01.05.2006, 21:41 (vor 6780 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Garp am 01. Mai 2006 18:30:46:

Was ist denn ein Labberstudium? Laborstudium war wohl nicht gemeint.
Dabei dachte ich bisher, dass jede Wissenschaft ihre Erkenntnis kommunizieren muss.
Wie machen das die nicht Labberstudenten? Telepathie?

Gelabbert wird überall, das ist wahr. Der Maschinenbauer hört aber irgendwann mit dem labbern auf ... und macht was produktives.

Als typische Vertreter der Labberindustrie sind all die staatlich subventionierten "Beratungsstellen" zu nennen. Gegen die wäre eigentlich nichts einzuwenden, wenn sie denn tatsächlich positive Resultate im Sinne des Klienten erzeugen würden. Tun sie aber sehr, sehr oft nicht. Und das hat System. Ich spreche hier aus beruflicher Erfahrung.

Hilfe zur Selbsthilfe, so wird das Leitbild beschrieben, was in der Realität heisst : Leck mich am A...

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Klausz, Monday, 01.05.2006, 18:49 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.
Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.
Was ist die Alternative?
Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?
Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.
LG
Leser734

Hallo,

zur alten Rollenverteilung - wie das auch Eva Hermann beschrieben hat - gibt es gar keine Alternative.
Die ganze Menschheitsentwicklung vollzog sich unter dieser Rollenverteilung - ganze 500.000 Jahre!
Das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen und jede willkürliche, aggressive Änderung führt deshalb zwangsläufig zu Problemen und letztlich zum Untergang.

Gruß

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

ChrisTine, Monday, 01.05.2006, 19:52 (vor 6780 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Klausz am 01. Mai 2006 15:49:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.
Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.
Was ist die Alternative?
Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?
Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.
LG
Leser734

Hallo,
zur alten Rollenverteilung - wie das auch Eva Hermann beschrieben hat - gibt es gar keine Alternative.
Die ganze Menschheitsentwicklung vollzog sich unter dieser Rollenverteilung - ganze 500.000 Jahre!

und eben das ist nicht wahr. Vor der Industrialiserung mußten alle Familienmitglieder arbeiten, damit es überhaupt zum Leben gereicht hat. Die meisten Kinder wurden frühstmöglich in die Arbeit mit eingebunden, weil es anders gar nicht zu schaffen war und so, wie es auch heute noch in armen Ländern zu finden ist.
Die Zeiten, wo Frauen nicht arbeiten mußten, hat erst spät nach der Industrialisierung begonnen, vorher war das aus finanziellen Gründen gar nicht möglich, daß Frauen zu Hause bleiben konnten.

Das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen und jede willkürliche, aggressive Änderung führt deshalb zwangsläufig zu Problemen und letztlich zum Untergang.

Das ist mMn einigen Männern nur deshalb in Fleisch und Blut übergegangen, weil sie einfach lange Zeit und z.T. auch heute noch viel mehr verdient haben.
Aber wir sind ja auf dem besten Wege dahin zurück. Das Lohnnieau wird immer mehr sinken, vor allen Dingen in den unteren Lohngruppen. Sozialhilfe und Arbeitslosengeld wird immer mehr zusammengestrichen und dann kommen wir langsam dem "Idealbild" von vor 500.000 Jahren nahe.

Gruß - Christine

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Klausz, Monday, 01.05.2006, 21:30 (vor 6780 Tagen) @ ChrisTine

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von ChrisTine am 01. Mai 2006 16:52:23:

Hallo,
zur alten Rollenverteilung - wie das auch Eva Hermann beschrieben hat - gibt es gar keine Alternative.
Die ganze Menschheitsentwicklung vollzog sich unter dieser Rollenverteilung - ganze 500.000 Jahre!

und eben das ist nicht wahr. Vor der Industrialiserung mußten alle Familienmitglieder arbeiten, damit es überhaupt zum Leben gereicht hat. Die meisten Kinder wurden frühstmöglich in die Arbeit mit eingebunden, weil es anders gar nicht zu schaffen war und so, wie es auch heute noch in armen Ländern zu finden ist.
Die Zeiten, wo Frauen nicht arbeiten mußten, hat erst spät nach der Industrialisierung begonnen, vorher war das aus finanziellen Gründen gar nicht möglich, daß Frauen zu Hause bleiben konnten.

Niemand sagt, daß Frauen gar nicht gearbeitet haben - sie haben sich um alles innerhalb der Gemeinschaft gekümmert - der Mann um alles außerhalb der Gemeinschaft. So findet man das heute bei allen urvölkern und auch in Entwicklungsländern.
Das hat sich so herausgebildet, weil es die effektivste Form des Zusammenlebens darstellt.

Heute dagegen haben wir Chaos, weil die Frauen in die Männerbereiche aggressiv eingedrungen sind und versuchen, die Männer daraus zu verdrängen.

Das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen und jede willkürliche, aggressive Änderung führt deshalb zwangsläufig zu Problemen und letztlich zum Untergang.

Das ist mMn einigen Männern nur deshalb in Fleisch und Blut übergegangen, weil sie einfach lange Zeit und z.T. auch heute noch viel mehr verdient haben.
Aber wir sind ja auf dem besten Wege dahin zurück. Das Lohnnieau wird immer mehr sinken, vor allen Dingen in den unteren Lohngruppen. Sozialhilfe und Arbeitslosengeld wird immer mehr zusammengestrichen und dann kommen wir langsam dem "Idealbild" von vor 500.000 Jahren nahe.

Die Situation heute ist doch gar nicht mit der von 99% unserer Geschichte zu vergleichen. Früher lebten die Menschen in Kleingruppen. Heute leben wie in einer anonymen Massengesellschaft.

Daß wir wieder zur alten Rollenverteilung zurückkommen werden ist sicher -es ist die einzige Form des Zusammenlebens, das je funktioniert hat.

"Gleichstellung" zwischen Mann und Frau ist Quatsch, da man nicht gleichstellen kann, was nicht gleich ist.

