INVISIBLE MEN e-zine Nummer 7
INVISIBLE MEN e-zine, Nummer 7
herausgegeben von Arne Hoffmann
Herzlich willkommen, liebe Leser, zur siebten Ausgabe des INVISIBLE-MEN-e-zines!
Ausgehend von Ereignissen der letzten Woche, die im Zusammenhang mit dem Berliner Hungerstreik und einigen Akten von Cyber-Terrorismus stehen, möchte ich die Struktur dieses Zines diesmal umstellen und nicht mit den NEWS beginnen, sondern mit
ZUR DOKUMENTATION:
DR. KARIN JÄCKEL BERICHTET ÜBER DIE CRASH-ATTACKE AUF IHREN COMPUTER UND DEN HUNGERSTREIK IN BERLIN
"Ich habe keine Ahnung, wer es war. Sicher ist durch verschiedene Expertenaussagen, dass es ein sehr geschickter Hackerangriff war, der es gezielt auf meine Korrespondenzen und Adressenlisten abgesehen hatte. Die Attacke wurde über die Einwahl ins eMail-System gefahren, führte dazu, dass alle meine Einwahldaten verändert wurden und endete erfolgreich damit, dass ein unbekannter Administrator mit einem unbekannten Passwort mein gesamtes System blockierte.
Gemerkt habe ich dies erstens, weil zwei Tage vor dem eigentlich Angriff mein Telefonsystem im Haus in die Knie ging und der Techniker kommen musste, um alles neu zu installieren. An diesem Tag fiel mein PC-System erstmals aus und musste neu installiert werden. Bei der Neuinstallation der T-Online-Software brach alles zusammen: Bluescreen und die Mitteilung, ich sei nicht der Administrator, ich solle den Administrator oder den Techniker bestellen. Obwohl ich von Anfang an professionelle PC-Spezialisten beauftragte, konnten diese beiden unbekannten Faktoren nicht geknackt werden. Es gelang schließlich, meine Daten, die auf zwei Festplatten verteilt waren, auf einer anderen Festplatte zu speichern und zu retten. Was zunächst nicht gelang, war, meine eMails zu sichern. Als ich die ersten neuen Nachrichten auf dem neu installierten eMailprogramm erhielt, konnte ich diese aufrufen und lesen. Als ich den PC jedoch herunterfuhr und dann erneut an den erhaltenen eMails arbeiten wollte, waren diese komplett verschwunden. Dies ließ sich erst ändern, als ich komplett neue Zugangsdaten erhielt und die Kennungen auf spezielle Weise gesichert wurden. So weit so gut bzw. schlecht, denn ich muss einen neuen PC kaufen, ein neues System installieren usw. usf. Insgesamt ein Kostenfaktor einiger Tausender.
Was interessant zu wissen ist: Dieser Angriff stand offensichtlich in einer Reihe gezielter Attacken gegen diejenigen, die als aktive Helfer für die Gruppe von Eltern wirken, die momentan in Berlin in einem Hungerstreik sind, weil ihre Ex-Partner/innen ihnen die gemeinsamen Kinder nach Deutschland entführten und die jetzt hungerstreikenden Elternteile bereits seit Jahren ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen. Ich gehe davon aus, dass man mich wegen meiner Pressearbeit und meiner politischen Aktionen für die Gruppe kontrollieren bzw. ausschalten wollte.
Verhindert werden konnte jedoch trotzdem nicht, dass ich die Presse informieren konnte und kann, dass die Kolleginnen und Kollegen aller Medien bereitwillig die Informationen aufgriffen und immer noch aufgreifen, dass die Berichterstattung von der FAZ über fast alle Berliner Tageszeitungen bis hin zu Publik Forum und zum Spiegel, dem TV-Sender ARTE, dem ZDF, der ARD, einigen Rundfunksendern in Berlin sowie in Le Figaro, Le Monde, der Washington Times und französischen wie auch englischen TV- und Rundfunksendern sehr breit, sehr seriös und sehr hilfreich berichtet wird. Ebenso wenig verhindern konnte man, dass ich für den 2. August 2001 zu einem Treffen mit der Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin sowie dem sogenannten "Arbeitsstab Kind" eingeladen wurde und somit vor Ort erstmals in einer großen politischen Runde über die Probleme ausgegrenzter Eltern und über ihren verzweifelten Kampf um echte Elternschaft gesprochen werden kann.
Einem anderen Helfer wurde fast zeitgleich mit dem Crash bei mir ein übles Kinderporno auf die Website gepostet. Dieses wurde bei jedem Anklicken sichtbar und musste mit Hilfe der Polizei entfernt werden. Einem anderen wurden derbe Obzönitäten in die Seiten gepostet, so dass der Webmaster tagelang beschäftigt war, sie wieder zu säubern. Ein weiterer musste eine schwere Virusattacke bewältigen. Wenn dies innerhalb der kurzen Zeit und innerhalb einer so kleinen Gruppe alles Zufälle wären, hätte der Zufallsgenerator Erstaunliches geleistet.
Die Hungerstreikaktion in Berlin dauert nun schon seit dem 11. Juli 2001 an. Täglich hungerstreiken Eltern aus verschiedenen Nationen zwischen 10 Uhr und 17 Uhr auf dem Alexanderplatz unter der Weltzeituhr. Dort stehen sie ohne jede Sitzgelegenheit, ohne Tisch, ohne den geringsten Schutz gegen Wind und Wetter mit einem Foto ihrer Kinder und einem Blatt Papier in der Hand, auf dem die Tage des Umgangs und die Zeit der Trennung vermerkt sind. Meist sind es Jahre ohne den geringsten Kontakt.
Diese Eltern scheuen weder ihre Gesundheit noch Kosten noch Zeit, um endlich ihre Kinder wiedersehen zu können. Sie setzen alles aufs Spiel für dieses Ziel. Und sie reißen immer mehr Eltern aus dem Ausland, aber auch aus Deutschland mit, die sich ihrem Hungerstreik anschließen. Noch nie hat es in Deutschland ein so gigantisches Presse-Echo zugunsten ausgegrenzter Eltern gegeben. Noch nie fanden ausgegrenzte deutsche Eltern politisches Gehör an oberster Stelle. Und dennoch finden die Hungerstreikenden in Berlin kaum Unterstützung von den vor Ort lebenden ausgegrenzten Eltern, so dass sie zwar für alle Kinder und alle Eltern kämpfen, aber letztlich das Risiko und die extreme Belastung dieses Kampfes ihre Privatsache, der daraus dann aber als Profit für alle wirksam ist.