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Anti-Humorist, Monday, 01.05.2006, 22:18 (vor 6780 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Klausz am 01. Mai 2006 18:30:

So findet man das heute bei allen urvölkern und auch in Entwicklungsländern.

Es gibt heute keine "Urvölker".

Die Situation heute ist doch gar nicht mit der von 99% unserer Geschichte zu vergleichen.

Es gibt diese homogene Geschichte nicht.

Früher lebten die Menschen in Kleingruppen. Heute leben wie in einer anonymen Massengesellschaft.

Früher aßen die Menschen ihr Antilopenfilet roh.

Daß wir wieder zur alten Rollenverteilung zurückkommen werden ist sicher -es ist die einzige Form des Zusammenlebens, das je funktioniert hat.

Wenn sie funktioniert hat, wieso haben wir sie dann nicht gegenwärtig?

"Gleichstellung" zwischen Mann und Frau ist Quatsch, da man nicht gleichstellen kann, was nicht gleich ist.

Warum willst du dann alle Männer "gleichstellen"?

Dir antworte ich gar nicht erst.

Klausz, Tuesday, 02.05.2006, 10:34 (vor 6779 Tagen) @ Anti-Humorist

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Anti-Humorist am 01. Mai 2006 19:18:

Einem wie Dir antworte ich gar nicht erst - wie war das mit der Beleidigung an mich "Du Depp" weiter unten?
Wie wäre es nun mit einer Entschuldigung?

Ich bitte den Forenmaster darum, diesen Troll zu sperren, sowas setzt nur den wert des Forums herab!

Re: Ich merks schon! :-)

Anti-Humorist, Tuesday, 02.05.2006, 20:33 (vor 6779 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Dir antworte ich gar nicht erst. von Klausz am 02. Mai 2006 07:34:

Einem wie Dir antworte ich gar nicht erst - wie war das mit der Beleidigung an mich "Du Depp" weiter unten?
Wie wäre es nun mit einer Entschuldigung?
Ich bitte den Forenmaster darum, diesen Troll zu sperren, sowas setzt nur den wert des Forums herab!

Auch eine Möglichkeit, sich nicht die argumentative Blöße zu geben.

Ausserdem habe ich dich in diesem Posting ja noch gar nicht mal einen "Deppen" genannt! Kein Grund also, nach dem Forenmaster zu schreien.

Ausserdem haben Männer das in den vergangenen 500.000 Jahren doch auch ganz anders geregelt. ;-)

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Conny, Tuesday, 02.05.2006, 12:10 (vor 6779 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Klausz am 01. Mai 2006 18:30:

"Gleichstellung" zwischen Mann und Frau ist Quatsch, da man nicht gleichstellen kann, was nicht gleich ist.

Wie wäre es, wenn einfach jeder gleiche Rechte und gleiche Pflichten hat? Damit habe ich keine Gleichstellung betrieben sondern nur gleiche Voraussetzungen für alle. Was er daraus macht und wie er sein Leben gestaltet ist dann seine Sache im Rahmen der Rechte und Pflichten. Wenn es Innerhalb der Rechte und Pflichten möglich ist eine Traditionelle Rolle einzunehmen, kann das jeder tun, muß aber nicht.

Freundliche Grüße
Conny

PS: Wie die traditionelle Rolle entstanden ist wissen wir nicht. Sie kam scheinbar mit den Römern, denn schon bei den Germanen konnte eine Frau zwei Männer haben und wer dann das Sagen hatte ist vermutlich nicht überliefert.

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Ralf, Monday, 01.05.2006, 23:53 (vor 6780 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Klausz am 01. Mai 2006 15:49:

zur alten Rollenverteilung - wie das auch Eva Hermann beschrieben hat - gibt es gar keine Alternative.
Die ganze Menschheitsentwicklung vollzog sich unter dieser Rollenverteilung - ganze 500.000 Jahre!
Das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen und jede willkürliche, aggressive Änderung führt deshalb zwangsläufig zu Problemen und letztlich zum Untergang.

Zum Leben ohne Handy und Internet - wie das auch die Gebr. Grimm beschrieben haben - gibt es gar keine Alternative. Die ganze Menschheitsentwicklung vollzog sich ohne Handy und Internet - ganze 500.000 Jahre!
Das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen und jede willkürliche, aggressive Änderung führt deshalb zwangsläufig zu Problemen und letztlich zum Untergang.

Sorry, ich gehöre ja hier durchaus zu den Anhängern der "alten Rollenvorteilung", aber dieses permanent wiederholte klausz-Zeug wird dadurch trotzdem nicht richtiger und nervt allmählich.

Gruß Ralf

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

ChrisTine, Monday, 01.05.2006, 19:35 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.

Das kann es in Zeiten wie diesen, wo Zeit im warsten Sinne des Wortes im Überfluss vorhanden ist, nicht geben.

Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.

Das hängt u.a. auch davon ab, ob sich das derzeitige Lohnniveau hält oder noch mehr fällt.

Was ist die Alternative?

50:50 Aufteilung. Ich befürchte nur, das wird in vielen Fällen nicht möglich sein. Man kann nun mal nicht in jedem Beruf halbtags arbeiten, weil es nicht wirtschaftlich wäre.

Etwa Gleichberechtigung?

Die wird es auch beruflich nicht geben, auch wenn es für Kinder das Beste wäre.

Das heisst eine symmetrische

Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?

Wie funktioniert denn eine Beziehung im Islam?

Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.

Ich auch, aber bei mir ist der Zug mit Kindern abgefahren.
Nun warte ich auf Enkel und befürchte, ich werde es wohl nicht erleben bei dem derzeitigen Mißtrauen zwischen den Geschlechtern.

Gruß - Christine

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Scipio Africanus, Monday, 01.05.2006, 19:49 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.
Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.
Was ist die Alternative?
Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?
Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.
LG
Leser734

Du sprichst das Familienrecht an. Hierzu die folgenden Anmerkungen :

Das Familienrecht ist ein Familienunrecht. Entgegen der feministischen Propaganda besteht unter der heutigen Gesetzgebung ein beträchtliches Machtgefälle zu Ungunsten des Mannes. Dieses Machtgefälle führt im Falle der Scheidung sehr oft zu einer Diskriminierung des Vaters. Sind keine Kinder vorhanden, gibt es kaum grundlegende Konflikte.