Aus dem Ausland mehren sich inzwischen die Stimmen, die verwundert und empört fragen, wo die zunächst versprochene deutsche Solidarität bleibe. Warum man den Hungerstreikenden nicht tatkräftig hilft, indem man ihnen zumindest Sitzgelegenheiten und einen Wetterschutz besorgt, anstatt alle inklusive der 71jährigen hungerstreikenden Großmutter auf der Bordsteinkante oder den Stühlen eines nahen Imbissstandes sitzen zu lassen. Hungerstreikende an einem Bratwurststand! Gefragt wird ebenso, warum es den vor Ort mit den Gegebenheiten vertrauten Mitgliedern der verschiedenen Selbsthilfegruppen nicht möglich ist, einen Arzt für die Versorgung der Hungersteikenden anzusprechen und so mitzuhelfen, dass schlimmste Katastrophen eintreten. Und immer wieder auch die Frage, ob man in Deutschland nichts mehr von Gastfreundschaft, Mitmenschlichkeit und Menschenwürde halte? Oder wie die mit den Hungerstreikenden in der Sache im gleichen Boot sitzenden ausgegrenzten Elternteile ihr Desinteresse bzw. die offen deklarierten persönlichen Aversionen einzelner Vätergruppen-Funktionäre gegen Einzelpersonen unter den Hungerstreikenden und die damit verbundene Verweigerungshaltung rechtfertigen.
Die einzige Person, die konstant für die Hungerstreikenden ansprechbar ist und täglich vor Ort hilft, so gut sie kann, ist Annemone Ackermann, meine in der Stadt Brandenburg lebende Freundin. Als ich sie um Hilfe bat, sagte sie spontan zu und ist seitdem die Einzige, die Kopien fertigt, Telefonate auf dem Handy übernimmt, Bericht erstattet, wie es den Hungerstreikenden geht, warme Schals, Pullis und Jacken sowie heißen Tee und Zucker mitbringt und überdies die selbst nachts erreichbare und zu mir weiterleitende Notfallzentrale ist. Sie nahm die ersten aus Deutschland kommenden Hungerstreiker bei sich auf, als diese um Mitternacht kein Quartier mehr fanden. Sie holte einen Hungerstreikenden aus Südafrika am Flughafen ab und brachte ihn zum vereinbarten Ort. Und all das, obwohl sie politisch im Stadtrat ihrer Stadt aktiv ist und endlich eine berufliche Weiterbildung erhält, die ihr sehr wichtig ist, und die sie dennoch immer wieder auch in der Mittagspause verlassen muss, um vor Ort zu sein und zu helfen. Annemone ist das beste Beispiel dafür, dass man auch dann solidarisch sein kann, wenn man sehr wenig Geld, sehr wenig Zeit und wichtige private Verpflichtungen hat.
Dass Mitmenschlichkeit nicht einmal dort ein Thema ist, wo sie Zuhause sein sollte, nämlich in der Kirche, zeigt ein Randerlebnis, das wir als Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Eltern-Demonstration am 14. Juli vor der Gedächtniskirche in Berlin erfuhren, als ein heftiger Regenguss auf uns nieder ging. Da die wenigsten Leute einen Schirm bei sich hatten, flüchteten wir uns unter das Vordach des Turms und - weil es dort eng wurde - auch in den Turm der Ruine selbst. Kaum waren einige von uns in aller Stille und dezent ins Kirchturminnere
vorgedrungen, plusterte sich der dort anwesende Kirchenwart wütend auf und warf uns hinaus. Wir hätten kein Recht, in diesem Raum zu sein, schimpfte er lautstark und entblödete sich auch nicht, an einen Vater Hand zu legen, um ihm nachdrücklich die Tür zu weisen. "Nein", widersprach der Vater, er sei Christ und habe ein Recht darauf, in der Kirche zu sein, wann ihm danach zumute sei. Auch solle der Kirchenwart ihn nicht anfassen. Aber nichts, - der brave Hüter von Gottes irdischem Haus verriegelte erstens die Tür, so dass niemand mehr herein konnte, und drängte uns dann mit einem rasch herbei geeilten zweiten Kirchenwart durch eine schmale Seitenpforte ins Freie. All das unter den Leidensblicken des riesigen vergoldeten Kruzifixus, der zu seinen Lebzeiten mit Sicherheit auf unserer Seite gekämpft hätte.
Von einer Fernsehjournalistin, die mit ihrem Team die Szene mitgedreht hatte, nach seinem Namen gefragt, erklärte der Kirchenwart dreist, ob sie schon mal etwas von Datenschutz gehört habe und dass sie keine Dreherlaubnis besitze, ihm also den Film aushändigen müsse und er die Polizei rufen werde. Einmal mehr wurde mit dieser Szene beweisen, dass in der Kirche das ungeborene Leben Schutz nur bis zum Tage der Geburt genießt. Danach muss das geborene Leben selbst sehen, wie es zurecht kommt.
Wer immer an dieser Hungerstreikaktion der Eltern für ihre Kinder teilnehmen oder sich auf welche Weise auch immer mit ihnen und den Kindern solidarisch zeigen möchte, wer immer eine Möglichkeit hat, die Presse zu informieren und einzuschalten, ist willkommen."
Mich als Autor erschüttern die Crasher- und Kinderporno-Aktionen mehr noch als die mangelnde Unterstützung für die Hungerstreikenden. So motiviert mich dieses Thema zu einem kleinen Editorial:
"DARE TO BECOME INVISIBLE!"
Mit diesem Slogan verabschiedete ich mich in einem meiner letzten e-zines. Vor einigen Tagen fragte mich Jörg in seinem Internet-Forum, was dieser Satz denn eigentlich bedeute. Wäre es nicht wesentlich sinnvoller aufzufordern: "Dare to become VISIBLE"? Ich fürchte, hier muss ich ein wenig ausholen.
Dieses Zine trägt seinen Titel INVISIBLE MEN nicht nur in Anlehnung an einen alten H.G.Wells-Roman, sondern vor allem an die Anarcho-Comic-Reihe THE INVISIBLES des genialen britischen Kult-Avantgarde-Autors Grant Morrison. Hauptfiguren sind Ausgestoßene der Gesellschaft, die von den Herrschenden noch nicht einmal wahrgenommen, sondern an den Rand gedrängt, quasi unsichtbar gemacht werden (ähnlich wie das der Staatsfeminismus mit Männern und ihren Problemen tut). Diese "Invisibles" haben eine subversive Organisation gegründet, mit der sie die Gesellschaft durch "Informationsbomben" sowie "Einpflanzung von Memen" und ähnliche Methoden des politischen Widerstandes in unserem postmodernen Zeitalter unterwandern. Ein zentraler Slogan dieser Serie ist eben dieses "Dare to become invisible!"
Der eben erwähnte Begriff "Meme" ist noch nicht sehr bekannt. Im Prinzip handelt es sich hierbei um die Träger politischer oder kultureller Ideen, verpackt beispielsweise in Witzen, Mythen, Theorien, Liedern oder Schlagworten. Je leichter ein solches Mem von Gehirn zu Gehirn überspringen kann, desto erfolgreicher vermehrt es sich natürlich. Der Neo-Darwinist Richard Dawkins schreibt dazu: "Wenn jemand ein fruchtbares Mem in meinen Geist einpflanzt, so setzt er mir im wahrsten Sinne des Wortes einen Parasiten ins Gehirn und macht es genau auf die gleiche Weise zu einem Vehikel für die Verbreitung eines Mems, wie ein Virus dies mit dem genetischen Mechanismus einer Wirtszelle tut." Dieses Modell ist in den letzten Jahren intensiv diskutiert und auch kritisiert worden.
Das Interessante für die Männerbewegung ist nun, dass der Geschlechterkonflikt momentan sehr stark in Form einer Art memetischen Kampfes ausgetragen wird. Das ist keine Selbstverständlichkeit. In früheren Jahren geschah dieser Konflikt beispielsweise in körperlichen Auseinandersetzungen (Suffragetten prügelten sich mit Polizisten, Porno-Gegnerinnen stürmten Erotik-Shops etc.) oder auf der argumentativen Ebene (jeder sagte seine Meinung und versuchte den Kontrahenten oder die Mehrheit davon zu überzeugen). Heute scheint es vor allem darum zu gehen, die eigene Ideologie möglichst breit zu streuen, wobei insbesondere die Feinde der Männerbewegung ihre politischen Gegner vom Verbreiten ihrer Meme abzuhalten suchen. (Theoretisch stünde auch Männerrechlern offen, Feministinnen vom Streuen ihrer Meme abzuhalten. Das wäre aber zum einen ethisch und politisch fragwürdig, zum anderen ist mir kein einziger Fall bekannt, wo dies aktuell geschieht oder auch nur möglich wäre. Die diskursive Hoheitsmacht liegt momentan sehr eindeutig bei der Frauenbewegung.)
Solche memetischen Kämpfe toben in der deutschen Geschlechterdebatte schon seit einiger Zeit. Dass beispielsweise in Websites der Männerbewegung Kinderpornos gehackt wurden oder dass Männerrechtler ob ihrer Äußerungen mit absurden Strafanzeigen überzogen werden, ereignete sich in den letzten Jahren mehrfach. Der Sinn dieser Strategien ist naheliegend: Zum einen soll der politische Gegner davon abgehalten werden, seine Meme (Ansichten, Informationen, Erkenntnisse, Theorien) zu verteilen. Mit einem gecrashten PC oder einem noch so idiotischen Strafverfahren an der Backe ist man zunächst einmal lahmgelegt. Zum anderen sollen die eigenen Anhänger gegen die Meme des Gegners immunisiert werden. Standardstrategie beispielsweise der EMMA ist die Argumentation: "Liebe Schwestern, ihr werdet doch nicht auf diese Pädophilen/Vätermafia/Frauenfeinde hören wollen!" Sobald sich einige Frauen erst einmal mit den Anliegen der Männerbewegung unbefangen auseinandersetzen, stellen sie sehr schnell fest, dass sie ihnen nur schwer widersprechen können. Diese "Infizierung" soll also offenbar von Anfang an unterbunden werden.
Computer-Hacker spielen hier eine außerordentlich wichtige Rolle. Durch die Blockade seitens Medien, Verlagen und Lektoren, die Autoren und Autorinnen zu Männerrechten unaufhörlich erfahren, bleibt uns hauptsächlich (für viele ausschließlich) das anarchische, nur minimaler Zensur unterworfene Internet als Überträgermedium. Das macht es gleichzeitig zu unserer Achillesferse.
Vermutlich sind die Hacker-Aktionen im Moment aber auch deshalb so aggressiv, weil sich im memetischen Kampf das Blatt momentan ein wenig zu wenden scheint. Zwar haben wir inzwischen eine Ministerin, die bei ihren Studien und Presseveröffentlichungen einzig und allein das weibliche Geschlecht im Auge hat. Zwar haben wir Verlage wie Eichborn, die von Männern verfasste feminismuskritische Titel rundheraus ablehnen, aber das reaktionäre Geschlechterbild eines Dietrich Schwanitz fast mit Gewalt in den Buchhandel prügeln. Zwar können wir bestimmte Dinge wie zum Beispiel Frauen, die Männer vergewaltigen, bislang kaum auch nur denken, ohne dass wir uns durch Ironisierung oder andere Mechanismen davon distanzieren müssen. Aber wir haben es geschafft, mit einem internationalen Hungerstreik das öffentliche Interesse auf das deutsche Familien-Unrecht zu lenken, der Kriminologie-Professor Bock konnte bei Günther Jauch über die hohe Zahl der von ihren Frauen geprügelten Männer sprechen und es vergeht auch keine Woche, in der mein letztlich winziger Zwei-Seiten-NOVO-Artikel zu diesem Thema nicht erneut beispielsweise im SPD-Internetforum gepostet wird.
Natürlich genügt das alles noch nicht. Das Mem, dass auch Männer gesellschaftlich benachteiligt werden und unter häuslicher oder sexueller Gewalt zu leiden haben, muss offenkundig noch weitaus besser in der Öffentlichkeit verbreitet werden, damit die Opfer politisches Gehör finden. Dafür stehen uns die üblichen Methoden vom Leserbrief über das Kettenmail bis zum Gespräch mit Bekannten offen. Nächstes Jahr ist Bundestagswahl, und die Partien werden weit und breit ihre Informationsstände verteilt haben. Da kann man ja mal hingehen und nachfragen, was unsere "Volksvertreter" so in Männerangelegenheiten in ihrem Programm haben.
Wenn eine Auseinandersetzung AUSSCHLIESSLICH in Form von memetischen Kämpfen abläuft, ist das allerdings ein Alarmzeichen. Dass bestimmte politische Fraktionen hier wie in den USA bei bestimmten Themen offenbar zu keiner argumentativen Auseinandersetzung mehr, sondern nur noch zu Versuchen direkter oder indirekter Informationsblockade in der Lage sind, offenbart uns dasselbe wie Ministerin Bergmanns Hilflosigkeit gegenüber dem Phänomen häuslicher Gewalt gegen Männer: Die radikalfeministische Ideologie hat auf Sand gebaut und bröckelt momentan massiv hinweg, auch wenn dieser Prozess in der Öffentlichkeit bislang weitgehend unsichtbar bleibt. Ihre VertreterInnen sind nicht mehr in der Lage, bestimmten Argumenten rationale Antworten zu geben oder gar eine Diskussion zu führen. Sie scheinen wenig anderes mehr fertigzubringen, als ihre Gegner mit Aktionen wie denen gegen Frau Dr. Jäckel und ihre Mitstreiter zu treffen. Was mich dabei verwundert: Wie überzeugt kann jemand von der Berechtigung seiner Position sein, der sie nur dadurch für durchzusetzbar hält, dass er Menschen mit anderer Meinung zum Schweigen bringt?