Die Mutter hat de facto die Möglichkeit, den Vater aus der Familie auszugrenzen und ihn von seinen Kindern zu trennen, und zwar ohne jeden Grund. Es spielt keinerlei Rolle, ob er ein guter, mittelmässiger oder schlechter Vater war, ob sie eine gute, mittelmässige oder schlechte Mutter war. Die Statistiken und die Rechtssprechung sprechen eine eindeutige Sprache. Der Wille der Mutter allein genügt, mögen ihre Motive auch noch so unehrenhaft sein.

"Die Kinder gehören zur Mutti", so lautet der altbackene Grundsatz, den der kleinkarierte bürgerliche Feminismus uns als progressiv verkaufen will und wonach die Gerichte sich orientieren. Die Schuldfrage spielt bei der Scheidung keine Rolle. Mutti kriegt die Kinder. Von einer gleichberechtigten Partnerschaft kann nur jemand schwafeln, der unter völligem Realitätsverlust leidet.

Was ist die Lösung ? Sie ist verblüffend einfach und respektiert die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Wer auch immer die Solidargemeinschaft "Familie" verlassen will, der hat das Recht dazu. Er oder sie verlässt die Familie, überlässt dem anderen Elternteil die Kinder und wird unterhaltspflichtig. Wer geltend machen will, dass für ihn oder sie die Ehe nicht mehr tragbar war, und er oder sie deshalb den Anspruch erhebt, dass der andere Elternteil die Familie verlassen müsse, der ist beweispflichtig. So wie eine Anschuldigung vor Gericht immer nach Beweisen verlangt.

Ich plädiere nicht für irgendein "Familienbild". Es ist Sache der Ehepartner, sich ihren Lebensentwurf gemeinsam zu gestalten.

Die Rechtsgrundlage ist wesentlich, in dessen Rahmen eine Ehegemeinschaft funktionieren soll. Diese Rechtsgrundlage habe ich beschrieben. Wer sich an steinzeitlichen Familienmodellen orientiert, und seine Schlussfolgerungen für das Zusammenleben von Frau und Mann aus Versteinerungen und Knochenfunden rekonstruiert, der kann auch das haben. Frei soll der Mensch sein. Wichtig ist allein die Rechtsgrundlage, der Rest ist Privatsache.

Ach ja, und noch was : Vater eines Kindes ist der Erzeuger. Die ( biologische ) Vaterschaft sollte festgestellt werden. Den Ehemann automatisch als Vater in die Pflicht zu nehmen ist ein alter Hut. Das Kind hat ein Recht zu wissen, von wem es abstammt. Es hat ein Recht, die Erbfolge anzutreten. Das Kind ist keine Verfügungsmasse der Frau, sondern ein eigenständiges Wesen mit Rechten, die nicht notwendigerweise identisch mit denen der Mutter sein müssen.

Scipio

excellentes Posting! owT

Lupus, Monday, 01.05.2006, 23:33 (vor 6780 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Scipio Africanus am 01. Mai 2006 16:49:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.
Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.
Was ist die Alternative?
Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?
Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.
LG
Leser734

Du sprichst das Familienrecht an. Hierzu die folgenden Anmerkungen :
Das Familienrecht ist ein Familienunrecht. Entgegen der feministischen Propaganda besteht unter der heutigen Gesetzgebung ein beträchtliches Machtgefälle zu Ungunsten des Mannes. Dieses Machtgefälle führt im Falle der Scheidung sehr oft zu einer Diskriminierung des Vaters. Sind keine Kinder vorhanden, gibt es kaum grundlegende Konflikte.
Die Mutter hat de facto die Möglichkeit, den Vater aus der Familie auszugrenzen und ihn von seinen Kindern zu trennen, und zwar ohne jeden Grund. Es spielt keinerlei Rolle, ob er ein guter, mittelmässiger oder schlechter Vater war, ob sie eine gute, mittelmässige oder schlechte Mutter war. Die Statistiken und die Rechtssprechung sprechen eine eindeutige Sprache. Der Wille der Mutter allein genügt, mögen ihre Motive auch noch so unehrenhaft sein.
"Die Kinder gehören zur Mutti", so lautet der altbackene Grundsatz, den der kleinkarierte bürgerliche Feminismus uns als progressiv verkaufen will und wonach die Gerichte sich orientieren. Die Schuldfrage spielt bei der Scheidung keine Rolle. Mutti kriegt die Kinder. Von einer gleichberechtigten Partnerschaft kann nur jemand schwafeln, der unter völligem Realitätsverlust leidet.
Was ist die Lösung ? Sie ist verblüffend einfach und respektiert die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Wer auch immer die Solidargemeinschaft "Familie" verlassen will, der hat das Recht dazu. Er oder sie verlässt die Familie, überlässt dem anderen Elternteil die Kinder und wird unterhaltspflichtig. Wer geltend machen will, dass für ihn oder sie die Ehe nicht mehr tragbar war, und er oder sie deshalb den Anspruch erhebt, dass der andere Elternteil die Familie verlassen müsse, der ist beweispflichtig. So wie eine Anschuldigung vor Gericht immer nach Beweisen verlangt.
Ich plädiere nicht für irgendein "Familienbild". Es ist Sache der Ehepartner, sich ihren Lebensentwurf gemeinsam zu gestalten.
Die Rechtsgrundlage ist wesentlich, in dessen Rahmen eine Ehegemeinschaft funktionieren soll. Diese Rechtsgrundlage habe ich beschrieben. Wer sich an steinzeitlichen Familienmodellen orientiert, und seine Schlussfolgerungen für das Zusammenleben von Frau und Mann aus Versteinerungen und Knochenfunden rekonstruiert, der kann auch das haben. Frei soll der Mensch sein. Wichtig ist allein die Rechtsgrundlage, der Rest ist Privatsache.
Ach ja, und noch was : Vater eines Kindes ist der Erzeuger. Die ( biologische ) Vaterschaft sollte festgestellt werden. Den Ehemann automatisch als Vater in die Pflicht zu nehmen ist ein alter Hut. Das Kind hat ein Recht zu wissen, von wem es abstammt. Es hat ein Recht, die Erbfolge anzutreten. Das Kind ist keine Verfügungsmasse der Frau, sondern ein eigenständiges Wesen mit Rechten, die nicht notwendigerweise identisch mit denen der Mutter sein müssen.
Scipio

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Martin, Tuesday, 02.05.2006, 16:18 (vor 6779 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Scipio Africanus am 01. Mai 2006 16:49:

Ein excellenter Beitrag, hat gut alles auf den Punkt gebracht und kriegt von mir vollste Zustimmung.