Und damit wären wir endlich bei den
NEWS:
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GEPRÜGELTE MÄNNER ERSTMALS IM FERNSEHEN: "STERN TV" MIT GÜNTHER JAUCH
Diese Sendung war wirklich ein Novum in der deutschen Fernsehgeschichte: Nicht nur dass meines Wissens erstmals bundesweit über das Tabuthema geprügelte Männer GESPROCHEN wurde, vor allem wurden die Folgen von weiblicher Gewalt sehr drastisch GEZEIGT: zunächst anhand von Gerichtsfotos, dann kamen in einem eingeschnittenen Beitrag drei Opfer selbst zu Wort, darunter der von seiner Frau blind geprügelte Wolfgang Futter, der auch selbst als Gast in der Sendung auftrat. Keine aberhundert internationale Statistiken könnten den selben Eindruck auf den Zuschauer machen wie das Bild des durch Schläge völlig entstellten und zugeschwollenen Gesichts dieses Mannes. Wenn Herr Futter keine Einwände dagegen hätte, müsste die Männerbewegung von diesem Fernsehbild eigentlich Screenshots erstellen und bundesweit verteilen, auf Websites und überall sonst, wo das sinnvoll möglich ist. Und darunter könnte man als Zitat montieren, was Ministerin Bergmann bislang zu diesem Thema zu sagen hat.
Wolfgang Futter berichtet: wie die ersten Schläge fielen, weil er sein Frühstück nicht aufgegessen hatte. Wie seine Frau auch nach der ersten Augenoperation zugedroschen hatte, direkt aufs frisch operierte Auge, später auf das noch gesunde. Und wie sie ihn auch nach seiner vollständigen Erblindung noch weiter prügelte. Zurückgeschlagen habe er nie, berichtet Wolfgang Futter. Schon als Kind hatte man ihm beigebracht: "Man schlägt keine Frau." Auch an Außenstehende wollte er sich nicht wenden, weil er seine Frau schützen wollte und sich geschämt habe. Andere Männer schildern ihr Schicksal. Ein geprügelter Zahnarzt berichtet, dass er die berühmte weibliche Ohrfeige, wie sie in etlichen Filmen und TV-Serien als stilistischer Effekt vorkommt, inzwischen genausowenig als Kleinigkeit betrachten könne wie bei einem Mann, der seiner Partnerin auf eine dumme Bemerkung hin eine reinsemmeln würde. Und ein Reisekaufmann, auch er ein Opfer häuslicher Gewalt, weist darauf hin, wie sehr Männer wie er von unserem Staat im Stich gelassen werden: "Man hat ja keine Anlaufadressen", bei denen man Hilfe erhalten kann.
Neben Wolfgang Futters Anwältin, die bestätigt, dass ihr Klient kein Einzelfall ist, brilliert auch hier wieder der Mainzer Kriminologie-Professor Bock, der unmissverständlich klarmacht, dass häusliche Gewalt bei beiden Geschlechtern gleich verteilt ist und zwar IN SÄMTLICHEN SCHWEREGRADEN. Noch immer versuchen einige Feministinnen die eindeutigen internationalen Untersuchungen wenigstens noch so zurechtzudeuten, als ob Männer sich höchstens mal einen kleinen Knuff einfangen würden, während bei Frauen die Axt im Schädel landet. Das allerdings hat mit der Realität nicht das Geringste zu tun.
JUNGE STIRBT IN "ERZIEHUNGSLAGER" IN ARIZONA
Die US-amerikanischen Erziehungslager für straffällig gewordene Jugendliche versuchen, ihre jungen Häftlinge durch harte körperliche Schinderei und demütigende Maßnahmen von ihrem antisozialen Verhalten abzuschrecken. Kritiker sehen hier die Grenze zwischen Disziplin und Missbrauch längst überschritten; Männerrechtler weisen darauf hin, dass die Klientel dieser Lager fast ausschließlich männlich ist. Jetzt ist ein 14jähriger dort ums Leben gekommen. Über die Hintergründe berichten dieser Artikel: http://www.arizonarepublic.com/arizona/articles/0712montini12.html sowie dieser Kommentar:
http://www.arizonarepublic.com/opinions/articles/0711wright11.html
"DAS STARKE GESCHLECHT SCHWÄCHELT"
Über zunehmende Ess-Störungen, Impotenz und Depressionen bei Männern berichtet dieser Artikel: http://www.pipeline.de/cgi-bin/pipeline.fcg?userid=1&publikation=30&template=ar...
Einige weiterführende Hintergrundinformationen zu dieser Problematik: Der Berliner "tageszeitung" vom 8.3.2001 zufolge leidet bereits jeder zwölfte männliche Deutsche unter Ess-Störungen. Bei einer Umfrage des Instituts für rationelle Psychologie gestanden nicht weniger als 65 Prozent der Männer Komplexe ein bei den Frauen war es lediglich ein Drittel. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass bei alltäglichen Kontakten die körperliche Attraktivität für Männer eine größere Rolle als für Frauen spielt. Das mag überraschen, ist aber wahr: Studenten erhielten für 14 Tage einen Fragebogen mit nach Hause, in dem sie eintragen mussten, mit wem sie sich jeden Tag trafen. Je attraktiver ein Mann war, um so häufiger kam er in dieser Zeit mit Frauen und um so seltener mit Männern zusammen. Für Frauen galt dies nicht. Je attraktiver ein Mann war, desto intimer konnte er mit seinen weiblichen Bekannten auch werden. Männer, die weniger hübsch anzuschauen sind, müssen also eher auf Zuwendung vom anderen Geschlecht verzichten.
Über die Folgen dieses Sachverhalts berichtet das in dem obigen Artikel vorgestellte Buch "Der Adonis- Komplex". Seine Autoren weisen auf, dass die neue Fitness-Hysterie, die auch in Deutschland von Zeitschriften wie "Mens Health" und ihren muskulösen Coverboys geschürt wird, bei ihren Opfern zu schweren Störungen führt. In der Tat fällt es auf, dass man auch hier mit Männerkörpern machen kann, was bei Frauenkörpern undenkbar wäre: Das Coverfoto der "Men´s Health" von Mai 2001 bildet nur noch den Waschbrettbauch eines Models ab. Kopf und Gesicht sind unwichtig geworden, die Persönlichkeit eines Mannes interessiert in dieser Ideologie nicht mehr. Weder "Playboy" noch "Penthouse" gingen je soweit, eines ihrer Titelbilder allein von einem Paar Brüste einnehmen zu lassen.
"The Adonis Complex" berichtet auch über die Folge solcher Zerstückelungen und Reduzierungen von Männlichkeit: Um weibliche Zuneigung zu erhalten, versuchen die Männer so sehr, einem unrealistisch perfekten Körperbild zu entsprechen, dass sie darauf fixiert sind, Dinge an ihrem Körper zu verbessern, die andere Menschen nicht einmal wahrnehmen. Vor lauter Gewichttraining vernachlässigen sie ihre persönlichen Beziehungen und ihre Karriere, und sie ruinieren ihre Gesundheit mit Anabolika und vermeintlich muskelaufbauender Ernährung. Die Zahl der Männer, die unter Fresssucht, Bulimie und erzwungenem Erbrechen leiden, liegt in den USA bereits um die sieben Millionen. Die Zahl der Männer mit weniger drastischen Ess-Störungen ist wesentlich größer.