Martin.

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Garp, Monday, 01.05.2006, 20:39 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben

Das ist auch gut so. Es ist schlichtweg unmöglich eine geschlossene Männerbewegung zu haben. Letztendlich geht es darum die Position von Männern zu verbessern, ihre Wahlfreiheit zu einem selbstbestimmten Leben zu vergrößern. Wie dieses dann genau aussieht, ist von den Interessen der Individuen abhängig.
Keiner kann eine Ideallösung vorschreiben. Es gehört auch zum Leben unterschiedliche Lebensentwürfe auszutesten.
Letztendlich wird sich zeigen, ob eine Gesellschaft mit diesem hohen Anspruch an das Individuum wirklich überlebensfähig ist. Man kann viel über konservative Werte und traditionelle Rollen diskutieren, nur die Diskussion wird einen nicht weiterführen.
Denn die Mehrzahl der Individuen, so hoffe ich, wird ihre gewonnene Freiheit eigenständig zu entscheiden nicht abgeben wollen. Dabei will die Notwendigkeit einer Debatte über Verantwortung, Rücksicht, Anstand etc. nicht leugnen.
Die Argumente über evolutorische Notwendigkeiten lassen mich dabei ziemlich unbeeindruckt. Demokratie und Menschenrechte, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung und die Bildungsexpansion, all dies sind derart neue (positive) Entwicklungen, für Männer wie Frauen, dass mich fatalistische Positionen eher langweilen. Eigentlich sollten wir uns freuen für dieses Geschenk.
Eine Männerbewegung sollte in die Zukunft gerichtet sein, die Auswüchse der Feministen erfolgreich bekämpfen um sich schließlich siegreich schöneren Dingen widmen zu können.

Zu den Forderungen im Einzelnen: www.manndat.de
Insbesondere die Verbesserung der Bildungschancen von Jungen ist ein Grundanliegen. Denn wer ohne Schulabschluss keinen Job findet, der hat ganz andere Sorgen, als die Aufteilung der angeblich so umfangreichen Familienarbeit

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Wodan, Tuesday, 02.05.2006, 11:42 (vor 6779 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Garp am 01. Mai 2006 17:39:27:

Die Argumente über evolutorische Notwendigkeiten lassen mich dabei ziemlich unbeeindruckt. Demokratie und Menschenrechte, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung und die Bildungsexpansion, all dies sind derart neue (positive) Entwicklungen, für Männer wie Frauen, dass mich fatalistische Positionen eher langweilen. Eigentlich sollten wir uns freuen für dieses Geschenk.

Sehr richtig. Und diese Probleme sind auch nicht über eine Wissenschaft des Faktischen zu lösen. Wurscht also, was in der Steinzeit war ;-) - wir haben andere Sorgen. Dem naturverlauf werden wir nie entnehmen können, was wir tun sollen.

Besten Gruß
Wodan

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Garp, Tuesday, 02.05.2006, 14:50 (vor 6779 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Wodan am 02. Mai 2006 08:42:

Hallo Wodan

Dem naturverlauf werden wir nie entnehmen können, was wir tun sollen

„Man soll nicht von dem Faktischen auf das Sollende schließen?“

Ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich universell gilt. Allerdings habe ich mich mit der Frage auch noch nicht ausführlicher beschäftigt, aber ein Beispiel:

Wie legitimiert man das Verspeisen von Tieren? Ich genieße deshalb meinen Sonntagsbraten, weil ich davon ausgehe, dass das Tier nicht über die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen verfügt. Hier schließe ich doch aus dem Faktischen auf das Sollende.

Viele Grüße

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Wodan, Tuesday, 02.05.2006, 17:47 (vor 6779 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Garp am 02. Mai 2006 11:50:01:

Hallo Wodan
Dem naturverlauf werden wir nie entnehmen können, was wir tun sollen
„Man soll nicht von dem Faktischen auf das Sollende schließen?“
Ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich universell gilt. Allerdings habe ich mich mit der Frage auch noch nicht ausführlicher beschäftigt, aber ein Beispiel:
Wie legitimiert man das Verspeisen von Tieren? Ich genieße deshalb meinen Sonntagsbraten, weil ich davon ausgehe, dass das Tier nicht über die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen verfügt. Hier schließe ich doch aus dem Faktischen auf das Sollende.
Viele Grüße

So ist es nicht gemeint. Wie begründet man in Bezug auf deas Verspeisen von Tieren die Legitimationsfrage? Das ist das eine. Und zweitens: wo schließt Du in Deinem Beispiel auf "das Sollende"?
Das Verspeisen von Tieren ist keineswegs gesollt. Es gilt aber nur das kontradiktorische Gegenteil (nicht geSOLLT) nicht das konträre: "du sollst nicht". Man kann, man muß nicht. Wie weiter?

Wo genau liegt das Problem?

Gruß
Wodan

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Altschnieder, Tuesday, 02.05.2006, 19:19 (vor 6779 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Wodan am 02. Mai 2006 14:47:

Ich misch mich mal ein, wenn ich darf, weil mich das auch interessiert. Zwar ein etwas seltsames Beispiel, aber dennoch:

So ist es nicht gemeint. Wie begründet man in Bezug auf deas Verspeisen von Tieren die Legitimationsfrage? Das ist das eine. Und zweitens: wo schließt Du in Deinem Beispiel auf "das Sollende"?