(Was Impotenz und Depressionen bei Männern angeht, muss ich einmal mehr auf mein Buch verweisen, sonst ufert dieser Beitrag endgültig aus.)
MÄNNER MEUTERN GEGEN EHE
Unter der neckischen Überschrift "Do you take this woman? No way!" berichtet ein kanadisches Magazin darüber, dass nach zwei Jahrzehnten männerfeindlicher Rechtsprechung an den Familiengerichten sich immer mehr Männer einer Heirat schlichtweg verweigern: http://albertareport.com/volume26/990118/story3.html Halb ist diese Haltung Selbstschutz, halb politisches Statement. Viele Männer trauen Frauen einfach nicht mehr. Dem Artikel zufolge sieht Stephen Baskerville, Professor für Politikwissenschaften in Washington D.C., Männer als Opfer "der massivsten Bürgerrechtsverletzungen unseres Zeitalters". Als Ursache sieht Senatorin Anne Cools ein Eindringen der feministischen Ideologie ins Familienrecht, wo sie nichts zu suchen habe. Einer aktuellen Umfrage zufolge glauben bereits 62 Prozent aller kandischen Männer und Frauen (!), dass die Rechte des Vaters im Scheidungsverfahren unter den Tisch fallen gelassen werden. "Das Problem ist, dass Männer keinen Schutz haben", erklärt ein Vaterrechtler. "Sie heiraten eine wundervolle Person, und dann verändert sich irgendetwas und mit einem Fingerschnippsen werden sie finanziell ausgelöscht." Die Folgen reichen von schwersten psychosomatischen Erkrankungen bis hin zu Selbstmorden. Dieser Artikel ist außerordentlich lesenswert.
PETITION GEGEN "VATERSCHAFTSBETRUG" EINGEREICHT
In den USA finden zur Zeit jährlich 300.000 vermeintliche Väter durch DNA-Tests heraus, dass ihnen ihre Vaterschaft nur untergeschoben wurde. Im Ergebnis, so nehmen das die Verfasser und Unterzeichner einer aktuellen Petition wahr, werden Männer dazu gezwungen, ihr ganzes Leben lang für Menschen zu schuften und Geld heranzuschaffen, die in Wahrheit überhaupt nicht ihre Nachkommen sind: eine moderne Form der Sklaverei. In ihrer Petiiton fordern diese Männer und Frauen verpflichtende DNA-Tests bei jeder Vaterschaft, keine Verpflichtung zu Unterhaltszahlungen bei negativem Ergebnis sowie Rückerstattung bereits geleisteter Zahlungen. Dem "Vätershopping" (eine Mutter sucht sich den bestverdienenden Liebhaber als finanziellen Versorger aus) müsse Einhalt geboten werden: http://www.petition.paternityfraud.com/
WEITERE FORTSCHRITTE BEI PILLE FÜR MÄNNER
Feminismuskritiker wie Neil Lyndon (siehe eines der vorigen Zines) vertraten überzeugend die These, dass die in den letzten Jahrzenten stattgefundene berufliche Gleichberechtigung weniger den Kämpferinnen der Frauenbewegung zu verdanken ist, sondern durch die von Männern entwickelte Pille sowieso erfolgt wäre. Dieses Medikament habe Frauen aus der Mutterrolle befreit und ihnen den ungehinderten Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht - alle weiteren Veränderungen zwischen Mann und Frau waren unausweichliche Folgen dieses gesellschaftlichen Wandels. Ob man dem so drastisch zustimmen mag oder nicht: Fest steht, dass eine verhältnismäßig sichere und einfache Verhütung für die Stärkung der Frauenrechte immens wichtig war. Insofern stellt sich die Frage, welche Folgen für die Stärkung der Männerrechte ein Verhütungsmittel für Männer hätte. Hier erfährt man mehr über den Stand seiner Entwicklung: http://dailynews.yahoo.com/h/nm/20010711/ts/health_men_contraceptive_dc_1.html
ZEHN JAHRE KNAST FÜR EROTISCHE PHANTASIEN IN PRIVATEM TAGEBUCH
Es ist unstreitig, dass Kinderpornographie ein furchtbares Verbrechen darstellt. Allerdings besteht dieses Verbrechen gerade darin, dass dabei Kindern ein grauenvoller Schaden zugefügt wird. Jemanden allein dafür zu bestrafen, weil er oder sie bestimmte Wünsche oder Phantasien hat (wofür diese Person nichts kann), diese Neigungen aber weder in die Tat umsetzt, noch Dritte dazu verleitet, wurde bisher aus gutem Grund nicht mit Strafe belegt. Jetzt allerdings kam es in den USA zu einem Urteil, das der gesamten bisherigen Rechtssprechung bis hin zum Obersten Gerichtshof zuwiderläuft und Bürgerrechtler in Aufruhr versetzt: http://dailynews.yahoo.com/h/ap/20010713/us/obscene_journal_1.html (Es sei in diesem Zusammenhang noch einmal an den Fall Daniel DePews erinnert, der für 33 Jahre hinter Gitter wanderte, weil er mit Undercover-Polizisten, die er für Geistesverwandte hielt, sadomasochistische Phantasien unter Erwachsenen austauschte. Wenn immer sein Fall wieder einmal Gegenstand der sensationsheischenden öffentlichen Diskussion wurde, musste DePew das Gefängnis wechseln, weil er von seinen Mithäftlingen zusammengeschlagen wurde - mittlerweile zum sechsten Mal.) ein deutsches Teenie-Newsforum bespricht den Fall folgendermaßen: http://www.shortnews.de/feedback.cfm?fanz=1&fbid=685989&rubrik=Brennpunkte&...