Wie wäre es mit Zahnstrukturen (Allesfresser), Darmlänge und Struktur, Mangelerscheinung bei Fleischverzicht, der nur aufwändig kompensiert werden kann usw? Oder - kann nicht aus der Struktur bzw. Seinsvorgaben ein Sollen geschlossen werden. Nicht aus einer quasi ethischen Vorgabe wie: du sollst nichts essen, was intelligenter ist als du selbst, sondern aus den Limitierungen, die das Sein dem Können auferlegt?

Altschneider

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Wodan, Tuesday, 02.05.2006, 23:03 (vor 6779 Tagen) @ Altschnieder

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Altschnieder am 02. Mai 2006 16:19:

Ich misch mich mal ein, wenn ich darf, weil mich das auch interessiert. Zwar ein etwas seltsames Beispiel, aber dennoch:

So ist es nicht gemeint. Wie begründet man in Bezug auf deas Verspeisen von Tieren die Legitimationsfrage? Das ist das eine. Und zweitens: wo schließt Du in Deinem Beispiel auf "das Sollende"?

Wie wäre es mit Zahnstrukturen (Allesfresser), Darmlänge und Struktur, Mangelerscheinung bei Fleischverzicht, der nur aufwändig kompensiert werden kann usw? Oder - kann nicht aus der Struktur bzw. Seinsvorgaben ein Sollen geschlossen werden. Nicht aus einer quasi ethischen Vorgabe wie: du sollst nichts essen, was intelligenter ist als du selbst, sondern aus den Limitierungen, die das Sein dem Können auferlegt?
Altschneider

Ist schon klar, bloß greift dies eben zu kurz als Beispiel dafür, was man traditionellerweise den Sein-Sollen-Gegensatz nennt, und das ist natürlich eine plakative Bezeichnung, also nicht differenziert.

Es geht natürlich dabei um die praktische Vernunft, also die Frage, wie man handeln SOLL. Dabei aber nicht um Kasuistik und Einzefälle, sondern um Grundprinzipien. Dies vorweg.

Und dann sehen wir uns doch einmal den Fall des Fleischverzichts aus moral. Gründen an: wie war der begründet? Du nennst es ganz richtig eine ethische Vorgabe, genauer quasi-ethisch. Tatsächlich wäre in diesem Fall das grundlegende Prinzip, demzufolge vegetarisch gelebt wird, nicht der Natur entnommen und auch nicht entnehmbar: "du sollst nichts essen, was intelligenter ist als du selbst" - Natürlich ist der Satz eine pure Behauptung, der in einer Ethik eigens zu rechtfertigen wäre. In einer Ethik. Naturwissenschaftlich ist da nichts zu machen. Egal, ob man die Aussage für richtig hält oder nicht, sie läßt sich nicht definitiv unter Berufung auf Fakten begründen.

Das zweite Beispiel: Da folgt das Sollen aus dem Sein nur unter Zugrundelegung des allgemeinen ethischen Satzes "Man soll gesund leben, nach Erhalt seines Lebens trachten etc." Zwar kann man dem Naturlauf entnehmen, daß Leben im allgemeinen so verfährt. Doch ist damit keine wirkliche Begründung dieses Satzes geleistet, kein allgemein geltendes Prinzip gefunden, aus dem dies zwingend folgt. Damit läßt sich nur ein Tun, allenfalls motiviert durch bestimmte Voraussetzungen: "ich möchte gerne lange leben", folgern, aber keine Verpflichtung begründen.

Klar ist, daß hypothetische Zusammenhänge hier weniger eindeutig sind als kategorische. Also: wenn ich einen Zweck will, muß ich auch die notwendigen Mittel wollen. Wenn ich gesund leben will, dann sollte ich (kein Zufall, daß man hier "sollte" schreibt)... Aber warum sollte ich gesund leben? Ist dies schlechthin (kategorisch) geboten? Wenn nicht, dann folgt kein Sollen im strengen Sinn. Wenn doch, so ist diese "Schlechthin-geboten-Sein" als solches nicht im Rekurs auf Fakten begründbar.

Gruß
Wodan

Nachtrag

Wodan, Tuesday, 02.05.2006, 23:31 (vor 6779 Tagen) @ Altschnieder

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Altschnieder am 02. Mai 2006 16:19:

Oder - kann nicht aus der Struktur bzw. Seinsvorgaben ein Sollen geschlossen werden. Nicht aus einer quasi ethischen Vorgabe wie: du sollst nichts essen, was intelligenter ist als du selbst, sondern aus den Limitierungen, die das Sein dem Können auferlegt?
Altschneider

Hierzu noch - das war mir durch die Lappen gegangen:

Limitierungen des Könnens durch das Sein sind alltäglich. Aber es ergibt keinen Sinn, von einem Sollen zu sprechen, wenn man gar nicht anders KANN. Sollen implizert Wahlmöglichkeit. Ich kann nicht jemanden verpflichten , etwas zu tun, das er schlechthin nicht lassen KANN, ebensowenig, wie ihn verpflichten etwas zu tun, was zu tun schlechthin unmöglich ist. Das Zweite ist trivial, beim ersten wird der Pflichtbegriff sinnleer, wollte ich ihn hier anwenden.

Beispiel: wären Männer aufgrund ihrer Konstitution so veranlagt, daß sie zwangsläufig im Alter von 18/19 zu den Fahnen marschierten und gar nicht daheimzubleiben in der Lage sind, dann gäbe es keine WehrPFLICHT, was eben nicht heißt, daß es keine Armee oder nur Berufssoldaten gäbe.
Gruß nochmals
Wodan

Re: Nachtrag

Altschneider, Wednesday, 03.05.2006, 01:45 (vor 6779 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Nachtrag von Wodan am 02. Mai 2006 20:31:

Limitierungen des Könnens durch das Sein sind alltäglich. Aber es ergibt keinen Sinn, von einem Sollen zu sprechen, wenn man gar nicht anders KANN. Sollen implizert Wahlmöglichkeit. Ich kann nicht jemanden verpflichten , etwas zu tun, das er schlechthin nicht lassen KANN, ebensowenig, wie ihn verpflichten etwas zu tun, was zu tun schlechthin unmöglich ist. Das Zweite ist trivial, beim ersten wird der Pflichtbegriff sinnleer, wollte ich ihn hier anwenden.
Beispiel: wären Männer aufgrund ihrer Konstitution so veranlagt, daß sie zwangsläufig im Alter von 18/19 zu den Fahnen marschierten und gar nicht daheimzubleiben in der Lage sind, dann gäbe es keine WehrPFLICHT, was eben nicht heißt, daß es keine Armee oder nur Berufssoldaten gäbe.