BABYSITTERIN MISSBRAUCHTE ACHT- UND NEUNJÄHRIGEN, BEHAUPTET: "DIE KINDER HABEN MICH DAZU GEZWUNGEN"
Hier hingegen setzte die zuständige Richterin die Strafe aus, damit die Angeklagte psychologische Beratung aufsuchen kann. Der Verfasser des Artikels weist darauf hin, dass ein Mann, der junge Mädchen missbraucht und dann ihnen die Schuld gegeben hätte, selbstverständlich schnurstracks ins Kittchen gewandert wäre: http://www.sltrib.com/07142001/utah/113474.htm
STUDENTIN BEHAUPTET, FOTOS IM KUNSTUNTERRICHT SEIEN PORNOGRAPHISCH: 25.000 DOLLAR "SCHMERZENSGELD"
Mehr darüber unter http://www.ananova.com/news/story/sm_345247.html?menu Inzwischen werden übrigens selbst Bilder von Cheerleaderinnen, die ihr Röckchen lupfen, als Kinderpornographie verfolgt, da die betreffenden Mädchen jünger als 18 waren: http://www.ananova.com/news/story/sm_243001.html
STUDENTINNEN LERNEN MASTURBIEREN MIT OBST UND GEMÜSE
Es wird wirklich höchste Zeit, dass an unseren Unis auch das Fach "Männerstudien" eingeführt wird. Als ich noch regelmäßig zur Uni ging, musste ich noch lauter schwere Sachen lernen - für feministische Akademikerinnen stehen offenbar andere Dinge im Vordergrund: http://www.escape.ca/~scruples/uw/wsun.html (Ich würde den Quatsch ja ignorieren, wenn es ein Einzelfall wäre. Aber auch über das feministische Verständnis von "Forschung" findet man so einiges Lesenswerte in "Sind Frauen bessere Menschen?")
USA: NATIONAL ASSOCIATION OF SCHOLARS WENDET SICH GEGEN SEXUELLE-BELÄSTIGUNGS-HYSTERIE
Der ausufernden Definition von sexueller Belästigung in den USA wurde bislang hauptsächlich von Einzelkämpfern und -kämpferinnen begegnet. Endlich erhalten diese Unterstützung von einer landesweit führenden akademischen Institution: http://www.nas.org/statements/harass.htm Zitat: "Was wir hier erleben, ist die Umwandlung eines eindeutigen Vergehens in ein allgegenwärtiges `Gedankenverbrechen´ und die Ersetzung von rationaler Argumentation durch psychologische Manipulation." Die entstehende Verwirrung von echter Belästigung mit weniger ernstzunehmenden Vergehen und sogar bloßen Ansichten bedrohe inzwischen die akademische Freiheit.
FEMINISTISCHE IKONE JULIA KRISTEVA: "FRAUENBEWEGUNG ZUM TEIL TOTALITÄR"
Vielleicht wird nicht jeder Leser dieses Zines Kristeva kennen, da die wenigsten von euch wie ich postmoderne/poststrukturalistische Literaturtheorie studiert haben. (Viele würden mittlerweile argumentieren, dass ihr damit nichts Wesentliches verpasst habt.) Insofern sei nur kurz erwähnt, dass Kristeva zu DEN Vordenkerinnen des akademischen Feminismus auf der gesamten Welt gehört. (Sie gilt auch als Wegbereiterin anderer aktueller Forschungszweige wie den "multicultural studies", aber das nur am Rande.) Insofern ist es von beträchtlicher Brisanz, wenn Kristeva sich jetzt öffentlich von der feministischen Bewegung distanziert und kundtut, dass ihre sehr anspruchsvollen Arbeiten von der Frauenbewegung falsch verstanden bzw. von Radikalfeministinnen unrechtmäßig angeeignet wurden und dass das Gruppendenken, das von manchen feministischen Anführerinnen propagiert wird, ihrer Einschätzung nach totalitär und undemokratisch sei. Nachzulesen ist das im zweiten Beitrag unter http://www.foxnews.com/story/0,2933,29632,00.html
(Auch zu den totalitären Aspekten des Feminismus wird es ein Kapitel in meinem Buch geben - und ihr müsst natürlich keineswegs Literaturwissenschaft studiert haben, um zu verstehen, wovon ich spreche.)
STUDIE ÜBER SCHEIDUNGSVÄTER VON PROFESSOR AMENDT
Der Bremer Geschlechterforscher Professor Gerhard Amendt arbeitet an einer Untersuchung über Väter in Scheidung, für die er immer noch Teilnehmer sucht. Der STERN berichtet unter http://www.stern.de/magazin/2001/11/vaeter.html : "Bisher weiß man, dass viele Väter nach etwa einem Jahr den Kontakt zu ihren Kindern abbrechen und verurteilt sie dafür moralisch. Welche Gründer die Männer haben, schien die Wissenschaft bislang nicht zu interessieren. Väter bewegt das Thema offensichtlich um so mehr. Nach einem Vierteljahr haben bereits 1500 Männer den Fragebogen per Internet ausgefüllt."
US-MÄNNERGRUPPE: SEXISMUS GEGEN MÄNNER FOLGE DES "PATRIARCHATS"
Die der Frauenbewegung nahestehende "National Organization for Men Against Sexism" hat inzwischen immerhin erkannt, dass gesellschaftliche Benachteiligung von Männern existiert, kann sich bei ihrer Analyse indes noch nicht vom feministischen Theoriegebäude lösen: http://news.excite.com/news/uw/010720/university-77
MEINUNG:
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GLEICHES RECHT FÜR SEXUELL MISSBRAUCHTE JUNGEN
In den USA sorgen mehrere Fälle von Lehrerinnen, die ihre Schüler missbrauchten für Diskussionsstoff. Aber während männliche Lehrer, denen dasselbe vorgeworfen würde, wenig Verständnis erwarten könnten, reagiert die Öffentlichkeit auf weibliche Täter oft mit Witzen. Männer äußern sich mit "Ich wünschte, ich hätte in dem Alter soviel Glück gehabt"; Frauen vermuten "Er muss ihr wirklich hinterhergestrichen sein". Shawn Davis setzt sich mit diesem Phänomen unter http://news.theolympian.com/stories/20010720/Opinion/75686.shtml auseinander.
"GERICHTSURTEIL BEDROHT DAS RECHT, KINDER ZU BEKOMMEN"
Kathleen Parker kommentiert den Fall des unterhaltssäumigen Vaters, der vor Gericht dazu verurteilt wurde, keine weiteren Kinder mehr zu zeugen: http://www.townhall.com/columnists/kathleenparker/ Dabei sagt sie auch einiges Generelles über die rechtliche Benachteiligung von Vätern, die offenbar darauf beruhe, dass der Gesetzgeber noch immer Männer als Täter und Frauen als Opfer wahrnehme.
"INNERE DÄMONEN IN BEIDEN GESCHLECHTERN"
Vermutlich langweilt es die meisten von euch zu Tode, einen neuen Kommentar über Andrea Yates zu lesen, die Mutter, die ihre fünf Kinder ertränkte. Während dieser Fall in den USA landesweit diskutiert wird, wird er in Europa schließlich völlig ignoriert. Ich habe diesen Kommentar hier http://www.boston.com/dailyglobe2/192/oped/Inner_demons_in_both_sexes+.shtml trotzdem noch mal mit hineingenommen, weil er erstens von Geschlechter-Spezialistin Nummer Eins Cathy Young geschrieben wurde und zweitens die ganze öffentliche Debatte auch bei vergleichbaren Fällen mal wieder hübsch auf den Punkt bringt: "Wenn die Killermutter als jederfrau behandelt wird, dann ist die Botschaft dahinter, dass man sie nicht zu hart beurteilen sollte. Wird der männliche Killer als jederMann behandelt, lautet die Botschaft, dass seine Schuld auf alle anderen Männer übertragen werden sollte." Hausaufgabe: Schreiben Sie zu dieser These ein fünfseitiges Essay unter Zugrundelegung feministischer Schriften von Susan Brownmiller bis Anita Heiliger. Schicken Sie es bitte nicht an mich.