Schon klar, ohne Wahlmöglichkeit gibt es kein Sollen. Aber, wie du schon erläutertest, kann ich auch anders, ich muss mich nicht gesund ernähren und ich muss auch nicht leben. Bleiben wir mal bei dem Ernährungsbeispiel, dann müssen wir uns nicht mit dem kategorischen Imperativ plagen: Wenn ich Pflanzen essen sollte, hätte ich eine entsprechende anatomische Ausstattung, wenn ich nur Fleisch essen sollte, ebenso, also scheint doch die Ausstattung zu sagen: Du sollst dich so ernähren, wie es die anatomisch-physiologische Ausstattung vorgibt. Daraus folgt nicht, dass du dich gesund ernähren musst oder leben, sondern nur deinem Sein gemäß.
Du musst es nicht tun, aber kannst aus dem Sein auf dein Sollen - nicht auf dein Müssen - schließen.
Oder? Mist, wird wieder nicht mit einem zweiten Hegel in Stuttgart, ich ahne es.

Grüße
Altschneider

Re: Nachtrag

Wodan, Wednesday, 03.05.2006, 03:19 (vor 6779 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Nachtrag von Altschneider am 02. Mai 2006 22:45:

Bleiben wir mal bei dem Ernährungsbeispiel, dann müssen wir uns nicht mit dem kategorischen Imperativ plagen: Wenn ich Pflanzen essen sollte, hätte ich eine entsprechende anatomische Ausstattung, wenn ich nur Fleisch essen sollte, ebenso, also scheint doch die Ausstattung zu sagen: Du sollst dich so ernähren, wie es die anatomisch-physiologische Ausstattung vorgibt.

Halt, halt, hier hast Du ja von Anfang an schon das Sollen drin und eine wichtige Voraussetzung: "Wenn ich Pflanzen essen sollte, dann hätte ich..." SOLLEN nun Gnus Pflanzen essen und Löwen Fleisch? Und haben sie DESHALB, weil sie das sollen die anatomische Ausstattung, die sie haben? Gnus fressen Pflanzen, weil sie so und so disponiert sind... - Gut, Henne oder Ei - letztlich Resultat einer Entwicklung: Evolution, an deren Anfang aber nur dann ein Sollen gestanden haben kann, wenn sie ihren Ursprung im Willen eines allmächtigen Schöpfers hat.

Daraus folgt nicht, dass du dich gesund ernähren musst oder leben, sondern nur deinem Sein gemäß.

Aber selbst dies folgt nicht unmittelbar, sondern bedarf einer zusätzlichen Prämisse: daß seinsgemäßes Leben Pflicht ist. Dieses Moment, nicht der Gemäßheit, sondern der Pflicht, diese Gemäßheit als Handlungsmaxime anzuerkennen, ist es, das ich meiner Anatomischen Asstattung nicht entnehmen kann.

Du musst es nicht tun, aber kannst aus dem Sein auf dein Sollen - nicht auf dein Müssen - schließen.

Wie gesagt: der Schluß funktioniert nur unter Hinzunahme einer weiteren Prämisse:

Wir haben:

Major: Meine anatomische Ausstattung entspricht der eines Allesfressers.
Minor: Anatomische Voraussetzungen binden mich moralisch, ihnen gemäß zu handeln.
Conclusio: Ich soll sowohl Fleisch als auch Pflanzen essen.

Die Minor scheint mir aus der anatomischen Ausstattung nicht a priori zu folgen. That's it.

Oder? Mist, wird wieder nicht mit einem zweiten Hegel in Stuttgart, ich ahne es.

Nunja, der ist ja auch nicht dort geblieben. Aber der Verweis auf Hegel hatte den folgenden Sinn: nach Hegel fallen Sein und Sollen ineins, eben weil beide auf unterschiedlichen Bestimmungsebenen Momente des sich selbst denkenden absoluten Geistes sind. Der ist absolut, weil er alle möglichen Bestimmungen in sich enthält: alles, was soll ist und alles, was ist soll auch sein. Natürlich gilt dergleichen nicht für die endliche menschliche Vernunft, wie der bescheidenere Kant gleich einwenden würde. Nur für uns gibt es daher die Differenz zwischen Sein und Sollen. Aber eine andere Perspektive vermögen wir eben per definitionem nicht einzunehmen. Außer Hegel eben?

Gruß
Wodan

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Garp, Wednesday, 03.05.2006, 00:25 (vor 6779 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Wodan am 02. Mai 2006 14:47:

Das Beispiel war etwas unglücklich ausgedrückt. Ich versuche es zu präzisieren.
Mich interessiert die Legitimation Tiere essen zu dürfen, in der Abgrenzung Menschen nicht essen zu dürfen. Beides für sich: Verbot Menschen zu essen, Erlaubnis Tiere zu essen lässt sich nicht der Natur entnehmen, soweit ok. Aber die Differenzierung erfolgt doch anhand des Seienden. Die Grenzziehung wird an biologische Merkmale gebunden. Sicher ist die exakte Grenzziehung variabel. Sprich: Es könnte ein Verbot geben Säugetiere zu essen aber eine Erlaubnis Insekten zu essen. Aber dennoch ist die Grenzziehung nicht nur willkürlich, sondern wird von den biologischen Gegebenheiten mitbestimmt. Dient damit nicht das Sein für das Sollende?

Grüße
Garp

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Wodan, Wednesday, 03.05.2006, 01:03 (vor 6779 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Garp am 02. Mai 2006 21:25:14:

Das Beispiel war etwas unglücklich ausgedrückt. Ich versuche es zu präzisieren.
Mich interessiert die Legitimation Tiere essen zu dürfen, in der Abgrenzung Menschen nicht essen zu dürfen. Beides für sich: Verbot Menschen zu essen, Erlaubnis Tiere zu essen lässt sich nicht der Natur entnehmen, soweit ok. Aber die Differenzierung erfolgt doch anhand des Seienden.

Das ist doch kein Problem. Es geht aber um die Frage, womit ist das evtl. Verbot als solches gerechtfertigt. Wieso ist es verboten etwas zu tun, etwas anderes nicht? Was impliziert es, daß etwas VERBOTEN ist? Unabhängig von Fällen der Anwendung. Natürlich wird durch das Sein entschieden, was Mensch, was Tier ist, u.U. auch, wie groß oder wie klein der Unterschied ist. Auf der Anwendungsebene moralischer Gesetze ist das Sein ja nicht ausgeblendet. Die Frage aber: warum GELTEN moral. Gesetze, wie etwa diejenigen des Dekalogs, die läßt sich eben unter bloßem Rekurs auf das empirisch-faktische Sein nicht beantworten.

Die Grenzziehung wird an biologische Merkmale gebunden. Sicher ist die exakte Grenzziehung variabel. Sprich: Es könnte ein Verbot geben Säugetiere zu essen aber eine Erlaubnis Insekten zu essen.

Wie aber ist dieses Verbot begründet? Also: warum gilt das im moral. Gebot ausgesagte?

Aber dennoch ist die Grenzziehung nicht nur willkürlich, sondern wird von den biologischen Gegebenheiten mitbestimmt. Dient damit nicht das Sein für das Sollende?

Wie schon gesagt: auf der empirischen Ebene ist das Sein immer mit im Spiel. Und die Welt des emp. Gegebenen ist immer die eines Konkreten Faktums, einer konkreten Situation. In moral. Entscheidungen wende ich aber allgemeine Gesetze auf Konkretes an (dahingestellt, ob diese sich nun wirklich rechtfertigen lassen, oder ich mich irre), und die Begründung für die Geltung solcher Gesetze, die allgemein angeben, wie gehandelt werden soll, ist der Natur nicht zu entnehmen.

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

pit b., Tuesday, 02.05.2006, 00:57 (vor 6780 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.
Was sind nun die Ziele?

Eine Moderne zivilisierte Gesellschaft erkennt man am besten daran wie sie mit Freiheit umgeht. In einer modernen zivilisierten Gesellschaft lässt man den Eltern die Freiheit selber zu entscheiden wer wie die Kinder erzieht, wer zuhause bleibt und wer arbeiten geht. In einer primitiven Gesellschaft sieht sich der Staat genötigt zu kontrollieren und zu regulieren (Männermonate im Elterngeld) ob das nun tatsächlich nötig ist, ist irrelevant. Ob Staat oder Volk, wenn einer von beiden nicht reif genug ist verantwortungsvoll mit Freiheit umzugehen kann man in beiden Fällen nicht von einer reifen Gesellschaft reden.

Eine Gesellschaft entwickelt sich über Jahunderte. Nicht über Legislaturperioden. Es ist daher egal was man für erstrebenswert hält. Irgendwas wird sich schon entwickel und durchsetzen.

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Garfield, Tuesday, 02.05.2006, 15:46 (vor 6779 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Hallo Leser!

Wieso muß man unbedingt eine spezielle Rollenverteilung festlegen? Ich finde, jedes Paar sollte selbst entscheiden, wie es die anfallenden Arbeiten aufteilt. Am Feminismus stört mich u.a., daß er immer wieder versucht, den Menschen bestimmte Rollenmuster vorzuschreiben. Das kann so nicht funktionieren, weil man einfach nicht von oben herab private Verhältnisse zur Zufriedenheit aller diktieren kann.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Dark Knight, Tuesday, 02.05.2006, 19:54 (vor 6779 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Garfield am 02. Mai 2006 12:46:24:

Richtig...
wenn in Haushalt A Mann arbeiten geht und Geld ranschafft und Frau sich daheim um die Wohnung und ggf. Kinder kümmert, ist das nicht verwerflich.

wenn in Haushalt B Frau arbeiten geht und Geld ranschafft und Mann sich daheim um die Wohnung und ggf. Kinder kümmert, ist das nicht verwerflich.

wenn in Haushalt C beide arbeiten gehen und sich die häuslichen Pflichten teilen, ist das nicht verwerflich.

Man muß sich nur entsprechend arrangieren, bzw. arrangieren WOLLEN. Da haben weder die Femis noch der Staat noch sonstwer irgendwas reinzureden.

Dark Knight

Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Maesi, Tuesday, 02.05.2006, 23:52 (vor 6779 Tagen) @ Leser734

Als Antwort auf: Frage nach Zukunft / Zielen von Leser734 am 01. Mai 2006 11:27:

Hallo Leser734

Ich lese hier schon lange mit und mir ist aufgefallen, dass
wohl nicht alle die gleiche Zielvorstellung haben.

Waere schlimm, wenn es anders waere und eine Einheitsmeinung im Forum vorherrschte.

Was sind nun die Ziele? Ich habe den Eidruck, dass die
Mehrheit hier das "alte" Familienbild, wie es zum Beispiel
bei Eva Hermann anklang, für nicht erstrebenswert halten.

Das 'alte Familienbild' ist in seinem Kern eine Versorgungsinstitution; es ging darum, das oekonomische Ueberleben des (durch Blutsbande zusammengehaltenen) Familienverbands zu gewaehrleisten. Im modernen Sozialstaat hat diese oekonomische Komponente massiv an Bedeutung verloren und wird im Rahmen eines weitgehend formalisierten Unterhaltsrechts mit einklagbaren Unterhaltsanspruechen vollstaendig von der traditionellen Familie entkoppelt; sofern der Unterhaltsverpflichtete nicht leistungsfaehig ist, springt subsidiaer der Sozialstaat ein. Herausgekommen ist ein Unterhaltsrecht, das einerseits soziale Sicherheit gewaehrt aber andererseits - objektiv betrachtet - auch parasitaer ist, da fuer den gesetzlich einklagbaren Unterhalt bzw. die staatlichen Sozialleistungen keinerlei Gegenleistung vom Unterhaltsempfaenger erbracht werden muss.