Einen weiteren hübschen Artikel zum Thema Gewalttäterinnen gibt es von Ilana Mercer unter http://www.lewrockwell.com/mercer/mercer9.html
HÄUSLICHE GEWALT NICHT GESCHLECHTSABHÄNGIG
Donna Laframboise fragt sich unter http://www.nationalpost.com/commentary/columnists/story.html?f=/stories/20010718/621578... warum beispielsweise Mütter, die ihre Kinder töten, nicht als Teil der Debatten und Statistiken um häusliche Gewalt erscheinen.
MÄNNERFEINDLICHKEIT ALS IRRWEG
Ausgehend von der wissenschaftlichen Botschaft der letzten Woche, dass Fortpflanzung in Zukunft vielleicht auch ohne Männer möglich sei, bezieht Sunday-Times-Journalistin Melanie Phillips noch einmal dezidiert Stellung gegen feministische Diskurse vom Mann als minderwertig-schädlichem Geschöpf, die solche Erkenntnisse überhaupt erst zum politischen Thema werde lassen. Dabei kritisiert sie die unterschiedlichsten landläufigen Vorurteile von der Kindererziehung bis zur häuslichen Gewalt - oder auch zur Gewalt im allgemeinen. Beispielsweise sei es absurd, ständig von "Männergewalt" zu sprechen (wie das ja auch hierzulande Alice Schwarzer, Anita Heiliger, Dieter Otten und zahllose andere tun). Dass nur acht Prozent aller Männer über 18 als Gewalttäter auffielen, sei vielmehr ein starker Beleg dafür, dass Gewalt in Wahrheit extrem untypisch für Männer sei. Lest den kompletten Artikel unter http://www.sunday-times.co.uk/news/pages/sti/2001/07/15/stinwcopn01004.html
"JEWISH NEWS" ÜBER MÄNNERFEINDLICHKEIT IN DER JÜDISCHEN KULTUR
Der jüdische Journalist Glenn Sacks berichtet unter http://www.ijn.com/stories.htm#story4 über seine Erfahrungen, und schau an: Sie unterscheiden sich kaum von den unseren. Manche Phänomene scheinen international und kulturübergreifend zu sein. Lesenswert.
NEIN ZU FEMINISTISCHEN KLISCHEES ÜBER HAUSFRAUEN
Wendy McElroy widerspricht dem auch in der deutschen Alice-Schwarzer-Fraktion typischen Abstempeln von Hausfrauen als naiven Opfern des Patriarchats unter http://www.foxnews.com/story/0,2933,29161,00.html
"MÄNNER - ES IST NICHT EINFACH, GEHASST ZU WERDEN"
Unter http://www.askmen.com/dating/curtsmith/48_dating_advice.html beschreibt Curt Smith einen typischen Tag im Leben eines Mannes und stellt fest, dass dieser Tagesablauf eine Abfolge von Diskriminierungen darstellt. Das ist im Endeffekt natürlich genauso überspitzt wie die feministische Opferideologie, aber von der journalistischen Präsentation her interessant und ungewöhnlich genug, um hier gewürdigt zu werden. Außerdem finde ich den Artikel verdammt witzig. Coole Links gibt´s als Dreingabe.
WITZE DER WOCHE:
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In letzter Zeit bekomme ich überraschenderweise gerade von weiblichen Lesern meines Zines immer mehr erschreckend frauenfeindliche Witze zugesandt. (Von Heike H.: "Was ist 15 Zentimeter lang und macht Frauen glücklich? Ein Hundertmarkschein.") Davon muss ich mich natürlich in aller Form distanzieren. Gut gefallen hat mir hingegen die folgende Scherzfrage:
"Frage: Wieviele Feministinnen braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?
Antwort: Eine UND DAS IST N I C H T WITZIG!"
(Gefunden als Lieblingswitz eines Professors in einer Fachschaftszeitschrift der Mainzer Uni. Scheint, als werden auch hier die Kerle langsam renitent.)
Im Web gefundene Erweiterungen dieses Witzes schlagen als Alternativ-Antworten vor:
"Zwei PASST IHNEN DARAN IRGEND ETWAS NICHT ?!?!?!?!"
"Elf. Eine, DIE ES GANZ ALLEINE SCHAFFT, und zehn, die eine `Unterstützerinnengruppe für Opfer der Dunkelheit´ gründen."
"Hundert. Eine, um die Birne auszuwechseln, und 99, um die Hände darüber zu ringen, wie unterdrückt die Fassung sei, und öffentlich klarzustellen, dass die Birnen-Auswechslerin nicht repräsentativ für den Mainstream des Feminismus ist."
MEDIAWATCH:
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GEWALTTÄTERIN GEHT AUF EX-MANN UND AUF POLIZISTEN MIT MESSER LOS
Eine ap.-Meldung aus meiner Tageszeitung vom 16. Juli:
"Eine wütende Ehefrau wurde in Aschaffenburg von der Polizei erschossen. Die 26-jährige Senegalesin hatte einen Polizisten mit einem Brotmesser an der Hand verletzt. Als sie es trotz Aufforderung nicht fallen ließ, schoss ein Polizist und traf ihren Oberkörper. Sie starb später in einer Klinik. Die Frau war mit Gewalt in die Wohnung ihres von ihr getrennt lebenden Mannes eingedrungen. Da sie nicht gehen wollte und es zum Streit kam, rief der körperlich weit unterlegene Mann um Hilfe. Die Beamten versuchten die sehr kräftige Frau zu beruhigen. Dann sprang sie aber auf, griff ein Brotmesser und stach auf den Beamten ein."
Im Original trägt die Meldung natürlich nicht die Überschrift GEWALTTÄTERIN GEHT AUF EX-MANN UND AUF POLIZISTEN MIT MESSER LOS, sondern POLIZEI ERSCHIESST WÜTENDE EHEFRAU. Interessant welch völlig unterschiedliche Vorstellungen man von Täter und Opfer hat, wenn man nur diese beiden Überschriften vergleicht. Woran das nur liegen mag?
Es geht aber sogar noch einen Zacken besser:
"DEPRESSED MOTHER TAKEN TO HOSPITAL"
So lautet die Schlagzeile unter http://www.nationalpost.com/home/story.html?f=/stories/20010717/621179.html
Erst im Verlauf des Artikels erfährt der Leser, dass diese Frau anscheinend ihre beiden Kinder getötet hat.
WARUM KLAPPT´S BEI DEN SEEPFERDCHEN UND NICHT BEI UNS?
Für manche Journalistinnen und Journalisten scheint das Reizvolle an der Geschlechterdebatte darin zu liegen, dass man bei diesem Themenfeld nicht die geringsten Vorkenntnisse benötigt: Schuld ist immer der Mann. Zum selben Zeitpunkt, als in Berlin der internationale Hungerstreik stattfindet und Scheidungsväter auf Papptafeln dagegen protestieren, dass sie in bald 800 Tagen nur ein einziges Mal ihr Kind sehen durften, beklagt sich Petra Thorbrietz in der aktuellen WOCHE darüber, wie abwesend Väter heutzutage seien: "Nach einer Scheidung brechen Männer den Kontakt sogar oft ganz ab: Nach fünf Jahren sehen 40 Prozent (!) ihre Kinder zum letzten Mal."
Dass dies für die meisten Väter eine schwer verkraftbare Katastrophe darstellt, dass sich in Deutschland seit Jahren eine Väterbewegung etabliert hat, die verzweifelt um das Recht auf Kontakt zu ihren Kindern kämpft, dass sich etliche Männer zum Zahlvater degradiert sehen: unbekannte Welten für Petra Thorbrietz. Sie sucht nach biologischen Ursachen und ist ganz verblüfft, keine zu finden, weil männliche Königspinguine, Seepferdchen, Ochsenfrösche und Wildenten sich außerordentlich hingebungsvoll um ihren Nachwuchs kümmern. Warum also klappt es im Tierreich und nicht bei uns Menschen? Hm. Kann es daran liegen, dass bei Seepferdchen Scheidungen völlig anders geregelt werden?
Petra Thorbrietz ist zum Austausch von Memen übrigens jederzeit zu erreichen unter petra.thorbrietz@woche.de
Seid aber bitte höflich, Leute.
WEBTIPP: GENDERCIDE WATCH ÜBER EINES DER GRÖSSTEN TABUS UNSERER ZEIT
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Als ich noch neu im Kampf für die Männerrechte war, brachte mich der argumentative Gegenwind von bestimmten Frauen hin und wieder ein wenig aus dem Konzept. Das ist eigentlich kein Wunder, sind wir doch alle in unserer Gesellschaft gewöhnt, tagein tagaus nur die feministische und selten die maskulistische Sichtweise bei einer Seite zu hören. Als ich erstmals beispielsweise auf die extrem hohe Obdachlosigkeit und Selbstmordrate unter Männern aufmerksam machen wollte, war gerade eine Ketten-Mailaktion im Gange, die auf die Unterdrückung von Frauen durch die afghanischen Taliban aufmerksam machen und Unterschriften dagegen sammeln sollte. (Heute glaubt kein Mensch mehr, dass die Taliban, die sich auch scharfem internationalem Druck sperrten, ausgerechnet durch Unterschriftslisten in E-Mails zu beeindrucken sind.) Prinzipiell war das eine Variante des Standardargumentes: Männer jammern nur, aber Frauen leiden WIRKLICH.
Inzwischen ziehen internationale Männerrechtler solche Argumentationen stark in Zweifel. Sie weisen darauf hin, dass hier in zweierlei Hinsicht Augenwischerei betrieben wird: Zum einen wird auf Gesellschaften verwiesen, deren wahre Verhältnisse objektiv schwer nachprüfbar sind. (Wer erinnert sich nicht an die berühmten "serbischen Vergewaltigungslager", die es in Wahrheit nie gegeben hatte?) Zum anderen vergleicht man das Schicksal von Männern aus der westlichen Welt mit dem von Frauen aus Dritte-Welt-Ländern oder Staaten im Umbruch. Voila, den Frauen geht es schlechter! Prinzipiell ist das eine Variante des alten feministischen Scharadenspiels, bei dem man dem Bankdirektor eine Putzfrau gegenüberstellt, um zu "beweisen", dass es Frauen sind, die in unserer Gesellschaft diskriminiert und unterdrückt werden. Man könnte einen Kanalarbeiter neben Claudia Schiffer positionieren und hätte einen ebenso dürftigen "Beweis" für das Gegenteil. Wenn man auf internationaler Ebene den Blick nicht nur auf das Leiden von Frauen richten würde, sondern das Leiden von Frauen und Mänern miteinander vergliche, so argumentieren viele Maskulisten, dann kämen die Männer in aller Regel schlechter weg (schon weil weit überwiegend sie es sind, die als Kriegsmaterial an der Front verheizt werden).
Einem internationalen Vergleich dienlich ist vor allem eine Website, die sich weder der feministischen, noch der maskulistischen Bewegung unterordnet, sondern vollkommen neutral ist: Gendercide Watch. (www.gendercide.org) Gendercide Watch ist eine Menschenrechtsorganisation, die sich die Aufdeckung von und Berichterstattung über geschlechterspezifische Massenmorde überall auf der Welt zur Aufgabe gemacht hat. Ursprünglich war der Begriff "gendercide" typischerweise allein für die Massentötungen von Frauen und Mädchen reserviert, und nur solche Fälle wurden untersucht und angeprangert, aber irgendwann muss der Gedanke aufgekommen sein, dass das massenweise Abschlachten von Männern irgendwie auch nicht ganz okay ist. Heute geht Gendercide Watch davon aus, dass staatlich angeordnete geschlechtsbezogene Massentötungen in der gesamten Meschheitsgeschichte wie in der Gegenwart weit überwiegend Männer zum Opfer haben. Dieser Punkt werde aber weder von der Politik, noch von den Menschenrechtlern, noch von der wissenschaftlichen Forschung zur Kenntnis genommen. Gendercide Watch bezeichnet es als eines der größten Tabus unseres Zeitalters - ein Tabu, das nicht länger aufrechterhalten werden darf. (Im Original ist dies alles nachzulesen unter
http://www.sandelman.ottawa.on.ca/lists/html/opirg-events/2000/msg00086.html):
Es ist klar, dass Menschenrechte sich nicht nach Geschlechtern aufteilen oder aufrechnen lassen. Eine Argumentation wie "Den Frauen in Afghanistan geht es noch relativ gut, gegenüber vielen Männern, die wegen ihrer Geschlechtszugehörigkeit Opfer von Massentötungen werden" ist genauso unsinnig wie die Argumentation meiner feministischen Bekannten, die das Leiden deutscher Männer und Väter mit dem afghanischer Frauen beiseitewischen wollte. All diese Geschehnisse sind gleichermaßen Unrecht und müssen bekämpft werden. Es wäre nur schön, wenn unsere Medien das männliche Geschlecht als Opfer ebenso in den Blick bekämen wie bislang fast ausschließlich das weibliche.
Hei, das war wieder eine Ausgabe, in der vom Empörenden bis zum Grotesken alles versammelt war. Und wie ihr gemerkt habt, ist meine alte Geschwätzigkeit auch wieder zurückgekehrt. Das muss jetzt aber auch reichen.
Herzlicher Gruß und eine schöne Zeit euch allen!
Arne
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