Was ist die Alternative?
Etwa Gleichberechtigung? Das heisst eine symmetrische
Beziehung in Ehe/Partnerschaft, keine asymetrische wie
in den 50-ger Jahren oder wie im Islam?

Sofern keine Kinder da sind, ist das kaum ein nennenswertes Problem, es sei denn, es ginge um hohe Summen im Rahmen des sogenannten Versorgungsausgleichs oder etwa des beruechtigten Aufstockungsunterhalts, was IMHO beides schon laengst aus dem modernen Scheidungsrecht hinausgeworfen gehoert.

Kompliziert wird es erst, wenn gemeinsame Kinder vorhanden sind. Man muss dann die Beziehungen konsequent auseinanderhalten. Da ist zum einen die Beziehung zwischen den Eltern, zum anderen aber auch die Beziehungen zwischen den Eltern und den Kindern. Die meisten (auch manche hier im Forum) erachten nur die elterliche Beziehung als relevant - eine Haltung, die sich etwa in susus Antwort auf Dein Posting recht deutlich wiederspiegelt. Die Trennung enthebt die Eltern jedoch keineswegs der Verpflichtung die Beziehung der Kinder zum jeweils anderen Elternteil zu achten und zu respektieren. Im deutschen Familienrecht nennt man das 'Bindungstoleranz'; ein Begriff, der (noch) weitgehend theoretische Bedeutung hat, weil er von vielen Erwachsenen (inkl. Familienrichter) nur als unnoetiger Zwang angesehen wird. Die Bindungstoleranz traegt dem immer wieder festgestellten Beduerfnis von Kindern nach Beziehungskontinuitaet zu den Eltern Rechnung; die Wichtigkeit der Unversehrtheit dieser Eltern-Kind-Beziehungskontinuitaet wurde z.B. in den Langzeituntersuchungen von Napp-Peters ganz klar festgestellt. Um es ganz offen zu sagen: wer keine Bindungstoleranz aufweist und die Beziehungen der Kinder zum anderen Elternteil sabotiert, ist nicht erziehungsfaehig und dem sollten folglich auch keine Kinder anvertraut werden; wer diesen Zwang zur Bindungstoleranz nicht akzeptieren kann, sollte sowieso von Anfang an die Finger vom Projekt Familie lassen.

Ich möchte zu gern wissen, wie es funktionieren soll.

Ich auch. Die traditionelle Familie mit Aufgabenteilung funktioniert heute offenbar nicht besonders gut; bloss scheinen die neuen Familienmodelle tendenziell noch schlechter zu funktionieren. So wird etwa gefliessentlich uebersehen, dass im hochgelobten Frankreich zwar die grosse Mehrheit der Muetter (im Gegensatz zu Deutschland) erwerbstaetig ist, aber nichtsdestotrotz die Haus-/Erziehungsarbeit weiterhin traditionell eher von Muettern erledigt wird oder zumindest in deren Verantwortungshoheit steht - also nix mit paritaetischer Aufgabenteilung. Noch immer stehen die Vertreter paritaetischer Ehe-/Partnerschaftsmodelle in der Pflicht nachzuweisen, dass ihre Modelle nicht bloss in wenigen Einzelfaellen sondern bei der grossen Mehrheit funktioniert. Bislang wurde dieser Nachweis, aller Schoenrederei und theoretischen Erwaegungen zum Trotz, noch nirgends auf der Welt erbracht - und das ist die eigentliche Achillesferse aller modernen, auf Theorien konstruierten Beziehungsmodelle.

Fazit: das eine ist die Wahlfreiheit, Beziehungen einzugehen und auch jederzeit wieder zu beenden; die Wahlfreiheit des Ehepaares, die eingegangene Beziehung durch gemeinsam eingegangene Kompromisse nach eigenem Ermessen zu gestalten. Diese prinzipielle Wahlfreiheit darf IMHO staatlich nicht angetastet werden; insbesondere geht es die Oeffentlichkeit nichts an, wie sich das Paar intern organisiert. Das andere ist die Frage, ob die gemaess eigener Wahlfreiheit eingegangene Beziehung in der Praxis auch funktioniert und wie gut. Moeglicherweise stehen wir tatsaechlich in einer Umbruchphase an deren Ende neue taugliche Familienmodelle herauskommen, wie Familientheoretiker vermuten; nach ueber drei Jahrzehnten herumexperimentieren, wo als Resultat lediglich der weitere Zerfall der traditionellen Familien bei gleichzeitig stetig zunehmender Unlust zur Familiengruendung zu verzeichnen ist, halte ich das jedoch fuer nichts als Illusion. Moeglicherweise wird am Schluss dieser sozialen Entwicklung das Kind als Eigentum des Elters (egal, ob maennlich oder weiblich) stehen, der dann auch fuer dessen materielle Versorgung/Erziehung verantwortlich ist. Der andere Elter (sofern er nicht gleich entfaellt, indem man das Kind klont) wird als anonymer Ei- bzw. Samenspender rechtlich gar nicht mehr fassbar sein, und das Kind wird im embryonalen Fruehstadium nach einer kuenstlichen Befruchtung in einer ebenso kuenstlichen Gebaermutter eingepflanzt, aus der es nach der ueblichen 'Tragzeit' herausgenommen wird. Heute vielleicht noch Fiktion, in einigen Jahrzehnten dank fortgeschrittener Fortpflanzungstechnologie aber womoeglich reine Routine. Spaetestens dann stellt sich die rechtliche Frage nach der biologischen Familie und Familienmodellen ueberhaupt nicht mehr.

Gruss

Maesi

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